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BeitragVerfasst: Do 8. Jun 2023, 09:31 
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RAND-Papier wird umgesetzt: Kiew soll Nord Stream gesprengt haben
Nach dem Spiegel vor eine Woche hat nun auch die Washington Post Kiew in einem langen Artikel offen beschuldigt, die Nord-Streams gesprengt zu haben. Offenbar wird nun das Papier der RAND-Corporation umgesetzt, das einen der US-Regierung einen Ausstieg aus dem Ukraine-Abenteuer empfohlen hat.
Im Februar habe ich darüber berichtet, dass die RAND-Corporation wieder ein sehr interessantes Papier veröffentlicht hat, das den Titel „Einen langen Krieg vermeiden – Die US-Politik und der Verlauf des Russland-Ukraine-Konflikts“ (Avoiding a Long War – U.S. Policy and the Trajectory of the Russia-Ukraine Conflict) trug. Wie der Titel schon andeutete, trat die RAND-Corporation in dem 32-seitigen Papier dafür ein, den Krieg in der Ukraine zu beenden.

Das Papier der RAND-Corporation
In dem Papier kam die RAND-Corporation – kurz gesagt – zu folgenden Schlussfolgerungen: Erstens konnte Russland durch die Wirtschaftssanktionen nicht besiegt werden, zweitens waren die Folgen der Sanktionen und der Unterstützung Kiews für den Westen viel teurer als erwartet und drittens haben die USA, nachdem Russland wirtschaftlich und militärisch nicht geschlagen werden konnte, in dem Ukraine-Konflikt nichts mehr zu gewinnen, was die hohen Kosten der USA rechtfertigen würde. In dem Papier wurde ausdrücklich gesagt, dass es für die Interessen der USA egal ist, ob Russland ukrainische Gebiete übernimmt oder nicht. Wo die Grenzen zwischen der Ukraine und Russland verlaufen, sei für die USA unwichtig und der Kampf für die Rückgewinnung der ukrainischen Gebiete sei die Kosten, die die US-Unterstützung der Ukraine verursacht, nicht wert.

Daher hat die RAND-Corporation empfohlen, den Krieg möglichst schnell zu beenden, aber sie hat auch festgestellt:

„Eine dramatische Änderung der US-Politik über Nacht ist politisch unmöglich – sowohl innenpolitisch als auch gegenüber den Verbündeten – und wäre in jedem Fall unklug.“

Da die US-Regierung die „Vorschläge“ der RAND-Corporation in aller Regel umsetzt (man könnte auch sagen, dass RAND die US-Außenpolitik „schreibt“), habe ich damals geschrieben, dass wir nun nur noch einige Monate abwarten müssen, bis aus den USA Signale kommen, wie man aus der Kriegsunterstützung für die Ukraine herauskommt und dabei sein Gesicht wahren, und auch die von den USA gegen Russland aufgehetzten europäischen Satellitenstaaten von diesem Weg überzeugen kann. Immerhin würde das bedeuten, dass (mit Ausnahme Ungarns) alle europäischen Regierungschefs ihren Bürgern erklären müssten, dass man aus dem Krieg ohne einen Sieg gegen Russland aussteigen muss. Diese 180-Grad-Wende muss den Menschen in Europa, die den Preis für die anti-russischen Sanktionen zahlen, irgendwie vermittelt werden.

Plötzlich ist Kiew schuld
Seitdem sind vier Monate vergangen und nun scheint genau das einzutreten, denn es gibt immer mehr Meldungen, die genau darauf hindeuten. Schon im Mai habe ich über Meldungen berichtet, dass man in den USA nicht an den Erfolg der ukrainischen Offensive glaubt und dass man in einem solchen Falle die hohe Unterstützung für die Ukraine nicht mehr lange leisten könne. Daher wurde die Idee eines „koreanischen Szenarios“ ins Spiel gebracht, mit dem der Konflikt „eingefroren“ werden sollte.

