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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 20. Sep 2023, 19:49 
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Auf dem G20-Gipfel wenden sich die Entwicklungsländer gegen den Westen
von Thierry Meyssan

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Die G20, die von der G7 geschaffen wurde, um ihr zu gehorchen, emanzipiert sich nun von ihr.
Sie stellt das angelsächsische kapitalistische System, das auf der Anonymität des Kapitals beruht,
sicherlich nicht in Frage, aber hat jetzt aufgehört, die Washingtoner Texte zu unterzeichnen.
Die G20 beteiligt sich immer noch an westlichen Projekten,
macht sich aber kaum Illusionen über deren Umsetzung.

Der G20-Gipfel in Gandhinagar.
Im Jahr 1973 kam es infolge des Jom-Kippur-Krieges gleichzeitig zum „Peak-Oil“ in den USA,
zum Ende der Gold-Konvertibilität des Dollars und zum Anstieg der OPEC-Preise.
Dies wird als "Öl Schock" bezeichnet.
US-Finanzminister George Shultz beschloss, die westlichen Reaktionen auf diesen Wendepunkt zu koordinieren.
Er organisierte ein informelles Treffen in der Bibliothek des Weißen Hauses
mit den Wirtschaftsministern der Bundesrepublik Deutschland, Frankreichs (Valéry Giscard d’Estaing)
und des Vereinigten Königreichs.
Zwei Jahre später, 1975, schlugen Helmut Schmidt und Valéry Giscard d’Estaing,
inzwischen Kanzler bzw. Präsident der Republik geworden, vor, diese informellen Treffen
auf eine Staats- und Regierungschefs Ebene zu erheben.
So entstand die Gruppe der G5, dann der G6, G7, G8 und wieder der G7.

Die G7 ist also keine Institution.
Sie wurde nicht durch internationale Verträge gegründet, hat keine Statuten und kein ständiges Sekretariat.

Es ist nur ein Forum; Ein Ort der Diskussion, nicht der Entscheidung.
Ihre einzige Regel ist ihre rotierende Präsidentschaft.
48 Jahre lang hat sie nicht aufgehört zu reden, große Versprechungen zu machen,
hat aber nichts von all dem umgesetzt.
Das liegt daran, dass sie hinter einigen effektvollen Ankündigungen geheime Treffen abhielt,
deren Bedeutung wir erst im Nachhinein verstanden haben.

Die G7 hat die Spielregeln des Finanzspiels koordiniert.
Sie hat die Nicht-Angelsachsen überzeugt, das Kapital zu anonymisieren.

Innerhalb eines halben Jahrhunderts haben die westlichen Staaten akzeptiert,
nicht mehr wissen zu können, wer der Besitzer von irgendetwas ist.

Das Treuhandsystem hat sich in allen Mitgliedstaaten durchgesetzt,
zum Beispiel mit "Trusts" in Frankreich.

Die heutige Form des Kapitalismus verdanken wir der G7, in der die Kapitalbesitzer
heimlich Entscheidungen treffen können, die zu treffen sie sich öffentlich nicht trauen würden.

1999 beschloss die G7 in Köln, ein Treffen der Wirtschaftsminister und Notenbankdirektoren
ihrer Mitglieder und 13 weiterer Staaten einzuberufen, um ihre Reaktionen auf Wirtschaftskrisen zu koordinieren.

Asien wurde durch eine Krise erschüttert, die in der Subprime-Krise in den USA gipfelte.
Diese Treffen wurden vom deutschen Minister Hans Eichel dominiert,
der gerade dabei war, sein Land umzustrukturieren.
Er sorgte dafür, dass diese Gruppe dem angelsächsischen Diktat nicht folgte,
sondern sich an die Regeln nicht-angelsächsischer Bankiers hielt.

Auf Vorschlag des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und mit Unterstützung
des Vereinigten Königreichs wurde diese Gruppe in den Rang der Staats- und Regierungschefs erhoben.
Das ist die G20, dann die G21.
US-Präsident George W. Bush, der spürte, dass ihm die Dinge aus den Händen gleiten könnten,
stimmte nur zu, wenn sich die Gruppe zum ersten Mal unter seinem Vorsitz in Washington treffen würde.

Wie die G7 ist auch die G20 keine Institution.
Sie wurde nicht durch internationale Verträge gegründet, hat keine Statuten und
kein ständiges Sekretariat. Sie ist nur ein Forum;
ein Ort der Diskussion, nicht der Entscheidung.
Nur dass dieses Mal die Mehrheit nicht mehr westlich ist.

Die eingeladenen Staaten, insbesondere China, sind keine imperialistischen Mächte,
sondern Entwicklungsländer.
Sie haben daher versucht, nicht mehr die Regeln des angelsächsischen Finanzwesens,
noch die des deutschen Pendants zu übernehmen,
sondern die Regeln der Entwicklung aller Länder zu fördern.

Der letzte Gandhinagar-Gipfel bedeutete das Ende des westlichen Einflusses zugunsten der Multipolarität.
Als Symbol hat sein Gastgeber und Premierminister von Bharat/Indien, Narendra Modi,
ein 21. ständiges Mitglied, die Afrikanische Union (AU), eingeladen.
Diese Institution vertritt 55 Staaten, von denen nur einer, Südafrika, bereits Mitglied war.
Die politische Union war jedoch bereits durch ihre Entwicklungsagenda,
die Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas, mehr oder weniger Mitglied.

Wie bei allen internationalen Treffen hat der Westen versucht, Russland und China
seine Weltanschauung aufzuzwingen.
Er hat mehr als 200 Stunden lang hart gekämpft, damit das Abschlusskommuniqué
die "unprovozierte russische Aggression gegen die Ukraine" verurteilt.

Auf der vorangegangenen Sitzung in Bali (Indonesien) hatte Präsident Joko Widodo diese Debatte abgewendet,
indem er daran erinnerte, dass die G20 ein wirtschaftliches und kein politisches Forum sei.
Diesmal reagierten die russische und die chinesische Delegation mit einem anderen Standpunkt.
Es war ihre Version, die angenommen wurde.
Sie betont die "Notwendigkeit, alle Konflikte in Übereinstimmung mit den Bestimmungen der UN-Charta beizulegen"
und besteht auf "dem Recht der Völker auf Selbstbestimmung".

Verwirrt hat der Westen zugestimmt, diese Version zu unterzeichnen, indem er sie auf seine eigene Weise
interpretiert: Seiner Meinung nach respektiert Russland die UN-Charta nicht,
weil es nicht das Recht hat, die Minsker Vereinbarungen ("Schutzverpflichtung")
und die Resolution 2202 des Sicherheitsrats umzusetzen.
Was das Selbstbestimmungsrecht der Völker betrifft, so würde es nicht für die Bevölkerungen der Krim,
des Donbass und Neurusslands gelten.

Um seinen Rang zu halten, kündigte der Westen an, den Bau eines Korridors zu finanzieren,
der Bharat/Indien mit der Europäischen Union verbinden würde.

Feierlich unterzeichneten sie ein Grundsatzabkommen zwischen den Vereinigten Staaten,
Bharat, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Europäischen Union,
Frankreich, Deutschland und Italien.
In den Augen der Biden-Regierung geht es sowohl darum, Bharat gegenüber China zu begünstigen
als auch Chinas neuen Seidenstraßen Konkurrenz zu machen.
Es geht auch darum, Ägypten, Syrien, den Irak, die Türkei und den Iran von dieser Entwicklung auszuschließen,
zum Vorteil Israels.
Dieser Korridor wird nämlich den Persischen Golf über die Arabische Halbinsel mit dem Mittelmeerhafen Haifa verbinden.

Dennoch können einige Zweifel geäußert werden. Bereits 2021 hatte die Biden-Administration
auf dem G7-Gipfel in Carbis Bay (Großbritannien) das pharaonische Projekt Build Back Better World (B3W) angekündigt.
Ziel war, Straßen im Wert von 40 000 Milliarden US-Dollar zu finanzieren,
die mit Chinas Projekt Belt and Road Initiative (BRI) konkurrieren könnten.
Diese Agenda wurde von den beiden folgenden G7-Gipfeln bestätigt, aber man wartet noch immer auf ihre Umsetzung.
So hat auch die Europäische Union, die sowohl mit China als auch mit seinem Oberherrn,
den Vereinigten Staaten, rivalisieren will, ihr Global Gateway-Projekt angekündigt.

Es ist ein bisschen realistischer, da es sich "nur" um 300 Milliarden Dollar handelt,
aber es befindet sich auch erst im Entwurfsstadium.
Was Israel betrifft, so hatte es bereits die Route des Korridors zwischen Bharat und
der Europäischen Union vorgestellt, als es 2018 den Plan von Israel Katz
(dem damaligen Minister für Verkehr und Geheimdienste) skizzierte.
Damals ging es jedoch nur um Eisenbahnen.

Schließlich haben die Entwicklungsländer die Macht in der G20 übernommen.
Sie unterschreiben nicht mehr die Texte, die ihnen vom Westen vorgelegt werden, sondern umgekehrt,
lassen sie die Ihren unterschreiben. Sie sind immer bereit, sich an großzügigen westlichen Projekten zu beteiligen,
machen sich aber kaum Illusionen darüber, was sie bekommen werden.
Von nun an sind sie es, die die Welt bauen.

Thierry Meyssan

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 20. Sep 2023, 19:58 
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Schaffung eines Bündnisses der Sahelstaaten
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Am 16. September 2023 unterzeichneten die Übergangsregierungen von Mali, Burkina Faso und Niger
eine Charta zur Gründung eines Verteidigungsbündnisses, der "Allianz der Sahelstaaten" (ESA).

"Unsere Priorität ist der Kampf gegen den Terrorismus in den drei Ländern", sagte der malische Außenminister Abdoulaye Diop.

Dieses Abkommen bestätigt die Analyse von Thierry Meyssan, dass die Staatsstreiche
in diesen drei Ländern auf die gleiche Krisensituation reagieren und von denen in Guinea
und Gabun unterschieden werden müssen [1].

Es bestätigt auch die Analyse des Abkommens zwischen Niger und den Vereinigten Staaten auf Kosten Frankreichs.
Dies ändert nichts an der Strategie Nigers, sondern ermöglicht ihm lediglich, angesichts des regionalen Krieges
Zeit für die Vorbereitung zu gewinnen [2].

Übersetzung

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 25. Sep 2023, 09:28 
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US-Kongress lehnt Rede von Präsident Selenskyj ab

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Präsident Wolodymyr Selenskyj reiste zur 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen (New York) nach Washington,
um vor den im Kongress versammelten beiden Kammern zu sprechen, wie er es schon im Dezember 2022 getan hatte.

Der Präsident des Repräsentantenhauses sprach sich jedoch angesichts der "Arbeitsbelastung der Parlamentarier" dagegen aus.
Es entgeht niemandem, dass das Repräsentantenhaus im Jahr 2022 von der kriegsfreundlichen
Demokratin Nancy Pelosy (im Bild) geleitet wurde, während es heute vom Republikaner
Kevin McCarthy geleitet wird, der dagegen ist.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mo 25. Sep 2023, 09:53 
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Laut der BBC ermitteln der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) und das staatliche Ermittlungsbüro gegen General Waleri Saluschnyj (Foto), den Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte.
Ihm wird vorgeworfen, die "Befreiung" des Südens des Landes nicht vorangetrieben zu haben.

Das ist eine Anklage wegen Hochverrats.
Mehrere hochrangige Offiziere wurden bereits befragt, darunter der Kommandeur der Verteidigungsstreitkräfte, Sergej Najew, der ehemalige Kommandeur der Süd Zone und der Verwaltungschef der Region Cherson, Andrej Kowaltschuk.

General Waleri Saluschnyj verfügte nicht mehr über genügend Männer, um die Gegenoffensive an allen Fronten fortzusetzen. Seit zwei Wochen würde seine Armee täglich mehr als tausend Mann verlieren. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um alle in der Ukraine anwesenden arbeitsfähigen Männer zu requirieren. Die meisten Einziehungs-Ausnahmen wurden aufgehoben.


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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 26. Sep 2023, 13:48 
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Die Selenskyj-Lüge neigt sich dem Ende zu

Die Reise von Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Vereinigten Staaten hat die letzten Unklarheiten über seine Strategie beseitigt. Jedermann stellte sich Fragen dazu. Er scheint nicht zu versuchen, die Seinen zu verteidigen, denn er mobilisiert alle ukrainischen Männer und schickt sie ohne Hoffnung auf Sieg an die Front. Ab jetzt scheint er nicht mehr zu zögern, zu lügen, zu betrügen und mit allen Mitteln zu versuchen, bestimmte Staaten aus zwischenstaatlichen Organisationen auszuschließen.
Wie könnte man da nicht eine Parallele zu Stepan Bandera ziehen, der in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs Tausende seiner eigenen Landsleute massakrierte, das heißt, als die Niederlage des Dritten Reiches bereits feststand?


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Der Schauspieler Wolodymyr Selenskyj hatte sich in Kampfuniform gekleidet,
um vor der 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen zu sprechen.


Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm an der 78. Generalversammlung der Vereinten Nationen teil, um seine übliche Rede zum russischen Terrorismus zu halten. Es war seine erste Rede auf diesem Podium.

Dieses Jahr haben vier der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats ihre Staats- und Regierungschefs nicht entsandt: China, Frankreich, Großbritannien und Russland. Offensichtlich stimmt trotz der schönen Erklärungen etwas nicht mehr mit dieser Institution.

Fassen wir die Rede von Präsident Selenskyj zusammen:
Russland nutze Lebensmittel als Waffe gegen den Rest der Welt und das "Spiel" einiger europäischer Länder zu seinen Gunsten. Es benutze auch zivile Atomreaktoren als Waffen, wie es in Saporischschja der Fall ist. Russland habe "Hunderttausende" ukrainische Kinder entführt, die in Russland aus Hass auf die Ukraine umerzogen werden, was einen "Völkermord" darstelle. Russland provoziere alle zehn Jahre einen Krieg. Heute bedrohe es Kasachstan und die baltischen Staaten. Viele Sitze in diesem Plenarsaal wären leer, wenn Russland seine Ziele durch seine verräterischen Handlungen erreichen würde. Gott sei Dank hat noch niemand ausgedacht, wie man das Klima als Waffe einsetzen könnte. Naturkatastrophen töten. Sie ereignen sich, während man in Moskau beschließe, Zehntausende Menschen zu töten. Wir müssen uns gegen diese Herausforderungen zusammenschließen. Wir können die "regelbasierte Weltordnung" wiederbeleben, indem wir auf der ukrainischen Friedensformel aufbauen, die ich demnächst dem Sicherheitsrat vorlegen werde. Ich lade Sie alle zu dem Friedensgipfel ein, den wir organisieren. Wir können uns nicht auf das Wort Russlands verlassen: Fragen Sie Prigoschin, ob Russland sein Versprechen hält! Slava Ukraini!

Diese Rede erntete bei allen alliierten Delegationen der Vereinigten Staaten trommelnden Beifall, während die anderen diskret blieben. Diese Rede verdient einen detaillierten Kommentar:
• Das Argument des Einsatzes von Nahrungsmitteln als Waffe bezieht sich auf Belagerungen, um Menschen auszuhungern, wie gestern in Nordkorea oder heute im Jemen. Das ist keineswegs was die Russen in der Ukraine tun, wo sie die Profite der großen US-Unternehmen (Cargill, Dupont und Monsanto) angreifen, die ein Drittel der ukrainischen Ernte besitzen. Der Einsatz ziviler Kernkraftwerke als Kriegswaffe muss so verstanden werden, dass er nur in der Nähe wirkt. Die Russen besetzen das Kraftwerk Saporischschja und würden im Falle einer Strahlung ihre eigenen Soldaten verlieren. Im Gegenteil sind es die ukrainischen Streitkräfte, die ihnen durch Artillerie-Beschuss mit Strahlung drohen, um sie zu vertreiben. Schließlich hat Russland nie ukrainische Kinder entführt, sondern in Kampfgebieten gefährdete Kinder geschützt, indem es sie in russisches Territorium evakuiert hat. Die Verurteilung durch den Internationalen Strafgerichtshof beruht ausschließlich auf der Weigerung, den Beitritt der Krim, des Donbass und eines Teils Neurusslands zur Russischen Föderation als rechtmäßig zu betrachten.
• Das Argument des russischen Expansionismus mag Kasachen und Balten erschrecken, aber dies ist nur eine Absichtsunterstellung. Auf einen möglichen Einsatz des Klimas als Waffe zurückzugreifen, zeugt von einer Unkenntnis der Geschichte. Die Vereinigten Staaten haben die Klimawaffe bereits in ihrem Krieg gegen Vietnam eingesetzt, als sie auf den Ho Chi Min Pfand, der Nachschubroute des Vietcong durch den laotischen Dschungel, monatelang Regen fallen ließen (Operation "Popeye"). Am Ende unterzeichneten sie doch die Konvention über das Verbot des militärischen oder sonstigen feindlichen Einsatzes von Umweltveränderungstechniken.
• Die Behauptung, dass Polen, Ungarn und die Slowakei, ohne sie namentlich zu nennen, den Russen in die Hände spielen, indem sie die Einfuhr von ukrainischem Getreide zu Schleuderpreisen verbieten, ist eine Beleidigung für diese Länder. Polen, das das Massaker an mehr als 100 000 Polen durch ukrainische Nationalisten während des Zweiten Weltkriegs vergessen hat, aber dennoch seit Beginn des aktuellen Krieges 1,5 Millionen ukrainische Flüchtlinge aufgenommen hat, wird diese Behauptung zu schätzen wissen.
• Der Aufruf, die "regelbasierte Weltordnung" zu verteidigen, kann nur als Herausforderung an die Mehrheit der Mitglieder der Vereinten Nationen verstanden werden, die stattdessen für eine Rückkehr zum Völkerrecht kämpfen. Der ukrainische Friedensplan betrifft daher nur das westliche Lager und zielt darauf ab, den Krieg auszuweiten.
• Präsident Selenskyj bezieht sich in seiner Schlussfolgerung auf ein Gedicht von Taras Schewtschenko (1814-1861). Der Ausdruck "Slawa Ukraini!" wurde zum Ruf der Anerkennung der ukrainischen integralen Nationalisten von Dmitri Donzow und Simon Petljura während des Krieges gegen die Sowjetrevolution, als sie die Juden und Anarchisten Neurusslands massakrierten. Dann wurde er zum Siegesschrei der ukrainischen integralen Nationalisten von Dmitri Donzow und Stepan Bandera, als sie Juden, Zigeuner und Widerstandskämpfer massakrierten. Schließlich wurde er das Äquivalent zu "Heil Hitler!" ab dem Jahr 1941. Seine heutige Verwendung, insbesondere innerhalb der Vereinten Nationen, betrifft Nachkriegsresolutionen gegen die NS-Propaganda; Resolutionen, denen sich die Ukraine nun widersetzt.

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Präsident Selenskyj sprach vor den Mitgliedern des Rates
und verstieß damit gegen seine Geschäftsordnung.


Die anschließende Sitzung des Sicherheitsrats sollte zwei Tage dauern. Zusätzlich zu den Mitgliedern des Rates hatten 45 Staaten um das Wort gebeten.

Die rotierende Präsidentschaft ging an Albanien. Diese hatte beschlossen, den ukrainischen Präsidenten unmittelbar nach dem UN-Generalsekretär und vor den Mitgliedern des Rates das Wort zu geben. Darüber hinaus hat sie die OSZE als Redner vorgesehen.


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Der russische Außenminister Sergej Lawrow verurteilte
vehement die Befangenheit des Vorsitzenden.



Gleich zu Beginn der Debatte legte der russische Außenminister Sergej Lawrow eine Antrag zur Geschäftsordnung vor. Er stellte das Privileg in Frage, das dem ukrainischen Präsidenten unter Verstoß gegen die Geschäftsordnung des Rates gewährt wurde, und forderte den Vertreter Nordmazedoniens auf, als amtierender Vorsitzender der OSZE nur zu dem Thema zu sprechen, für das er von dieser Organisation beauftragt worden war. Der albanische Vorsitzende der Sitzung, Edi Rama, erwiderte, nachdem er sich über diesen "grandiosen" Antrag zur Geschäftsordnung lustig gemacht hatte, dass es bereits Präzedenzfälle für eine Intervention vor den Mitgliedern des Rates gegeben habe (sicherlich, aber alle wurden einstimmig angenommen). Er schließt mit der Feststellung, dass Russland sich nur aus der Ukraine hätte zurückziehen müssen, um zu verhindern, dass der ukrainische Präsident als Erster das Wort ergreift. Gemäß Artikel 33 der Geschäftsordnung hat er den Antrag zur Geschäftsordnung auf eine spätere Diskussion vertagt.

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Albanischer amtierender Premierminister, Edi Rama missbrauchte sein Amt,
um gegen die Geschäftsordnung des Sicherheitsrats zu verstoßen.

( eine Ratte)


Sergej Lawrow hat den Schlag einstecken müssen. Er verließ den Konferenzsaal nicht. Er erinnerte sich daran, dass die UdSSR während des Koreakrieges die Debatten der Vereinten Nationen verließ, um gegen die Anwesenheit von Chiang Kai-Schek Rebellen anstelle von Mao Zedongs Männern zu protestieren, aber Washington nutzte die Gelegenheit, um für internationale Hilfe für Südkorea gegen Nordkorea zu stimmen.

Auf jeden Fall zeugt dieser Vorfall von der Parteilichkeit des albanischen Ratsvorsitzes und kann nicht unbeachtet bleiben. Dass Albanien ein erklärter Gegner Russlands ist, ist sein gutes Recht (es organisierte eine Debatte nach der Aria-Formel über Kindesentführungen durch Russland). Aber es verstößt bei jeder seiner Ratspräsidentschaften gegen die Geschäftsordnung. Dies war bereits am 28. Juni 2022 der Fall. Es hatte auf eigene Faust eine Sitzung zur Lage in der Ukraine einberufen, ohne die Mitglieder des Rates darüber zu informieren. Es hatte Präsident Selenskyj eingeladen und ihn "ausnahmsweise" ermächtigt, per Videokonferenz zu sprechen. Es legte eine Schweigeminute ein, ohne die Mitglieder des Rates einzubeziehen. Am nächsten Tag, dem 29. Juni 2022, leitete Albanien eine Sitzung zur Lage in Syrien. Ohne sich auf die Mitglieder des Rates zu beziehen, hat es eine amerikanische Vereinigung, die Syrian Emergency Task Force, eingeladen, die sich in grober Art äußerte und mehrere Mitglieder des Rates beleidigte.

Die Debatte wurde mit dem Beitrag von Generalsekretär António Guterres fortgesetzt. Er erinnerte zunächst daran, dass einige multilaterale Treffen effektiv stattfinden, wie z. B. das Treffen über den Plan zur Sicherung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Dann bezeichnete er den Einmarsch Russlands in die Ukraine als eklatanten Verstoß gegen die UN-Charta und das Völkerrecht. An der juristischen Front sagte er, dass die Ermittlungsteams weiterhin Beweise für schockierende und weit verbreitete Menschenrechtsverletzungen sammeln, die "hauptsächlich von der Russischen Föderation begangen wurden", einschließlich des Zwangstransfers von Kindern. Schließlich begrüßte er das Abkommen über Getreide und bedauerte, dass Russland es nicht verlängert habe.

Die Stellungnahme des Generalsekretärs drückt nur seine persönliche Meinung aus. In diesem Fall stützt sie sich nicht auf eine Gerichtsentscheidung und berücksichtigt nicht die russische Position. In dem Prozess, der derzeit vor dem Internationalen Gerichtshof, also vor dem internen Tribunal der Vereinten Nationen, läuft, werden beide Seiten angehört. Es wird allein an ihm liegen, zu beurteilen, ob ein Verstoß gegen die Charta vorliegt, wobei Russland behauptet, eine militärische Sonderoperation gestartet zu haben, um die Resolution 2202 des Sicherheitsrats ("Minsker Vereinbarungen") einzuhalten. Darüber hinaus wird das Gericht nur über eine Frage entscheiden, nämlich darüber, ob die Ukraine vor der russischen Militär-Spezialoperation ihre eigenen Bürger massakriert hat oder nicht. Man spricht von 20 000 Bürgern.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat daraufhin eingegriffen. Er begann seine Rede mit der Frage, wie ein Staat, der gegen die UN-Charta verstößt, im Sicherheitsrat sitzen kann. Er wies darauf hin, dass die Generalversammlung anerkannt habe, dass Russland und nicht die Ukraine für den Krieg verantwortlich sei. Anschließend stellte er seinen 10-Punkte-Friedensplan vor. Dieser, der bereits dem G20-Gipfel auf Bali vorgelegt worden war, berücksichtigt nicht die Forderungen Russlands. Es handelt sich also streng genommen nicht um einen Friedensplan, sondern um die Forderungen der Ukraine. Nebenbei bemerkt, forderte er die Generalversammlung auf, mit Zweidrittelmehrheit eine Änderung ihrer Statuten zu verabschieden und Russland sein Vetorecht zu entziehen. Schließlich rief er alle anwesenden Staaten auf, an der "Friedenskonferenz" teilzunehmen, die sein Land organisiert.

Der Vorsitzende der Sitzung, Edi Rama, wunderte sich über die aktuelle Situation: Ein Mitglied des Sicherheitsrats verstößt gegen die konstituierende Charta der Vereinten Nationen! Glücklicherweise sorgt die Mehrheit der Ratsmitglieder trotz des Veto-Missbrauchs dafür, dass ihre Werte respektiert werden. Dann erteilte er den Mitgliedern des Rates das Wort in der Reihenfolge, in der sie sich angemeldet hatten.

Ihre Reden brachten nichts Neues. Niemand wagte es, sich der Forderung der Ukraine anzuschließen, Russland seines Vetorechts zu berauben. Hier ist ein kleiner Schritt zurück notwendig: Bei der Gründung der UNO hatten sich der Amerikaner Franklin D. Roosevelt und der Brite Winston Churchill gegen den sowjetischen Josef Stalin gestellt. Die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich wollten eine Organisation schaffen, die die Welt nach ihren eigenen Vorstellungen regieren würde, während die UdSSR wollte, dass sie das Völkerrecht zum Ausdruck bringt und Kriege verhindert. Es war die sowjetische Konzeption, die triumphierte. Das Vetorecht trägt der militärischen Realität der Zeit Rechnung. Es gibt kein legitimes und missbräuchliches Vetorecht. Es ist einfach nicht möglich, dass das Völkerrecht von allen respektiert wird, wenn es den Interessen eines seiner mächtigsten Mitglieder zuwiderläuft.

Der Gedanke, Russland sein Vetorecht zu entziehen, war nie öffentlich geäußert worden. Allerdings hatte das US-Außenministerium im vergangenen Jahr alle UN-Mitgliedsstaaten hinsichtlich dieses Themas geprüft. Es hatte sich herausgestellt, dass es unmöglich war, eine Zweidrittelmehrheit dafür zu erreichen.


Sergej Lawrow hat den Schlag einstecken müssen. Er verließ den Konferenzsaal nicht. Er erinnerte sich daran, dass die UdSSR während des Koreakrieges die Debatten der Vereinten Nationen verließ, um gegen die Anwesenheit von Chiang Kai-Schek Rebellen anstelle von Mao Zedongs Männern zu protestieren, aber Washington nutzte die Gelegenheit, um für internationale Hilfe für Südkorea gegen Nordkorea zu stimmen.

Auf jeden Fall zeugt dieser Vorfall von der Parteilichkeit des albanischen Ratsvorsitzes und kann nicht unbeachtet bleiben. Dass Albanien ein erklärter Gegner Russlands ist, ist sein gutes Recht (es organisierte eine Debatte nach der Aria-Formel über Kindesentführungen durch Russland). Aber es verstößt bei jeder seiner Ratspräsidentschaften gegen die Geschäftsordnung. Dies war bereits am 28. Juni 2022 der Fall. Es hatte auf eigene Faust eine Sitzung zur Lage in der Ukraine einberufen, ohne die Mitglieder des Rates darüber zu informieren. Es hatte Präsident Selenskyj eingeladen und ihn "ausnahmsweise" ermächtigt, per Videokonferenz zu sprechen. Es legte eine Schweigeminute ein, ohne die Mitglieder des Rates einzubeziehen. Am nächsten Tag, dem 29. Juni 2022, leitete Albanien eine Sitzung zur Lage in Syrien. Ohne sich auf die Mitglieder des Rates zu beziehen, hat es eine amerikanische Vereinigung, die Syrian Emergency Task Force, eingeladen, die sich in grober Art äußerte und mehrere Mitglieder des Rates beleidigte.

Die Debatte wurde mit dem Beitrag von Generalsekretär António Guterres fortgesetzt. Er erinnerte zunächst daran, dass einige multilaterale Treffen effektiv stattfinden, wie z. B. das Treffen über den Plan zur Sicherung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Dann bezeichnete er den Einmarsch Russlands in die Ukraine als eklatanten Verstoß gegen die UN-Charta und das Völkerrecht. An der juristischen Front sagte er, dass die Ermittlungsteams weiterhin Beweise für schockierende und weit verbreitete Menschenrechtsverletzungen sammeln, die "hauptsächlich von der Russischen Föderation begangen wurden", einschließlich des Zwangstransfers von Kindern. Schließlich begrüßte er das Abkommen über Getreide und bedauerte, dass Russland es nicht verlängert habe.

