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 Betreff des Beitrags: Bartholomäus Holzhauser (19. Jh.)
BeitragVerfasst: Sa 24. Jul 2021, 13:01 
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Bartholomäus Holzhauser (19. Jh.)

Quellen: Rheinischer Merkur Nr. 6 von 1816; Theodor Beykirch, Prophetenstimmen mit Erklärungen, Paderborn 1849, Seiten 79-88:



Die drei Perioden der Welt:



„Erste Periode: Und zwar werden in der Zeit der Kirche, der tausend und achthundert Jahre, nachdem die Jungfrau geboren hat, große Bedrängnisse über die Erde kommen.

Der verewigte Trithemius hat wahr gesagt von denen, über die mein Jahrhundert in der vierten Zeit der Kirche Zeugnis abgelegt, ich aber werde mit Hilfe des Paraklet weissagen von denen, die da kommen sollen.

Zu dieser Zeit wird ein neuer Luzifer erscheinen, das ist ein Geist des Hochmutes und der Eitelkeit, der unter dem Namen der Philosophie eine Zeitlang einen großen Teil der Welt beherrschen wird.

Und zwar hat Luther das Dach zerstört, Calvin die Mauern eingerissen, aber die Grundfesten wird dieser Philosophismus zerstören.

In Frankreich, das schon früher durch Sünden groß geworden, werden Hähne auferstehen, die durch ihr philosophisches Geschrei die ganze Welt aufregen und unter dem Schein der Freiheit die Völker verführen, die Lilien brechen, die Fürsten morden, den christlichen Glauben gänzlich unterdrücken und in der Kirche Verfolgungen erregen. Die Priester und Diener der Kirche werden ins Elend gejagt und ermordet werden; und die gottlose Schar dieser sogenannten Philosophen wird ihre Lehre ausbreiten, womit die Jugend zum Atheismus und Naturalismus verleitet und die Völker verführt werden, daß sie dem Gesetz und dem König nicht gehorchen, die Kirche verdammen, sich verschwören, um in der ganzen Welt Republiken zu errichten; und alles wird vom Krieg verwüstet werden. Das wird das Ende der ersten Periode dieser Verfolgung sein. (Säkularisation)

In der zweiten Periode wird Friede sein, aber nur der Name wird sein, und in Wahrheit ist kein Friede. Denn in ihm werden die Bedrängnisse so groß sein wie im Kriege. Die deutschen Fürsten, schon von alter Treue abgefallen, werden den Kaiser verlassen und durch das ungerechteste Band des Friedens gegen die Katholiken sich binden. Alle Erzbistümer, Bistümer, Klosterabteien und Körperschaften, die meist der fromme Sinn der Väter gegründet, werden diese Fürsten nach Art der Wölfe zerstören.

Deutschland wird sein ein geteiltes Reich, weil seine Fürsten Gesellen der Wut geworden sind, weswegen Gott den Geist des Schwindels über sie ausgegossen hat. Und das wird es sein, was sie sich bereitet haben: sie werden wollen, was sie nicht wollen; nicht wollen, was sie wollen; und so groß wird die Verkehrtheit werden. daß sie nicht können, was sie können. Denn jener Geist des Schwindels wird es also fügen, daß Könige und Fürsten am hellen Mittag wie in Finsternis tappen, weil ihre Leuchten verrückt sind von ihrem

Ort, so daß sie erblinden mußten.

Aber nun wird, was kaum zu glauben ist, ein Mensch erscheinen; sein Name wird unbekannt sein und sein Vaterland nur wenig berühmt. Ihn hat Gottes Allmacht unter dem Namen des starken Monarchen bestimmt, einen weiten Teil der Welt zu strafen. Dieser starke Monarch, gegürtet mit mächtigem Schwert, wird alle Republiken, welche die Zöglinge des Philosophismus errichtet hatten, von Grund aus zerstören und die Scharen dieser gottlosen Jünger, die nicht der Kirche noch dem Gesetz gehorchen, sich wunderbar unterwerfen. Mit einem Mal wird er unter dem Zeichen des räuberischen Adlers mit Schrecken und Härte das Reich beherrschen, das immer am ersten in die Fehler fällt, die es vermeiden wollte. Den Geist der Zwietracht wird dieser starke Monarch zu Hilfe nehmen und nun in andere Reiche eindringen, besonders in jene, die jenseits des Rheines liegen, um sie für ihre gottlose und lasterhafte Regierung zu strafen; denn im priesterlichen Kleid und weltlichen Gewande hatten sie den Glauben und die Gesetze verlassen.