Und schon im März habe ich die These aufgestellt, dass das Märchen von der „ukrainischen Gruppe“, die Nord Stream gesprengt haben soll, der Versuch sein könnte, Kiew die Schuld an dem Terroranschlag zuzuschieben und das zu einem späteren Zeitpunkt als Vorwand zu nutzen, um die Unterstützung der Ukraine einzustellen und auf ein Ende der Kampfhandlungen zu drängen. Nun scheint es danach auszusehen, dass das eintritt.

Schon vor einer Woche hat der Spiegel einen Artikel veröffentlicht, in dem Kiew ziemlich offen beschuldigt wurde, für die Sprengung der Pipelines verantwortlich zu sein. Über dieses Ablenkungsmanöver von der Täterschaft der USA habe ich berichtet, den Artikel finden Sie hier.

Nun hat auch die Washington Post ins gleiche Horn gestoßen und einen ausführlichen Artikel veröffentlicht, in dem ebenfalls das offizielle Kiew der Täterschaft an der Nord-Stream-Sprengung beschuldigt wird. Darin wird ziemlich deutlich gesagt, dass es für den Westen ein Problem sein könnte, seine Unterstützung für Kiew aufrechtzuerhalten, wenn sich herausstellt, dass Kiew die Pipelines gesprengt und damit de facto einen kriegerischen Akt unter anderem gegen Deutschland begangen hat, das Kiew doch mit Geld und Waffen unterstützt.

Das fügt sich in meinen Augen ein in das Szenario, das ich seit der Veröffentlichung des RAND-Papieres Anfang des Jahres erwarte: Es werden immer mehr Meldungen und Erklärungen öffentlich, die die Unterstützung für Kiew in Frage stellen – sei es wegen seiner Angriffe auf russisches Gebiet, sei es wegen Nord Stream, sei es wegen der Offensive, die kaum größere Erfolge erzielen dürfte.

Wie könnte der Exit aussehen?
Es gibt viele Möglichkeiten, wie der Westen damit ein Ende der Unterstützung für die Ukraine begründen könnte: Man könnte zum Beispiel erklären, dass Kiews Aktionen zu gefährlich sind, weil sie die NATO in den Krieg hineinziehen könnten, weshalb man Kiew den Hahn zudreht und es zu Gesprächen mit Russland drängt. Außerdem könnte man zusätzlich noch humanitär argumentieren, weil die Kampfhandlungen zu viele Opfer fordern.

All das würde an der anti-russischen Politik des Westens nichts ändern und Kiew würde auch weiterhin ein Marionettenregime der USA bleiben, aber zumindest könnte man die nicht mehr bezahlbare Unterstützung der Ukraine zurückfahren.

Allerdings ist die Frage, ob Russland sich auf so ein Szenario einlässt, was ich persönlich bezweifle, wenn der Westen Russland nicht entgegenkommt und zum Beispiel Sanktionen lockert. Auch die RAND-Corporation hat in ihrem Papier ja bereits erwähnt, dass man Russland – um es zum Einlenken zu bewegen – etwas handfestes bieten müsse, weil Russland den Worten des Westens nach all den Lügen der letzten Jahre kein Wort mehr glaubt. Wohlgemerkt: Das sagte die RAND-Corporation in ihrem Papier sinngemäß, das ist keine russische Propaganda.

Der Vollständigkeit halber übersetze ich hier den gesamte Artikel der Washington Post, damit Sie prüfen können, ob sie dabei zu den gleichen Schlüssen kommen, wie ich.

Beginn der Übersetzung:

Die USA hatten Kenntnis von einem detaillierten ukrainischen Plan zum Angriff auf die Nord Stream-Pipeline
THE DISCORD LEAKS | Die CIA erfuhr im Juni letzten Jahres über einen europäischen Geheimdienst, dass ein sechsköpfiges Team ukrainischer Spezialeinheiten beabsichtigte, das Erdgasprojekt von Russland nach Deutschland zu sabotieren

Drei Monate vor der Sprengung der Nord-Stream-Erdgaspipeline durch Saboteure erfuhr die Regierung Biden von einem engen Verbündeten, dass das ukrainische Militär einen verdeckten Angriff auf das Unterwassernetz geplant hatte, bei dem ein kleines Team von Tauchern eingesetzt werden sollte, das direkt dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte unterstellt war.