Die Stellungnahme des Generalsekretärs drückt nur seine persönliche Meinung aus. In diesem Fall stützt sie sich nicht auf eine Gerichtsentscheidung und berücksichtigt nicht die russische Position. In dem Prozess, der derzeit vor dem Internationalen Gerichtshof, also vor dem internen Tribunal der Vereinten Nationen, läuft, werden beide Seiten angehört. Es wird allein an ihm liegen, zu beurteilen, ob ein Verstoß gegen die Charta vorliegt, wobei Russland behauptet, eine militärische Sonderoperation gestartet zu haben, um die Resolution 2202 des Sicherheitsrats ("Minsker Vereinbarungen") einzuhalten. Darüber hinaus wird das Gericht nur über eine Frage entscheiden, nämlich darüber, ob die Ukraine vor der russischen Militär-Spezialoperation ihre eigenen Bürger massakriert hat oder nicht. Man spricht von 20 000 Bürgern.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat daraufhin eingegriffen. Er begann seine Rede mit der Frage, wie ein Staat, der gegen die UN-Charta verstößt, im Sicherheitsrat sitzen kann. Er wies darauf hin, dass die Generalversammlung anerkannt habe, dass Russland und nicht die Ukraine für den Krieg verantwortlich sei. Anschließend stellte er seinen 10-Punkte-Friedensplan vor. Dieser, der bereits dem G20-Gipfel auf Bali vorgelegt worden war, berücksichtigt nicht die Forderungen Russlands. Es handelt sich also streng genommen nicht um einen Friedensplan, sondern um die Forderungen der Ukraine. Nebenbei bemerkt, forderte er die Generalversammlung auf, mit Zweidrittelmehrheit eine Änderung ihrer Statuten zu verabschieden und Russland sein Vetorecht zu entziehen. Schließlich rief er alle anwesenden Staaten auf, an der "Friedenskonferenz" teilzunehmen, die sein Land organisiert.

Der Vorsitzende der Sitzung, Edi Rama, wunderte sich über die aktuelle Situation: Ein Mitglied des Sicherheitsrats verstößt gegen die konstituierende Charta der Vereinten Nationen! Glücklicherweise sorgt die Mehrheit der Ratsmitglieder trotz des Veto-Missbrauchs dafür, dass ihre Werte respektiert werden. Dann erteilte er den Mitgliedern des Rates das Wort in der Reihenfolge, in der sie sich angemeldet hatten.

Ihre Reden brachten nichts Neues. Niemand wagte es, sich der Forderung der Ukraine anzuschließen, Russland seines Vetorechts zu berauben. Hier ist ein kleiner Schritt zurück notwendig: Bei der Gründung der UNO hatten sich der Amerikaner Franklin D. Roosevelt und der Brite Winston Churchill gegen den sowjetischen Josef Stalin gestellt. Die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich wollten eine Organisation schaffen, die die Welt nach ihren eigenen Vorstellungen regieren würde, während die UdSSR wollte, dass sie das Völkerrecht zum Ausdruck bringt und Kriege verhindert. Es war die sowjetische Konzeption, die triumphierte. Das Vetorecht trägt der militärischen Realität der Zeit Rechnung. Es gibt kein legitimes und missbräuchliches Vetorecht. Es ist einfach nicht möglich, dass das Völkerrecht von allen respektiert wird, wenn es den Interessen eines seiner mächtigsten Mitglieder zuwiderläuft.

Der Gedanke, Russland sein Vetorecht zu entziehen, war nie öffentlich geäußert worden. Allerdings hatte das US-Außenministerium im vergangenen Jahr alle UN-Mitgliedsstaaten hinsichtlich dieses Themas geprüft. Es hatte sich herausgestellt, dass es unmöglich war, eine Zweidrittelmehrheit dafür zu erreichen.

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Präsident Selenskyj wurde von einigen Parlamentariern empfangen,
anstatt vor den im Kongress versammelten Kammern zu sprechen.


Nach seiner Rede verließ Präsident Selenskyj den Raum und hatte keine Zeit zu verlieren, den anderen Delegationen zuzuhören. Er eilte nach Washington, um vor dem Kongress zu sprechen, wie er es bereits im Dezember 2022 getan hatte. Als er jedoch am Kapitol ankam, sagte ihm der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, sofort, dass davon keine Rede mehr sei. Die Parlamentarier hätten eine zu volle Agenda, sagte er. Enttäuscht musste sich der ukrainische Präsident mit einem Treffen mit den Präsidenten beider Kammern und einigen demokratischen Senatoren begnügen.

Die Zeit der bedingungslosen Unterstützung ist vorbei. Wie alle ihre westlichen Amtskollegen erkannten auch die US-Parlamentarier, dass:
Es an Munition fehlt, und die westliche Rüstungsindustrie weder kurz- noch mittelfristig mit der russischen Industrie wetteifern kann.
die Rebellion des Eigentümers der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, gegen den Kreml gescheitert ist;
die ukrainische Gegenoffensive für die Ukraine extrem tödlich ist, mit mehr als tausend Toten pro Tag seit zwei Wochen, ohne nennenswerte Erfolge zu erzielen.
Viele unter ihnen würden daher gerne einen Ausweg aus der Krise aushandeln oder zumindest aufhören, astronomische Summen für nichts auszugeben. Die Republikaner haben sich schriftlich an die Biden-Regierung gewandt um ihn um eine genaue Darstellung der Verwendung bereits gezahlter Gelder gebeten. Während sie auf eine Antwort warten, werden sie keinen zusätzlichen Dollar genehmigen. Das Pentagon denkt daher an Wege, um Ausrüstung umzuleiten und das Engagement der USA an der Seite der Ukraine fortzusetzen. Es versteckt sich hinter der möglichen Blockade des Bundeshaushalts im Falle einer grundsätzlichen Meinungsverschiedenheit zwischen dem Kapitol und dem Weißen Haus.

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Präsident Joe Biden tröstete seinen "Sohn" Wolodymyr Selenskyj.

Um den Affront der Parlamentarier zu beseitigen, gaben sowohl der Verteidigungsminister als auch Präsident Joe Biden dem ukrainischen Präsidenten ein Interview. Dieser besuchte auch in einer Universität, die Clinton-Stiftung und den Atlantic Council und sprach mit den Chefs von Finanzunternehmen. Aber Tatsache ist: alle haben die Exzesse von Präsident Selenskyj und seine Unfähigkeit, diesen Krieg zu gewinnen, beobachtet. Jetzt konnte jeder bestätigen, dass Wolodymyr Selenskyj nicht versucht, sein Land zu verteidigen. Im Gegenteil, er schickt seine Männer umsonst vor die russische Verteidigungslinie, wo sie sterben. Er handelt so, wie es integrale Nationalisten und Nazis immer getan haben: Er zögert nicht, sein Volk zu belügen, zu betrügen und versucht mit allen Mitteln, eine allgemeine Konfrontation auf Kosten des Opfers seines eigenen Volkes zu provozieren.

Thierry Meyssan

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 27. Sep 2023, 08:50 
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Das große Geschäft mit dem Krieg
von Manlio Dinucci
Historiker sind es gewohnt, manche Kriege als Investitionsoperationen zu beschreiben.
Der Krieg in der Ukraine bricht jedoch alle Rekorde. Seine Verfolgung hat
keine andere Bedeutung als das Geschäft, das er erlaubt.

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Nach seinem Auftritt bei den Vereinten Nationen, bei dem er deklamierte,
dass "die russische Aggression über die Ukraine hinausgehen könnte", bat Selenskyj
den US-Kongress um weitere Milliarden Dollar.
Dieser hat bisher 43 Milliarden Dollar an "Hilfe für die Sicherheit der Ukraine" finanziert,
also für direkt militärische Zwecke.

Mit anderen Mitteln, die offiziell für humanitäre Zwecke gewährt wurden,
aber in Wirklichkeit für den Krieg verwendet wurden, übersteigt der Betrag,
den Washington Kiew zur Verfügung stellt, weit über 70 Milliarden Dollar.

Nun hat das Weiße Haus den Kongress erneut um 24 Milliarden Dollar für die Ukraine gebeten.
Darüber hinaus kommen noch mehr als 30 Milliarden US-Dollar dazu,
die von der Europäischen Union an Kiew gespendet wurden,
sowie Dutzende Milliarden von Großbritannien, Deutschland, Japan, Kanada, Polen,
den Niederlanden, Norwegen, Dänemark, Schweden, Frankreich und Italien.

Dieser riesige Fluss öffentlicher Gelder aus den Taschen der Bürger befeuert in der Ukraine das,
was die New York Times als "geheimes und unbekanntes Waffengeschäft" bezeichnet.

Milliarden Dollar landeten in den Taschen hochrangiger Beamter in Kiew,
und die Regierung musste den Minister und seine sechs stellvertretenden Verteidigungsminister
wegen Korruption entlassen.

Diese korrupten Menschen sind in Wirklichkeit Sündenböcke für eine viel größere Korruption.
Präsident Selenskyj selbst hat konstante Prozentsätze (formell an einen Partner übertragen)
in drei Unternehmen, die in Steueroasen gegründet wurden,
und er hat Luxusvillen in verschiedenen Teilen der Welt (zuletzt in Ägypten) für zig Millionen Dollar gekauft.

Die riesigen Militärgüter, die die Ukraine von den Vereinigten Staaten und den europäischen Mächten erhält,
werden nicht geschenkt, sondern auf Kredit bereitgestellt.
Die Ukraine hat also eine solche Auslandsverschuldung angehäuft, dass sie Jahrhunderte bräuchte,
um sie zurückzuzahlen.
Diese Schulden werden mit dem "Wiederaufbau", den Selenskyj in die Hände des größten
US-Investmentgesellschaft der Welt, BlackRock gelegt hat, weiter steigen.

"Die Investitionen in die Ukraine zahlen sich enorm aus", sagte der demokratische
US-Senator Richard Blumenthal.
Wir haben die NATO geeint.
Wir haben dazu beigetragen, das Vertrauen in die moralische und militärische Führung
der USA wiederherzustellen.
Und das alles, ohne dass ein einziger US-Soldat verwundet oder getötet wurde."

"Der Hauptgrund weiterhin der Ukraine zu helfen", sagt Mitch McConnell,
Vorsitzender der republikanischen Fraktion im US-Senat, "sind kalte, harte und konkrete amerikanische Interessen."

Kurze Zusammenfassung der internationalen Presseschau von Grandangolo Pangea
vom Freitag, 22. September 2023 um 19:30 Uhr auf dem italienischen Sender Byoblu

Der Leser (auch wenn er nicht italienisch spricht) wird sehr davon profitieren,
sich das vollständige 26-minütige Video anzusehen, das im obigen Text kurz vorgestellt wird.
Der Autor gibt umfangreiche und präzise Informationen dank Grafiken, Tabellen, Bildern und Videos
(vor allem in englischer Sprache und mit italienischen Untertiteln),
die größtenteils aus der US-Presse stammen und wenig Verdacht auf
prorussische Komplizenschaften haben, die wir in unseren sogenannten nationalen Medien
selten zu sehen bekommen.


Manlio Dinucc


Kommentare dazu:
P (Frankreich)
24. September 2023 um 11:27 Uhr

Eine andere Art, Geopolitik und Geschichte zu verstehen.
Mythen und Wissenschaft (Jungs Synchronizität, moderne Physik, Victor Hugos „göttliche Verschwörung“):
Die USA sind die Leitsteine ​​von Georgia, die Rückkehr des Yeti-Biests namens Bigfoot,
das Mictlan (Nord und Hölle – Hölle –) der Azteken, der Tempel von Mammon in NY, … :
ttps://www.youtube.com/watch?v=m9rzgllk ... DyMFQhYtiV
(+ Odyssee, Rumble, Crowdbunker, etc.). Entschuldigung, auf Französisch.
In Frankreich ist Macron der Emmanuel/Ze-us im Elysée-Palast natürlich (und nicht Jesus);
ein Ödipus (innerer Dämon), der den Vater (Heimat) tötet und seine Mutter
(Intellektuelle, seine Lehrerin) heiratet;
eine „Brigitte“, Name der gallischen Göttin (daher alte Psyche) usw.
(auch wenn es transsexuell oder transvestitisch ist, was die Komplexität erhöht).



m
23. September 2023 um 10:22 Uhr
Bald werden diejenigen, die die Rechte haben, verstehen, dass es in Italien keine souveräne Rechte gibt,
geschweige denn eine Linke auf der Seite des Volkes

Der Tag des Bewusstseins wird mit dem Bankrott Italiens und dem Beginn der finanziellen
Nüchternheit zusammenfallen, gefolgt von einer langen Hungersnot



S
23. September 2023 um 2:35 Uhr
Indiens Wende zugunsten des Westens (trotz der offensichtlichen wirtschaftlichen Rezession) bedeutet nur eines…
Der vierte (wie Fusaro zu Recht sagen würde) Weltkrieg steht unmittelbar bevor…


a
23. September 2023 um 16.21 Uhr
Schlimmer noch ist Italien, wo die Italiener tatsächlich (d. h. ohne offensichtlichen und wesentlichen Betrug)
die kommunistische Dienerin der Wucherkratie Meloni gewählt haben, weil sie dachten, sie stünde auf der Seite des Volkes.
Ich würde also sagen, dass man in den USA besser informiert ist als in Italien.
Offensichtlich handelt es sich hier nicht um eine Kritik an Byoblu, das seine Aufgabe sehr gut erfüllt,
sondern es geht darum anzuerkennen, dass die Italiener viel masochistischer und dümmer wählen als die Amerikaner.
In den USA muss die Wucherkratie die Wahlen manipulieren, um zu gewinnen,
in Italien braucht man nur ein Maschinengewehr, um zu gewinnen ...

PS: Es ist kein Widerspruch zu sagen, dass Wucherkratie kommunistisch ist.
Tatsächlich verstößt sie gegen den freien Markt und den echten Wettbewerb,
und die Agenda 2030 sieht ausdrücklich vor, dass „Sie nichts haben und glücklich sein werden“,
offensichtlich werden Sie nichts haben, sie , die Wucherer, sie werden alles haben, was sie dir gestohlen haben.



g
22. September 2023 um 22:06 Uhr
„Wir werden nicht die Packesel sein“, aber die Esel ja

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 4. Okt 2023, 20:13 
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Zwischen Polen und der Ukraine geht nichts mehr
von Thierry Meyssan
Polen, das bisher ein treuer Verbündeter der Ukraine war, erkennt plötzlich,
wer die Führer dieses Landes wirklich sind.
Die Jaroslav Hunk-Affäre im kanadischen Parlament hat ein Feuer entfacht.
Die gesamte politische Klasse verurteilt die ukrainischen integralen Nationalisten.
Mehrere Streitigkeiten kommen auf.
Diese Kehrtwende kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die republikanische Mehrheit
im US-Repräsentantenhaus gerade vom Ukraine-Konflikt distanzieren will.

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Der ehemalige Ministerpräsident Jaroslaw Kaczyński,
Vorsitzender der PiS, zieht immer noch die Fäden des
polnischen politischen Lebens.



Polen wird von der konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) regiert.
Diese politische Formation steht in tiefem Gegensatz zur Europäischen Union,
nicht nur als supranationales Projekt, sondern auch als Einheit des Kontinents.

In der Tat ist Polen im Laufe seiner Geschichte viermal völlig verschwunden.
Seine mächtigen russischen und deutschen Nachbarn haben sich sein Territorium oft aufgeteilt.
Die Polen wollen daher keine kontinentale Einheit, die sie schon mehrmals unterjocht hat.
Im Gegenteil, sie erinnern sich mit Nostalgie an die Zeit, als sie sich im Bündnis
mit Litauen behaupteten.

Sie werben daher für einen dritten Weg zwischen Moskau und Berlin:
den "Prometheismus".
Es geht darum, sich von russischen und deutschen Einflüssen zu befreien und sich mit den
mitteleuropäischen Nachbarn zu entwickeln.
Dies ist das Projekt des "Intermarium", das seit 2016 "Drei-Meere-Initiative" heißt:
alle Staaten von der Ostsee, über das Mittelmeer bis zum Schwarzen Meer zu vereinen.

In dem Wissen, dass die Drei-Meere-Initiative für Warschau langfristig die Europäische Union ersetzen sollte,
kann Polen nicht auf Brüssel zählen.
Es hat mit den Vereinigten Staaten einen neuen Verbündeten gefunden,
eine weit entfernte Großmacht und daher auch vorerst, eine nicht gefährliche.

Dieses Bündnis ist besonders während des Krieges gegen den Irak in Erscheinung getreten.
Polen hat sich dort ohne Zurückhaltung, aus Loyalität zu seinem neuen Verbündeten engagiert.
Es hat die Mittel, die ihm von der Europäischen Union zur Verfügung gestellt wurden,
für die Modernisierung seiner Wirtschaft, für den Kauf von... US-Kampfjets benutzt.

Polens Misstrauen gegenüber den Russen darf nicht über sein Misstrauen gegenüber
den Deutschen hinwegtäuschen.
Vergangene Woche versuchte Bundeskanzler Olaf Scholz sich in den polnischen Wahlkampf einzumischen,
indem er sagte, der Visa-Skandal gehe weiter.
Der stellvertretende Außenminister Piotr Wawryk ist bereits zurückgetreten, nachdem bekannt wurde,
dass seine Regierung polnische Visa für 5000 Euro verkaufte.
Dieser neue Vorwurf beruht jedoch auf nichts, sollte aber das Management der PiS in Frage stellen.
Zbigniew Rau, der polnische Außenminister, hat es ihm sehr übelgenommen.
Er hat Deutschland unverblümt an das Prinzip der Achtung der Souveränität erinnert.

Während die Mehrheit der Polen den PiS-Nationalismus unterstützt, ist die Opposition um
die Bürgerplattform des ehemaligen Präsidenten des Europäischen Rates (2014-19), Donald Tusk, organisiert.
Als Kind spielte dieser schon mit der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Die beiden Familien kannten sich und hatten das Privileg, innerhalb des Ostblocks reisen zu können.
Donald Tusk hoffte diesmal auf einen Sieg über die PiS-Partei.
Er übernahm die Vorwürfe Brüssels gegen die Regierung von Mateusz Morawiecki und das
Freiheitsverständnis der PiS.
Er berief sich auf die Tatsache, dass Brüssel die im Rahmen des Aufbau- und Resilienz Fonds (RWCF)
gewährten Zuschüsse immer noch nicht ausgezahlt hat.
Die aktuellen Ereignisse sind jedoch weder für ihn noch für die EU vorteilhaft.

Zu Beginn der russischen militärischen Spezialoperation in der Ukraine erklärte Warschau
seine Solidarität mit Kiew, weil Washington zur Mobilmachung gegen Moskau aufrief.

Es schien für Polen normal, 1,5 Millionen Ukrainern Asyl zu gewähren und dieses ehemalige
Sowjetland in die "Drei-Meere-Initiative" zu integrieren.

Die Polen wussten jedoch nicht mehr als die anderen, was wirklich in der Ukraine geschah.
Historisch erinnerten sie sich, dass ukrainische "integrale Nationalisten" die Nazis unterstützt
und unter ihrem Befehl 120 000 Polen massakriert hatten.
Seit dem Zerfall der Sowjetunion haben sie jedoch viele Ukrainer als Gastarbeiter akzeptiert.
So nahmen sie es auf sich, die Frauen und Kinder ihrer armen Nachbarn wohltätig aufzunehmen.

Die PiS-Regierung verbot daraufhin jegliche Kritik an Wolodymyr Selenskyjs Ukraine,
die sie als "russische Propaganda" interpretierte.

So verbot der Polnische Verteidigungsrat den Internetbetreibern von Beginn des Krieges an,
die Website "Voltairenet.org" und die Artikel des Voltaire-Netzwerks im Land zugänglich zu machen.
Diese militärische Zensur verhinderte, dass die polnische herrschende Klasse verstand,
was die Selenskyj-Regierung wirklich war.
Polen ist nach den Vereinigten Staaten zum wichtigsten militärischen Verbündeten der Ukraine geworden.

Am 22. September 2023 empfing das kanadische Unterhaus Präsident Wolodymyr Selenskyj zu einer feierlichen Rede.

Im Anschluss an seine Ausführungen stellte der Vorsitzende, Anthony Rota, einen Zuhörer
als "einen ukrainisch-kanadischen Veteranen des Zweiten Weltkriegs,
der für die Unabhängigkeit der Ukraine von den Russen gekämpft hat" und als
"einen ukrainischen Helden und einen kanadischen Helden",
ein Mitglied der "ukrainischen 1. Division", vor.

Premierminister Justin Trudeau, die Parlamentarier und die Öffentlichkeit zollten ihm rauschenden Applaus.
Doch sofort protestierten empörte jüdische Verbände:
Die "1. Ukrainische Division" ist die SS-Division Galizien!
Nach drei Tagen voller Kontroverse entschuldigte sich Anthony Rota bei den Juden
und trat schließlich zurück.
Aber der polnische Botschafter, Witold Dzielski, hatte etwas dagegen.
Er forderte eine Entschuldigung für die Beleidigung, die 120 000 Polen erlitten hatten,
die damals von ukrainischen integralen Nationalisten massakriert wurden.

Der polnische Bildungsminister Przemyslaw Czarnek hat darauf ein Auslieferungsverfahren
gegen den ehemaligen SS-Angehörigen eingeleitet.

In einem Augenblick verschwand der ukrainische Bluff in den Augen der Polen.
Wie Beata Szydło, ehemalige PiS-Ministerpräsidentin und jetzige Europaabgeordnete, betonte,
liegt das Problem nicht in der Ignoranz von Anthony Rota, sondern in der Haltung des ukrainischen
Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und der stellvertretenden kanadischen Premierministerin Chrystia Freeland
(Mitherausgeberin der Enzyklopädie der Ukraine).
Keine dieser Persönlichkeiten kann behaupten, nicht gewusst zu haben,
was die "ukrainische 1. Division", mit ihrem unseligen Angedenken, wirklich war.
Keine zeigte jedoch auch nur die geringste Verlegenheit und warnte Premierminister
Justin Trudeau vor dem was in dem Moment geschah.
Im Gegenteil, sie applaudierten mit Stolz.

Der ukrainische Held war übrigens kein Angehöriger der SS-Kampftruppen.
Er gehörte einer Vergeltungseinheit an, die für die Ermordung von Bevölkerungsgruppen
verantwortlich war, die sich dem Dritten Reich widersetzten.

Wie kann man also jetzt die beiden wichtigsten Schlachten des ukrainischen Krieges
in Mariupol und Bachmut vergessen?
Beide wurden unter dem Kommando des militärischen Führers der Integralen Nationalisten,
Andrij Bilezki, auch bekannt als der "Weiße Führer", ausgetragen,
mit dem Präsident Selenskyj erst einen Monat zuvor gefilmt wurde.

Die Polen erkennen infolgedessen, übereilt gehandelt zu haben, indem sie der Ukraine
einen Beobachterstatus im Rahmen der "Drei-Meere-Initiative" gewährt haben.
Es ist offensichtlich, dass Wolodymyr Selenskyj, obwohl er Jude ist, sich auf die "Judenmassakrierer" stützt,
wie es der israelische General Benny Gantz ausdrückte.

Der kanadische Vorfall kommt zu einer Zeit, in der sich polnische Landwirte gegen den unfairen Wettbewerb
der ukrainisch-amerikanischen Lebensmittelindustrie wehren.
Drei US-amerikanische Lebensmittelmultis, Cargill, Dupont und Monsanto, haben ein Viertel
des ukrainischen Territoriums gekauft.
Sie importieren ihr Getreide und ihre Hühner zu unschlagbaren Preisen in die Europäische Union.
Sie zahlen nicht für ihr GVO-Saatgut, das vom US-Außenministerium geschenkt wird.
Die Europäische Kommission hatte die Getreide-Einfuhr zunächst verboten, da sie wusste,
dass diese Produkte nicht den Standards der Union entsprechen, später aber dem Druck der USA nachgegeben.

Drei Staaten, darunter Polen, haben Gesetze erlassen, die die Einfuhr verbieten.
Präsident Selenskyj kündigte jedoch an, dass er diese Staaten, Mitglieder der EU,
vor der Welthandelsorganisation (WTO) anklagen werde.

Die Landwirtschaft ist die Haupteinnahmequelle Polens.
Mitten im Wahlkampf steht die Frage der ukrainischen Importe jetzt im Mittelpunkt der Debatten.
Die rechte Partei, Konföderation, ging gestärkt daraus hervor.
Die PiS wäre dann gezwungen, ein Bündnis mit ihr einzugehen, um an der Macht zu bleiben.
Der Landwirtschaftsminister wandte sich an die Ukrainer.
Er sagte ihnen, dass eine Klage gegen Polen vor der WTO die Beziehungen zwischen den beiden Ländern
ernsthaft beschädigen würde. Aber es bewirkte nichts.

Zur gleichen Zeit beginnt die ganze polnische Bevölkerung sich über den anhaltenden Zustrom ukrainischer Flüchtlinge zu ärgern.
Der polnische Präsident Andrzej Duda hat angesichts des Widerstands, dem er in der öffentlichen Meinung ausgesetzt ist,
von einem möglichen Stopp der Hilfe für ukrainische Flüchtlinge gesprochen.
Er verglich die Ukraine mit einem ertrinkenden Land, das eine Gefahr für seinen Retter darstelle:
Manchmal kämpft ein Ertrunkener ungeordnet und zieht seinen Retter mit sich in die Tiefe.

Schließlich ist der einzige Staat, vor dem Polen eine Ehrfurcht hat, der Heilige Stuhl.
Die Ukraine hat jedoch gerade ihre scharfe Ablehnung des Heiligen Vaters zum Ausdruck gebracht,
indem sie ihm vorwirft, die russische Kultur nicht zutiefst abzulehnen.
Damit entbindet sie Polen von seinen Verpflichtungen ihr gegenüber.

Die PiS-Regierung beschloss daraufhin, die Przewodów-Affäre wiederzubeleben.
Am 15. November 2022 fielen Raketen auf dieses polnische Dorf unweit der ukrainischen Grenze,
töteten zwei Menschen und zerstörten landwirtschaftliche Einrichtungen.

Ursprünglich wurden die Raketen Russland zugeschrieben, aber aus Angst, dass Polen
einen Weltkrieg provozieren würde, gaben die Vereinigten Staaten bekannt,
dass es sich um ukrainische handelte.
Die Affäre wurde totgeschwiegen.
Die ukrainische Justiz hat gerade ihren Untersuchungsbericht geschickter Weise veröffentlicht.
Er bestätigt, was Washington gesagt hat. Deshalb sollte Polen Reparationen von der Ukraine fordern.

Der kanadische Vorfall ist noch nicht vorbei.
Bisher haben weder die Slowaken noch die Slowenen, die Opfer der SS-Division Galizien wurden,
eine Entschuldigung erhalten.
Zudem wird der polnisch-ukrainische Streit nicht ohne Folgen bleiben.
Erstens, weil das polnische Territorium heute die wichtigste Transitroute westlicher Hilfe
für die Ukraine ist. Zweitens, weil der Streit Auswirkungen auf die baltischen Staaten,
insbesondere auf Litauen, haben wird.

Thierry Meyssan

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 10. Okt 2023, 11:57 
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Paradigmenwechsel in Palästina
von Thierry Meyssan
Der unerwartet eingetretene blutige Konflikt begann im geografischen Palästina vor 75 Jahren
und hat seitdem immer wieder zu tödlichen Ungerechtigkeiten geführt.
Vom Standpunkt des Völkerrechts aus haben die Palästinenser das Recht und die Pflicht,
sich der israelischen Besatzung zu widersetzen, so wie die Israelis das Recht und die Pflicht haben,
auf den Angriff, den sie erleiden, zu reagieren.

Es liegt in der Verantwortung aller, zur Lösung der Ungerechtigkeiten beizutragen,
die beide Gruppen erlitten haben, was nicht bedeutet,
die grausame Rache einiger von ihnen zu unterstützen.

Darüber hinaus darf die Unterstützung, die dem palästinensischen und
dem israelischen Volk gewährt werden kann, nicht zu einer Amnestie
ihrer jeweiligen Führer für die von ihnen begangenen Verbrechen oder
für die Großmächte, die sie manipuliert haben, führen.

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Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verkündet,
dass Israel sich im Krieg befinde. Zum ersten Mal in seiner Geschichte
wird der jüdische Staat auf seinem Territorium angegriffen.
Israel wird zunächst Säuberungsaktionen auf seinem Territorium durchführen
und dann in Gaza einen Krieg zur Aufstandsbekämpfung beginnen,
nach dem Vorbild der "Schlacht von Algier" und der "Operation Phönix" in Vietnam:
Es wird ein sehr schmutziger, mörderischer und unbegrenzter Krieg sein.
Israel wird die Ordnung zu seinem Vorteil wiederherstellen können,
aber es wird niemals gewinnen können.