Darum wird er den größten Teil ihrer Reiche verwüsten und die Zepter dieser Könige zerbrechen. Überaus groß wird das Elend in den Reichen sein, und Zeichen werden den Bedrängnissen voraneilen. Alte Staaten werden untergehen und neue sich erheben. Unter den Flügeln dieses räuberischen Adlers wird das römische Reich zerrissen werden. Weil viele um den Vorrang streiten, wird alles gestürzt werden. Und es wird dieser starke Monarch einige, aber nicht lange Zeit herrschen in einem Tei1 des Orients und auch des Okzidents, damit alle wiederkehren zu Gott, unserm Herrn.

Dritte Periode: Die Völker werden, wie schon gesagt, in allen Weisen in Armut sinken und dann zu Gott sich im Gebete wenden und seine Barmherzigkeit erflehen, daß er abwende von ihnen die dreifache Strafe: Krieg, Hunger und Pest. Und siehe, im Anfang dieser dritten Periode wird die Hilfe unseres Herrn in solcher Weise sich bewähren, daß alle Welt an ihn glauben muß. Als sollte der Erdkreis zusammenstürzen, eine solche überaus wunderbare Veränderung wird sich nun ergeben, daß kein Sterblicher sich einen solchen Wechsel hätte einbilden mögen. Das Ende des starken Monarchen, der in der zweiten Periode herrscht, ist nun verhängt. Denn erfüllt ist das Wort und ein großer Teil der Welt durch ihn gezüchtigt.

Unter der Hilfe des Herrn werden überaus starke Heerführer aus einem alten und edlen Hause der Deutschen sich erheben. Tief gedemütigt. wie sie waren, durch den oben erwähnten starken Monarchen, durch harte Not aufs äußerste gebracht, hätte niemand eine solche Veränderung sich einbilden können. Denn die Hände dieses Führers sollen wunderbar gestärkt werden und sein Arm wird Vaterland, Gesetz und Glauben rächen. Es wird nun eine gemeinschaftliche Sache gegen jenen starken Monarchen und gegen die zum Verrat des Vaterlandes mit ihm verbundenen Fürsten und Könige sein. Das Vermögen und die Hilfeleistung der ganzen Welt wird zur Führung des Krieges gegen diesen Monarchen und seine Verbündeten verwendet werden.

Jener starke, von Gott gesandte Führer wird im Offenen jenen Monarchen aufreiben und mit der Schärfe des Schwertes alle seine Feinde diesseits und jenseits des Meeres austreiben. Er wird Frankreich, von jedem Verteidiger entblößt, und in sich selbst aufgelöst, durch Niederlagen, Elend, Feuerflammen in unerhörter Rache zerreißen, schlagen und auflösen, indem er einen Teil gegen Mitternacht hin zu ewigem Lohne einem Sprößling aus dem Geschlechte der Könige gibt, der in Knabenschuhen ausgewandert war. Wehe dann jenen, die vorhin die Lilien zerrissen haben und von ihm die Krone weggenommen. Wehe jenen, das ungerechtes Gut erworben. Wehe jenen, die Ärgernis gegeben und das Szepter sich anmaßen!

Ferner wird der neue Achab, die neue Jezabel nimmermehr sein. Er wird schwere Rache nehmen an Fürsten und Königen, die vorher Verräter des Vaterlandes gewesen sind. Wehe auch jenen, die vom Reiche ihrer Väter und von der Kirche ungerechtes Gut geraubt. Sie werden alles mit Zinsen wiedergeben müssen und es wird fortan kein Heil im Hause dieser Diebe sein. Unabwendbare Strafe wird sie verfolgen. Denn jener starke Führer hat geschworen vor dem Angesicht des Herrn einen Eid, daß er das Schwert nicht eher wieder in die Scheide stecke, als er das Vaterland hundertfältig gerächt habe. Stürzen wird er dann das hohe Babylon, das Judenreich wird enden, die Türkenherrschaft wird zerstört werden und jener starke Heerführer wird der stärkste Monarch in der ganzen Welt und sein Szepter wird das des Manasse (fünfundzwanzigjährige Regierungszeit) sein. Und er wird in der Versammlung der Männer, die durch Frömmigkeit und Weisheit aufrichtig verbunden sind, mit Beihilfe des hl. Vaters neue Gesetze und Normen entwerfen und jenen Geist des Schwindels in Banden legen, um ein neues Jahrhundert zu beginnen und zu erziehen, wo nur eine Herde und ein Hirt sein wird, welcher der Welt und allen, die guten Willens sind, den Frieden gibt, um Gott unseren Herrn zu verherrlichen.“



Vision über die Kirche in England:



„Ich stand im Jahre 1635 an der Donau unter Almosenspende an die Verbannten und in Gebeten für den Erdkreis. Ich stand gegen Westen und Norden und mein Herz ergoß sich in vielen Klagen vor Gott, sprechend: Wie lange wird der Widersacher dieses gefangene Reich in Besitz halten, welches da schwimmt im Blute der Märtyrer, welches ausgegossen hat das verfluchte Weib Jezabel, die herrschen will in der Kirche Gottes – und ich sah, daß das rechtmäßige Opfer 120 Jahre unterlassen werden würde, und sah jenseits des Meeres sehr große Länder und daß zusammen liefen Völker und Sprachen, und die Erde würde inwendig, wie durch ein Erdbeben, durch die Heere erschüttert, und ich sah, daß die Haufen geteilt waren, und ich sah den König in ihrer Mitte stehen und es wurde mir gesagt: Alles steht beim Könige und der König wird gleichsam verkauft.

Und es sind die Himmel geöffnet gegen Westen und die Erde erzittert im Erdbeben und die Völker wurden erschüttert und Schrecken kam über sein ganzes Reich; und es wurde mir gesagt: Vom Könige hängt das Volkes Heil ab – und ich sah ihn wie einen Mißbilligenden; und ich hörte: Wenn der König nicht will, wird er erschüttert werden. Und es öffnete sich gegen Westen der Himmel, und es stieg, fliegend von der Seite her, eine große feurige Kugel herab und erschütterte den König, und es ruhte sein Reich und die Erde wurde erleuchtet.

Und sieh! Ich sah ein Schiff auf dem Meere herankommen und im Hafen landen, und es stiegen heilige gerechte Männer an’s Land, welche im Schiffe waren, und sie fingen an das Evangelium zu verkündigen in jenen Ländern, und sie haben es befolgt und sind glücklich, und jenes Land kehrt zum Frieden zurück und zur Heiligung Jesu Christi.“



Vision über Gottes Aufruf zu Buße und Bekehrung:



„Im Jahre 1635 betete ich sehr inbrünstig im Tempel Gottes für das Heil der Welt. Da sah ich im Bilde die Kirche Gottes, Jesu Braut. Ihre Gestalt weckte meine Seele zur heftigsten Liebe. Traurig sah sie aus und weinte Tränenbäche, wie die Mutter Jesu unter dem Kreuze. Die Ursache ihrer Trauer schütterte meine ganze Seele: Ich sah die Welt in Unglauben ersäuft, das Land von Jesu abtrünnig: ich bebte zurück, gelobte und schwor zum Herrn, daß ich für die Kirche Gottes eifern wollte.

Herr, sprach ich, wie lange noch züchtigst du die Erde und überschwemmst sie?

Bis zur Bußpredigt, versetzte der Geist, und bis die Buße wirklich erfolgen wird, werde ich es züchtigen, wie einst Israel in der Wüste. Tun sie keine Buße, lassen sie nicht von ihrem verkehrten Wandel ab, suchen sie mich nicht mit aufrichtigem Herzen, so werden sie vergebens nach Frieden rufen: Fliehen wird er vor ihnen, denn ich bin der Herr!

Allen soll Buße gepredigt werden. Ohne Feuer sind ihre Brandopfer; denn das Volk ist böse und viele seiner Priester auch: Das Salz der Erde ist geschmacklos, und so hat Fäulnis die Völker ergriffen. Deshalb gehe hin und sage ihnen:

Erwache Deutschland, spricht der Herr, erwache, trunknes, schalkhaftes, lasterhaftes, ehebrecherisches, verlogenes Volk, erwache! Wie lange noch wirst du töricht und berauscht das Gericht des Herrn verkennen? Hältst du mich für blind, für unachtsam auf dich? Oder hältst du deine Feinde für zu stark und zu zahlreich, als daß ich sie vernichten könnte? Nein, spricht der Herr, meinen Endzweck will ich erreichen. Bekehret euch zu mir: Höret auf zu sündigen, dann werde auch ich aufhören, euch zu geißeln.

Wenn der Vater züchtigt, dann flieht das Kind zur Mutter. – Du, Deutschland, tust das nicht! – … Sünde häufst du auf Sünde, öffentlich und insgeheim. Deine Hirten, deine Richter, deine Räte, deine Vornehmsten, auf die du baust – größtenteils sind sie übertünchten Gräbern gleich. Meiner uneingedenk, der ich in Barmherzigkeit dich getragen und errettet, lästerst du noch meinen Namen, mein Heiligtum, meine Religion. – Deutschland! Ich bin dein Vater, wo aber bleibt die mir schuldige Ehrfurcht? –

So wahr ich lebe, werde ich nicht von meinem Vorhaben abgehen, spricht der Herr, sondern meinen Endzweck verfolgen. Wie gebunden soll die Sünderin Deutschland vor mir stehen, wie ein Betrunkener unter losen Spöttern vor ihren Feinden. Eure Anschläge will ich verrücken, eure Stärke entnerven, den deutschen Biedersinn hinwegnehmen. Deutschland soll dem Kriege unterliegen, der Verwüstung seiner Feinde so lange übergeben werden, bis es aufrichtige Buße tut und zu mir sich bekehret.