Einzelheiten zu diesem Plan, über die bisher nicht berichtet wurde, wurden von einem europäischen Geheimdienst gesammelt und im Juni 2022 an die CIA weitergegeben. Sie liefern einige der bisher spezifischsten Beweise, die die ukrainische Regierung mit dem möglichen Angriff in der Ostsee in Verbindung bringen, den amerikanische und westliche Beamte als einen dreisten und gefährlichen Sabotageakt gegen die europäische Energieinfrastruktur bezeichnet haben.

Die Berichte des europäischen Geheimdienstes wurden über die Chat-Plattform Discord verbreitet, angeblich von Jack Teixeira, einem Mitglied der Air National Guard. Die Washington Post erhielt eine Kopie von einem von Teixeiras Online-Freunden.

Der Geheimdienstbericht basierte auf Informationen, die von einer Person in der Ukraine stammen. Die Informationen der Quelle konnten nicht sofort bestätigt werden, aber die CIA teilte den Bericht im vergangenen Juni mit Deutschland und anderen europäischen Ländern, so mehrere mit der Angelegenheit vertraute Beamte, die unter der Bedingung der Anonymität über sensible Geheimdienstoperationen und diplomatische Gespräche sprachen.

Die Discord-Leaks
Dutzende von streng geheimen Dokumenten sind im Internet aufgetaucht und enthüllen sensible Informationen, die für hochrangige Militärs und Geheimdienstmitarbeiter bestimmt sind. In einer exklusiven Untersuchung prüfte The Post auch zahlreiche weitere geheime Dokumente, von denen die meisten noch nicht veröffentlicht wurden.
Wer hat die Dokumente weitergegeben? Jack Teixeira, ein junges Mitglied der Massachusetts Air National Guard, wurde im Rahmen der Ermittlungen über die Weitergabe von Hunderten von Seiten geheimer militärischer Informationen angeklagt. Die Post berichtet, dass die Person, die die Informationen weitergegeben hat, die Dokumente mit einem kleinen Kreis von Online-Freunden auf der Chat-Plattform Discord geteilt hat.
Was verraten die durchgesickerten Dokumente über die Ukraine? Die Dokumente offenbaren tiefgreifende Bedenken hinsichtlich des Kriegsverlaufs und der Fähigkeit Kiews, eine erfolgreiche Offensive gegen die russischen Streitkräfte zu führen. Laut einer Einschätzung des Nachrichtendienstes des Verteidigungsministeriums in den durchgesickerten Dokumenten sind „Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts im Jahr 2023 unwahrscheinlich“.
Was zeigen die Dokumente sonst noch? Sie enthalten Zusammenfassungen von Geheimdienstinformationen über hochrangige Gespräche zwischen führenden Politikern der Welt sowie Informationen über fortschrittliche Satellitentechnologie, die die USA zur Spionage einsetzen. Sie enthalten auch Informationen über Verbündete und Gegner, darunter Iran und Nordkorea, sowie Großbritannien, Kanada, Südkorea und Israel.
Wie geht es jetzt weiter? Das Leak hat weitreichende Folgen für die USA und ihre Verbündeten. Zusätzlich zu den Ermittlungen des Justizministeriums erklärten Beamte in mehreren Ländern, dass sie den durch die undichten Stellen entstandenen Schaden abschätzen würden.

Die hochspezifischen Details, zu denen auch die Anzahl der Agenten und die Angriffsmethoden gehören, zeigen, dass die westlichen Verbündeten seit fast einem Jahr eine Grundlage für den Verdacht hatten, dass Kiew an den Sabotageakten beteiligt war. Diese Einschätzung hat sich in den letzten Monaten noch verstärkt, als deutsche Ermittler der Strafverfolgungsbehörden Beweise für den Bombenanschlag fanden, die verblüffende Ähnlichkeiten mit dem aufweisen, was die europäischen Dienste der Ukraine unterstellen.