Der Nahe Osten ist eine instabile Region, in der viele Gruppen gegeneinander ums Überleben kämpfen.
Der Einfachheit halber betrachten wir im Westen die Bevölkerung als Juden, Christen und Muslime,
aber die Realität ist viel komplizierter.
Jede Religion selbst besteht aus einer Vielzahl von Konfessionen.
In Europa und im Maghreb zum Beispiel wissen wir, dass die Christen in katholische Kirchen,
orthodoxe Kirchen und protestantische Kirchen gespalten sind,
aber im Nahen Osten gibt es Dutzende und Dutzende verschiedener Kirchen.
Dasselbe gilt für die jüdische und die muslimische Religion.

Jedes Mal, wenn eine Figur auf dem Schachbrett geändert wird, müssen sich alle anderen Gruppen
neu positionieren.
Das ist der Grund, warum die Verbündeten eines Tages die Feinde von morgen sein können,
während die Feinde von heute gestern unsere Verbündeten waren.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde jeder Mensch Opfer und Henker zugleich.
Ausländer, die sich in den Nahen Osten begeben, erkennen sich a priori in jenen Menschen wieder,
die die gleiche Kultur wie sie haben, den gleichen Glauben, aber sie wissen nichts
von der Geschichte und sind nicht bereit, sie zu akzeptieren.

Wenn wir den Frieden fördern wollen, dürfen wir nicht nur auf diejenigen hören, denen wir uns nahe fühlen.
Wir müssen zugestehen, dass Frieden nicht nur bedeutet, die Ungerechtigkeiten zu beseitigen,
die unsere Freunde erlitten haben, sondern auch die, die unsere Feinde erlitten haben.
Das ist jedoch nicht das, was wir spontan tun.
So haben wir in den vergangenen Monaten in Frankreich ausschließlich den Standpunkt mancher
Ukrainer gegen die Russen, mancher Armenier gegen die Aserbaidschaner und jetzt
mancher Israelis gegen die Palästinenser gehört.

Unabhängig von den vielen Quellen, auf die wir uns beziehen können, müssen wir schließlich diejenigen,
die ihre unmittelbaren materiellen Interessen verteidigen, von denjenigen unterscheiden,
die ihr Vaterland verteidigen, und denjenigen, die Prinzipien verteidigen.

Die Dinge werden jedoch durch Gruppen kompliziert, die nicht religiös, sondern theokratisch sind.
Letztere stehen nicht für irgendein höheres Prinzip, sondern benutzen religiöse Sprache um zu siegen.

Nachdem diese Vorbereitungen, kommen wir zu den Fakten.

Die Hamas hat Israel am 7. Oktober 2023 um 6 Uhr morgens angegriffen,
am 50. Jahrestag des "Oktoberkriegs 73", der im Westen als israelischer "Jom-Kippur-Krieg" bekannt ist.
Damals hatten Ägypten und Syrien Überraschungsangriffe auf Israel durchgeführt,
um den Palästinensern zu helfen.
Aber Tel Aviv, von Amman informiert und von Washington unterstützt, hatte die arabischen Armeen vernichtet.
Anwar Sadat hatte sein Volk verraten, während Syrien dabei den Golan verloren hat.

Die derzeitige Operation kombiniert sowohl einen Raketenhagel, der den israelischen Iron Dome
an seine Auslastungsgrenze bringen soll, als auch 22 Bodenangriffe auf israelisches Territorium.
Zum ersten Mal in Palästina richtete sich der Raketenbeschuss gegen israelische Kommandozentralen,
um die Aktionen der Kommandos zu erleichtern.
Letztere sollen offiziell Geiseln nehmen, um mit den 1256 palästinensischen Gefangenen
in israelischen Hochsicherheitsgefängnissen über ihren Austausch verhandeln zu können.
Die Infiltrationen erfolgten zu Lande, zu Wasser und in der Luft (mit Ultraleichtflugzeugen).

Die Vorbereitung dieser Operation, die Beschaffung von Informationen, die Ausbildung von etwa tausend Kommandos
und die Lieferung der Waffen erforderten Monate, wenn nicht Jahre Arbeit.
Dennoch haben wir, geblendet von unserer Überzeugung der Überlegenheit, die Vorbereitung nicht bemerkt.
Entworfen wurde die Operation von Mohammad Daif, dem operativen Chef der Hamas,
der vor zwei Jahren vom Radar verschwunden war und neben Hamas-Sprecher Abu Obaida wieder auftauchte.

Obwohl Israel die Raketen entdecken konnte, aber nicht in der Lage war, sie alle zu zerstören,
musste es mindestens 3000 der 7000 abgefeuerten Raketen ertragen.
Soziale Medien und arabische Fernsehsender zeigten, dass die Hamas mehrere Panzer und zumindest
den Grenzübergang im östlichen Teil des Gazastreifens eingenommen hat.
Außerdem hat die Hamas eine Rave-Party im Kibbuz Re’im angegriffen, wo sie mindestens 280 Teilnehmer
verletzte und tötete.
Überall entführte sie eine große Anzahl von Geiseln, darunter auch Generäle.
Ihre Kommandos drangen in mehrere israelische Gemeinden ein und feuerten mit Maschinenpistolen
auf die Bewohner.
Auf israelischer Seite wurden mindestens 900 Menschen getötet und 2600 schwer verletzt,
doppelt so viele wie auf palästinensischer Seite.
Dies ist die größte palästinensische Aktion seit einem halben Jahrhundert.

Was hier geschieht, ist das Ergebnis von 75 Jahren Unterdrückung und Verletzung des Völkerrechts.
Dutzende Resolutionen des UN-Sicherheitsrats wurden von Israel verletzt, ohne dass es dagegen Sanktionen gab.
Israel ist ein gesetzloser Staat, der nicht gezögert hat, fast alle palästinensischen politischen Führer zu bestechen
oder zu ermorden.
Es hat die wirtschaftliche Entwicklung der Gebiete absichtlich behindert und gleichzeitig die Schaffung eines
separaten palästinensischen Staates gefördert, den es teilweise kontrolliert.

Die Frustration und das Leid, die sich in den letzten 75 Jahren angesammelt haben, spiegeln sich im
gewalttätigen und grausamen Verhalten einiger Palästinenser wider, die sich bewusst sind,
dass sie von der internationalen Gemeinschaft seit langem im Stich gelassen wurden.
Doch die Zeiten ändern sich.
Die Mehrheit der Mitglieder der Vereinten Nationen, die das militärische Scheitern des Westens und
den Sieg Russlands in Syrien und der Ukraine miterlebt haben, begnügt sich nicht mehr damit,
sich vor den Vereinigten Staaten zu beugen.
Die Generalversammlung der UNO bekräftigte am Jahrestag der Selbstproklamation Israels zur Unabhängigkeit
und des Massakers und der Vertreibung der Palästinenser (Nakba),
dass das Völkerrecht auf der Seite der Palästinenser und nicht auf der Seite der Israelis stehe.
Das hindert die Hamas nicht daran, Kriegsverbrechen zu begehen.

Die derzeitige Situation ist für beide Seiten hoffnungslos.
Nach einem Dreivierteljahrhundert voller Verbrechen kann Israel nicht mehr viel für sich beanspruchen.
Seine Bevölkerung ist heute gespalten.
In den letzten Monaten haben die "zionistischen Holocaustleugner", d.h. die Anhänger
des Ukrainers Vladimir Jabotinsky, die die jüdische Vorherrschaft befürworten, trotz des Widerstands
einer knappen Mehrheit der Bevölkerung und massiver Demonstrationen, die Macht in Tel Aviv übernommen.
Diese jungen Menschen, die danach streben, in Frieden zu leben, weigern sich,
in den Armeen zu dienen, um die Araber brutal zu behandeln, aber sie haben sich den Armeen dennoch
angeschlossen, um ihre Familien, die sie lieben, und ihr Land, an das sie nicht glauben, zu verteidigen.

Rechtlich haben die Palästinenser einen Staat gebildet, dem ein Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen gewährt wurde.
Nach dem Tod von Jassir Arafat wurde Fatah-Führer Mahmud Abbas zum Präsidenten gewählt.
Doch nach dem Sieg der Hamas bei den Parlamentswahlen 2007 und der Unmöglichkeit,
den Westen dazu zu bringen, eine Hamas-Regierung zu akzeptieren, führten die Palästinenser einen Bürgerkrieg.
Letztlich wird das Westjordanland von der Fatah regiert, der säkularen Partei,
die von Jassir Arafat gegründet wurde.
Mahmoud Abbas und seine Entourage werden von den Vereinigten Staaten,
der Europäischen Union und Israel finanziert.
Dagegen ist der Gazastreifen in den Händen der Hamas, des palästinensischen Zweigs der Muslimbruderschaft.
Sie wird von Individuen regiert, die den Islam nicht als Spiritualität, sondern als Eroberungswaffe benutzen.
Sie werden hauptsächlich vom Vereinigten Königreich, Katar, Israel, der Türkei, dem Iran
und der Europäischen Union bezahlt.
Beide Seiten haben sich in den letzten 16 Jahren gegen Neuwahlen ausgesprochen.
Ihre Anführer leben in mafiösem Luxus, der im Kontrast zu den miserablen Lebensbedingungen ihres Volkes steht.

Zum Zeitpunkt ihrer Gründung wurde die Hamas vom Vereinigten Königreich finanziert.
Sie wurde vom israelischen Geheimdienst unterstützt, um Jassir Arafats Fatah zu schwächen.
Dann bekämpfte Israel sie und ermordete ihren religiösen Führer, Scheich Ahmed Yassin.
Dann wiederum benutzte Israel die Hamas, um die Führer des marxistischen palästinensischen Widerstands zu eliminieren.
So griffen Hamas-Kämpfer unter der Aufsicht von Mossad-Agenten und Al-Qaida-Dschihadisten
zu Beginn des Krieges gegen Syrien das palästinensische Lager Jarmuk an [1].
Doch heute kämpft die Hamas wieder einmal gegen ihren ehemaligen Verbündeten Israel.

Mohammad Daif gilt als Gründer der Izz al-Din al-Qassam-Brigaden.
Wie alle Muslimbrüder ist er ein islamischer Suprematist.
Er bezieht sich auf Izz al-Din al-Qassam (1882-1935), einen Gegner des französischen Mandats im Libanon
und des britischen Mandats in Palästina.
Er hat daher keine Beziehung zum ehemaligen Mufti von Jerusalem und Verbündeten der Nazis, Amin al-Husseini,
auch wenn er dessen Antisemitismus teilt.
Im Jahr 2010 schrieb er: "Die Izz ad-Din al-Qassam-Brigaden ... sind besser vorbereitet,
unseren exklusiven Weg fortzusetzen, auf dem es keine Alternative gibt, und das ist der Weg des Dschihad
und des Kampfes gegen die Feinde der muslimischen Nation und der Menschheit.
Wir sagen unseren Feinden: Ihr geht den Weg der Auslöschung (zawal), und Palästina wird unser bleiben,
einschließlich Al-Quds (Jerusalem), Al-Aqsa (Moschee), seine Städte und Dörfer vom Meer (Mittelmeer)
bis zum Fluss (Jordanien), von Norden nach Süden.
Ihr habt kein Anrecht auf auch nur einen Zentimeter davon."
Mohammad Daif ist kein Soldat, sondern ein Spezialist für Geiselnahmen.
Seine Operation dient diesem Zweck, nicht der Befreiung Palästinas.

Während sich der Gesundheitszustand von Präsident Mahmud Abbas verschlechtert, ist die Fatah
in drei militärische Fraktionen gespalten:
• jene von Fathi Abu al-Ardate, der Chef der nationalen Sicherheit
• die von Mohammad Abdel Hamid Issa (alias "Lino"), Kommandeur der Kifah al-Moussallah (bewaffneter Kampf).
Sie ist Teil der Bewegung von Mohamed Dallan, dem ehemaligen Chef des palästinensischen Geheimdienstes,
der Jassir Arafat ermordete. Sie wird nun von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt.
• und die von Mounir Maqdah, dem ehemaligen militärischen Führer der Fatah, der sich der Hamas, Katar,
der Türkei und dem Iran angenähert hat.

Im vergangenen Monat kam es zu Zusammenstößen zwischen den drei Fraktionen und denen der
islamistischen Hamas sowie zwischen Jund al-Sham und al-Shabab al-Moslem, zwei dschihadistischen Gruppen,
die an der Seite der NATO und Israels gegen die Arabische Republik Syrien gekämpft haben.
Im Lager Ain el-Heloue (Sidon, Südlibanon) kam es zu schweren Kämpfen.
Damals interpretierte ich sie zuerst wie die von Nahr el-Bared (Nordlibanon) im Jahr 2007 [2], bevor ich erkannte,
dass sie mit der Agonie von Mahmoud Abbas verbunden waren [3].

Seit 75 Jahren tut Tel Aviv alles in seiner Macht Stehende, um allen, ob Juden oder Arabern, die Gleichheit zu verweigern.
Dagegen propagiert es seit dem Genfer Aufruf die "Zwei-Staaten-Lösung", d.h. den letzten kolonialen Plan
von Lord William Peel, den die Briten 1937 weder vor Ort, noch 1948 bei den Vereinten Nationen durchsetzen konnten,
der aber heute noch Konsens genießt.
Von nun an sind es nur noch die Marxisten der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP),
die in der Wüste predigen, indem sie die Schaffung eines einzigen Staates vorschlagen,
in dem jeder Mensch die gleiche Stimme haben würde [4].

Angesichts dessen, was er als palästinensische Invasion ansieht, die aber aus palästinensischer Sicht
nur eine Heimkehr ins eigene Haus ist, hat Premierminister Benjamin Netanjahu den Sieg versprochen.
Aber was wäre dieser?
Die Tötung aller Hamas-Kämpfer wird 75 Jahre Ungerechtigkeit nicht lösen.
Ihre Kinder werden ihre Fackel wieder so aufnehmen, wie sie selbst die ihrer Eltern aufgenommen haben.

Um sein Ziel zu erreichen, muss Benjamin Netanjahu zunächst die Israelis vereinen, die er gespalten hat.
Nach dem Vorbild von Golda Meir während des "Sechstagekrieges" muss er seine Opposition in die Regierung einbinden.
Daher traf er sich auch mit Yair Lapid und General Benny Gantz.
Der erste stellte jedoch die Bedingung, dass die jüdischen Rassisten, Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir
die Regierung verlassen, d.h. dass der Premierminister sein politisches Projekt und das seiner derzeitigen
Sponsoren [5], der Straussianer der Biden-Administration [6] aufgibt.

Die Hamas-Führer haben die palästinensischen Flüchtlinge im Ausland, alle Araber und Muslime aufgerufen,
sich ihrem Kampf anzuschließen.
Bei den palästinensischen Flüchtlingen handelt es sich in erster Linie um die Mehrheit der Bevölkerung Jordaniens und des Libanon.
Mit Arabern sind die libanesische Hisbollah und Syrien gemeint, zwei Mächte, die sich in den letzten Monaten
wieder mit der Hamas verbunden haben. Muslime bezeichnet dann den Iran und die Türkei.

Bisher haben sich nur der Islamische Dschihad, also der Iran, und die verschiedenen Widerstandsgruppen
im Westjordanland der Hamas angeschlossen.


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Präsident Erdogan trat aus dem Schatten und forderte am
8. Oktober die Umsetzung der Resolutionen des Sicherheitsrats zu Palästina



Im Gegensatz zu dem, was das Wall Street Journal behauptet, ist es nicht der Iran, der die Hamas steuert.
Vergessen wird dabei die Vereinbarung zwischen Hassan El-Banna, dem Gründer der Muslimbruderschaft,
und Ruhollah Khomeini, dem Gründer der Islamischen Republik Iran.
Die beiden Gruppen haben die muslimische Welt unter sich aufgeteilt und es ist ihnen verboten,
maßgeblich in den Einflussbereich des jeweils anderen einzugreifen.
Teheran hat wiederholt seine Unterstützung für die Palästinenser bekräftigt, aber sein konkretes Vorgehen
in Palästina beschränkt sich auf den Islamischen Dschihad.

Die politischen Führer der Hamas leben in der Türkei unter dem Schutz der Geheimdienste.
Es ist Ankara, das die Hamas und die Operation „Al-Aqsa-Sintflut“ lenkt.
Bei der Einweihung einer syrisch-orthodoxen Kirche am Sonntag, den 8. Oktober, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan:
"Die Schaffung von Ruhe, dauerhaftem Frieden und Stabilität in der Region durch die Lösung der Palästinenserfrage
in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht ist die oberste Priorität, auf die wir uns in unseren Gesprächen
mit unseren Amtskollegen konzentrieren...
Leider zahlen Palästinenser und Israelis sowie die gesamte Region den Preis für die Verzögerung
der Anwendung des Rechts). (…) Öl ins Feuer zu gießen wird niemandem nützen,
auch nicht der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten. Die Türkei ist bereit, nach besten Kräften
ihren Teil dazu beizutragen, um die Kämpfe so schnell wie möglich zu beenden und die durch die jüngsten Vorfälle
verursachten erhöhten Spannungen abzubauen."

Die Entscheidung Ankaras, diesen neuen Krieg in der Republik Arzach in Aserbaidschan zu entfesseln
und gleichzeitig militärische Ausrüstung an Russland zu schicken, was gegen die einseitigen Zwangsmaßnahmen
der USA verstößt, deutet darauf hin, dass die türkischen Diplomaten keine Angst mehr vor Washington haben,
das 2016 versuchte, Präsident Erdoğan zu ermorden.
Sobald diese Operation beendet ist, wird eine andere gegen die Kurden in Syrien und im Irak folgen.

Wenn die Hisbollah nun in den Konflikt eingreift, wird Israel allein nicht in der Lage sein, den Angriff abzuwehren.
Seine Existenz kann nur mit der militärischen Unterstützung der Vereinigten Staaten fortgesetzt werden.
Die US-Öffentlichkeit unterstützt Israel jedoch nicht mehr, während das Pentagon nicht mehr die Macht hat, es zu verteidigen.
Was jetzt passiert, ist eine der Folgen des Ukraine-Krieges.
Washington gelingt es nicht, genügend Munition für seine ukrainischen Verbündeten herzustellen.
Es war sogar gezwungen, aus seinen Beständen in Israel zu schöpfen.
Dort hat es bereits seine Arsenale geleert.

In den ersten Stunden des Konflikts hat die Hisbollah einige Raketen auf die Schebaa-Farmen abgeschossen,
also auf das umstrittene Gebiet zwischen dem Libanon und Israel.
Damit hat sie gezeigt, dass sie den palästinensischen Widerstand nach der Rhetorik der "Fronten-Einheit" unterstützt.
Aber sie ist nicht in den Krieg eingetreten, weil sie der Hamas, die sie in Syrien bekämpft hat,
misstrauisch gegenübersteht. Und sie teilt auch nicht die Ideologie der Bruderschaft mit der Hamas.

Alle westlichen Staats- und Regierungschefs haben versichert, dass sie die terroristischen Aktionen
der Hamas verurteilen und Israel unterstützen.
In der Vergangenheit haben sie nichts getan, um die Ungerechtigkeiten in Palästina zu beseitigen,
und diese prinzipiellen Positionen zeugen davon, dass sie dies auch jetzt nicht tun werden.
Russland und China ihrerseits, die sich weigern, sich auf die Seite der Palästinenser oder der Israelis zu stellen,
haben nicht die Anwendung westlicher Regeln, sondern die Achtung des Völkerrechts gefordert.
Man steht jetzt vor einer Situation, in der alle Akteure jede Lösung im Vorfeld absichtlich sabotiert haben,
so dass es jetzt fast unmöglich ist, zu verhindern, dass sie in einem Blutbad endet.

Thierry Meyssan

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 11. Okt 2023, 07:57 
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Die Position des Staates Palästina angesichts des Hamas-Angriffs


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Von Beginn des Angriffs der Hamas auf Israel an reagierte die Palästinensische Autonomiebehörde, d.h. die Regierung des nicht anerkannten Staates Palästina. Präsident Mahmoud Abbas bekräftigte, dass das palästinensische Volk das Recht habe, sich gegen "israelische Verbrechen und Verletzungen auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee und in den palästinensischen Gebieten" zu verteidigen.

Im offiziellen Diskurs vermischt die Palästinensische Autonomiebehörde immer noch religiöse und politische Argumente, während die Hamas, die christliche Palästinenser verachtet, religiöse Argumente der Politik vorzieht.

Während der Sitzung des Sicherheitsrats hinter verschlossenen Türen am Sonntag, den 9. Oktober, bemerkte der Vertreter des Staates Palästina, Riyad Mansour (welcher Beobachterstatus und keine Mitgliedschaft hat), dass der Weg zum Frieden nicht "durch die Stärkung von Unterdrückung und Besatzung, sondern durch deren Ende" führt.

Am Montag, den 10. Oktober, als die Blockade des Gazastreifens begann (Unterbrechung der Wasser- und Stromversorgung), bekräftigte die Palästinensische Autonomiebehörde, dass diese Kampfmethode gegen das humanitäre Völkerrecht verstößt.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 11. Okt 2023, 07:59 
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Hisbollah und Israel schonen sich gegenseitig

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Die Hisbollah bekräftigte ihre Unterstützung für den palästinensischen Widerstand, indem sie das umstrittene Gebiet der Sheb’a-Farmen bombardierte. Dieses winzige, unbewohnte Gebiet wird sowohl vom Libanon als auch von Israel beansprucht. Die Hisbollah hat darauf geachtet, nicht an der Seite von Personen zu intervenieren, die sie bis vor kurzem als Terroristen betrachtete.

Israel reagierte mit der Bombardierung des Hisbollah-Zeltes, das auf den Sheb’a-Farmen errichtet worden war. Dieses Zelt war aufgestellt worden, um den libanesischen Forderungen Ausdruck zu verleihen. Israel hat darauf geachtet, das Vorgehen der Hisbollah nicht als Provokation zu betrachten.

Die Hisbollah hat ein neues Zelt aufgestellt, nicht weit vom ersten, und die Wachen, die es verteidigen, ersetzt.

Beide Seiten haben sehr darauf geachtet, keine neuen Feindseligkeiten zu eröffnen. Die Hisbollah und Israel können für sich in Anspruch nehmen, nur ihr eigenes Territorium bombardiert zu haben und nicht das ihrer Nachbarn.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 11. Okt 2023, 19:01 
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Kein gemeinsamer Generalstab von Bruderschaft und Khomeinisten

In den vergangenen Monaten haben die iranischen Revolutionsgarden mehrere Koordinierungstreffen in Beirut abgehalten. Hamas, Hisbollah und Islamischer Dschihad nahmen daran teil. Ismail Qaani, der Kommandeur der Al-Quds-Brigaden, führte den Vorsitz.


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Eines davon wurde im Mai 2023 öffentlich gemacht (Foto). Es brachte Hassan Nasrallah (Generalsekretär der libanesischen Hisbollah), Saleh al-Arouri (Nr. 2 der Hamas) und Ziad al-Nakala (Kommandeur des Islamischen Dschihad) zusammen.

Ziel dieser Treffen war es, Rückmeldungen zu Angriffen auf israelisches Territorium auszutauschen. Wahrscheinlich haben die palästinensischen Teilnehmer während dieser Treffen ihre Auffassung von Krieg geändert.

Es ist jedoch absurd zu glauben, dass die Gruppen, die sich auf Imam Ruhollah Khomeini berufen, und diejenigen, die sich auf, Hassan el-Banna (Gründer der Muslimbruderschaft) berufen, sich darauf geeinigt haben, einen gemeinsamen Militärstab zu bilden. Khomeini und el-Banna entwickelten konkurrierende Ideologien, die beide die Religion in der Politik nutzen. Sie trafen sich und teilten die Welt: Die Schiiten sind die Einflusszone der Khomeinisten, die Sunniten die der Bruderschaft. Diese Vereinbarung wird vom derzeitigen Führer der iranischen Revolution, Ayatollah Ali Khamenei, buchstabengetreu respektiert.

Die Hisbollah bekämpfte im Syrienkrieg die Hamas und schloss dann Frieden mit ihr, als sie zugab, einen Fehler gemacht zu haben, und schickte eine Botschaft, um sich in Damaskus zu entschuldigen. Beide Gruppen haben das gleiche Ziel, Palästina zu befreien, aber ein grundlegender ethischer Unterschied trennt sie. Die Hisbollah hat sich der Operation der Hamas gegen Israel nicht angeschlossen, aber sollte dies tun, wenn Tel Aviv die Prinzipien der Aufstandsbekämpfung anwendet.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 18. Okt 2023, 16:53 
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PARADIGMENWECHSEL IN PALÄSTINA (2)
Die israelische Militärzensur verschweigt Ihnen die Wahrheit

Das war die wichtigste Information von der Al-Aqsa-Sintflut Operation, aber sie war uns dennoch entgangen.
Der Angriff auf Israel wurde nicht von Hamas-Dschihadisten verübt, sondern von vier vereinten bewaffneten Gruppen.
Es ist das erste Mal seit fünfzig Jahren, dass sich die Palästinenser in Gaza zusammenschließen.
Ob es uns gefällt oder nicht, die langen Jahre der Gleichgültigkeit des Westens gegenüber der
Notlage der Palästinenser gehen zu Ende.
Von nun an muss man anfangen, das Völkerrecht anzuwenden.

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Benjamin Netanjahu kommt, um sicherzustellen, dass seine Soldaten bereit sind,
ihm zu gehorchen, was auch immer seine Befehle sind.



Dieser Artikel ist eine Fortsetzung von:
• « Paradigmenwechsel in Palästina»
vom 10. Oktober 2023.


Im Gegensatz zu dem, was ich letzte Woche auf der Grundlage von Meldungen westlicher und arabischer,
durch israelische Militärzensur filtrierte Nachrichtenagenturen geschrieben habe,
wurde der israelische Angriff am 7. Oktober 2023 (Operation Al-Aqsa-Sintflut) nicht allein von der Hamas verübt.

Der Beginn der Aktion wurde von einem gemeinsamen operativen Kommando des gesamten palästinensischen Widerstands beschlossen. Die Hamas, die bei weitem größte Komponente, stellte den Großteil der Truppen, aber drei andere Gruppen beteiligten sich:
• der Islamische Dschihad (Sunniten und Khomeinisten),
• die Volksfront zur Befreiung Palästinas (marxistisch)
• und die Volksfront für die Befreiung Palästinas – Generalkommando (PFLP-GC).
Die westliche Presse berichtete über die barbarischen Verbrechen, die von einigen der Angreifer begangen wurden,
aber nicht über den Rückhalt mancher anderer.
Nach der Überprüfung stellen sich die Vergewaltigungs- und Enthauptungsanklagen von Kleinkindern [1]
als Kriegspropaganda heraus.
Dieser einäugige und lügnerische Journalismus sollte uns nicht mehr überraschen.

Diese Klarstellung ändert die Interpretation des Ereignisses.
Es handelt sich nicht mehr um eine dschihadistische Operation der Muslimbruderschaft,
sondern um einen Angriff aller Palästinenser von Gaza.
Nur die Fatah im Westjordanland, die sich von den oben genannten Gruppen fernhält, nahm nicht daran teil.

Ziel dieser Operation war nicht "Juden zu töten", selbst wenn manche Hamas-Dschihadisten es taten
(die Israelis zählen im Ganzen 2700 Tote),
sondern zivile und militärische Gefangene zu nehmen, um sie gegen arabische Gefangene
der israelischen Hochsicherheitsgefängnisse auszutauschen [2].

Dabei handelt es sich nicht unbedingt um Kombattanten, aber auch um Zivilisten.
Die Gefangenen wurden abgeführt, ohne ihre Kleidung wechseln zu können, um daran zu erinnern,
wie die israelische Armee ägyptische Gefangene am Ende des Sechstagekriegs behandelt hatte.

Man erinnere sich daran, dass der israelisch-palästinensische Konflikt nicht zwischen zwei Staaten stattfindet
(Israel hat immer noch keine Grenzen und Palästina wird immer noch nicht anerkannt),
sondern zwischen zwei Bevölkerungen.
Das ist eine besondere Situation: Die Palästinenser sind nicht durch einen Staat vertreten und
die Israelis haben als Besatzungsmacht zusätzliche Verantwortungen.

Diese Ereignisse erfolgen, obwohl der Golfkooperationsrat, die Gruppe der 77,
die Liga der arabischen Staaten, die Organisation für Islamische Zusammenarbeit und China
am 15. Mai 2023 die Suspendierung Israels von den Vereinten Nationen forderten,
solange Tel Aviv seine eigenen Verpflichtungen nicht erfüllen wird [3].

1. HAT DIE OPERATION « AL-AQSA-SINTFLUT » ISRAEL ÜBERRASCHT?
Im Gegensatz zu dem, was die Koalitionsregierung von Benjamin Netanjahu behauptete,
hat die "Al-Aqsa-Sintflut" Israel nicht überrascht.
Dieser Angriff war seit den Zusammenstößen im Mai 2021 geplant.

Laut CNN hat die Hamas ihre Kämpfer eineinhalb Jahre lang für diese Operation ausgebildet [4].
Sie baute sechs Trainingslager in Gaza und drehte dort Promotion-Videos.
Videos dieser Trainingseinheiten wurden Wochen vor dem Anschlag veröffentlicht [5].

Im März 2023 entsandte die Hamas eine starke Delegation nach Russland.
Bei dieser Gelegenheit warnte sie den russischen Außenminister Sergej Lawrow,
dass ihre Geduld zu Ende gehe und dass ihre Wut „stetig wachse“.