Höre Deutschland, spricht der Herr, der Adler wacht, der Hahn kräht, der Hund bellt, die Zungen stimmen drein – wache auf, liebes Deutschland! Reinige die alten Sündenhefen aus. Seid einträchtig, ermannet euch, ruft die Gemeinden zusammen und haltet Rat; heiliget die Priester, reiniget die Gotteshäuser und verbannet alle Unreinigkeit und Schädlichkeit; schaffet dem gemeinen Manne, den Witwen und Waisen und den Armen schleuniges Recht; rottet aus den Aberglauben, den Unglauben und die Gotteslästerungen; führet den deutschen Brudersinn und Bruderliebe wieder ein; schaffet Gutes und sündiget hinfort nicht mehr; wenn meine ganze Herde heilige Sitten anziehet und alle Falschheit verbannet – alsdann, Deutschland, will ich dir Vater und Gott, Vormauer, Feste und Stärke, Kriegsheer und Riesenkraft und deiner Feinde panischer Schrecken sein, will dem Unternehmen deiner Helden Gedeihen geben; nur tue Buße! –

Aber hast du das bisher getan? Hast du dich gedemütigt, gebessert und zu mir bekehrt? – O Deutschland! Mache dich auf, noch ist es Zeit! Kehre zurück zum Herrn, deinem Gott, und der wird dich väterlich umfassen, dich von deinen Feinden befreien und dir das Paradies des Friedens, aus welchem dich deine Laster verbannt hielten, wieder eröffnen.

Und damit du nicht sprechest: Worin soll ich mich bekehren, so höre: Schon bei deinem Auszuge fiel dir alle Gottesfurcht, wie Feigenblätter im Winter, hinweg. Du schwimmst in Hoffart und Heuchelei, bist voll betrüglicher Schmeicheleien, Lügen und Täuschungen, Überlistung des Nächsten, Haß und Hochmut. Viele deiner Großen und Räte sind ohne Treue und Glauben; diese vornehmen Gleißner, welche Religion sowohl wie Achtung gegen mein Haus und meine Gesalbten nur heucheln und, anstatt für deine wahre Erziehung zu sorgen, nur mit dir prassen und von dir zehren, lügen dir betrügliche Schmeicheleien vor, und beschleunigen so deinen Sturz in unabsehbare Übel.

Sie haben keine Gottesfurcht und denken deshalb auch nicht auf Gerechtigkeit und wahre Haltung meiner Gebote. Du, bilde deine Kinder in Wahrheit, Gerechtigkeit und gegenseitiger Liebe, und nicht in dem Nachäffen der Zierereien ausländischer Völker. Natürliche Aufrichtigkeit und offene Wahrheitsliebe sind ganz von dir ausgewandert; aber Zweizüngige und Ohrenbläser sind mir verhaßt.

Wisset, spricht der Herr. in den sieben Tieren sind deine Hirten, Fürsten, Feldherrn ist dein Volk vom Kleinsten bis zum Größten, Arme und Reiche geschildert. Durchgängig führen sie wider mich Krieg und zwingen mich, sie zu geißeln und zu züchtigen. Gelobet mir: die sieben Tiere des ersten Gesichtes mir zum Opfer zu schlachten. Dann will ich deinen Thron erhöhen, Deutschland, die Völker dir unterjochen, deine Feinde beschämen und dich zum Schilde der Religion, zur Ruhestätte für den Wanderer machen. Krieg sollst du alsdann nur meiner Ehre und meines Namens willen führen.

Heilig und tadellos sollen deine Hirten und Priester sein, spricht der Herr; ein Herz, eine Seele, ein Leben, ein Wille nur sei unter ihnen, und das herrschende Verderben der Welt stecke sie nicht an. Mit unbefleckten Händen sollen sie für das Wohl der Religion, des Vaterlandes und meines zerstörten Hauses opfern: Dann will ich ihre für dich eingelegten Fürbitten erhören, will den Sünden deines Volkes, welches in einer so verderbten Zeit lebt nachsehen, wenn es seine Sünden nur ohne Verstellung bekennt und aufrichtig bessert. Wenn nun Gottesfurcht bei allen deinen Kindern eingekehrt ist, dann geht in meinem Namen hin in den Kampf für die gerechte Sache meiner Religion, eueres Vaterlandes und meines zerfallenen Hauses.