Beamte in mehreren Ländern bestätigten, dass die auf Discord veröffentlichte Zusammenfassung der Informationen genau das wiedergibt, was der europäische Dienst der CIA mitgeteilt hat. Die Post hat sich bereit erklärt, den Namen des europäischen Landes sowie einige Aspekte des mutmaßlichen Plans auf Bitten von Regierungsvertretern zurückzuhalten, die sagten, die Veröffentlichung der Informationen würde Quellen und Operationen gefährden.

Ukrainische Beamte, die bisher bestritten haben, dass das Land in den Angriff auf Nord Stream verwickelt war, reagierten nicht auf Bitten um eine Stellungnahme.

Das Weiße Haus lehnte es ab, einen detaillierten Fragenkatalog zu dem europäischen Bericht und dem angeblichen ukrainischen Militärkomplott zu kommentieren, einschließlich der Frage, ob US-Beamte versucht haben, die Mission zu verhindern.

Auch die CIA lehnte eine Stellungnahme ab.

Am 26. September 2022 verursachten drei Unterwasserexplosionen massive Lecks in den Pipelines Nord Stream 1 und 2, so dass nur eine der vier Gasleitungen des Netzes intakt blieb. Einige Beamte der Biden-Administration vermuteten zunächst, dass Russland die Schuld für das trug, was Präsident Biden „einen vorsätzlichen Sabotageakt“ nannte, und versprachen, dass die USA mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten würden, „um genau herauszufinden, was passiert ist“. Angesichts des nahenden Winters schien es, als habe der Kreml beabsichtigt, den Energiefluss zu unterbrechen, ein Akt der „Erpressung“, wie einige führende Politiker sagten, um die europäischen Länder einzuschüchtern, damit sie ihre finanzielle und militärische Unterstützung für die Ukraine zurückziehen und von weiteren Sanktionen absehen.

Selensky drängte privat auf mutige Angriffe innerhalb Russlands, wie Leaks zeigen

Beamte der Biden-Administration räumen inzwischen privat ein, dass es keine Beweise gibt, die eindeutig auf eine Beteiligung Moskaus hindeuten. In der Öffentlichkeit haben sie jedoch Fragen nach den möglichen Verantwortlichen abgewiegelt. Europäische Beamte in mehreren Ländern haben im Stillen die Vermutung geäußert, dass die Ukraine hinter dem Angriff steckte, sich aber dagegen gesträubt, dies öffentlich zu sagen, weil sie befürchteten, dass eine Beschuldigung Kiews das Bündnis gegen Russland spalten könnte. Bei Zusammenkünften von europäischen und NATO-Entscheidungsträgern haben sich die Beamten an einen Rhythmus gewöhnt, wie ein hochrangiger europäischer Diplomat kürzlich sagte: „Nicht über Nord Stream sprechen.“

Die europäischen Geheimdienste machten deutlich, dass es sich bei den potenziellen Angreifern nicht um böswillige Agenten handelte. Alle Beteiligten unterstanden direkt General Valery Saluzhny, dem ranghöchsten Militäroffizier des Landes, der zuständig war, damit der ukrainische Präsident Wladimir Selensky nichts von der Operation erfuhr, so der Geheimdienstbericht.

Selensky aus der Sache herauszuhalten, hätte dem ukrainischen Staatschef eine plausible Möglichkeit gegeben, die Beteiligung an einem gewagten Angriff auf die zivile Infrastruktur zu leugnen, der die öffentliche Empörung entfachen und die Unterstützung des Westens für die Ukraine gefährden könnte – insbesondere in Deutschland, das vor dem Krieg die Hälfte seines Erdgases aus Russland bezog und das Projekt gegen den Widerstand anderer europäischer Verbündeter lange Zeit unterstützt hatte.

Während der staatliche russische Gaskonzern Gazprom 51 Prozent der Anteile an Nord Stream hält, sind westliche Energieunternehmen, unter anderem aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden, Partner und haben Milliarden in die Pipelines investiert. Die Ukraine hatte sich schon lange darüber beschwert, dass Nord Stream es Russland ermöglichen würde, die ukrainischen Pipelines zu umgehen und Kiew so um enorme Transiteinnahmen zu bringen.