Im Jahr 2023 organisierte der Iran Gespräche zwischen den verschiedenen unabhängigen Kräften der Region,
der Hisbollah, dem Islamischen Dschihad und der Hamas.
Sie fanden in Beirut (Libanon) unter dem Vorsitz von General Ismail Qaani, dem Kommandeur der Quds-Brigaden
der iranischen Revolutionsgarden, statt.
Sie zielten darauf ab, diese Akteure zu versöhnen, die einen grausamen Krieg in Gaza und dann in Syrien führten.
Diese Treffen wurden im Mai 2003 öffentlich gemacht.
Bei dieser Gelegenheit berichtete die libanesische Presse über die Vorbereitungen für die Einheitsaktion,
die am 7. Oktober durchgeführt wurde.
Der Iran ist daher für die Versöhnung der palästinensischen Fraktionen verantwortlich.

Am 30. Oktober rief der ägyptische Geheimdienstminister Kamel Abbas den israelischen Premierminister an,
um ihn vor einer großen Operation der Hamas gegen Israel zu warnen [6].
Ägypten, das die Muslimbruderschaft bekämpft, war besorgt, dass Israel ihr erlauben würde, sich weiter zu entwickeln.

Am 5. Oktober warnte die CIA den Mossad vor einer Großoperation des Vereinigten Palästinensischen Widerstands.
Die USA waren besorgt über ihr Ausmaß.
Nach Angaben der New York Times aber erwähnten die CIA-Berichte (28. September und 5. Oktober),
die immer noch als geheim eingestuft sind, nicht den Einsatz neuer Kampftechniken durch den
palästinensischen Widerstand.
Der israelische Geheimdienst hielt daraufhin ein Treffen ab, um die Bedrohung zu bewerten.
Der Shin Bet (Spionageabwehr) und Amman (militärischer Geheimdienst) nahmen daran teil.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und sein Büro haben daher ihre Bürger belogen,
indem sie behaupteten, von der Hamas überrascht worden zu sein.

2. WARUM HAT ISRAEL ZUGELASSEN, DASS DIE EIGENEN LEUTE GETÖTET WERDEN?
Mehrere Hypothesen sind möglich. Hier sind vier davon:

Siedler, die illegal im Westjordanland leben, sind in Israels Koalitionsregierung allgegenwärtig.
Sie waren taub und blind für das, was sich in Gaza anbahnte.

Benjamin Netanjahu, der die Ideologie seines Vaters Benzion Netanjahu und dessen Mentors,
des Ukrainers Vladimir Jabotinsky, wiederbelebte, beabsichtigte, die palästinensische Präsenz
sowohl im Gazastreifen als auch im Westjordanland zu beenden.
Er war es, der das geografische Palästina als "ein Land ohne Volk, für ein Volk ohne Land" beschrieb.

Benjamin Netanjahu, der ein altes Projekt wiederbelebte, wollte einen Vorwand schaffen,
um einen Krieg gegen den Iran zu rechtfertigen und Israels Einfluss im Nahen Osten auszuweiten.

Die US-Anhänger des deutschen Faschisten Leo Strauss, die das fortsetzen, was sie bereits in der Ukraine tun,
wollten einen Vorwand schaffen, um einen umfassenderen Krieg gegen Russland zu rechtfertigen.

Diese vier Hypothesen schließen sich weder gegenseitig aus, noch sind sie erschöpfend.

3. DIE 9/11-PARALLELE
Die israelische Führung zog Parallelen zwischen der offiziellen Version des Hamas-Angriffs und
der offiziellen Version der Anschläge vom 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten.
Für sie geht es darum, die Barbarei des Gegners, die Überraschung des Lagers der Guten zu unterstreichen
und die Kriege, die folgen werden, zu rechtfertigen.

Diese Parallele wird durch die Tatsache genährt, dass die Hamas behauptet, der palästinensische Arm
der Muslimbruderschaft zu sein, während Osama bin Laden vom Blutsbruder des Denkers der Bruderschaft,
Mohammad Qutb, ausgebildet wurde.

Diese Parallele ist nicht haltbar:
Es ist unmöglich, dass die Anschläge vom 11. September 2001 von al-Kaida verübt wurden.
Die US-Behörden waren nie in der Lage, auf meine Einwände gegen ihre Version [7] zu antworten.
Darüber hinaus sind seit diesen Ereignissen neue Beweise aufgetaucht, die der Regierung von
Präsident George W. Bush widersprechen.
Heute glauben 54 Prozent der US-Amerikaner nicht an die Version der Untersuchungskommission des Präsidenten.

Während jedoch unklar bleibt, wer genau die Anschläge vom 11. September 2001 organisiert hat,
wurde eine Gruppe identifiziert, die daran teilnahm: das Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert.

Eines ihrer wichtigsten Mitglieder, Elliott Abrams, ist nun der Organisator des Regimewechsels,
den Benjamin Netanjahu in Israel herbeigeführt hat und den seine Opposition als "Staatsstreich" bezeichnet hat [8].

Angesichts der schweren kriminellen Vergangenheit dieses Mannes,
(er ist nämlich in den Völkermord an den Mayas durch den israelischen Terroristen Yitzhak Shamir
und den guatemaltekischen General Efraín Ríos Montt verwickelt [9], er wurde in den Vereinigten Staaten
für seine Lügen verurteilt [10] und für seine Rolle in der Iran-Contra-Affäre),
kann man seine mögliche Rolle bei Israels Passivität bei der Vorbereitung des Hamas-Angriffs mit Grund in Frage stellen.

Letzten Juli berief Präsident Joe Biden diesen umstrittenen Republikaner in die überparteiliche
U.S. Advisory Commission on Public Diplomacy, die die US-Propaganda auf der ganzen Welt überwacht.

4. WER HAT DIE HAMAS BEWAFFNET?
Eine derart ausgeklügelte Operation erfordert Ressourcen und Informationen, über die nur ein Staat verfügen kann.
Die Waffen, die benutzt wurden, stammten aus den USA, der Sowjetunion und Nordkorea.
Sie zirkulieren im Libanon und in Palästina.

Es wurden drei Hypothesen formuliert:

• Die Hypothese einer iranischen Verantwortung muss aufgrund der Vereinbarung zwischen Hassan el-Banna,
dem Gründer der Muslimbruderschaft, und Ruhollah Khomeini, dem Gründer der Islamischen Republik Iran,
zurückgewiesen werden.
Zudem hat der Iran bereits jede Verantwortung bei den Vereinten Nationen vehement zurückgewiesen.
Dies ist dennoch die von Elliott Abrams verteidigte Theorie [11].
Der Iran ist nicht für die "Al-Aqsa-Sintflut" verantwortlich, sondern für die Versöhnung der palästinensischen Fraktionen.

• Die Hypothese einer russischen Verantwortung stützt sich auf keinerlei Beweise.
Allenfalls lässt sich feststellen, dass der Konflikt in Palästina westliche Ressourcen absorbieren und
damit ihren Druck gegen Russland verringern wird.
In ähnlicher Weise können wir mit einem Anstieg der Kohlenwasserstoffpreise rechnen, was für Moskau günstig ist.
Russland verfügt jedoch nicht über die Mittel, um eine neue Front zu bilden, während es in der Ukraine kämpft.
Darüber hinaus kämpfte Moskau gegen die Milizen der Muslimbruderschaft seit der Gründung der Russischen Föderation.
Dies ist dennoch die Theorie, die der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 11. Oktober vor den
31 NATO-Verteidigungsministern in Brüssel vertreten hat [12].
Der israelische Verteidigungsminister Yoav Galant intervenierte per Video währen diesem Treffen, in dem gleichen Sinn [13].

• Die Hypothese einer türkischen Verantwortung bleibt dagegen bestehen.
Abgesehen von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, der den letzten Hamas-Kongress in Istanbul ausgerichtet hat,
residieren die höchsten Führer der Hamas jetzt in der Türkei, während die der Muslimbruderschaft als
internationales Gremium zwischen Großbritannien, Katar und der Türkei aufgeteilt sind.

Da US-Außenminister Antony Blinken jedoch wusste, dass die CIA die Vorbereitungen für die Hamas-Operation verfolgte,
telefonierte er in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober mit seinem türkischen Amtskollegen und
ehemaligen Geheimdienstchef Hakan Fidan [14], d.h. in dem Moment, in dem die Hamas ihren Angriff startete
und noch bevor die israelische Armee aufwachte.
Anschließend hat Antony Blinken mit seinen Amtskollegen in Israel und Palästina, dann noch einmal [15]
und wieder [16] in der Türkei telefoniert.
Auf dem Gipfel der NATO-Verteidigungsminister gab Außenminister Lloyd Austin schließlich bekannt,
dass die Vereinigten Staaten die Türkei gebeten hätten, für die Freilassung der US-Geiseln zu intervenieren.
Er gab jedoch nicht bekannt, ob diese Entscheidung vor oder nach der Entsendung der Marinegruppe
USS Gerald Ford getroffen wurde.

5. WAS SAGT DAS VÖLKERRECHT ZUM ISRAELISCH-PALÄSTINENSISCHEN KONFLIKT?
Gemäß den Beschlüssen der Vereinten Nationen haben die Palästinenser das Recht auf einen souveränen Staat
in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
Diese Formel impliziert, dass:
• Der Staat Palästina hat das Recht, über seine eigene Armee zu verfügen (wogegen sich Israel dauernd aufstellt);
• Alle nach 1967 eingerichteten jüdischen Siedlungen und Ost-Jerusalem müssen an den Staat Palästina zurückgegeben werden.
• Jeder Palästinenser wird das Recht haben, nach Israel zurückzukehren und sich in seinem Land niederzulassen
(Rückkehrrecht). Israel wird diejenigen entschädigen müssen, deren Eigentum recycelt oder zerstört wurde.

Nach Angaben der Vereinten Nationen haben die Israelis Anspruch auf einen souveränen Staat in den Grenzen
von 1967 mit West-Jerusalem als Hauptstadt.
Diese Formel impliziert Folgendes:
• Israel hat das Recht, eine eigene Armee zu haben (die es bereits hat)
• Alle nach 1967 eingerichteten jüdischen Siedlungen und Siedlungen in Ost-Jerusalem müssen an
den Staat Palästina zurückgegeben werden. Es ist nicht unmöglich, dass Israelis weiterhin dort leben werden,
aber dann als Ausländer.
• Israel wird jedem Palästinenser oder seinen Nachkommen, der 1948 ausgewiesen wurde und darum bittet,
ein Aufenthaltsrecht gewähren müssen.
Israel wird ihm sein Eigentum zurückgeben oder ihn entschädigen müssen (Rückgaberecht).

Ursprünglich sollten diese beiden Staaten (Palästina und Israel) zu einem supranationalen binationalen Staat
zusammengeführt werden, in dem jeder Staatsbürger gleiches Wahlrecht besitzen würde.
Das ist derzeit offenbar unmöglich.
Denkbar ist, dass sich eine internationale Friedenstruppe zwischen den beiden Staaten Palästina und Israel aufstellt.
Auch dies scheint schwierig zu sein.
Zum einen, weil niemand daran teilnehmen will, und zum anderen, weil dies nicht das ist,
was die Vereinten Nationen ursprünglich beabsichtigt haben.
Diese sahen friedenserhaltende Beobachter vor, aber keine militärische Interventionstruppe.
Schließlich ist es möglich, die Entmilitarisierung der beiden Staaten und die Garantien für die Nichtangriffe
ihrer Nachbarn in Betracht zu ziehen.

Jeder hat sehr wohl verstanden, dass das Völkerrecht einen beträchtlichen Verlust an Territorium
und Eigentum für Israel auferlegt, während es nur darum geht, die Ansprüche auf Palästina aufzugeben.
Aber das ist der Preis für Gerechtigkeit und Frieden.

6. WIE REAGIERT ISRAEL?
Benjamin Netanjahus Koalition, der jüdische Suprematisten angehören, die mit den muslimischen Suprematisten
der Hamas vergleichbar sind, änderte im August Israels Grundgesetze, in einem Staat ohne Verfassung.
Nach Ansicht von Beobachtern, insbesondere der US-Presse, hat die Regierung einen "Staatsstreich" vollzogen,
indem sie die Unabhängigkeit der Justiz unterdrückt hat.
Massive Proteste erschütterten Israel seit mehreren Monaten.

Angesichts des Angriffs, dem es ausgesetzt ist, kann Israel nur überleben, wenn es sich bereit erklärt,
seine herrschende Klasse zu einen.
Der ehemalige Premierminister Yair Lapid forderte den Rücktritt jüdischer Suprematisten,
damit er an einer Regierung der nationalen Einheit teilnehmen könne.
Itamar Ben-Gvir (Minister für innere Sicherheit) und Bezalel Smotrich (Finanzminister) haben
seit ihrer Regierungszeit drei antiarabische Pogrome unterstützt, darunter das von Huwarrah [17].
Der ehemalige Verteidigungsminister, General Benny Ganz, stellte jedoch nicht die gleiche Bedingung.
Am Ende beschloss der amtierende Premierminister, beide in seine Regierung aufzunehmen,
ohne aber die jüdischen Suprematisten zu entlassen.
Aber er schuf einen Kriegsrat, von dem jüdische Suprematisten ausgeschlossen sind.

An dieser Stelle kommt die militärische Zensur ins Spiel.
Sie ist so stark, dass der Informationsminister, Distel Atbaryan, mitten im Krieg zurücktritt.

Es ist nicht möglich, die genaue Zusammensetzung dieses Kriegsrats zu kennen,
dessen Beratungen sehr stürmisch waren.
Man weiss nur, dass der Verteidigungsminister, General Yoav Gallant, keineswegs auf der gleichen
Wellenlänge ist wie sein Vorgänger, General Benny Ganz.
Nämlich, dass der Premierminister den ehemaligen Generalstabschef, General Gadi Eisenkot,
einen Befürworter der massiven Bombardierung von Zivilisten, zu Hilfe rief, um als Beobachter an den
Beratungen des Rates teilzunehmen.
Unter keinen Umständen sollten die Israelis und der Rest der Welt wissen, wie die einen und die
anderen auf Benjamin Netanjahus Passivität angesichts der Vorbereitungen für die Operation Al-Aqsa-Sintflut
und der ersten Stunden ihrer Durchführung reagierten.
Ebenso weiß niemand, was das Kriegsgericht entschieden hat.
Präsident Isaac Herzog selbst blieb von den Beratungen ausgeschlossen.

Es scheint, als wären in den Debatten die Vertreibung nach Ägypten oder das Massaker
von zwei Millionen Einwohnern des Gazastreifens erwogen worden.
Deshalb eilte US-Außenminister Antony Blinken nach Tel Aviv, um zur Ruhe aufzurufen.

7 WIE KÖNNEN SICH DIE DINGE ÄNDERN?
Das Völkerrecht räumt Israel das Recht ein, sich gegen den Angriff zu verteidigen, dem es ausgesetzt ist.
Das tat Israel fünf Tage lang, indem es die Angreifer verjagte, die in sein Territorium eingedrungen waren.

In der Folge begann Israel mit der Belagerung des Gazastreifens, während die israelische Armee
Gaza-Stadt bombardierte (aber nicht den südlichen Teil des Gazastreifens).
Auch diese Operation verstößt erneut gegen das Völkerrecht.
Wenn es zwar zulässig ist zu akzeptieren, dass Israel das Recht hat, palästinensische Kämpfer in Gaza weiterzuverfolgen,
sind die Belagerung des Gazastreifens und die Bombardierung ziviler Gebäude Kriegsverbrechen.
Auf einer Pressekonferenz stellte sich heraus, dass Israels Präsident Isaac Herzog nicht weiß, was seine Armee vorhat.

In Anlehnung an die Position der Arabischen Liga seit dem Sechstagekrieg hat Ägypten seine Grenze
zum Gazastreifen geschlossen.
Die Liga beabsichtigt, die Forderungen der Palästinenser zu unterstützen und lehnt daher jeden
Bevölkerungstransfer und jede Einbürgerung ab.
Darüber hinaus hat Kairo nicht die Absicht, für zwei Millionen Einwanderer die Verantwortung zu übernehmen,
und schon gar nicht für die Hamas, deren Muttergesellschaft, die Muslimbruderschaft, in Ägypten verboten ist.

Die israelische Armee hält sich bereit, den Gazastreifen wieder zu besetzen.
Sie zieht ihre Truppen überall zusammen.
Die Besetzung des Gazastreifens wäre ein Verstoß gegen das Völkerrecht, während ein Krieg
zur Aufstandsbekämpfung an sich schon ein Kriegsverbrechen wäre.

Die USA haben Waffen und Munition nach Israel geschickt.
Sie haben eine Marinegruppe vor Gaza entsendet (den Flugzeugträger USS Gerald Ford,
den gelenkten Raketen-Kreuzer USS Normandy und die vier mit gelenkten Raketen ausgestatteten Zerstörer
USS Thomas Hudner, USS Ramage, USS Carney und USS Roosevelt)
dann eine zweite Marinegruppe (den Flugzeugträger USS Eisenhower, den Lenkwaffenkreuzer USS Philippine Sea,
und die drei mit Lenkflugkörpern ausgerüsteten Zerstörer USS Laboon, USS Mason und USS Gravely).
Sie riefen Israel jedoch zur Zurückhaltung auf.

Es scheint unmöglich, dass Israel Wladimir Jabotinskys Plan vollkommen ausführen und die 2 Millionen Einwohner
des Gazastreifens ohne internationale Intervention massakrieren können wird, angefangen mit einer der Hisbollah.
Ein Rückzug der Armee ist wahrscheinlicher.

von Thierry Meyssan


ΕΛΛΗΝΙΚΆ ESPAÑOL FRANÇAIS NEDERLANDS PORTUGUÊS РУССКИЙ


Benjamin Netanjahu kommt, um sicherzustellen, dass seine Soldaten bereit sind, ihm zu gehorchen, was auch immer seine Befehle sind.
Dieser Artikel ist eine Fortsetzung von:
• « Paradigmenwechsel in Palästina», https://www.voltairenet.org/article219782.html vom 10. Oktober 2023.

Im Gegensatz zu dem, was ich letzte Woche auf der Grundlage von Meldungen westlicher und arabischer, durch israelische Militärzensur filtrierte Nachrichtenagenturen geschrieben habe, wurde der israelische Angriff am 7. Oktober 2023 (Operation Al-Aqsa-Sintflut) nicht allein von der Hamas verübt. Der Beginn der Aktion wurde von einem gemeinsamen operativen Kommando des gesamten palästinensischen Widerstands beschlossen. Die Hamas, die bei weitem größte Komponente, stellte den Großteil der Truppen, aber drei andere Gruppen beteiligten sich:
• der Islamische Dschihad (Sunniten und Khomeinisten),
• die Volksfront zur Befreiung Palästinas (marxistisch)
• und die Volksfront für die Befreiung Palästinas – Generalkommando (PFLP-GC).
Die westliche Presse berichtete über die barbarischen Verbrechen, die von einigen der Angreifer begangen wurden, aber nicht über den Rückhalt mancher anderer. Nach der Überprüfung stellen sich die Vergewaltigungs- und Enthauptungsanklagen von Kleinkindern [1] als Kriegspropaganda heraus. Dieser einäugige und lügnerische Journalismus sollte uns nicht mehr überraschen.

Diese Klarstellung ändert die Interpretation des Ereignisses. Es handelt sich nicht mehr um eine dschihadistische Operation der Muslimbruderschaft, sondern um einen Angriff aller Palästinenser von Gaza. Nur die Fatah im Westjordanland, die sich von den oben genannten Gruppen fernhält, nahm nicht daran teil.

Ziel dieser Operation war nicht "Juden zu töten", selbst wenn manche Hamas-Dschihadisten es taten (die Israelis zählen im Ganzen 2700 Tote), sondern zivile und militärische Gefangene zu nehmen, um sie gegen arabische Gefangene der israelischen Hochsicherheitsgefängnisse auszutauschen [2]. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um Kombattanten, aber auch um Zivilisten. Die Gefangenen wurden abgeführt, ohne ihre Kleidung wechseln zu können, um daran zu erinnern, wie die israelische Armee ägyptische Gefangene am Ende des Sechstagekriegs behandelt hatte.

Man erinnere sich daran, dass der israelisch-palästinensische Konflikt nicht zwischen zwei Staaten stattfindet (Israel hat immer noch keine Grenzen und Palästina wird immer noch nicht anerkannt), sondern zwischen zwei Bevölkerungen. Das ist eine besondere Situation: Die Palästinenser sind nicht durch einen Staat vertreten und die Israelis haben als Besatzungsmacht zusätzliche Verantwortungen.

Diese Ereignisse erfolgen, obwohl der Golfkooperationsrat, die Gruppe der 77, die Liga der arabischen Staaten, die Organisation für Islamische Zusammenarbeit und China am 15. Mai 2023 die Suspendierung Israels von den Vereinten Nationen forderten, solange Tel Aviv seine eigenen Verpflichtungen nicht erfüllen wird [3].

1. HAT DIE OPERATION « AL-AQSA-SINTFLUT » ISRAEL ÜBERRASCHT?
Im Gegensatz zu dem, was die Koalitionsregierung von Benjamin Netanjahu behauptete, hat die "Al-Aqsa-Sintflut" Israel nicht überrascht. Dieser Angriff war seit den Zusammenstößen im Mai 2021 geplant.

Laut CNN hat die Hamas ihre Kämpfer eineinhalb Jahre lang für diese Operation ausgebildet [4]. Sie baute sechs Trainingslager in Gaza und drehte dort Promotion-Videos. Videos dieser Trainingseinheiten wurden Wochen vor dem Anschlag veröffentlicht [5].

Im März 2023 entsandte die Hamas eine starke Delegation nach Russland. Bei dieser Gelegenheit warnte sie den russischen Außenminister Sergej Lawrow, dass ihre Geduld zu Ende gehe und dass ihre Wut „stetig wachse“.

Im Jahr 2023 organisierte der Iran Gespräche zwischen den verschiedenen unabhängigen Kräften der Region, der Hisbollah, dem Islamischen Dschihad und der Hamas. Sie fanden in Beirut (Libanon) unter dem Vorsitz von General Ismail Qaani, dem Kommandeur der Quds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden, statt. Sie zielten darauf ab, diese Akteure zu versöhnen, die einen grausamen Krieg in Gaza und dann in Syrien führten. Diese Treffen wurden im Mai 2003 öffentlich gemacht. Bei dieser Gelegenheit berichtete die libanesische Presse über die Vorbereitungen für die Einheitsaktion, die am 7. Oktober durchgeführt wurde. Der Iran ist daher für die Versöhnung der palästinensischen Fraktionen verantwortlich.

Am 30. Oktober rief der ägyptische Geheimdienstminister Kamel Abbas den israelischen Premierminister an, um ihn vor einer großen Operation der Hamas gegen Israel zu warnen [6]. Ägypten, das die Muslimbruderschaft bekämpft, war besorgt, dass Israel ihr erlauben würde, sich weiter zu entwickeln.

Am 5. Oktober warnte die CIA den Mossad vor einer Großoperation des Vereinigten Palästinensischen Widerstands. Die USA waren besorgt über ihr Ausmaß. Nach Angaben der New York Times aber erwähnten die CIA-Berichte (28. September und 5. Oktober), die immer noch als geheim eingestuft sind, nicht den Einsatz neuer Kampftechniken durch den palästinensischen Widerstand. Der israelische Geheimdienst hielt daraufhin ein Treffen ab, um die Bedrohung zu bewerten. Der Shin Bet (Spionageabwehr) und Amman (militärischer Geheimdienst) nahmen daran teil.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und sein Büro haben daher ihre Bürger belogen, indem sie behaupteten, von der Hamas überrascht worden zu sein.

2. WARUM HAT ISRAEL ZUGELASSEN, DASS DIE EIGENEN LEUTE GETÖTET WERDEN?
Mehrere Hypothesen sind möglich. Hier sind vier davon:

Siedler, die illegal im Westjordanland leben, sind in Israels Koalitionsregierung allgegenwärtig. Sie waren taub und blind für das, was sich in Gaza anbahnte.

Benjamin Netanjahu, der die Ideologie seines Vaters Benzion Netanjahu und dessen Mentors, des Ukrainers Vladimir Jabotinsky, wiederbelebte, beabsichtigte, die palästinensische Präsenz sowohl im Gazastreifen als auch im Westjordanland zu beenden. Er war es, der das geografische Palästina als "ein Land ohne Volk, für ein Volk ohne Land" beschrieb.

Benjamin Netanjahu, der ein altes Projekt wiederbelebte, wollte einen Vorwand schaffen, um einen Krieg gegen den Iran zu rechtfertigen und Israels Einfluss im Nahen Osten auszuweiten.

Die US-Anhänger des deutschen Faschisten Leo Strauss, die das fortsetzen, was sie bereits in der Ukraine tun, wollten einen Vorwand schaffen, um einen umfassenderen Krieg gegen Russland zu rechtfertigen.

Diese vier Hypothesen schließen sich weder gegenseitig aus, noch sind sie erschöpfend.

3. DIE 9/11-PARALLELE
Die israelische Führung zog Parallelen zwischen der offiziellen Version des Hamas-Angriffs und der offiziellen Version der Anschläge vom 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten. Für sie geht es darum, die Barbarei des Gegners, die Überraschung des Lagers der Guten zu unterstreichen und die Kriege, die folgen werden, zu rechtfertigen.

Diese Parallele wird durch die Tatsache genährt, dass die Hamas behauptet, der palästinensische Arm der Muslimbruderschaft zu sein, während Osama bin Laden vom Blutsbruder des Denkers der Bruderschaft, Mohammad Qutb, ausgebildet wurde.

Diese Parallele ist nicht haltbar: Es ist unmöglich, dass die Anschläge vom 11. September 2001 von al-Kaida verübt wurden. Die US-Behörden waren nie in der Lage, auf meine Einwände gegen ihre Version [7] zu antworten. Darüber hinaus sind seit diesen Ereignissen neue Beweise aufgetaucht, die der Regierung von Präsident George W. Bush widersprechen. Heute glauben 54 Prozent der US-Amerikaner nicht an die Version der Untersuchungskommission des Präsidenten.

Während jedoch unklar bleibt, wer genau die Anschläge vom 11. September 2001 organisiert hat, wurde eine Gruppe identifiziert, die daran teilnahm: das Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert. Eines ihrer wichtigsten Mitglieder, Elliott Abrams, ist nun der Organisator des Regimewechsels, den Benjamin Netanjahu in Israel herbeigeführt hat und den seine Opposition als "Staatsstreich" bezeichnet hat [8]. Angesichts der schweren kriminellen Vergangenheit dieses Mannes, (er ist nämlich in den Völkermord an den Mayas durch den israelischen Terroristen Yitzhak Shamir und den guatemaltekischen General Efraín Ríos Montt verwickelt [9], er wurde in den Vereinigten Staaten für seine Lügen verurteilt [10] und für seine Rolle in der Iran-Contra-Affäre), kann man seine mögliche Rolle bei Israels Passivität bei der Vorbereitung des Hamas-Angriffs mit Grund in Frage stellen.

Letzten Juli berief Präsident Joe Biden diesen umstrittenen Republikaner in die überparteiliche U.S. Advisory Commission on Public Diplomacy, die die US-Propaganda auf der ganzen Welt überwacht.

4. WER HAT DIE HAMAS BEWAFFNET?
Eine derart ausgeklügelte Operation erfordert Ressourcen und Informationen, über die nur ein Staat verfügen kann. Die Waffen, die benutzt wurden, stammten aus den USA, der Sowjetunion und Nordkorea. Sie zirkulieren im Libanon und in Palästina.

Es wurden drei Hypothesen formuliert:

• Die Hypothese einer iranischen Verantwortung muss aufgrund der Vereinbarung zwischen Hassan el-Banna, dem Gründer der Muslimbruderschaft, und Ruhollah Khomeini, dem Gründer der Islamischen Republik Iran, zurückgewiesen werden. Zudem hat der Iran bereits jede Verantwortung bei den Vereinten Nationen vehement zurückgewiesen. Dies ist dennoch die von Elliott Abrams verteidigte Theorie [11]. Der Iran ist nicht für die "Al-Aqsa-Sintflut" verantwortlich, sondern für die Versöhnung der palästinensischen Fraktionen.

• Die Hypothese einer russischen Verantwortung stützt sich auf keinerlei Beweise. Allenfalls lässt sich feststellen, dass der Konflikt in Palästina westliche Ressourcen absorbieren und damit ihren Druck gegen Russland verringern wird. In ähnlicher Weise können wir mit einem Anstieg der Kohlenwasserstoffpreise rechnen, was für Moskau günstig ist. Russland verfügt jedoch nicht über die Mittel, um eine neue Front zu bilden, während es in der Ukraine kämpft. Darüber hinaus kämpfte Moskau gegen die Milizen der Muslimbruderschaft seit der Gründung der Russischen Föderation. Dies ist dennoch die Theorie, die der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 11. Oktober vor den 31 NATO-Verteidigungsministern in Brüssel vertreten hat [12]. Der israelische Verteidigungsminister Yoav Galant intervenierte per Video währen diesem Treffen, in dem gleichen Sinn [13].