Merke ferner, liebes Deutschland, was der Herr zu dir spricht: Wachet auf, ihr Fürsten! Höret es, ihr Herrscher! Redet zusammen. Sage einer es dem andern: Wir haben wider den Herrn gesündigt; wir wollen das Unrecht, was wir getan, rächen, und uns zu Gerechtigkeit, Recht und Billigkeit verbinden und verschwören. Ja, spricht der Herr, ihr Fürsten und Vorsteher, ihr Edeln und Obrigkeiten, nur dazu schicket euch an, daß ihr meinem Volke alle Gerechtigkeit, alles Recht und jede Billigkeit leistet.

Und ihr – Libanons stolze Zedern, demütigt auch ihr euch! Herab von eurer Höhe. Edle und Reiche! Gebet von euerm Überflusse und den entbehrlichen Bedürfnissen etwas ab, und entschädigt euch durch die alte Einfalt der Sitten, die ihr in euern Häusern wieder einführen sollt, für den Abbruch an Pracht, Kleiderputz und stolzen und schnöden Aufwand. Aber da übertreibt es jeder, will es andern zuvortun und mehr scheinen, als er ist. Gewiß, spricht der Herr, bin ich darüber aufgebracht, daß deine Feldherrn und Beamten, dein Adel, deine großen Kriegsheere vom Schweiße der Armen triefen. Vereinfachet eure Tafeln, den Luxus eurer Häuser, den Putz eurer Frauen, die Pracht eurer Familie und Dienerschaft, eurer Rosse und Wagen, die Verschwendung in euern Ratsversammlungen, Gerichtsstellen und Staatsämtern.

Mauern meines Hauses, demütigt euch in meinen Gesalbten! Weg mit aller Herrschsucht und Pracht, weg alles hochfahrende Wesen! Werft den Kot der Erde von euch! Aufwärts mit Herz und Seele! Seid wachsame Hirten, seid meiner Herde ein Schirm gegen die Hitze des Tages, ein Schutz in den Gefahren der Nacht. Denket zurück auf die Vorzeit und sehet: ob das Gegenwärtige dem Vergangenen gleiche. Wachet auf, werdet aufmerksam auf eure Tage, auf die Gänge der euch anvertrauten Seelen. Rufet eure Sinne und Gedanken, alle eure Anschläge und eure ganze Weisheit von der Erde ab und blicket zum Himmel empor, voll Sehnsucht nach meinem Gesalbten. Weidet meine Herde treu; opfert ihr Priester, durchsuchet meinen Weinberg, reiniget mein Haus; was zerbrochen ist, verbindet; das Verwundete salbet, stärket das Gesunde; Junges und Zartes verpflanzet, und was niedergedrückt, das richtet auf. Entwöhnet euch eurer willkürlichen Lebensart; heiligt euch mir, führet eine einförmige und gemeinschaftliche Lebensweise unter euch ein und gewöhnet die dazu taugliche Jugend frühzeitig daran. So werdet ihr heilige, tadellose Priester sein und euer Opfer mir gefallen. Heilig wird das Volk werden und groß die Ernte für meine Scheuer.

Rufet und prediget allenthalben, im ganzen Lande, in Städten, Flecken, Dörfern, die Buße. Haltet meinem Volke seine Laster vor, machet ihm meinen ersten Willen bekannt, lehret es meine Gebote und das Gericht meiner Wahrheit. Unter Bußtränen verkündigt ihnen meine Rache und Barmherzigkeit, meine Gerechtigkeit und Liebe. Schärfet ihm Gottesfurcht ein, verweiset ihm seine von Untreue und Sünden entstellte Gottesverehrung. Schaffet alle jene weg, die voll Unglaubens sind, und auch die, welche Aberglauben treiben. Mir soll mein Volk seine Söhne und Töchter durch Sittenreinigkeit und Wahrheitsliebe weihen, damit so das künftige Menschenalter besser und mir wohlgefälliger werde.

Rufet es laut aus: daß jeder doch von seinem bösen Wege umkehren solle, auf daß mein Haus blühe und Religion und Tugend herrsche. Dann, Deutschland, wirst du das Schoßkind Gottes, die Stütze der Religion.“

(Keine Querverweise in diesem Beitrag.)

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„Verunglimpfungen sind für den, der sie ausspricht, schimpflicher als für den, dem sie gelten“. :jahaaa
(Plutarch von Chäronea)


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