In der Zusammenfassung des Geheimdienstes heißt es, dass die ukrainische Militäroperation aus noch unklaren Gründen auf Eis gelegt wurde. Die Ukrainer hatten geplant, die Pipeline im Anschluss an das große alliierte Manöver (BALTOPS) anzugreifen, das vom 5. bis 17. Juni 2022 stattfand, heißt es in dem Bericht.

Nach Angaben der deutschen Strafverfolgungsbehörden, die den Nord-Stream-Anschlag vom September untersuchten, stimmen jedoch wichtige Details dieser Operation mit dem früheren Plan überein.

So sagte die ukrainische Person, die den europäischen Geheimdienst im Juni informierte, dass sechs Mitglieder der ukrainischen Sondereinsatzkräfte unter falscher Identität ein Boot mieten und mit einem Tauchfahrzeug auf den Grund der Ostsee tauchen wollten, um dann die Pipeline zu beschädigen oder zu zerstören und unerkannt zu entkommen. Zusätzlich zum Sauerstoff wollte das Team auch Helium mitnehmen, das für besonders tiefe Tauchgänge empfohlen wird.

Die deutschen Ermittler gehen nun davon aus, dass sechs Personen mit gefälschten Pässen im September eine Segelyacht mieteten, sich von Deutschland aus einschifften und Sprengstoff anbrachten, der die Pipelines durchtrennte, so die mit den Ermittlungen vertrauten Beamten. Sie gehen davon aus, dass es sich bei den Tätern um erfahrene Taucher handelte, da die Sprengsätze in einer Tiefe von etwa 240 Fuß angebracht wurden, also in einem Bereich, in dem Helium nach Ansicht von Experten hilfreich wäre, um die geistige Konzentration aufrechtzuerhalten.

Die Ermittler haben die an der Pipeline gefundenen Sprengstoffreste mit den Spuren in der Kabine der Yacht namens Andromeda verglichen. Und sie haben ukrainische Personen mit der Vermietung des Bootes über eine Scheinfirma in Polen in Verbindung gebracht. Die Ermittler vermuten auch, dass mindestens ein Angehöriger des ukrainischen Militärs an der Sabotageaktion beteiligt war.

Mehrere deutsche Medien hatten zuvor über die mutmaßliche Beteiligung des ukrainischen Militärangehörigen berichtet.

Das Komplott vom Juni unterscheidet sich in einigen Punkten von dem Anschlag im September. Der europäische Geheimdienstbericht stellt fest, dass die ukrainischen Agenten einen Angriff auf die Nord Stream 1-Pipeline planten, erwähnt aber nicht auf die neuere Nord Stream 2-Pipeline. Der Geheimdienstbericht besagt auch, dass sich die Saboteure von einem anderen Ort in Europa aus auf den Weg machen würden, nicht von Warnemünde, einer deutschen Hafenstadt an der Ostsee, wo die Andromeda gemietet wurde.

Die CIA zweifelte zunächst an der Glaubwürdigkeit der Informationen, unter anderem weil die Quelle in der Ukraine, die die Details lieferte, noch keine verlässlichen Informationen geliefert hatte, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Der europäische Dienst, ein vertrauter Partner der USA, hielt die Quelle für zuverlässig.

Doch trotz aller Vorbehalte, die die CIA möglicherweise hatte, übermittelte die Behörde die Informationen vom Juni an ihre Kollegen in Deutschland und anderen europäischen Ländern, so die Beamten. Der europäische Dienst teilte sie auch mit Deutschland, sagte eine Person. Deutsche Geheimdienstmitarbeiter unterrichteten Ende Juni Abgeordnete in Berlin, bevor diese in die Sommerpause gingen, so ein Beamter, der von der Präsentation hinter verschlossenen Türen wusste.

Beamte, die mit dem europäischen Bericht vertraut sind, räumten ein, dass es möglich ist, dass die mutmaßlichen ukrainischen Verschwörer darüber informiert waren, dass die Informationen mit mehreren Ländern geteilt wurden, und dass sie möglicherweise einige Elemente des Plans geändert haben.