• Die Hypothese einer türkischen Verantwortung bleibt dagegen bestehen. Abgesehen von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, der den letzten Hamas-Kongress in Istanbul ausgerichtet hat, residieren die höchsten Führer der Hamas jetzt in der Türkei, während die der Muslimbruderschaft als internationales Gremium zwischen Großbritannien, Katar und der Türkei aufgeteilt sind.
Da US-Außenminister Antony Blinken jedoch wusste, dass die CIA die Vorbereitungen für die Hamas-Operation verfolgte, telefonierte er in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober mit seinem türkischen Amtskollegen und ehemaligen Geheimdienstchef Hakan Fidan [14], d.h. in dem Moment, in dem die Hamas ihren Angriff startete und noch bevor die israelische Armee aufwachte. Anschließend hat Antony Blinken mit seinen Amtskollegen in Israel und Palästina, dann noch einmal [15] und wieder [16] in der Türkei telefoniert.
Auf dem Gipfel der NATO-Verteidigungsminister gab Außenminister Lloyd Austin schließlich bekannt, dass die Vereinigten Staaten die Türkei gebeten hätten, für die Freilassung der US-Geiseln zu intervenieren. Er gab jedoch nicht bekannt, ob diese Entscheidung vor oder nach der Entsendung der Marinegruppe USS Gerald Ford getroffen wurde.

5. WAS SAGT DAS VÖLKERRECHT ZUM ISRAELISCH-PALÄSTINENSISCHEN KONFLIKT?
Gemäß den Beschlüssen der Vereinten Nationen haben die Palästinenser das Recht auf einen souveränen Staat in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. Diese Formel impliziert, dass:
• Der Staat Palästina hat das Recht, über seine eigene Armee zu verfügen (wogegen sich Israel dauernd aufstellt);
• Alle nach 1967 eingerichteten jüdischen Siedlungen und Ost-Jerusalem müssen an den Staat Palästina zurückgegeben werden.
• Jeder Palästinenser wird das Recht haben, nach Israel zurückzukehren und sich in seinem Land niederzulassen (Rückkehrrecht). Israel wird diejenigen entschädigen müssen, deren Eigentum recycelt oder zerstört wurde.

Nach Angaben der Vereinten Nationen haben die Israelis Anspruch auf einen souveränen Staat in den Grenzen von 1967 mit West-Jerusalem als Hauptstadt. Diese Formel impliziert Folgendes:
• Israel hat das Recht, eine eigene Armee zu haben (die es bereits hat)
• Alle nach 1967 eingerichteten jüdischen Siedlungen und Siedlungen in Ost-Jerusalem müssen an den Staat Palästina zurückgegeben werden. Es ist nicht unmöglich, dass Israelis weiterhin dort leben werden, aber dann als Ausländer.
• Israel wird jedem Palästinenser oder seinen Nachkommen, der 1948 ausgewiesen wurde und darum bittet, ein Aufenthaltsrecht gewähren müssen. Israel wird ihm sein Eigentum zurückgeben oder ihn entschädigen müssen (Rückgaberecht).

Ursprünglich sollten diese beiden Staaten (Palästina und Israel) zu einem supranationalen binationalen Staat zusammengeführt werden, in dem jeder Staatsbürger gleiches Wahlrecht besitzen würde. Das ist derzeit offenbar unmöglich. Denkbar ist, dass sich eine internationale Friedenstruppe zwischen den beiden Staaten Palästina und Israel aufstellt. Auch dies scheint schwierig zu sein. Zum einen, weil niemand daran teilnehmen will, und zum anderen, weil dies nicht das ist, was die Vereinten Nationen ursprünglich beabsichtigt haben. Diese sahen friedenserhaltende Beobachter vor, aber keine militärische Interventionstruppe. Schließlich ist es möglich, die Entmilitarisierung der beiden Staaten und die Garantien für die Nichtangriffe ihrer Nachbarn in Betracht zu ziehen.

Jeder hat sehr wohl verstanden, dass das Völkerrecht einen beträchtlichen Verlust an Territorium und Eigentum für Israel auferlegt, während es nur darum geht, die Ansprüche auf Palästina aufzugeben. Aber das ist der Preis für Gerechtigkeit und Frieden.

6. WIE REAGIERT ISRAEL?
Benjamin Netanjahus Koalition, der jüdische Suprematisten angehören, die mit den muslimischen Suprematisten der Hamas vergleichbar sind, änderte im August Israels Grundgesetze, in einem Staat ohne Verfassung. Nach Ansicht von Beobachtern, insbesondere der US-Presse, hat die Regierung einen "Staatsstreich" vollzogen, indem sie die Unabhängigkeit der Justiz unterdrückt hat. Massive Proteste erschütterten Israel seit mehreren Monaten.

Angesichts des Angriffs, dem es ausgesetzt ist, kann Israel nur überleben, wenn es sich bereit erklärt, seine herrschende Klasse zu einen. Der ehemalige Premierminister Yair Lapid forderte den Rücktritt jüdischer Suprematisten, damit er an einer Regierung der nationalen Einheit teilnehmen könne. Itamar Ben-Gvir (Minister für innere Sicherheit) und Bezalel Smotrich (Finanzminister) haben seit ihrer Regierungszeit drei antiarabische Pogrome unterstützt, darunter das von Huwarrah [17]. Der ehemalige Verteidigungsminister, General Benny Ganz, stellte jedoch nicht die gleiche Bedingung. Am Ende beschloss der amtierende Premierminister, beide in seine Regierung aufzunehmen, ohne aber die jüdischen Suprematisten zu entlassen. Aber er schuf einen Kriegsrat, von dem jüdische Suprematisten ausgeschlossen sind.

An dieser Stelle kommt die militärische Zensur ins Spiel. Sie ist so stark, dass der Informationsminister, Distel Atbaryan, mitten im Krieg zurücktritt.

Es ist nicht möglich, die genaue Zusammensetzung dieses Kriegsrats zu kennen, dessen Beratungen sehr stürmisch waren. Man weiss nur, dass der Verteidigungsminister, General Yoav Gallant, keineswegs auf der gleichen Wellenlänge ist wie sein Vorgänger, General Benny Ganz. Nämlich, dass der Premierminister den ehemaligen Generalstabschef, General Gadi Eisenkot, einen Befürworter der massiven Bombardierung von Zivilisten, zu Hilfe rief, um als Beobachter an den Beratungen des Rates teilzunehmen. Unter keinen Umständen sollten die Israelis und der Rest der Welt wissen, wie die einen und die anderen auf Benjamin Netanjahus Passivität angesichts der Vorbereitungen für die Operation Al-Aqsa-Sintflut und der ersten Stunden ihrer Durchführung reagierten. Ebenso weiß niemand, was das Kriegsgericht entschieden hat. Präsident Isaac Herzog selbst blieb von den Beratungen ausgeschlossen.

Es scheint, als wären in den Debatten die Vertreibung nach Ägypten oder das Massaker von zwei Millionen Einwohnern des Gazastreifens erwogen worden. Deshalb eilte US-Außenminister Antony Blinken nach Tel Aviv, um zur Ruhe aufzurufen.

7 WIE KÖNNEN SICH DIE DINGE ÄNDERN?
Das Völkerrecht räumt Israel das Recht ein, sich gegen den Angriff zu verteidigen, dem es ausgesetzt ist. Das tat Israel fünf Tage lang, indem es die Angreifer verjagte, die in sein Territorium eingedrungen waren. In der Folge begann Israel mit der Belagerung des Gazastreifens, während die israelische Armee Gaza-Stadt bombardierte (aber nicht den südlichen Teil des Gazastreifens). Auch diese Operation verstößt erneut gegen das Völkerrecht. Wenn es zwar zulässig ist zu akzeptieren, dass Israel das Recht hat, palästinensische Kämpfer in Gaza weiterzuverfolgen, sind die Belagerung des Gazastreifens und die Bombardierung ziviler Gebäude Kriegsverbrechen. Auf einer Pressekonferenz stellte sich heraus, dass Israels Präsident Isaac Herzog nicht weiß, was seine Armee vorhat.

In Anlehnung an die Position der Arabischen Liga seit dem Sechstagekrieg hat Ägypten seine Grenze zum Gazastreifen geschlossen. Die Liga beabsichtigt, die Forderungen der Palästinenser zu unterstützen und lehnt daher jeden Bevölkerungstransfer und jede Einbürgerung ab. Darüber hinaus hat Kairo nicht die Absicht, für zwei Millionen Einwanderer die Verantwortung zu übernehmen, und schon gar nicht für die Hamas, deren Muttergesellschaft, die Muslimbruderschaft, in Ägypten verboten ist.

Die israelische Armee hält sich bereit, den Gazastreifen wieder zu besetzen. Sie zieht ihre Truppen überall zusammen. Die Besetzung des Gazastreifens wäre ein Verstoß gegen das Völkerrecht, während ein Krieg zur Aufstandsbekämpfung an sich schon ein Kriegsverbrechen wäre.

Die USA haben Waffen und Munition nach Israel geschickt. Sie haben eine Marinegruppe vor Gaza entsendet (den Flugzeugträger USS Gerald Ford, den gelenkten Raketen-Kreuzer USS Normandy und die vier mit gelenkten Raketen ausgestatteten Zerstörer USS Thomas Hudner, USS Ramage, USS Carney und USS Roosevelt) dann eine zweite Marinegruppe (den Flugzeugträger USS Eisenhower, den Lenkwaffenkreuzer USS Philippine Sea, und die drei mit Lenkflugkörpern ausgerüsteten Zerstörer USS Laboon, USS Mason und USS Gravely). Sie riefen Israel jedoch zur Zurückhaltung auf.

Es scheint unmöglich, dass Israel Wladimir Jabotinskys Plan vollkommen ausführen und die 2 Millionen Einwohner des Gazastreifens ohne internationale Intervention massakrieren können wird, angefangen mit einer der Hisbollah. Ein Rückzug der Armee ist wahrscheinlicher.

Thierry Meyssan
Übersetzung
Horst Frohlich
Korrekturlesen : Werner Leuthäusser
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[1] «Source of dubious ‘beheaded babies’ claim is Israeli settler leader who incited riots to ‘wipe out’ Palestinian village», Max Blumenthal & Alexander Rubinstein, The Gray Zone, Octobrer 11, 2023.

[2] «’Top secret’ Hamas documents show that terrorists intentionally targeted elementary schools and a youth center», Anna Schecter, NBC, October 13, 2023.

[3] «Israels Teilnahme an den Vereinten Nationen könnte wegen Nichteinhaltung seiner Verpflichtungen ausgesetzt werden», Voltaire, internationale Nachrichten - N°41, 19. Mai 2023.

[4] «Hamas militants trained for its deadly attack in plain sight and less than a mile from Israel’s heavily fortified border» by Paul P. Murphy, Tara John, Brent Swails & Oren Liebermann, CNN, October 12, 2023. « Hamas propaganda videos reveal stunning details leading up to attack on Israel », Anderson Cooper 360, CNN, october 13, 2023.

[5] «Hamas practiced in plain sight, posting video of mock attack weeks before border breach», Canadian Press, October 13, 2023.

[6] «Egyptian General Intelligence Director supposedly warned Netanyahu about ’something fierce from Gaza’», Smadar Perry, YNetNews, October 10, 2023. «What went wrong? Questions emerge over Israel’s intelligence prowess after Hamas attack», Tia Goldenberg, Associated Press, October 9, 2023.

[7] Der Inszenierte Terrorismus, Thierry Meyssan, De Facto, 2002.

[8] « The U.S. Right-wing Group Behind a Conservative Legal Revolution in Israel », Nettanel Slyomovics, Ha’arets, January 30, 2023. „Der Strauss’sche Putsch in Israel“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich , Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 7. März 2023.

[9] «Israeli Connection Not Just Guns for Guatemala», George Black, NACLA Report on the Americas, 17:3, pp. 43-45, DOI: 10.1080/10714839.1983.11723592

[10] The El Mozote Massacre : Human Rights And Global Implications, Leigh Binford, University of Arizona Press, 2016.

[11] «The Hamas Attack on Israel Couldn’t Have Happened Without Iran», Elliott Abrams, Newsweek, October 12, 2023.

[12] «In Brussels, Volodymyr Zelenskyy called on world leaders to support the people of Israel», Presidency of Ukraine, October 11, 2023.

[13] «Déclaration du secrétaire général de l’Otan : "Israël n’est pas seul"», Organisation du Traité de l’Atlantique-Nord, 12 octobre 2023.

[14] «Secretary Blinken’s Call with Turkish Foreign Minister Fidan», Department of State, October 6, 2023. NB: Zwischen Israel und Washington gibt es einen Zeitunterschied von sieben Stunden. Aus US-Sicht begann die Hamas-Operation am 6. Oktober gegen 23 Uhr.

[15] «Secretary Blinken’s Call with Turkish Foreign Minister Fidan», Department of State, October 7, 2023.

[16] «Secretary Blinken’s Call with Turkish Foreign Minister Fidan», Department of State, October 8, 2023.

[17] «400 israelische Siedler zerstören ein palästinensisches Dorf», Voltaire, internationale Nachrichten - N°30, 3. März 2023

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Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 24. Okt 2023, 11:13 
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Ein Verbrechen braut sich vor unseren Augen zusammen, werden wir es verhindern?
von Thierry Meyssan
‼( ....und ich bestehe darauf, ihm zuzuhören, denn er gehört eindeutig zu den Guten !
Mal ganz abgesehen von seiner Intelligenz und Empathie..ich bin sein größter Anhänger )‼
24. OKTOBER 2023


Die israelische Armee bereitet sich vor, in Übereinstimmung mit dem alten Traum der jüdischen Suprematisten
den Gazastreifen ethnisch zu säubern.

In Israel und in den Vereinigten Staaten erheben sich jedoch viele Bürger gegen dieses Verbrechen.
Im Nahen Osten dagegen bereiten sich viele Freiwillige darauf vor die Bewohner des Gazastreifens zu retten,
indem sie den jüdischen Staat angreifen.

Entgegen der Wahrnehmung, die wir von diesem Konflikt haben, ist die Unmöglichkeit, ihn seit 76 Jahren zu lösen,
nicht auf den bösen Willen seiner Protagonisten zurückzuführen.
Sondern aus der fehlenden Wahl zwischen zwei Systemen:
einer „regelbasierten Weltordnung“ oder eine Welt "auf der Grundlage des Völkerrechts".

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Dieser Artikel ist eine Fortsetzung von:
• "Paradigmenwechsel in Palästina", 10. Oktober. • "
• „Israelische Militärzensur verbirgt Ihnen die Wahrheit » 17. Oktober 2023

DIE VORBEREITUNG DES VERBRECHENS
Die Ereignisse in Israel/Palästina überschlagen sich.
Jeder sieht, wie die israelische Armee die ethnische Säuberung des Gazastreifens vorbereitet und beginnt.
Nach UN-Angaben am Freitagabend war bereits ein Drittel von Gaza-Stadt niedergebrannt,
während fast alle Einwohner der Stadt in den Süden geflohen waren und keine andere Wahl hatten,
als auf den Feldern zu kampieren.

Nachdem der israelische Generalstab einen Krieg zur Aufstandsbekämpfung nach dem Vorbild
der Schlacht von Algier oder der Operation Phoenix in Vietnam erwogen hat, erwägt er nun,
Gaza-Stadt dem Erdboden gleichzumachen und dann seine Armee zu entsenden,
um die Überlebenden zu eliminieren.
Nach Angaben von Tsahal (IDF: Israelische Verteidigungsstreitkräfte) sollte dieser Plan drei Monate in Anspruch nehmen.

Der Generalstabschef der Armee, General Herzl Halevi, sagte am 21. Oktober:
"Wir werden den Gazastreifen für eine operative und professionelle Mission betreten:
um Hamas-Aktivisten und Infrastruktur zu zerstören... Gaza ist komplex und dicht,
der Feind bereitet dort viele Dinge vor, aber wir bereiten uns auch auf ihn vor."

Am 14. Oktober protestierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegen die israelische Anordnung
zur Evakuierung der Krankenhäuser in Gaza.
Sie wies darauf hin, dass die Verlegung von Kranken in Intensivstationspflege ihr Todesurteil bedeuten würde [1].
Drei Tage später wurde das Al-Ahli-Krankenhaus zerstört.
Israelis und Palästinenser geben sich gegenseitig die Schuld an dem Massaker.
Darüber hinaus hat keiner von Israels Verbündeten versucht, den Bewohnern des Gazastreifens zu helfen,
obwohl die USA, Deutschland und Großbritannien über Feldlazarette, Medikamente und Lebensmittel verfügen,
die sie per Flugzeug auf Gaza abwerfen könnten.
Tatsächlich bereiteten sich alle drei darauf vor, der israelischen Armee zu helfen,
anstatt einer Bevölkerung in Not beizustehen.

Die USA schickten Tsahal Tausende 155-Millimeter-Granaten und eine unbekannte Anzahl von
durchschlagenden JDAM-Bomben (Joint Direct Attack Munition), die bis 30 oder 40 Meter tief in den
Boden eindringen und in einem Radius von 400 Metern alles zerstören.

ISRAEL GESPALTEN
Seit Monaten haben massive Proteste Benjamin Netanjahus jüdische suprematistische Verbündete
und die Reform der Grundgesetze angeprangert, welche die Justiz unter die Kontrolle der Exekutive stellen würde.
Nichts half, der "Staatsstreich" fand in diesem Sommer statt.

Mit "jüdischen Suprematisten" meine ich die Partei Jüdische Kraft (Otzma Yehudit),
die erklärte Erbin der Bewegung der American Jewish Defense League von Rabbi Meir Kahane.
Diese Organisation lehnte jeglichen Kontakt mit der Sowjetunion ab und auch jetzt mit Russland.

Sie rief zur Ermordung von Neonazis auf und ermordete den Direktor des amerikanisch-arabischen
Antidiskriminierungskomitees.
Sie ist explizit rassistisch und lehnt jede Ehe zwischen Juden und Nichtjuden ab.
Seit 2001 wird sie in den USA als terroristische Organisation eingestuft.
Sie wurde heimlich von Yitzhak Shamir aus Mitteln des Staates Israel finanziert [2].

In einer "göttlichen Überraschung" hat der Angriff des Vereinigten Palästinensischen Widerstands
(mit Ausnahme der Fatah) am 7. Oktober den jüdischen Suprematisten die Gelegenheit gegeben,
ihr oft erklärtes Ziel zu erreichen:
Palästina ethnisch von palästinensischen Arabern zu säubern, sei es durch die Umsiedlung der Bevölkerung
oder deren Ausrottung.
( gleich Deutschland)

Angesichts der Aufregung der israelischen Bevölkerung und der Gefahr, die dem jüdischen Staat droht,
hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wie alle seine Vorgänger in solchen Fällen eine Notstandsregierung gebildet.
Doch während Golda Meir während des Sechstagekriegs ein paar Stunden brauchte, benötigte er
während der Operation Al-Aqsa-Sintflut sieben Tage.
Ein Kriegsrat wurde innerhalb der Regierung gebildet, um die jüdischen Suprematisten in Schach zu halten.

Aber seit seiner ersten Sitzung war dieses kleine Kabinett Schauplatz einer Konfrontation zwischen den Befürwortern
der Zerstörung des Gazastreifens und den Befürwortern einer gezielten Operation gegen den palästinensischen Widerstand.

Die meisten Minister haben sich begnügt, öffentlich nur über Maßnahmen gegen die Hamas zu sprechen,
da die militärische Zensur verbietet, über die Handlungen anderer palästinensischer Fraktionen zu sprechen.

Verteidigungsminister General Yoav Gallant kritisierte sowohl den Premierminister, den er für wahnsinnig hält,
als auch seinen Vorgänger, General Benny Ganz, den er für schwach hält.

Im Juni hat der Premierminister seinem Verteidigungsminister verboten, sein Büro im Armeehauptquartier zu betreten,
ein Verbot, das immer noch gilt.
Er weigert sich, mit dem militärischen Chef für die Reparatur der Infrastruktur, General Roni Numa, zusammenzuarbeiten.
Er hat daher einen hochrangigen Beamten ernannt, um das Gleiche zu tun, Moshe Edri, aber dieser hängt von dem
suprematistischen jüdischen Finanzminister Bezalel Smotrich ab, und die militärischen und zivilen Beziehungen
in diesem Bereich sind weder organisiert noch geplant.

Erinnern wir uns, dass General Numa vor zwei Wochen die Demonstrationen gegen den Premierminister angeführt hat.
Er hat eine Klage gegen die "Reformen" eingereicht, die er zu Recht als "Staatsstreich" bezeichnet.
Darüber hinaus haben mehrere Schlüsselministerien (Nationale Sicherheit, Bildung, Information, Nachrichtendienste und Kultur)
immer noch keine Generaldirektoren.
Die militärische Zensur, die diese Unruhen vertuscht, ist derart, dass der Informationsminister, Distel Atbaryan,
mitten im Krieg abdankte.

Vor dem Krieg versicherten die breite Masse der Reservisten, dass sie keine kriminellen Befehle der
antidemokratischen Regierung ihres Landes befolgen würden.
Heute sind sie mobilisiert worden und niemand weiß, was sie tun werden.

Benjamin Netanjahu besuchte einige von ihnen, um sich ihrer Loyalität zu versichern.
Im Moment sind israelische Infanterie und Kavallerie (Panzer) vor Gaza und vor der libanesischen Grenze stationiert
und warten auf Befehle, die nicht kommen.
Dennoch bombardiert die Luftwaffe Gaza-Stadt in einem noch nie dagewesenen Tempo.
Nach Angaben der Vereinten Nationen hat sie bereits mindestens ein Drittel des Stadtgebietes in Schutt und Asche gelegt.

Gilad Erdan, der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, bemüht sich nach Kräften,
alle UN-Organisationen und Mitgliedsstaaten dazu zu bringen, die Hamas zu verurteilen.
Während er in den ersten Tagen des Krieges gut empfangen wurde, hat er nun zunehmend Schwierigkeiten,
den Standpunkt seines Landes zu Gehör zu bringen.

DER GESPALTENE WIDERSTAND
Während es dem palästinensischen Widerstand in Gaza dank der vom Iran organisierten Konsultationen
im Libanon Anfang des Jahres gelungen ist, sich wieder zu vereinen, setzt die Fatah-Partei von Präsident Mahmud Abbas
ihre Politik der Zusammenarbeit mit Israel fort.
Er kennt keine Hemmung, allen seinen Gesprächspartnern zu sagen, dass nur er nicht mit der Muslimbruderschaft
(d. h. der Hamas) kollaboriert.

Er hoffte wahrscheinlich, somit der Einzige zu bleiben, mit dem man in den Augen des Westens sprechen könnte,
aber er verlor sofort jede moralische Autorität bei den Palästinensern im Allgemeinen und besonders bei jenen
des Westjordanlands.
Als US-Präsident Joe Biden angesichts der Proteste in Jordanien den von ihm dort einberufenen Gipfel absagte,
an dem Präsident Abbas teilnehmen sollte, verweigerte dieser, Bidens Telefon-Anruf anzunehmen.
Die Kontroverse, die durch die Zerstörung eines Krankenhauses in Gaza ausgelöst wurde, hat der
Palästinensischen Autonomiebehörde, die nicht mehr weiß, wie sie sich verhalten soll, die willkommene Gelegenheit geboten,
ihre Fehler zu verschleiern.
Sie hatte gerade ein Mitglied des Zentralkomitees der Fatah, Abbas Zaki, sanktioniert, das die Operation "Al-Aqsa-Sintflut" gelobt
und bedauert hatte, dass die Fatah nicht daran teilgenommen habe.

Auch die Hamas ist gespalten zwischen Anhängern des Widerstands in Gaza und Anhängern des politischen Islam im Ausland.
Während ihre Kämpfer erbittert kämpfen, dankte Chalid Maschal, der Vorsitzende des Politbüros, der libanesischen Hisbollah dafür,
dass sie einen Teil der israelischen Armee an der libanesischen Grenze in Alarmbereitschaft halte, aber kritisierte sie,
nicht genug zu tun.
Das Ziel von Maschal (Israelis zu töten) ist absolut nicht das der Hisbollah (den Staat Israel zu besiegen)
und auch seiner eigenen Hamas-Kämpfer.

DIE USA SIND GESPALTEN
US-Präsident Joe Biden besuchte Israel, um dem Land seine Unterstützung zuzusichern.
Er traf sich nicht mit den jüdischen Suprematisten, sondern nahm an einem Kriegsrat teil.
Er sagte, er sei sich bewusst, dass die Israelis der Hamas ein Ende setzen müssten.
Er versicherte seinen Gesprächspartnern, dass er sie mit 155-Minuten-Granaten und durchschlagenden Bomben versorgen würde...
aber bat sie, Mäßigung zu üben.
Seine zweideutigen Worte wurden von den Befürwortern ethnischer Säuberungen als Freifahrtschein interpretiert,
von anderen jedoch als Befehl zur Zurückhaltung.

In den Vereinigten Staaten demonstrierten jüdische Pazifisten vor dem Kongress.
Die Polizei des Kapitol, die sich an den Sturm der Trump-Anhänger erinnerte, ging hart gegen sie vor.
500 von ihnen wurden verhaftet und könnten vor Gericht gestellt werden.

Ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums, Josh Paul, beschuldigte die Biden-Regierung, keine Politik zu verfolgen
und letztlich eine sich anbahnende ethnische Säuberung zu vertuschen, und trat mit einem Paukenschlag am 18. Oktober zurück.
Nach einer herausragenden Karriere im Büro von Verteidigungsminister Robert Gates und im Kongress war er
elf Jahre lang Direktor des Büros für politische und militärische Angelegenheiten.
Er war derjenige, der alle Waffenlieferungen genehmigte.

In gleicher Weise versammelten sich 441 Kongressmitarbeiter in einem Gebäude neben dem Kapitol,
um die Gewissenlosigkeit der Biden-Regierung und der Mitglieder beider Kammern anzuprangern.

Wenn Josh Paul auch ein der J Street, der pro-israelischen Anti-Netanjahu-Lobby nahestehender Jude ist,
dann kommen diese Rebellen sowohl aus der jüdischen als auch aus der muslimischen Minderheit.
Sie bestreiten nicht den Kampf gegen die politischen Islamisten der Hamas, sie warnen vor der Begehung von Völkermord.
Sie alle sind sich bewusst, dass ihre Haltung sie der Entlassung aussetzt.

Beamte des US-Außenministeriums haben unabhängig von ihrem Rang in der Hierarchie die Möglichkeit,
ihre Meinungsverschiedenheiten in einem speziellen Forum zum Ausdruck zu bringen.
Dabei handelt es sich meist um eine Kritik an den Missbräuchen eines Abteilungsleiters.
Doch nun tauschen sich die Beamten über den moralischen Bankrott der Biden-Regierung aus, die den Rat ihrer Experten ignoriert.
Die bösartigsten E-Mails wurden von vielen Bürokollegen unterschrieben, so dass dieses Forum Anlass zu einer Meuterei gab [3].

Mitch McConnell, republikanischer Minderheitsführer im Senat, reichte einen Resolutionsentwurf ein,
um die von Präsident Joe Biden geforderte Nothilfe für Israel in Höhe von 14,3 Milliarden US-Dollar zu verbieten.

Tim Scott (Republikaner, South Carolina), Präsidentschaftskandidat, kündigte an, dass er sich weigern werde, für Israel zu stimmen.
Er ist der republikanische Vorsitzende des Senatsausschusses für Banken, Wohnungsbau und städtische Angelegenheiten.

US-VASALLEN IN ABWARTENDER HALTUNG
Die Vasallen der Vereinigten Staaten halten blindlings an ihrer Ausrichtung auf die Positionen Washingtons fest.
Eine Sitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen hinter verschlossenen Türen wurde zu dem Theater
einer stupiden Opposition zwischen der Ständigen Vertreterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, und ihrem
russischen Amtskollegen Wassili Nebenzia.
Während die beiden Länder viele Krisen im Nahen Osten einvernehmlich gelöst haben, haben die aktuellen Spannungen
zwischen ihnen Washington dazu veranlasst, sein Veto einzulegen.

Im Mittelpunkt der Sitzung stand ein russischer Vorschlag für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand.
Die Botschafterin warf Russland vor, die Hamas zu schützen, weil sein Resolutionsentwurf die Hamas nicht verurteile.
Grundsätzlich dürfen jedoch alle humanitären Aktionen seit Henry Dunant und der Gründung des Internationalen Roten Kreuzes
in dem Konflikt, in den sie eingreifen, nicht Partei ergreifen.
Unabhängig davon, ob man von den Hamas-Kommandos oder von der israelischen Luftwaffe schockiert ist,
sollte man keine von ihnen verurteilen oder gar ihre Taten verurteilen, sondern nur den Opfern zu Hilfe kommen.
Washington, das eine einäugige moralische und keine humanitäre oder politische Haltung einnimmt, verurteilt jedoch massenhaft.
Und es bezeichnet nicht die barbarischen Handlungen, sondern manche Individuen, die solche begehen.

Während der Sitzung äußerten sich Frankreich, Japan und das Vereinigte Königreich in ähnlicher Weise wie ihr Oberherr.
Frankreich hat zum ersten Mal seit 1976 von seinem UN-Veto Gebrauch gemacht und einen Blankoscheck
für einen Völkermord ausgestellt.
Da das Treffen hinter verschlossenen Türen stattfand, veröffentlichen die Vereinten Nationen weder ein Wortprotokoll
noch Berichte, aber Botschafter Nicolas de Rivière hat dies bestätigt, während die Tageszeitung Le Monde es dementiert hat.

Dieselbe Haltung vertrat auch der französische Justizminister Éric Dupont-Moretti.
Er betonte vor der Nationalversammlung, dass die Unterstützung der muslimischen Suprematisten der Hamas
gleichbedeutend mit der Unterstützung der von ihr begangenen Terrorakte sei und dass dies zu 5 Jahren Gefängnis führe.
Das stimmt, aber die Unterstützung der jüdischen Suprematisten, die begonnen haben Gaza-Stadt zu zerstören,
ist genau das gleiche Vergehen.
Ursprünglich hatte Frankreich pro-palästinensische Demonstrationen verboten, bis der Staatsrat diese Bestimmung aufhob,
die gegen das verfassungsmäßige Recht auf Meinungsäußerung verstößt.

Auf einer zweiten Sitzung des Sicherheitsrats wurde ein identischer Resolutionsentwurf Brasiliens abgelehnt.
Der Entwurf wiederholte ausdrücklich die offizielle Version, dass der Anschlag vom 7. Oktober
allein von der Hamas verübt worden sei, und verurteilte die Organisation.
Diesmal waren es Großbritannien und Russland, die ihn anprangerten.
Am Ende wurde kein Text angenommen.

Gleichzeitig gelang es Katar, die Freilassung von zwei amerikanisch-israelischen Hamas-Gefangenen zu erwirken,
im Austausch für die Durchfahrt von 20 Lastwagen voller humanitärer Hilfe, von 7 Tanklastwagen mit Treibstoff
und für andere nicht genannte Verpflichtungen.
Vor dem Krieg waren es mindestens 100 Lastwagen pro Tag.
Die Frage des Gefangenenaustauschs wird immer komplexer: Seit Beginn des Krieges haben israelische Sicherheitskräfte
weitere 1070 Palästinenser festgenommen und in Hochsicherheitsgefängnissen inhaftiert.

Abu Ubaida, der Sprecher der Izz el-Deen al-Qassam-Brigaden, sagte, die Hamas habe erwogen,
zwei weitere Gefangene freizulassen, aber Israel hatte seinen Vorschlag nicht umgesetzt.

Der britische Premierminister Rishi Sunak besuchte Israel nach dem US-Präsidenten.
In ähnlicher Weise hat er Israels Reaktion auf die Hamas unterstützt.

Die Verteidigung des Vereinigten Königreichs und Israels ist an einen Vertrag gebunden, der vor zwei Jahren unterzeichnet wurde
und dessen Bedingungen nie veröffentlicht wurden.
In London gingen 100 000 Bürger auf die Straße, um ihre Regierung davon abzubringen, das geplante Verbrechen zu unterstützen.
Um ihnen zu antworten, organisierte der Jewish Leadership Council eine Versammlung von einigen tausend Menschen
am Trafalgar Square.

Auch die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni pilgerte nach Tel Aviv.
Der zypriotische Präsident Nikos Christodoulídis, der französische Präsident Emmanuel Macron und der
niederländische Interims-Premierminister Mark Rutte werden bald erwartet.

Bei der Feier seiner Sonntagsmesse sagte Papst Franziskus:
"Der Krieg, jeder Krieg in der Welt - ich denke auch an die geplagte Ukraine - ist eine Niederlage.
Krieg ist immer eine Niederlage; er ist eine Zerstörung der menschlichen Brüderlichkeit. Brüder, hört auf! Hört auf!".

DER NAHE OSTEN WILL DIE PALÄSTINENSER RETTEN
Auf Initiative von Präsident Abdel Fatah al-Sisi fand in Kairo eine internationale Friedenskonferenz statt.
Anwesend waren UN-Generalsekretär António Guterres, EU-Ratspräsident Charles Michel und der Hohe Vertreter
der EU Josep Borrell, Jordaniens König Abdullah II., und der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas,
der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohamed bin Zayed, König von Bahrain, Hamad bin Issa al-Khalifa,
Kronprinz von Kuwait, Scheich Meshal al-Ahmad al-Sabah, der irakische Premierminister, Mohammad Chia el-Sudani,
der zyprische Präsident Nikos Christodoulides, die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni,
der spanische Regierungschef Pedro Sánchez, der britische Premierminister Rishi Sunak,
der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis.
Insgesamt waren dreißig Staaten vertreten.
Doch weder die USA, noch China, Russland und vor allem nicht Israel nahmen an dem Gipfel teil.
Der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, kam mit dem Heiligenschein seiner Freilassung der "US-Geiseln",
hielt aber angesichts der Anti-Hamas-Position des Westens keine Rede.

Der algerische Präsident Abdelmadschid Tebbun hatte die Einladung abgelehnt.
Algerien hatte im Oktober 2022 eine Konferenz für die Einheit des palästinensischen Volkes organisiert.
Es änderte die Resolution der Arabischen Liga dahingehend, dass sie sich von der „Doppelmoral“ distanziere,
die keine Hierarchie zwischen den Rechten der Palästinenser und den Verstößen Israels dagegen aufstellten.

António Guterres sagte, dass der Angriff vom 7. Oktober "niemals eine kollektive Bestrafung des
palästinensischen Volkes rechtfertigen kann".

Mahmoud Abbas erklärte seinerseits: "Wir werden nicht gehen, wir werden in unserem Land bleiben".

Ägypten hält an der Position der Arabischen Liga von 1969 fest:
Die Aufnahme neuer palästinensischer Flüchtlinge würde bedeuten, sich an der ethnischen Säuberung
ihrer historischen Heimat mitschuldig zu machen.
Eine intellektuell richtige Position, die jedoch die Angst vor einer palästinensischen Invasion,
wie sie der Libanon und Jordanien erlebt hatten, nur schlecht verdeckt.
Damals hatten die Palästinenser versucht, mit Waffengewalt die Macht in Beirut (Libanonkrieg) und später in Amman (Schwarzer September) zu übernehmen und in Ermangelung von Alternativen dort den Staat Palästina zu errichten.

Letztendlich war der Gipfel nutzlos:
Jeder beharrte auf seinen Positionen.
Auf der einen Seite standen diejenigen, die die Hamas verurteilen wollten, auf der anderen Seite diejenigen,
die den palästinensischen Widerstand unterstützen wollten, in dem die Hamas die wichtigste Komponente ist.

Im Nahen Osten sammeln viele Gruppen Freiwillige, um Palästinenser zu retten und Israel anzugreifen.
Die iranischen Revolutionsgarden versuchen einen gemeinsamen Generalstab aufzubauen,
der palästinensische Kämpfer der Hamas, der PFLP und des Islamischen Dschihad, libanesische Kämpfer der Hisbollah,
der SSNP und der Jamaa Islamiya sowie Jordanier und Iraker vereinen soll.

WARUM GELINGT ES UNS NICHT, DIESEN KONFLIKT ZU LÖSEN?
Die in allen Lagern weit verbreitete Spaltung macht eine Entscheidungsfindung unmöglich.
Obwohl es unwahrscheinlich erscheint, dass Israel seine Armee in den Dienst des völkermörderischen Projekts
seiner jüdischen Suprematisten stellt, ist die Zeit kein Verbündeter des Friedens.
Während jede Seite versucht, ihre Position zu festigen, regnet es weiterhin Bomben auf Gaza und
Waffen kommen weiterhin in Israel an.
Es gibt schon 1300 tote Israelis und 4137 Palästinenser.

Die Unmöglichkeit, den israelisch-palästinensischen Konflikt zu lösen, liegt nicht an der israelischen Böswilligkeit.
In Wirklichkeit sind wir alle Komplizen:
Sie zeigt die Dummheit der "regelbasierten Welt", die der US-Präsident Franklin D. Roosevelt und
der britische Premierminister Winston Churchill 1942-45 zu schaffen versuchten und die wir
nach der Auflösung der UdSSR akzeptiert haben.
Diese Welt funktioniert auf der Grundlage der von den Angelsachsen erlassenen, heute durch die G7 öffentlich
bekannt gemachten Regeln.
Dagegen forderte der Generalsekretär der KPdSU, Josef Stalin, und der Chef der französischen Exilregierung,
Charles De Gaulle, eine "Welt auf der Grundlage des Völkerrechts".
In diesem sind die Staaten souverän und müssen sich nur an die von ihnen unterzeichneten Verträge halten.
Auf dieser Grundlage wurden nämlich die Vereinten Nationen gegründet.

Es liegt an uns, zum Gründungstext, der Charta von San Francisco, zurückzukehren.
Auf den aktuellen Konflikt angewandt, bedeutet dies zunächst, dass Israel seine eigene Unterschrift unter seinem
Beitrittsschreiben zur UNO und die Palästinensische Autonomiebehörde ihre Unterschrift unter den Osloer Verträgen respektieren.

Thierry Meyssan

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Ungelesener BeitragVerfasst: So 29. Okt 2023, 00:38 
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Der elfte September des Nahen Ostens
von Manlio Dinucci

Die offizielle Version des Angriffs der Hamas auf Israel ist unmöglich.
Laut CNN konnte die Hamas seit eineinhalb Jahren in sechs Militäreinrichtungen in Gaza trainieren.
Diese Vorbereitung war seit Mai im Libanon Gegenstand von Gerüchten.
Sie führte im September zu einer tödlichen Schlacht zwischen palästinensischen Fraktionen in Saida.
Am 30. September rief der ägyptische Geheimdienstminister Kamel Abbas persönlich den
israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu an, um ihn zu warnen.

Eine private israelische Sicherheitsfirma beschlagnahmte den Schabak
(oder Schin Bet, israelischer Innerer Sicherheitsdienst) in den folgenden Tagen.

Die CIA hat am 5. Oktober auch den Mossad informiert.
Es ist unmöglich, dass Israel überrascht wurde.
Darüber hinaus wurden, wie Manlio Dinucci betont, keine routinemäßigen Sicherheitsverfahren angewandt.
Und die Armee brauchte 5 Stunden, um einzugreifen.
Die Frage ist also, warum Benjamin Netanjahu 1300 seiner Mitbürger sterben ließ?

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Hamas-Kämpfer konnten das Fliegen mit Ultraleichtflugzeugen üben, ohne Verdacht zu erregen.

Nach der offiziellen Version hat der Hamas-Angriff Israel "überrascht".
Aber eine Reihe von unerklärlichen Fakten macht die offizielle Version nicht glaubwürdig.

Wie ist es möglich, dass der Gaza-Zaun mit Bulldozern niedergewalzt wurde, ohne dass es jemand bemerkt hat?
Der 64 Kilometer lange Zaun, der Gaza umgibt, besteht aus einer unterirdischen Mauer mit Sensoren,
um den Tunnelbau zu verhindern, und einem 6 Meter hohen Gelände mit Sensoren, Radargeräten,
Kameras und automatischen Waffensystemen, die mit einer Kommandozentrale verbunden sind
und von Soldaten überwacht werden.

Wie ist es möglich, dass am selben Tag ein Musikfestival mit Tausenden von Jugendlichen in der Wüste
wenige Kilometer von Gaza entfernt stattfand, in einem Gebiet, das als gefährlich galt, weil es sich
in Reichweite von Hamas-Raketen befand, und noch dazu ohne Sicherheitskräfte?

Wie ist es möglich, dass, als militante Hamas-Kämpfer mehr als 20 israelische Wohnzentren angriffen und
(nach offiziellen Angaben) 1300 Personen töteten, israelische Spezialeinheiten
– die als die besten der Welt gelten – nicht sofort per Hubschrauber einschritten, sondern nur mit Polizeikräften?

Wie ist es möglich, dass der Mossad, der als einer der effizientesten Geheimdienste der Welt gilt, nicht wusste,
dass die Hamas den Anschlag vorbereitete?

Die wichtigsten Antworten finden sich in einem Artikel, der am 8. Oktober von der israelischen Tageszeitung
The Times of Israel veröffentlicht wurde:
"Jahrelang haben die verschiedenen Regierungen unter Benjamin Netanjahu eine Politik verfolgt,
die den Gazastreifen und das Westjordanland in zwei verschiedene Mächte gespalten hat, indem sie
den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, in die Knie gezwungen
und die Hamas begünstigt hat.
Letztere wurde als Partner auf Kosten der Palästinensischen Autonomiebehörde behandelt,
um Abbas daran zu hindern, sich auf die Schaffung eines palästinensischen Staates zuzubewegen.

Die Hamas ist von einer Terrorgruppe zu einer Organisation befördert worden, mit der Israel über Ägypten
verhandelt hat und der es erlaubt wurde, Koffer mit Millionen Dollar vom Katar zu erhalten und sie über die
Grenzübergänge in den Gazastreifen zu bringen."

All diese Fakten zeichnen ein dem Terroranschlag in New York und Washington am 11. September 2001 ähnliches Bild,
als das gesamte US-Geheimdienst- und Verteidigungssystem Berichten zufolge von dem Al-Qaida-Anschlag "überrascht" wurde.
Unwiderlegbare Beweise (die offiziell ignoriert oder als "Verschwörung" abgetan wurden) zeigen,
dass es sich um eine Operation handelte, die von Elementen der CIA (wahrscheinlich auch unter Beteiligung von Mossad-Elementen) durchgeführt wurde, um den "globalen Krieg gegen den Terror" mit den Invasionen in Afghanistan und dem Irak
und den darauffolgenden Kriegen zu beginnen.

Etwas Ähnliches geschieht heute in Israel, dessen gesamtes Geheimdienst- und Verteidigungssystem von dem
Hamas-Angriff "überrascht" worden sein soll.

Das strategische Ziel der Operation ist einerseits die Vernichtung der Palästinenser
(bisher mehr als 1500 Tote, darunter 500 Kinder, und mehr als 7000 Verwundete)
und die Eroberung ihrer Gebiete (das israelische Kommando hat die Evakuierung von mehr als einer Million Einwohnern,
mehr als der Hälfte der gesamten Bevölkerung, aus der nördlichen Hälfte des Gazastreifens angeordnet).

Auf der anderen Seite besteht das strategische Ziel der Operation darin, eine Kettenreaktion von Kriegen
in einem Nahen Osten auszulösen, in dem die Vereinigten Staaten, Israel und die europäischen Mächte
an Boden verlieren.

«Kurze Zusammenfassung der internationalen Presseschau von Grandangolo vom Freitag, den 13. Oktober 2023 um 21:30 Uhr im italienischen Fernsehen Byoblu»

Manlio Dinucci

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 31. Okt 2023, 20:57 
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Die Aufrechterhaltung der westlichen Vorherrschaft ist nun wichtiger als das Leben der Palästinenser
von Thierry Meyssan

Wir sind hilflose Zeugen des Abschlachtens der Bevölkerung von Gaza.
Schon 8000 Tote! Die Westmächte haben die Zivilbevölkerung ihrem Schicksal überlassen.
Sie kümmern sich nur noch darum, ihre Vorherrschaft über die Welt aufrechtzuerhalten.
Was jetzt in Gaza auf dem Spiel steht, ist nicht mehr die palästinensische Frage,
sondern die internationale Ordnung.

Nach der Niederlage der NATO in der Ukraine würde jene Israels in Gaza das Ende einer Welt bedeuten.
Noch nie, seit einem Dreivierteljahrhundert, waren wir so nah an der allgemeinen Konfrontation.

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Am 25. Oktober leitete der russische Präsident Wladimir Putin
von seinem Bunker aus ein massives Atomkriegsmanöver.



DAS MASSAKER

Die israelische Luftwaffe bombardiert weiterhin Gaza-Stadt als Vergeltung für den Angriff des
Vereinigten Palästinensischen Widerstands (mit Ausnahme der Fatah) vom 7. Oktober.
Bomben fallen auf die ganze Stadt und töten die Einwohner zu Tausenden.

Laut einer im Juni 2022 vom Palestinian Center for Policy and Survey Research durchgeführten Umfrage [1],
würden nur 34 % der Palästinenser für die Hamas stimmen, verglichen mit 31 % für die Fatah,
wenn Parlamentswahlen abgehalten würden.
Zwei Drittel der Opfer der israelischen Bombardierung sind daher der Hamas feindlich gesinnt.
Gleichzeitig unterstützen 71 Prozent von ihnen den bewaffneten Kampf gegen die israelische Besatzung.
Unter diesem Gesichtspunkt bevorzugen 56% Ismail Haniyeh (Hamas) gegenüber Mahmoud Abbas (Fatah).

Israel kann daher nicht behaupten, die Hamas auf diese Weise auszurotten,
sondern nur die Bevölkerung von Gaza zu eliminieren, die sich Israel widersetzt.

DIE VERTREIBUNG DER BEWOHNER DES GAZASTREIFENS

Drei Viertel der israelischen Armee sind immer noch vor der Trennmauer stationiert und warten auf den Befehl,
sie zu überqueren, um den Überlebenden der Bombenangriffe den Garaus zu machen.
Offiziell hoffen die USA, einen Völkermord zu vermeiden, indem sie Israel zur Mäßigung anhalten.
In Wirklichkeit weiß Washington, dass diese Operation ursprünglich nicht gegen die Hamas gerichtet war,
sondern darauf abzielte, die Palästinenserfrage durch die Vertreibung ihrer gesamten Bevölkerung zu lösen.

Infolgedessen hat das US-Außenministerium Ägypten vorgeschlagen, alle seine Auslandsschulden (135 Milliarden Dollar)
zu streichen, wenn es die 2,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens aufnimmt und einbürgert.

Marschall Al-Sisi weigert sich vorerst.
Kairo hält sich an die Resolution der Arabischen Liga, die nach dem Sechstagekrieg behauptete,
dass die Vertreibung und Einbürgerung der Palästinenser nichts anderes als ein falsches,
mitfühlendes Manöver sei, um die palästinensische Sache zu liquidieren.


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Während seiner Anhörung vor der Knesset gab General Yitzhak Brik
eine katastrophale Einschätzung der Fähigkeiten der israelischen Armee ab.


DIE SCHWÄCHE DER ISRAELISCHEN ARMEE

Seit Beginn dieses Krieges, oder eher dieser Episode eines langen Krieges, erkennen die Israelis
die gegenwärtige Schwäche ihrer Armeen.
Seit 2015 spricht die Fachpresse über die Dekadenz der Tsahal, aber erst 2018 wurde die
politische Klasse sich ihrer bewusst.
Damals machte die Knesset (Parlament) eine Anhörung von General Yitzhak Brik.
Er erzählte den verblüfften Abgeordneten, dass die Soldaten die Idee verloren hätten,
das Land zu verteidigen, dass Offiziere nicht zögerten, zu lügen,
um sich im Falle von Schwierigkeiten zu schützen, und dass Generäle politische,
aber keine militärischen Karrieren machten.

Fünf Jahre später hat sich nicht nur nichts geändert, sondern alles ist schlimmer geworden.
Die israelische Presse greift die Äußerungen von General Yitzhak Brik auf, laut denen die Israelis
gezwungen seien, sich in einem zukünftigen Krieg selbst zu verteidigen,
ohne auf die Hilfe ihrer Armeen hoffen zu können.
Genau das ist am 7. Oktober geschehen.

Der Premierminister beriet sich am 22. Oktober mit diesem General, aber es gibt keine Erklärung
oder Kommuniqué darüber, was die beiden Männer einander gesagt haben.
Bestenfalls weiss man, dass General Brik die Entlassung des Direktors des militärischen Nachrichtendienstes
(Aman) und des Chefs des Südkommandos gefordert habe.

Und das ist noch nicht alles.
Zum ersten Mal verfügen die Gegner der Kolonisation über mächtige Waffen.
Die Untersuchung der Videos der Hamas ist unwiderruflich.
Die Organisation verfügt über Panzerabwehrraketen FGM-148 Javelin (aus US-Produktion) und NLAW
(aus schwedischer Produktion) sowie über AT4-Raketenwerfer aus schwedischer oder US-amerikanischer Produktion.

Was die libanesische Hisbollah betrifft, so verfügt sie über einen beeindruckenden Bestand an Mittelstreckenraketen,
der sie zusammen mit der Ausbildung ihrer Männer zu einer mächtigen, den arabischen Staaten
weit überlegenen Militärmacht macht.

Die Waffen der Hamas sind amerikanisch oder schwedisch. Sie wurden in der Ukraine bei korrupten Offizieren gekauft.
Die der Hisbollah kommen aus dem Iran, über den Irak und Syrien. Niemand weiß, wie viele Hamas davon hat.


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Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah empfing die Nummer zwei der Hamas,
Saleh el-Arouri, und den Führer des Islamischen Dschihad, Ziad el-Nakhala.



Der Konflikt beschränkt sich vorerst auf den Gazastreifen.
Die Palästinenser im Westjordanland und in Israel haben sich nicht erhoben.
Die Flüchtlinge in Jordanien und im Libanon auch nicht.
Die Hisbollah wird durch die Resolution 1701 gestoppt, die ihre Minister am Ende des israelisch-libanesischen Krieges
2006 unterzeichnet haben [2]. Sie kann den Litani-Fluss nicht überqueren und israelisches Territorium betreten,
ohne ihr Wort zu brechen, was ihr im Gegensatz zum Westen, wichtig ist.

Diese Verpflichtung wird nicht mehr gelten, wenn Israel den Libanon angreift.
Im Moment hält sich die Hisbollah also bereit und zerstört entlang der Grenze eine israelische Überwachungskamera
und ein Radargerät nach dem anderen. Auf diese Weise wird sie in der Lage sein, die israelische Armee zu überraschen,
wenn die Hisbollah sich entschließt, in den Krieg einzutreten.

DER WESTEN HAT SICH ENTSCHIEDEN, DIE BEWOHNER DES GAZASTREIFENS ZU OPFERN
Wie könnte man nicht erstaunt sein, dass die Vereinigten Staaten, Frankreich und das Vereinigte Königreich
ihr Veto gegen einen Vorschlag für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand eingelegt haben?
Wie könnte man das nicht als Wunsch interpretieren, diesen schon vor 76 Jahren begonnen Konflikt zu verlängern?
So gesehen, funktioniert die Analyse von Präsident Recep Tayyip Erdoğan.
Vor seiner Parlaments-Fraktion sagte er: "Diejenigen, die das Problem verursachen, wollen natürlich keine Lösung",
und spielte damit darauf an, wie das Französische Imperium und das Britische Empire die Palästinenserfrage
ohne Lösung geschaffen haben. "Je mehr sich die Krise verschlimmert, je mehr sie Wurzeln schlägt,
desto besser ist es für ihre Interessen (...)
Sie wollen, dass die israelisch-palästinensische Frage eskaliert... Sie wollen, dass Frieden und Stabilität
niemals in diese Region kommen... Sie wollen, dass der Schatten des Krieges das östliche Mittelmeer nie verlässt...
Sie wollen, dass die Menschen, die dort seit Tausenden Jahren leben, nicht von den Ressourcen dieses Landes profitieren...
Sie wollen, dass ihr Ausbeutungssystem, das auf Blut, Verfolgung und Tränen basiert, weitergeht...
Das ist es, wogegen wir sind.
Wir lehnen uns gegen dieses System der Ausbeutung auf, für das alle Völker der Region,
Muslime, Christen und Juden, den Preis zahlen."


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Die französische Premierministerin hat am 23. Oktober eine ausgewogene Position
zum israelisch-palästinensischen Konflikt verteidigt. Sie versuchte jedoch,
das französische Veto gegen den Vorschlag eines sofortigen humanitären Waffenstillstands zu verschleiern.
Damit zeigte sie, dass sie keine freie Hand hat.
Was dann geschehen wird, entzieht sich der Kontrolle ihrer Regierung.


Es ist beschämend, dass die französische Premierministerin Elisabeth Borne in einer Rede vor der Nationalversammlung
die russische Propaganda beschuldigte, Frankreich fälschlicherweise dafür verantwortlich zu machen,
sein Veto gegen einen [russischen] Vorschlag für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand eingelegt zu haben.
Indem sie sich auf den brasilianischen Vorschlag berief, für den sie (jedoch) gestimmt hat.
Es gab nämlich zwei verschiedene Vorschläge: den russischen, der sich auf die strikte Neutralität beschränkt,
die durch humanitäre Maßnahmen auferlegt wird, und den brasilianischen Vorschlag, der am 25. Oktober
in einer öffentlichen Sitzung vorgelegt wurde, der die Hamas für ihre barbarischen Akte verurteilt.

Frankreich hatte seit 1976 (um seine Kolonisierung von Mayotte fortzusetzen) kein Veto mehr eingelegt,
aber diesmal hat Frankreich es eingelegt, wie es sein ständiger Vertreter im Sicherheitsrat, Nicolas de Rivière, anerkannt hat.
Die brasilianische Resolution war aber nicht durchsetzbar, weil sie eine der Parteien verurteilte.
Frankreich wusste das, als es dafür stimmte.

DAS ENDE DES ABENDLANDES
Es gibt jedoch noch eine andere Erklärung.
Die USA riefen Israel zunächst zur Zurückhaltung auf. Dann schickten sie zwei Marinegruppen in das Gebiet
und richteten eine Luftbrücke mit 97 Transportflugzeugen ein, um eine Menge Munition in das Gebiet
(nach Israel, aber auch nach Jordanien und Zypern) zu transportieren.
Schließlich bombardierten sie pro-iranische Milizen im Irak und in Syrien.
Washington hat nach der Niederlage der NATO in der Ukraine dann über die möglichen Folgen einer
israelischen Niederlage in Gaza nachgedacht.
Der Westen würde nicht mehr gefürchtet werden.
Alle Regeln, die außerhalb des Völkerrechts geltend gemacht wurden, würden plötzlich in Frage gestellt werden.
Alle Völker, die der Westen seit Jahrhunderten in Abhängigkeit gehalten oder auch nur schamlos ausgebeutet hat,
würden sich auflehnen. Es wäre ein kompletter Epochenwechsel.

Der Hass, der sich über Jahrzehnte aufgebaut hat, lässt in dieser Revolte eine unkontrollierbare Grausamkeit erwarten,
wie sie die Hamas bereits gezeigt hat.
Infolgedessen haben die westlichen Großmächte beschlossen, die Augen vor dem anhaltenden Massaker zu schließen.
Sie sind sich bewusst, dass sie einen Völkermord ermöglichen und erleichtern,
aber sie haben noch mehr Angst, für ihre vergangenen und gegenwärtigen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Was sich in Gaza abspielt, ist also nicht mehr die Palästinenserfrage, sondern die Vorherrschaft des Westens,
die Herrschaft seiner Regeln und die ungerechtfertigten Vorteile, die der Westen daraus zieht.

Die Spannung ist seit dem Zweiten Weltkrieg noch nie so hoch gewesen.
Russland ist sich dessen bewusst und bereitet sich auf einen möglichen Atomkrieg vor.
Seit Beginn des Krieges in Gaza hat es zwei groß angelegte Militärübungen abgehalten.
Mit Abschüssen von Interkontinentalraketen. Es ist kein Spiel mehr.
Russland simulierte den Tod eines Drittels seiner eigenen Bevölkerung und die Verwandlung eines Teils
seines Territoriums in eine No-Go-Zone aufgrund des radioaktiven Fallouts.

Thierry Meyssan

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„Verunglimpfungen sind für den, der sie ausspricht, schimpflicher als für den, dem sie gelten“. :jahaaa
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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 31. Okt 2023, 21:21 
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Jessica Cox, Leiterin der Nuklearpolitik des Atlantischen Bündnisses, enthüllte bei einem Treffen im Center for Strategic and International Studies (CSIS), dass die NATO die Mitgliedschaft der Ukraine abgelehnt habe.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einer "Demütigung", nachdem Großbritannien ihm versichert hatte, dass der Beitritt nur eine Formalität sein würde.

Russland, das angekündigt hatte, den Beitritt der Ukraine als Kriegserklärung zu interpretieren, äußerte sich nicht.

Da hat die ukrainische Hüpfdohle Pech gehabt :hihihaha

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 31. Okt 2023, 21:51 
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Memo des israelischen Geheimdienstministeriums, das die Abschiebung von Bewohnern des Gazastreifens nach Ägypten empfiehlt
VOLTAIRE NETZWERK | 31. OKTOBER 2023

Wir veröffentlichen hier die Notiz des israelischen Geheimdienstministeriums, in der drei Optionen für die Zukunft des Gazastreifens untersucht werden. Sie wurde unter der Aufsicht von Ministerin Gila Gamliel verfasst. Sie trägt den Titel "Alternativen zu einer politischen Direktive für die Zivilbevölkerung in Gaza". Sie befürwortet die Abschiebung der 2,2 Millionen Gaza-bewohner auf den ägyptischen Sinai.

Das Geheimdienstministerium ist eine Denkfabrik und ein zukunftsorientiertes Gremium. Es übt keine Autorität über die Geheimdienste aus, sondern verlässt sich auf sie.

Das Dokument wurde an einige Teilnehmer der Kairoer Konferenz über die Palästinenserfrage verteilt. Im Nachhinein ist es verständlich, warum arabische Staatsoberhäupter immer wieder auf die Resolution der Arabischen Liga von 1969 verwiesen haben, in der die Umsiedlung der Palästinenser mit der Liquidierung ihres Kampfes gleichgesetzt und verurteilt wurde.