Der Bericht des europäischen Geheimdienstes war jedoch nicht das einzige Indiz, das auf eine Rolle Kiews bei den Pipeline-Bombenanschlägen hindeutet.

Die Post hatte zuvor berichtet, dass die Regierungen, die die Explosionen untersuchten, Gespräche aufdeckten, die zeigten, dass pro-ukrainische Personen oder Organisationen die Möglichkeit eines Angriffs auf die Nord Stream-Pipelines diskutierten. Diese Gespräche fanden vor dem Anschlag statt, wurden aber erst nach dem Anschlag entdeckt, als die Spionagebehörden die Daten nach möglichen Hinweisen durchsuchten, sagte ein hochrangiger westlicher Sicherheitsbeamter.

Trotz der Aufhebung der von Trump verhängten Sanktionen gegen die Erdgaspipeline von Russland nach Deutschland als Versuch, die Wogen mit Berlin zu glätten, hatte die Biden-Administration lange Zeit Bedenken wegen Nord Stream gehegt und vergoss keine Tränen über dessen Untergang im September.

Nach monatelangem Druck aus Washington stoppte die deutsche Regierung die endgültige Genehmigung von Nord Stream 2 nur wenige Tage vor dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar 2022. Dies überraschte viele amerikanische und europäische Beamte, die befürchtet hatten, Berlin würde Russland als Energiequelle zu wichtig finden, um die Beziehungen abzubrechen. Zum Zeitpunkt des Angriffs war die Pipeline intakt und bereits mit 300 Millionen Kubikmetern Erdgas vollgepumpt worden, um sie betriebsbereit zu machen.

Fast einen Monat vor dem Bruch stoppte der russische Energieriese Gazprom den Durchfluss von Nord Stream 1, Stunden nachdem die Gruppe der sieben Industrienationen eine bevorstehende Preisobergrenze für russisches Öl angekündigt hatte – ein Schritt, der sich negativ auf die Staatskasse des Kremls auswirken sollte.

Offiziellen Angaben zufolge würden sich die Kosten für die Reparatur der Pipelines auf Hunderte von Millionen Dollar belaufen.

Während die US-Geheimdienste den europäischen Berichten zunächst skeptisch gegenüberstanden, sind sie seit langem besorgt über aggressive Operationen der Ukraine, die den Krieg zu einem direkten Konflikt zwischen Russland und den USA und ihren NATO-Verbündeten eskalieren lassen könnten.

Im Februar dieses Jahres, am Vorabend des ersten Jahrestages des Krieges, erklärte sich der ukrainische Militärgeheimdienst „auf Wunsch Washingtons“ bereit, geplante Angriffe auf Moskau zu verschieben, wie aus einem anderen Geheimdienstdokument hervorgeht, das auf Discord veröffentlicht wurde. Dieser Vorfall veranschaulicht eine umfassendere Spannung, die während des gesamten Krieges bestanden hat: Die Ukraine ist bestrebt, den Kampf in Russlands Heimatgebiet zu führen, wird aber manchmal von den USA zurückgehalten.

Beamte in Washington und Europa haben die Ukraine wegen Angriffen außerhalb ihres Territoriums ermahnt, die ihrer Meinung nach zu weit gingen. Nachdem im August eine Autobombe in der Nähe von Moskau Daria Dugina tötete, ein Anschlag, der offenbar ihrem Vater galt – einem prominenten russischen Nationalisten, der mit seinen Schriften dazu beigetragen hatte, die Darstellung des Kremls über die Ukraine zu prägen -, machten westliche Beamte Selensky gegenüber deutlich, dass sie Agenten seiner Regierung dafür verantwortlich machten. Der Angriff wurde als Provokation empfunden und barg das Risiko einer scharfen russischen Reaktion, so die Beamten.

Die Ukraine hat weiterhin Angriffe innerhalb Russlands durchgeführt, darunter Drohnenangriffe auf einen Flugplatz und auf Ziele in Moskau, die von US-Beamten mit Kiew in Verbindung gebracht wurden.

Ende der Übersetzung

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Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
Johannes Brahms


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