Die drei Optionen sind:
die Bevölkerung des Gazastreifens unter der Vormundschaft der Palästinensischen Autonomiebehörde zu halten;
die Bevölkerung des Gazastreifens unter einer lokalen Autorität zu halten;
die Vertreibung der Bevölkerung des Gazastreifens in den ägyptischen Sinai.

Jede Option wird aus drei Perspektiven betrachtet:
ihre Machbarkeit;
ihre Legitimität (N.B. An keiner Stelle bezieht sich diese Notiz auf das Völkerrecht);
und ihren ideologischen Einfluss.

Die dritte Option wird als "klarer Sieg für Israel" dargestellt, "der die Abschreckung des gesamten Westens wiederherstellt, die durch den Angriff auf Israel beschädigt wurde".

Ägypten sollte vor der ideologischen Kontamination durch die Hamas geschützt werden, indem eine Sicherheitszone auf dem Sinai eingerichtet wird. Ein Teil der Bevölkerung des Gazastreifens könnte nach Griechenland, Spanien, Marokko, Libyen, Tunesien und Kanada vertrieben werden.

Sobald die Zivilbevölkerung nach Ägypten evakuiert ist, werden die israelischen Streitkräfte die Terroristen in den Ruinen von Gaza bekämpfen können.

Es sollte eine Kommunikationskampagne durchgeführt werden, um die Menschen in Gaza davon zu überzeugen, dass Allah entschieden hat, dass sie ihr Land verloren haben und es aufgrund der Verbrechen der Hamas nie zurückbekommen werden.

Wir haben nicht die Möglichkeit, dieses Dokument selbst zu beglaubigen, aber israelische Friedensorganisationen betrachten es als solches. Es entspricht eindeutig der Strategie der israelischen Armee heute.

Übersetzung
Horst Frohlich


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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 7. Nov 2023, 15:22 
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Welche internationale Ordnung?

Wir geben hier den Text der Rede von Thierry Meyssan in Magdeburg (Deutschland) auf der von der Zeitschrift Compact organisierten Konferenz "Freundschaft mit Russland" am 4. November 2023 wieder. Darin erläutert er, was seiner Meinung nach der grundlegende Unterschied zwischen den beiden Konzeptionen der Weltordnung ist, die sich heute vom Donbass bis Gaza gegenüberstehen: die des westlichen Blocks und diejenige, auf die sich der Rest der Welt bezieht. Es geht nicht darum, ob diese Ordnung von einer (unipolaren) Macht oder von einer Gruppe von (multipolaren) Mächten dominiert werden soll, sondern darum, ob sie die Souveränität der anderen respektieren soll oder nicht. Die Ordnung stützt sich auf die Geschichte des Völkerrechts, wie sie von Zar Nikolaus II. und dem Friedensnobelpreisträger Léon Bourgeois konzipiert wurde.


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Der Glaspalast, Sitz der UNO in New York (vermutlich die Bildunterschrift)

ir haben die Verbrechen der NATO gesehen, aber warum sollten wir unsere Freundschaft mit Russland bekräftigen? Besteht nicht die Gefahr, dass es sich morgen so verhält wie die NATO heute? Werden wir nicht eine Form der Sklaverei durch eine andere ersetzen?

Um diese Frage zu beantworten, möchte ich auf meine Erfahrungen als Berater von fünf Staatsoberhäuptern zurückgreifen. Überall haben mir russische Diplomaten gesagt: Sie sind auf dem falschen Weg: Sie verpflichten sich, hier ein Feuer zu löschen, während anderswo ein anderes ausgebrochen ist. Das Problem liegt tiefer und umfassender.

Deshalb möchte ich Ihnen den Unterschied zwischen einer regelbasierten und einer völkerrechtlichen Weltordnung beschreiben. Es ist keine geradlinige Geschichte, sondern ein Kampf zwischen zwei Weltanschauungen; Es ist ein Kampf, den wir fortsetzen müssen.

Im 17. Jahrhundert wurde in den Westfälischen Verträgen das Prinzip der staatlichen Souveränität festgelegt. Jeder ist dem anderen gleich, und niemand darf sich in die inneren Angelegenheiten des anderen einmischen. Es sind diese Verträge, die jahrhundertelang sowohl die Beziehungen zwischen den heutigen Bundesländern [zwischen den früheren deutschen Einzelstaaten, die heute die Bundesländer sind. Anm. des Korrekturlesers] als auch die zwischen den europäischen Staaten geregelt haben. Sie wurden 1815 auf dem Wiener Kongress bestätigt, als Napoleon I. besiegt wurde.

Schon vor dem Ersten Weltkriegs berief Zar Nikolaus II. zwei internationale Friedenskonferenzen (1899 und 1907) in Den Haag ein, um "die wirksamsten Mittel zu finden, um allen Völkern die Vorteile eines wirklichen und dauerhaften Friedens zu sichern". Er hat sie mit Papst Benedikt XV. auf der Grundlage des kanonischen Rechts und nicht dem Recht des Stärkeren vorbereitet. 27 Staaten unterzeichneten nach zweimonatigen Beratungen das endgültige Werk. Der Vorsitzende der [republikanischen] französischen Radikalen Partei, Léon Bourgeois, legte seine Überlegungen [1] über die wechselseitige Abhängigkeit der Staaten und über das Interesse vor, das sie haben, sich trotz ihrer Rivalitäten zu einigen.

Auf Betreiben von Léon Bourgeois schuf die Konferenz einen Internationalen Schiedsgerichtshof, um Streitigkeiten mit rechtlichen Mitteln und nicht mit Krieg beizulegen. Laut Bourgeois werden Staaten der Abrüstung nur zustimmen, wenn sie andere Sicherheitsgarantien haben.

Der endgültige Text führte den Begriff der "Pflicht der Staaten, Krieg zu vermeiden" ein… durch ein Schiedsverfahren.

Auf Anregung eines der Minister des Zaren, Friedrich Fromhold de Martens, einigte sich die Konferenz darauf, dass während eines bewaffneten Konflikts die Bevölkerung und die Kriegsparteien unter dem Schutz der Prinzipien bleiben sollten, die sich aus "den zwischen zivilisierten Nationen etablierten Gepflogenheiten, den Gesetzen der Menschlichkeit und den Geboten des öffentlichen Gewissens" ergeben. Kurz gesagt, die Unterzeichner verpflichteten sich, sich nicht mehr wie Barbaren zu verhalten.

Dieses System funktioniert nur zwischen zivilisierten Staaten, die ihre Unterschrift respektieren und ihrer öffentlichen Meinung gegenüber rechenschaftspflichtig sind. Es scheiterte jedoch 1914, weil die Staaten ihre Souveränität verloren hatten, da sie Verteidigungsverträge geschlossen hatten, die sie verpflichteten, unter bestimmten Umständen, die sie selbst nicht beurteilen konnten, automatisch in den Krieg einzutreten.

Léon Bourgeois’ Ideen machten Fortschritte, stießen aber auf Widerstand, auch bei seinem Rivalen, Georges Clemenceau, in der Radikalen Partei. Dieser glaubte nicht, dass die öffentliche Meinung Kriege verhindern könne. Auch die Angelsachsen, der Präsident der Vereinigten Staaten, Woodrow Wilson, und der britische Premierminister Lloyd George glaubten ihm nicht. Die drei Männer ersetzten das Völkerrecht, das am Ende des Ersten Weltkriegs noch in den Kinderschuhen steckte, durch die Macht der Sieger. Sie teilten die Welt und die Überreste des österreichisch-ungarischen, deutschen und osmanischen Reiches unter sich auf. Sie gaben Deutschland die Schuld an den Massakern und leugneten ihre eigenen. Sie zwangen Deutschland zur Entwaffnung, ohne Garantien. Um das Auftauchen eines Rivalen des Britischen Empire in Europa zu verhindern, begannen die Angelsachsen, Deutschland gegen die UdSSR auszuspielen und erreichten das Schweigen Frankreichs, indem sie ihm versicherten, dass es dann das besiegte Zweite Reich ausplündern könne. In gewisser Weise haben sie, wie es der erste Bundespräsident der Bundesrepublik, Theodor Heuss, sagte, die Voraussetzungen für die Entwicklung des Nationalsozialismus geschaffen. Wie sie es untereinander vereinbart hatten, gestalteten die drei Männer die Welt nach ihrem eigenen Bild um (Wilsons 14 Punkte, das Sykes-Picot-Abkommen, die Balfour-Deklaration). Sie schufen die jüdische Heimat Palästina, sezierten Afrika und Asien und versuchten, die Türkei auf ihr Minimum zu reduzieren. Sie organisierten alle aktuellen Unruhen im Nahen Osten.

Dennoch wurde auf der Grundlage der Ideen des verstorbenen Nikolaus II. und Léon Bourgeois, nach dem Ersten Weltkrieg, der Völkerbund gegründet, ohne Beteiligung der Vereinigten Staaten, die damit offiziell jegliche Idee des Völkerrechts ablehnten. Doch auch der Völkerbund scheiterte. Nicht, weil die Vereinigten Staaten sich geweigert hatten, daran Teil zu nehmen, wie man so schön sagt. Das war ihr gutes Recht. Aber vor allem, weil der Völkerbund nicht fähig war, die strikte Gleichheit zwischen den Staaten wiederherzustellen, da das Vereinigte Königreich sich weigerte, kolonisierte Völker als gleichwertig zu betrachten. Zweitens, weil er keine gemeinsame Armee hatte. Und schließlich, weil die Nazis ihre Gegner massakrierten, die öffentliche Meinung in Deutschland zerstörten, die Zusagen Berlins verletzten und nicht zögerten, sich wie Barbaren zu benehmen.

Bereits ab der Atlantik-Charta 1942 setzten sich der neue US-Präsident Franklin Roosevelt und der neue britische Premierminister Winston Churchill das gemeinsame Ziel, nach Kriegsende eine Weltregierung zu errichten. Die Angelsachsen, die sich einbildeten, die Welt beherrschen zu können, waren sich dennoch untereinander nicht einig, wie sie das tun sollten. Washington wollte nicht, dass London sich in seine Angelegenheiten in Lateinamerika einmischte, während London nicht die Absicht hatte, die Hegemonie des Imperiums, über dem "die Sonne nie untergeht", zu teilen. Die Angelsachsen unterzeichneten während des Krieges eine Reihe von Verträgen mit den alliierten Regierungen, einschließlich der Exilregierungen, die sie in London beherbergten.

Übrigens gelang es den Angelsachsen nicht, das Dritte Reich zu besiegen, es waren die Sowjets, die es stürzten und Berlin einnahmen. Josef Stalin, der erste Sekretär der KPdSU, war gegen die Idee einer Weltregierung, und zwar einer angelsächsischen. Er wollte nur eine Organisation, die zukünftige Konflikte verhindern würde. Wie dem auch sei, es waren die russische Konzeptionen, die das System hervorgebracht haben: die der Charta der Vereinten Nationen auf der Konferenz von San Francisco.

Im Sinn der Haager Konferenzen sind alle UN-Mitgliedstaaten gleichberechtigt. Die Organisation verfügt über ein internes Gericht, den Internationalen Gerichtshof, der für die Beilegung von Streitigkeiten zwischen ihren Mitgliedern zuständig ist. Basierend auf den bisherigen Erfahrungen haben die fünf Siegermächte jedoch einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat mit Vetorecht. Da zwischen ihnen kein Vertrauen herrschte (die Angelsachsen hatten nämlich geplant, mit den verbliebenen deutschen Truppen den Krieg gegen die UdSSR fortzusetzen) und da es noch unklar war, wie sich die Generalversammlung verhalten würde, wollten die verschiedenen Sieger sicherstellen, dass sich die UNO nicht gegen sie wendete (die Vereinigten Staaten hatten entsetzliche Kriegsverbrechen begangen, indem sie zwei Atombomben auf Zivilisten abwarfen, während Japan... sich auf die Kapitulation vor den Sowjets vorbereitete). Die Großmächte verstanden aber das Veto absolut nicht auf die gleiche Art und Weise. Für die einen war es ein Recht, die Entscheidungen der anderen zu tadeln, für die anderen war es die Pflicht, einstimmige Entscheidungen der Sieger zu treffen.

Aber schon von Anfang an haben die Angelsachsen beim Spiel nicht mitgespielt: Ein israelischer Staat proklamierte sich selbst (14. Mai 1948), bevor seine Grenzen vereinbart waren, dann wurde der Sondergesandte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, der die Schaffung eines palästinensischen Staates überwachen sollte, Graf Folke Bernadotte, von jüdischen Suprematisten, unter dem Kommando von Yitzhak Shamir, ermordet. Dann wurde im Zusammenhang mit der Beendigung des chinesischen Bürgerkriegs der Sitz im Sicherheitsrat an Chiang Kai-Scheks Kuomintang und nicht an Peking vergeben. Die Angelsachsen proklamierten die Unabhängigkeit ihrer koreanischen Besatzungszone unter dem Namen "Republik Korea" (15. August 1948), gründeten die NATO (4. April 1949) und proklamierten dann die Unabhängigkeit ihrer deutschen Besatzungszone unter dem Namen "Bundesrepublik Deutschland" (23. Mai 1949).

In der Annahme, dass man sie getäuscht hatte, schlug die UdSSR die Tür zu (die Politik des "leeren Sitzes"). Der Georgier Josef Stalin hatte irrtümlich geglaubt, das Veto sei kein Misstrauensrecht, sondern eine Bedingung der Einstimmigkeit der Sieger. Er dachte, er würde die Organisation blockieren, indem er sie boykottierte.

Die Angelsachsen interpretierten den Text der von ihnen entworfenen Charta und nutzten die Abwesenheit der Sowjets, um ihren Soldaten "Blauhelme" auf den Kopf zu setzen und im "Namen der internationalen Gemeinschaft" (sic) einen Krieg gegen die Nordkoreaner zu führen (25. Juni 1950). Schließlich kehrten die Sowjets am 1. August 1950, nach sechseinhalb Monaten Abwesenheit, in die UNO zurück.

Wenn der Nordatlantikpakt auch legal ist, verstoßen die internen Regelungen der NATO gegen die UN-Charta. Sie stellt die alliierten Armeen unter das Kommando der Angelsachsen. Ihr Oberbefehlshaber, der SACEUR (Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa), muss unbedingt ein US-Offizier sein. Nach den Worten ihres ersten Generalsekretärs, Lord Ismay, bestand das eigentliche Ziel des Bündnisses weder darin, den Frieden zu bewahren noch gegen die Sowjets zu kämpfen, sondern darin, "die Amerikaner drinnen, die Russen draußen und die Deutschen unter Vormundschaft zu halten" [2]. Kurz gesagt, es ist der bewaffnete Flügel der Weltregierung, den Roosevelt und Churchill schaffen wollten. In Umsetzung dieses Ziels ordnete Präsident Joe Biden die Sabotage der Gaspipeline Nord Stream an, die Russland mit Deutschland verband.

Nach dem 2. Weltkrieg haben der MI6 und die OPC (d.h. die spätere CIA) heimlich ein Stay-Behind-Netzwerk in Deutschland aufgebaut. Sie stellten Tausende Nazi-Funktionäre dort ein, denen sie geholfen haben, der Justiz zu entkommen. Klaus Barbie, der den Koordinator der französischen Résistance, Jean Moulin, folterte, wurde der erste Befehlshaber dieser Schattenarmee. Dann wurde dieses Netzwerk in die NATO eingegliedert, wo es stark reduziert wurde. Es wurde dann von den Angelsachsen benutzt, um sich in das politische Leben ihrer sogenannten Verbündeten einzumischen, die in Wirklichkeit ihre Vasallen waren.

Die ehemaligen Mitarbeiter von Joseph Goebbels gründeten den „Volksbund für Frieden und Freiheit“. Sie verfolgten die deutschen Kommunisten mit Hilfe der Vereinigten Staaten. Später waren die Stay-Behind-Agenten der NATO in der Lage, die extreme Linke zu manipulieren, um sie verabscheuungswürdig zu machen. Das ist zum Beispiel der Fall bei der Bader-Meinhof-Bande. Aber als diese Männer verhaftet wurden, kam der stay-behind, um sie im Gefängnis zu ermorden, bevor sie vor Gericht gestellt wurden und sprechen konnten. 1992 spionierte Dänemark Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Anweisung der NATO aus, so wie Norwegen, ein weiteres NATO-Mitglied, den Vereinigten Staaten 2022 half, Nord Stream zu sabotieren...

Kehren wir zum Völkerrecht zurück: allmählich kehrten die Dinge zur Ordnung zurück, bis der Ukrainer Leonid Breschnew 1968 während des Prager Frühlings in Mitteleuropa das tat, was die Angelsachsen überall sonst taten: Er verbietet den mit der UdSSR verbündeten Staaten, ein anderes Wirtschaftsmodell als das Seine zu wählen.

Mit der Auflösung der UdSSR begann sich dann die Lage zu verschlechtern. Der US-Unterstaatssekretär im Verteidigungsministerium, Paul Wolfowitz, entwickelte die Doktrin, dass die Vereinigten Staaten, um Herr der Welt zu bleiben, alles tun müssten, um das Entstehen eines neuen Rivalen zu verhindern, angefangen mit der Europäischen Union. Auf diese Idee gestützt, setzte Außenminister James Baker die Erweiterung der Europäischen Union auf alle ehemaligen Staaten des Warschauer Paktes und die UdSSR durch. Mit dieser Entwicklung beraubte sich die Union selbst der Möglichkeit, ein politisches Gebilde zu werden. Immer noch in Anwendung dieser Doktrin wurde die EU mit dem Vertrag von Maastricht auch unter den Schutz der NATO gestellt. Und es geschieht immer noch in Anwendung dieser Doktrin, dass Deutschland und Frankreich die Ukraine bezahlen und bewaffnen.

Dann kam der tschechisch-US-amerikanische Professor Josef Korbel. Er schlug den Angelsachsen vor, die Welt zu beherrschen, indem sie internationale Verträge umschrieben. Seiner Meinung nach genüge es, die Rationalität des römischen Rechts durch angelsächsisches, auf Gewohnheiten beruhendes Recht zu ersetzen. Auf diese Weise würden alle Verträge auf lange Sicht den dominierenden Mächten einen Vorteil verschaffen: den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich, die durch eine "besondere Beziehung" verbunden sind, wie Winston Churchill es ausdrückte. Professor Korbels Tochter, die Demokratin Madeleine Albright, wurde Botschafterin bei den Vereinten Nationen und dann Außenministerin. Als das Weiße Haus dann an die Republikaner überging, folgte ihm Professor Korbels Adoptivtochter Condoleezza Rice als Nationale Sicherheitsberaterin und dann als Außenministerin. Zwei Jahrzehnte lang schrieben die beiden "Schwestern" [3] geduldig die wichtigsten internationalen Texte um, angeblich, um sie zu modernisieren, in Wirklichkeit um ihren Geist zu ändern.

Heute funktionieren internationale Institutionen nach Regeln, die von den Angelsachsen festgelegt wurden, basierend auf früheren Verstößen gegen das Völkerrecht. Dieses Recht steht in keinem Gesetzbuch, da es sich um eine Interpretation der Gewohnheit durch die herrschende Macht handelt. Jeden Tag setzen wir ungerechte Regeln an die Stelle des Völkerrechts und verletzen unsere eigene Unterschrift.

Zum Beispiel:

• Die baltischen Staaten haben sich bei ihrer Gründung 1990 schriftlich verpflichtet, Denkmäler zu erhalten, die die Opfer der Roten Armee ehren. Die Zerstörung dieser Denkmäler ist daher eine Verletzung ihrer eigenen Unterschrift.

• Finnland verpflichtete sich 1947 schriftlich, neutral zu bleiben. Sein Beitritt zur NATO ist daher ein Verstoß gegen seine eigene Unterschrift.

• Am 25. Oktober 1971 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Resolution 2758, in der anerkannt wurde, dass Peking und nicht Taiwan der einzige legitime Vertreter Chinas ist. Daraufhin wurde die Regierung Tschiang Kai-Scheks aus dem Sicherheitsrat ausgeschlossen und durch die Regierung Mao Zedongs ersetzt. Daher stellen Chinas jüngste Marinemanöver in der Straße von Taiwan keine Aggression gegen einen souveränen Staat dar, sondern einen freien Einsatz seiner Streitkräfte in seinen eigenen Hoheitsgewässern.

• Die Minsker Vereinbarungen sollten die russischsprachigen Ukrainer vor Schikanen durch "integrale Nationalisten" schützen. Dafür haben sich Frankreich und Deutschland vor dem Sicherheitsrat verbürgt. Aber wie Angela Merkel und François Hollande sagten, hatte keiner von ihnen die Absicht, sie umzusetzen. Ihre Unterschriften sind wertlos. Wäre es anders, hätte es nie einen Krieg in der Ukraine gegeben.

Die Pervertierung des Völkerrechts erreichte 2012 mit der Ernennung des US-Amerikaners Jeffrey Feltman zum Direktor für politische Angelegenheiten ihren Höhepunkt. Von seinem Büro in New York aus überwachte er den Krieg des Westens gegen Syrien. Er nutzt die Institutionen des Friedens, um Krieg zu führen [4].

Bis die Vereinigten Staaten die Russische Föderation mit der Anhäufung von Waffen an ihrer Grenze bedrohten, hatte sie alle Verpflichtungen erfüllt, die sie oder die Sowjetunion unterzeichnet hatte. Der Atomwaffensperrvertrag (NPT) verpflichtet die Atommächte, ihre Atomwaffenarsenale nicht auf der ganzen Welt auszubreiten. Die Vereinigten Staaten haben unter Verletzung ihrer Unterschrift seit Jahrzehnten Atombomben in fünf Vasallenstaaten gehortet. Sie bildeten alliierte Soldaten in den Stützpunkten Kleine Brogel in Belgien, Büchel hier in Deutschland (Rheinland-Pfalz), Aviano und Ghedi in Italien, Völkel in den Niederlanden und Incirlik in der Türkei im Umgang mit diesen Waffen aus.

Dann sagen sie, kraft ihrer Machtergreifung, dass es zum Gewohnheitsrecht geworden ist. Die Russische Föderation, die sich nach dem Überflug des Finnischen Meerbusens durch einen US-Atombomber belagert sieht, hat jedoch auch mit dem Atomwaffensperrvertrag gespielt und Atombomben auf dem Territorium von Belarus stationiert. Natürlich ist Belarus nicht Kuba. Die dortige Stationierung russischer Atombomben ändert nichts. Es ist nur eine Botschaft an Washington: Wenn ihr das Recht des Stärkeren wiederherstellen wollt, können wir das auch akzeptieren, nur dass wir von nun an die Stärksten sind. Es sei darauf hingewiesen, dass Russland nicht gegen den Buchstaben des Vertrags verstoßen hat, da es das belarussische Militär nicht in diesen Waffen ausbildet, sondern sich Freiheiten im Sinne des Vertrags herausgenommen hat.

Um effektiv und nachhaltig zu sein, so Léon Bourgeois im letzten Jahrhundert, müssen Abrüstungsverträge auf rechtlichen Garantien beruhen. Deshalb ist es dringend notwendig, zum Völkerrecht zurückzukehren, sonst steuern wir Hals über Kopf einem verheerenden Krieg zu.

Unsere Ehre und unser Interesse ist es, das Völkerrecht wiederherzustellen. Es ist eine zerbrechliche Konstruktion. Wenn wir Krieg vermeiden wollen, müssen wir das Völkerrecht wieder einführen, und wir sind sicher, dass Russland so denkt wie wir, und dass Russland es nicht verletzen wird.

Oder wir können die NATO unterstützen, die am 11. Oktober ihre 31 Verteidigungsminister in Brüssel zusammengebracht hat, um per Videokonferenz zu hören, wie ihr israelischer Amtskollege ankündigte, Gaza dem Erdboden gleichzumachen. Und keiner unserer Minister, auch nicht der deutsche Minister Boris Pistorius, hat es gewagt, sich gegen die Planung dieses Massenverbrechens gegen Zivilisten auszusprechen. Die Ehre des deutschen Volkes wurde bereits von den Nazis verraten, die Sie schließlich geopfert haben. Lassen Sie sich nicht noch einmal verraten, diesmal von der SPD und den Grünen.

Wir brauchen nicht zwischen zwei Oberherren wählen, sondern den Frieden vom Donbass bis zum Gazastreifen schützen und letztlich das Völkerrecht verteidigen.

Thierry Meyssan


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Der Glaspalast, Sitz der UNO in New York (vermutlich die Bildunterschrift)
Wir haben die Verbrechen der NATO gesehen, aber warum sollten wir unsere Freundschaft mit Russland bekräftigen? Besteht nicht die Gefahr, dass es sich morgen so verhält wie die NATO heute? Werden wir nicht eine Form der Sklaverei durch eine andere ersetzen?

Um diese Frage zu beantworten, möchte ich auf meine Erfahrungen als Berater von fünf Staatsoberhäuptern zurückgreifen. Überall haben mir russische Diplomaten gesagt: Sie sind auf dem falschen Weg: Sie verpflichten sich, hier ein Feuer zu löschen, während anderswo ein anderes ausgebrochen ist. Das Problem liegt tiefer und umfassender.

Deshalb möchte ich Ihnen den Unterschied zwischen einer regelbasierten und einer völkerrechtlichen Weltordnung beschreiben. Es ist keine geradlinige Geschichte, sondern ein Kampf zwischen zwei Weltanschauungen; Es ist ein Kampf, den wir fortsetzen müssen.

Im 17. Jahrhundert wurde in den Westfälischen Verträgen das Prinzip der staatlichen Souveränität festgelegt. Jeder ist dem anderen gleich, und niemand darf sich in die inneren Angelegenheiten des anderen einmischen. Es sind diese Verträge, die jahrhundertelang sowohl die Beziehungen zwischen den heutigen Bundesländern [zwischen den früheren deutschen Einzelstaaten, die heute die Bundesländer sind. Anm. des Korrekturlesers] als auch die zwischen den europäischen Staaten geregelt haben. Sie wurden 1815 auf dem Wiener Kongress bestätigt, als Napoleon I. besiegt wurde.

Schon vor dem Ersten Weltkriegs berief Zar Nikolaus II. zwei internationale Friedenskonferenzen (1899 und 1907) in Den Haag ein, um "die wirksamsten Mittel zu finden, um allen Völkern die Vorteile eines wirklichen und dauerhaften Friedens zu sichern". Er hat sie mit Papst Benedikt XV. auf der Grundlage des kanonischen Rechts und nicht dem Recht des Stärkeren vorbereitet. 27 Staaten unterzeichneten nach zweimonatigen Beratungen das endgültige Werk. Der Vorsitzende der [republikanischen] französischen Radikalen Partei, Léon Bourgeois, legte seine Überlegungen [1] über die wechselseitige Abhängigkeit der Staaten und über das Interesse vor, das sie haben, sich trotz ihrer Rivalitäten zu einigen.

Auf Betreiben von Léon Bourgeois schuf die Konferenz einen Internationalen Schiedsgerichtshof, um Streitigkeiten mit rechtlichen Mitteln und nicht mit Krieg beizulegen. Laut Bourgeois werden Staaten der Abrüstung nur zustimmen, wenn sie andere Sicherheitsgarantien haben.

Der endgültige Text führte den Begriff der "Pflicht der Staaten, Krieg zu vermeiden" ein… durch ein Schiedsverfahren.

Auf Anregung eines der Minister des Zaren, Friedrich Fromhold de Martens, einigte sich die Konferenz darauf, dass während eines bewaffneten Konflikts die Bevölkerung und die Kriegsparteien unter dem Schutz der Prinzipien bleiben sollten, die sich aus "den zwischen zivilisierten Nationen etablierten Gepflogenheiten, den Gesetzen der Menschlichkeit und den Geboten des öffentlichen Gewissens" ergeben. Kurz gesagt, die Unterzeichner verpflichteten sich, sich nicht mehr wie Barbaren zu verhalten.

Dieses System funktioniert nur zwischen zivilisierten Staaten, die ihre Unterschrift respektieren und ihrer öffentlichen Meinung gegenüber rechenschaftspflichtig sind. Es scheiterte jedoch 1914, weil die Staaten ihre Souveränität verloren hatten, da sie Verteidigungsverträge geschlossen hatten, die sie verpflichteten, unter bestimmten Umständen, die sie selbst nicht beurteilen konnten, automatisch in den Krieg einzutreten.

Léon Bourgeois’ Ideen machten Fortschritte, stießen aber auf Widerstand, auch bei seinem Rivalen, Georges Clemenceau, in der Radikalen Partei. Dieser glaubte nicht, dass die öffentliche Meinung Kriege verhindern könne. Auch die Angelsachsen, der Präsident der Vereinigten Staaten, Woodrow Wilson, und der britische Premierminister Lloyd George glaubten ihm nicht. Die drei Männer ersetzten das Völkerrecht, das am Ende des Ersten Weltkriegs noch in den Kinderschuhen steckte, durch die Macht der Sieger. Sie teilten die Welt und die Überreste des österreichisch-ungarischen, deutschen und osmanischen Reiches unter sich auf. Sie gaben Deutschland die Schuld an den Massakern und leugneten ihre eigenen. Sie zwangen Deutschland zur Entwaffnung, ohne Garantien. Um das Auftauchen eines Rivalen des Britischen Empire in Europa zu verhindern, begannen die Angelsachsen, Deutschland gegen die UdSSR auszuspielen und erreichten das Schweigen Frankreichs, indem sie ihm versicherten, dass es dann das besiegte Zweite Reich ausplündern könne. In gewisser Weise haben sie, wie es der erste Bundespräsident der Bundesrepublik, Theodor Heuss, sagte, die Voraussetzungen für die Entwicklung des Nationalsozialismus geschaffen. Wie sie es untereinander vereinbart hatten, gestalteten die drei Männer die Welt nach ihrem eigenen Bild um (Wilsons 14 Punkte, das Sykes-Picot-Abkommen, die Balfour-Deklaration). Sie schufen die jüdische Heimat Palästina, sezierten Afrika und Asien und versuchten, die Türkei auf ihr Minimum zu reduzieren. Sie organisierten alle aktuellen Unruhen im Nahen Osten.

Dennoch wurde auf der Grundlage der Ideen des verstorbenen Nikolaus II. und Léon Bourgeois, nach dem Ersten Weltkrieg, der Völkerbund gegründet, ohne Beteiligung der Vereinigten Staaten, die damit offiziell jegliche Idee des Völkerrechts ablehnten. Doch auch der Völkerbund scheiterte. Nicht, weil die Vereinigten Staaten sich geweigert hatten, daran Teil zu nehmen, wie man so schön sagt. Das war ihr gutes Recht. Aber vor allem, weil der Völkerbund nicht fähig war, die strikte Gleichheit zwischen den Staaten wiederherzustellen, da das Vereinigte Königreich sich weigerte, kolonisierte Völker als gleichwertig zu betrachten. Zweitens, weil er keine gemeinsame Armee hatte. Und schließlich, weil die Nazis ihre Gegner massakrierten, die öffentliche Meinung in Deutschland zerstörten, die Zusagen Berlins verletzten und nicht zögerten, sich wie Barbaren zu benehmen.

Bereits ab der Atlantik-Charta 1942 setzten sich der neue US-Präsident Franklin Roosevelt und der neue britische Premierminister Winston Churchill das gemeinsame Ziel, nach Kriegsende eine Weltregierung zu errichten. Die Angelsachsen, die sich einbildeten, die Welt beherrschen zu können, waren sich dennoch untereinander nicht einig, wie sie das tun sollten. Washington wollte nicht, dass London sich in seine Angelegenheiten in Lateinamerika einmischte, während London nicht die Absicht hatte, die Hegemonie des Imperiums, über dem "die Sonne nie untergeht", zu teilen. Die Angelsachsen unterzeichneten während des Krieges eine Reihe von Verträgen mit den alliierten Regierungen, einschließlich der Exilregierungen, die sie in London beherbergten.

Übrigens gelang es den Angelsachsen nicht, das Dritte Reich zu besiegen, es waren die Sowjets, die es stürzten und Berlin einnahmen. Josef Stalin, der erste Sekretär der KPdSU, war gegen die Idee einer Weltregierung, und zwar einer angelsächsischen. Er wollte nur eine Organisation, die zukünftige Konflikte verhindern würde. Wie dem auch sei, es waren die russische Konzeptionen, die das System hervorgebracht haben: die der Charta der Vereinten Nationen auf der Konferenz von San Francisco.

Im Sinn der Haager Konferenzen sind alle UN-Mitgliedstaaten gleichberechtigt. Die Organisation verfügt über ein internes Gericht, den Internationalen Gerichtshof, der für die Beilegung von Streitigkeiten zwischen ihren Mitgliedern zuständig ist. Basierend auf den bisherigen Erfahrungen haben die fünf Siegermächte jedoch einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat mit Vetorecht. Da zwischen ihnen kein Vertrauen herrschte (die Angelsachsen hatten nämlich geplant, mit den verbliebenen deutschen Truppen den Krieg gegen die UdSSR fortzusetzen) und da es noch unklar war, wie sich die Generalversammlung verhalten würde, wollten die verschiedenen Sieger sicherstellen, dass sich die UNO nicht gegen sie wendete (die Vereinigten Staaten hatten entsetzliche Kriegsverbrechen begangen, indem sie zwei Atombomben auf Zivilisten abwarfen, während Japan... sich auf die Kapitulation vor den Sowjets vorbereitete). Die Großmächte verstanden aber das Veto absolut nicht auf die gleiche Art und Weise. Für die einen war es ein Recht, die Entscheidungen der anderen zu tadeln, für die anderen war es die Pflicht, einstimmige Entscheidungen der Sieger zu treffen.

Aber schon von Anfang an haben die Angelsachsen beim Spiel nicht mitgespielt: Ein israelischer Staat proklamierte sich selbst (14. Mai 1948), bevor seine Grenzen vereinbart waren, dann wurde der Sondergesandte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, der die Schaffung eines palästinensischen Staates überwachen sollte, Graf Folke Bernadotte, von jüdischen Suprematisten, unter dem Kommando von Yitzhak Shamir, ermordet. Dann wurde im Zusammenhang mit der Beendigung des chinesischen Bürgerkriegs der Sitz im Sicherheitsrat an Chiang Kai-Scheks Kuomintang und nicht an Peking vergeben. Die Angelsachsen proklamierten die Unabhängigkeit ihrer koreanischen Besatzungszone unter dem Namen "Republik Korea" (15. August 1948), gründeten die NATO (4. April 1949) und proklamierten dann die Unabhängigkeit ihrer deutschen Besatzungszone unter dem Namen "Bundesrepublik Deutschland" (23. Mai 1949).

In der Annahme, dass man sie getäuscht hatte, schlug die UdSSR die Tür zu (die Politik des "leeren Sitzes"). Der Georgier Josef Stalin hatte irrtümlich geglaubt, das Veto sei kein Misstrauensrecht, sondern eine Bedingung der Einstimmigkeit der Sieger. Er dachte, er würde die Organisation blockieren, indem er sie boykottierte.

Die Angelsachsen interpretierten den Text der von ihnen entworfenen Charta und nutzten die Abwesenheit der Sowjets, um ihren Soldaten "Blauhelme" auf den Kopf zu setzen und im "Namen der internationalen Gemeinschaft" (sic) einen Krieg gegen die Nordkoreaner zu führen (25. Juni 1950). Schließlich kehrten die Sowjets am 1. August 1950, nach sechseinhalb Monaten Abwesenheit, in die UNO zurück.

Wenn der Nordatlantikpakt auch legal ist, verstoßen die internen Regelungen der NATO gegen die UN-Charta. Sie stellt die alliierten Armeen unter das Kommando der Angelsachsen. Ihr Oberbefehlshaber, der SACEUR (Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa), muss unbedingt ein US-Offizier sein. Nach den Worten ihres ersten Generalsekretärs, Lord Ismay, bestand das eigentliche Ziel des Bündnisses weder darin, den Frieden zu bewahren noch gegen die Sowjets zu kämpfen, sondern darin, "die Amerikaner drinnen, die Russen draußen und die Deutschen unter Vormundschaft zu halten" [2]. Kurz gesagt, es ist der bewaffnete Flügel der Weltregierung, den Roosevelt und Churchill schaffen wollten. In Umsetzung dieses Ziels ordnete Präsident Joe Biden die Sabotage der Gaspipeline Nord Stream an, die Russland mit Deutschland verband.

Nach dem 2. Weltkrieg haben der MI6 und die OPC (d.h. die spätere CIA) heimlich ein Stay-Behind-Netzwerk in Deutschland aufgebaut. Sie stellten Tausende Nazi-Funktionäre dort ein, denen sie geholfen haben, der Justiz zu entkommen. Klaus Barbie, der den Koordinator der französischen Résistance, Jean Moulin, folterte, wurde der erste Befehlshaber dieser Schattenarmee. Dann wurde dieses Netzwerk in die NATO eingegliedert, wo es stark reduziert wurde. Es wurde dann von den Angelsachsen benutzt, um sich in das politische Leben ihrer sogenannten Verbündeten einzumischen, die in Wirklichkeit ihre Vasallen waren.

Die ehemaligen Mitarbeiter von Joseph Goebbels gründeten den „Volksbund für Frieden und Freiheit“. Sie verfolgten die deutschen Kommunisten mit Hilfe der Vereinigten Staaten. Später waren die Stay-Behind-Agenten der NATO in der Lage, die extreme Linke zu manipulieren, um sie verabscheuungswürdig zu machen. Das ist zum Beispiel der Fall bei der Bader-Meinhof-Bande. Aber als diese Männer verhaftet wurden, kam der stay-behind, um sie im Gefängnis zu ermorden, bevor sie vor Gericht gestellt wurden und sprechen konnten. 1992 spionierte Dänemark Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Anweisung der NATO aus, so wie Norwegen, ein weiteres NATO-Mitglied, den Vereinigten Staaten 2022 half, Nord Stream zu sabotieren...

Kehren wir zum Völkerrecht zurück: allmählich kehrten die Dinge zur Ordnung zurück, bis der Ukrainer Leonid Breschnew 1968 während des Prager Frühlings in Mitteleuropa das tat, was die Angelsachsen überall sonst taten: Er verbietet den mit der UdSSR verbündeten Staaten, ein anderes Wirtschaftsmodell als das Seine zu wählen.

Mit der Auflösung der UdSSR begann sich dann die Lage zu verschlechtern. Der US-Unterstaatssekretär im Verteidigungsministerium, Paul Wolfowitz, entwickelte die Doktrin, dass die Vereinigten Staaten, um Herr der Welt zu bleiben, alles tun müssten, um das Entstehen eines neuen Rivalen zu verhindern, angefangen mit der Europäischen Union. Auf diese Idee gestützt, setzte Außenminister James Baker die Erweiterung der Europäischen Union auf alle ehemaligen Staaten des Warschauer Paktes und die UdSSR durch. Mit dieser Entwicklung beraubte sich die Union selbst der Möglichkeit, ein politisches Gebilde zu werden. Immer noch in Anwendung dieser Doktrin wurde die EU mit dem Vertrag von Maastricht auch unter den Schutz der NATO gestellt. Und es geschieht immer noch in Anwendung dieser Doktrin, dass Deutschland und Frankreich die Ukraine bezahlen und bewaffnen.

Dann kam der tschechisch-US-amerikanische Professor Josef Korbel. Er schlug den Angelsachsen vor, die Welt zu beherrschen, indem sie internationale Verträge umschrieben. Seiner Meinung nach genüge es, die Rationalität des römischen Rechts durch angelsächsisches, auf Gewohnheiten beruhendes Recht zu ersetzen. Auf diese Weise würden alle Verträge auf lange Sicht den dominierenden Mächten einen Vorteil verschaffen: den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich, die durch eine "besondere Beziehung" verbunden sind, wie Winston Churchill es ausdrückte. Professor Korbels Tochter, die Demokratin Madeleine Albright, wurde Botschafterin bei den Vereinten Nationen und dann Außenministerin. Als das Weiße Haus dann an die Republikaner überging, folgte ihm Professor Korbels Adoptivtochter Condoleezza Rice als Nationale Sicherheitsberaterin und dann als Außenministerin. Zwei Jahrzehnte lang schrieben die beiden "Schwestern" [3] geduldig die wichtigsten internationalen Texte um, angeblich, um sie zu modernisieren, in Wirklichkeit um ihren Geist zu ändern.

Heute funktionieren internationale Institutionen nach Regeln, die von den Angelsachsen festgelegt wurden, basierend auf früheren Verstößen gegen das Völkerrecht. Dieses Recht steht in keinem Gesetzbuch, da es sich um eine Interpretation der Gewohnheit durch die herrschende Macht handelt. Jeden Tag setzen wir ungerechte Regeln an die Stelle des Völkerrechts und verletzen unsere eigene Unterschrift.

Zum Beispiel:

• Die baltischen Staaten haben sich bei ihrer Gründung 1990 schriftlich verpflichtet, Denkmäler zu erhalten, die die Opfer der Roten Armee ehren. Die Zerstörung dieser Denkmäler ist daher eine Verletzung ihrer eigenen Unterschrift.

• Finnland verpflichtete sich 1947 schriftlich, neutral zu bleiben. Sein Beitritt zur NATO ist daher ein Verstoß gegen seine eigene Unterschrift.

• Am 25. Oktober 1971 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Resolution 2758, in der anerkannt wurde, dass Peking und nicht Taiwan der einzige legitime Vertreter Chinas ist. Daraufhin wurde die Regierung Tschiang Kai-Scheks aus dem Sicherheitsrat ausgeschlossen und durch die Regierung Mao Zedongs ersetzt. Daher stellen Chinas jüngste Marinemanöver in der Straße von Taiwan keine Aggression gegen einen souveränen Staat dar, sondern einen freien Einsatz seiner Streitkräfte in seinen eigenen Hoheitsgewässern.

• Die Minsker Vereinbarungen sollten die russischsprachigen Ukrainer vor Schikanen durch "integrale Nationalisten" schützen. Dafür haben sich Frankreich und Deutschland vor dem Sicherheitsrat verbürgt. Aber wie Angela Merkel und François Hollande sagten, hatte keiner von ihnen die Absicht, sie umzusetzen. Ihre Unterschriften sind wertlos. Wäre es anders, hätte es nie einen Krieg in der Ukraine gegeben.

Die Pervertierung des Völkerrechts erreichte 2012 mit der Ernennung des US-Amerikaners Jeffrey Feltman zum Direktor für politische Angelegenheiten ihren Höhepunkt. Von seinem Büro in New York aus überwachte er den Krieg des Westens gegen Syrien. Er nutzt die Institutionen des Friedens, um Krieg zu führen [4].

Bis die Vereinigten Staaten die Russische Föderation mit der Anhäufung von Waffen an ihrer Grenze bedrohten, hatte sie alle Verpflichtungen erfüllt, die sie oder die Sowjetunion unterzeichnet hatte. Der Atomwaffensperrvertrag (NPT) verpflichtet die Atommächte, ihre Atomwaffenarsenale nicht auf der ganzen Welt auszubreiten. Die Vereinigten Staaten haben unter Verletzung ihrer Unterschrift seit Jahrzehnten Atombomben in fünf Vasallenstaaten gehortet. Sie bildeten alliierte Soldaten in den Stützpunkten Kleine Brogel in Belgien, Büchel hier in Deutschland (Rheinland-Pfalz), Aviano und Ghedi in Italien, Völkel in den Niederlanden und Incirlik in der Türkei im Umgang mit diesen Waffen aus.

Dann sagen sie, kraft ihrer Machtergreifung, dass es zum Gewohnheitsrecht geworden ist. Die Russische Föderation, die sich nach dem Überflug des Finnischen Meerbusens durch einen US-Atombomber belagert sieht, hat jedoch auch mit dem Atomwaffensperrvertrag gespielt und Atombomben auf dem Territorium von Belarus stationiert. Natürlich ist Belarus nicht Kuba. Die dortige Stationierung russischer Atombomben ändert nichts. Es ist nur eine Botschaft an Washington: Wenn ihr das Recht des Stärkeren wiederherstellen wollt, können wir das auch akzeptieren, nur dass wir von nun an die Stärksten sind. Es sei darauf hingewiesen, dass Russland nicht gegen den Buchstaben des Vertrags verstoßen hat, da es das belarussische Militär nicht in diesen Waffen ausbildet, sondern sich Freiheiten im Sinne des Vertrags herausgenommen hat.

Um effektiv und nachhaltig zu sein, so Léon Bourgeois im letzten Jahrhundert, müssen Abrüstungsverträge auf rechtlichen Garantien beruhen. Deshalb ist es dringend notwendig, zum Völkerrecht zurückzukehren, sonst steuern wir Hals über Kopf einem verheerenden Krieg zu.

Unsere Ehre und unser Interesse ist es, das Völkerrecht wiederherzustellen. Es ist eine zerbrechliche Konstruktion. Wenn wir Krieg vermeiden wollen, müssen wir das Völkerrecht wieder einführen, und wir sind sicher, dass Russland so denkt wie wir, und dass Russland es nicht verletzen wird.

Oder wir können die NATO unterstützen, die am 11. Oktober ihre 31 Verteidigungsminister in Brüssel zusammengebracht hat, um per Videokonferenz zu hören, wie ihr israelischer Amtskollege ankündigte, Gaza dem Erdboden gleichzumachen. Und keiner unserer Minister, auch nicht der deutsche Minister Boris Pistorius, hat es gewagt, sich gegen die Planung dieses Massenverbrechens gegen Zivilisten auszusprechen. Die Ehre des deutschen Volkes wurde bereits von den Nazis verraten, die Sie schließlich geopfert haben. Lassen Sie sich nicht noch einmal verraten, diesmal von der SPD und den Grünen.

Wir brauchen nicht zwischen zwei Oberherren wählen, sondern den Frieden vom Donbass bis zum Gazastreifen schützen und letztlich das Völkerrecht verteidigen.

Thierry Meyssan

Übersetzung
Horst Frohlich
Korrekturlesen : Werner Leuthäusser


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[1] Der "Solidarismus" wurde zur vorherrschenden Ideologie der Dritten Französischen Republik.

[2] Man beachte: "die Russen draußen", nicht die Sowjets.

[3] Condoleezza Rice wurde nie legal adoptiert, aber sie lebte bei Professor Korbel. Madeleine Albright betrachtete sie als ihre jüngere Schwester

[4] „Deutschland und die Uno gegen Syrien“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich , Sabine, Zeit Fragen (Schweiz) , Al-Watan (Syrien) , Voltaire Netzwerk, 28. Januar 2016.

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Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
Johannes Brahms


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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 14. Nov 2023, 16:02 
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Der Zusammenbruch Israels und der Vereinigten Staaten

Zum ersten Mal wird die Welt Zeuge eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit, live im Fernsehen.
Die Vereinigten Staaten und Israel, die ihr Schicksal seit langem miteinander verbunden haben,
werden beide für die Massenmorde in Gaza verantwortlich gemacht werden.

Überall, außer in Europa, ziehen Washingtons Verbündete ihre Botschafter aus Tel Aviv ab.
Morgen werden sie es in Washington tun.
Alles geschieht wie beim Zerfall der UdSSR und wird auf die gleiche Weise enden:
Das amerikanische Imperium ist in seiner Existenz bedroht.
Der Vorgang, der gerade erst begonnen hat, kann nicht gestoppt werden.

Dateianhang:
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Die Vereinigten Staaten und Israel werden als ein und dasselbe angesehen.
Sie werden sich gemeinsam für ihre Verbrechen verantworten müssen.


Während wir unsere Augen auf die Massaker an Zivilisten in Israel und Gaza gerichtet haben,
nehmen wir weder die inneren Spaltungen in Israel und in den USA wahr,
noch die beträchtlichen Veränderungen, die diese Tragödie in der Welt verursacht.
Zum ersten Mal in der Geschichte werden - live im Fernsehen übertragen – massenhaft Zivilisten getötet.

Überall – außer in Europa – vereinen sich Juden und Araber, um ihren Schmerz herauszuschreien und nach Frieden zu rufen.
Überall erkennen die Menschen, dass dieser Völkermord nicht möglich wäre, wenn die Vereinigten Staaten
nicht in Echtzeit Bomben an die israelische Armee liefern würden.
Überall rufen Staaten ihre Botschafter aus Tel Aviv zurück und fragen sich, ob sie auch die nach Washington
geschickten Botschafter zurückrufen sollen.

Unnötig zu erwähnen, dass die USA diesem Spektakel nur widerwillig zugestimmt haben,
aber sie haben es nicht nur zugelassen, sondern mit Subventionen und Waffen auch ermöglicht.
Sie haben Angst, nach ihrer Niederlage in Syrien, ihrer Niederlage in der Ukraine und vielleicht bald
nach ihrer Niederlage in Palästina nun ihre Macht zu verlieren.

In der Tat, wenn die Armeen des Imperiums keine Angst mehr machen, wer wird dann weiterhin
in Dollar statt in seiner eigenen Währung Handel betreiben?
Und dann, wie wird Washington andere nötigen, für das zu zahlen, was es selbst ausgibt?
Wie werden die Vereinigten Staaten ihren Lebensstandard halten?

Aber was wird am Ende dieser Geschichte passieren?
Eine Revolte im Nahen Osten oder Israels Vernichtung der Hamas auf Kosten von Tausenden von Menschenleben?
Wir werden uns daran erinnern, dass Präsident Joe Biden zuerst Israel aufforderte, seinen Plan
der Vertreibung der Gaza-Bevölkerung nach Ägypten aufzugeben oder, falls dies nicht gelingt,
das palästinensische Volk vom Angesicht der Erde zu tilgen, und dass Tel Aviv ihm nicht gehorchte.

"Jüdische Suprematisten" verhalten sich heute wie im Jahr 1948.
Als die Vereinten Nationen dafür stimmten, zwei föderierte Staaten in Palästina zu schaffen,
einen hebräischen und einen arabischen, proklamierten die Streitkräfte sich selbst zum jüdischen Staat,
bevor seine Grenzen festgelegt wurden.
Die "jüdischen Suprematisten " vertrieben sofort Millionen von Palästinensern aus ihren Häusern (die "Nakhba")
und ermordeten den UN-Sonderbeauftragten, der gekommen war, um einen palästinensischen Staat zu gründen.
Die sieben arabischen Armeen (Saudi-Arabien, Ägypten, Irak, Jordanien, Libanon, Syrien und Nordjemen),
die versuchten, sich ihnen entgegenzustellen, wurden schnell hinweggefegt.

Heute gehorchen sie ihren Beschützern nicht mehr und massakrieren immer noch, ohne zu merken,
dass die Welt sie dieses Mal beobachtet und dass ihnen niemand zu Hilfe kommen wird.
Zu einer Zeit, in der die Schiiten das Prinzip eines hebräischen Staates akzeptieren,
gefährdet ihre Torheit die Existenz dieses Staates.

Wir erinnern uns, wie die Sowjetunion zusammenbrach.
Der Staat war nicht fähig, die eigene Bevölkerung bei einem katastrophalen Unfall zu schützen.
4000 Sowjets starben im Kernkraftwerk Tschernobyl (1986) und retteten damit ihre Mitbürger.

Die Überlebenden fragten sich, warum sie 69 Jahre nach der Oktoberrevolution weiterhin diese autoritäre Herrschaft akzeptierten.
Der Erste Sekretär der KPdSU, Michail Gorbatschow, schrieb, als er diese Katastrophe sah, er habe verstanden,
dass sein Regime bedroht sei.
Dann kamen die Dezember-Unruhen in Kasachstan, die Unabhängigkeitsdemonstrationen im Baltikum und in Armenien.
Gorbatschow änderte die Verfassung, um die alte Garde aus der Partei zu entfernen.
Doch seine Reformen reichten nicht aus, um das Feuer aufzuhalten, das sich auf Aserbaidschan, Georgien, Moldawien,
die Ukraine und Weißrussland ausbreitete.
Der Aufstand der DDR-Jungkommunisten gegen die Breschnew-Doktrin führte zum Fall der Berliner Mauer (1989).
Die Erosion der Macht in Moskau führte zur Einstellung der Hilfe für die Alliierten, einschließlich Kuba (1990)
und schließlich zur Auflösung des Warschauer Paktes und zum Auseinanderbrechen der Sowjet-Union (1991).
In etwas mehr als 5 Jahren ist ein Imperium, das alle für ewig hielten, in sich zusammengefallen.

Dieser unvermeidliche Prozess hat für das "amerikanische Imperium" gerade erst begonnen.
Die Frage ist nicht, wie weit Benjamin Netanjahus "revisionistische Zionisten" gehen werden, sondern wie weit
die US-Imperialisten sie unterstützen werden.
Wann wird Washington fühlen, dass es mehr zu verlieren hat, wenn es zulässt, dass palästinensische Zivilisten massakriert werden,
statt die israelische Führung zu korrigieren?

Das gleiche Problem besteht für Washington in der Ukraine.
Die militärische Gegenoffensive der Regierung von Wolodymyr Selenskyj ist gescheitert.
Von nun an versucht Russland nicht mehr ukrainische Waffen zu zerstören, die sofort durch Waffen ersetzt werden,
die von Washington angeboten werden, sondern diejenigen zu töten, die sie benutzen.

Die russischen Armeen verhalten sich wie ein gigantischer Fleischwolf, der langsam und unaufhaltsam
alle ukrainischen Soldaten tötet, die sich den russischen Verteidigungslinien nähern.
Kiew ist nicht mehr in der Lage, Kämpfer zu mobilisieren, und seine Soldaten weigern sich, Befehlen zu gehorchen,
die sie zum sicheren Tod verurteilen. Seine Offiziere haben keine andere Wahl, als die Pazifisten zu erschießen.

Viele US-amerikanische, ukrainische und israelische Führer sprechen bereits davon, die ukrainische,
"integrale nationalistische" Koalition und die Koalition der "jüdischen Suprematisten" zu ersetzen,
aber die Kriegszeit eignet sich nicht dazu. Aber es muss gemacht werden.

Präsident Joe Biden muss seine, die ukrainische Marionette und ihre barbarischen israelischen Verbündeten ersetzen,
so wie der Erste Sekretär Michail Gorbatschow seinen gefühllosen Vertreter in Kasachstan ersetzen musste,
was den Weg für weit verbreiteten Dissens gegen korrupte Führer ebnete.
Wenn Selenskyj und Netanjahu gefeuert sein werden, wird jeder wissen, dass es möglich ist, den Kopf
eines Vertreters Washingtons zu bekommen, und jeder von ihnen wird wissen, dass er fliehen muss, bevor er geopfert wird.

Dieser Prozess ist nicht nur unvermeidlich, er ist unaufhaltsam.
Präsident Joe Biden kann einfach nur alles in seiner Macht Stehende tun, um ihn zu verlangsamen,
damit es länger dauert, aber nicht um ihn aufzuhalten.

Die westlichen Völker und Staatsmänner müssen jetzt Initiativen ergreifen, um aus diesem Schlamassel herauszukommen,
ohne darauf zu warten, im Stich gelassen zu werden, wie es Kuba auf Kosten der Entbehrungen seiner "Sonderperiode" getan hat.

Es besteht eine Dringlichkeit: Diejenigen, die als letzte reagieren, müssen die Zeche für alle bezahlen.
Schon jetzt sind viele Staaten des "Rests der Welt" auf der Flucht.
Sie stehen Schlange, um in die BRICS oder die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit aufgenommen zu werden.

Mehr noch als Russland, das sich damals von den baltischen Staaten trennen musste,
müssen sich die Vereinigten Staaten auf innere Aufstände vorbereiten.
Wenn es ihnen nicht mehr gelingen wird, den Dollar im internationalen Handel durchzusetzen und ihr Lebensstandard
zusammenbrechen wird, werden die armen Regionen sich weigern, zu gehorchen,
während die Reichen ihre Unabhängigkeit erklären werden, angefangen bei den Republiken Texas und Kalifornien
(die einzigen, die gemäß den Verträgen die rechtliche Möglichkeit dazu haben) [1].
Es ist wahrscheinlich, dass der Zerfall der Vereinigten Staaten zu einem Bürgerkrieg führen wird.

Das Verschwinden der Vereinigten Staaten wird zum Verschwinden der NATO und der Europäischen Union führen.
Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich werden sich mit ihren alten Rivalitäten konfrontiert sehen,
nachdem sie es versäumt haben, auf sie zu reagieren, als es an der Zeit war.

In wenigen Jahren werden Israel und das "Amerikanische Imperium" verschwinden.
Wer gegen den Sinn der Geschichte kämpft, wird unnötige Kriege und Tote verursachen.

Thierry Meyssan

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 14. Nov 2023, 16:05 
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Tony Blair könnte humanitärer Koordinator in Gaza werden
:kotz
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Laut Ynet steht das Kabinett von Benjamin Netanjahu in Kontakt mit dem ehemaligen britischen Premierminister Tony Blair. Er hofft, dass dieser sich bereit erklärt, humanitärer Koordinator für Gaza zu werden.

Tony Blair hat seine Antwort noch nicht gegeben. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen der Umfang seines Mandats, die Evakuierung der Verwundeten und natürlich seine Besoldung.

☞ Während seiner ersten Amtszeit brachte Tony Blair die britische Labour Party (New Labour) mit den wirtschaftlichen Ansichten von US-Präsident Bill Clinton in Einklang. Dies ist der Beginn des Aufstiegs der "Superreichen". Während seiner zweiten Amtszeit richtete er die Außenpolitik des Königreichs an den imperialistischen Ansichten von US-Präsident George W. Bush aus und wurde in den Augen seiner Opposition zum "Bush-Pudel". Anschließend vertrat Tony Blair das Nahost-Quartett im Nahen Osten. Er machte ein Vermögen mit seinen Beratungsfirmen Blair Inc. und Tony Blair Associates.

Übersetzung
Horst Frohlich

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 22. Nov 2023, 00:19 
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Wie Netanjahu die Nachrichten verfälscht
von Thierry Meyssan
Wir glauben im Westen, dass wir über die Geschehnisse in Gaza gut informiert sind.
Dies ist nicht der Fall. Die Bilder, die wir sehen, werden ausgewählt.
Die Kommentare, die wir hören, erlauben uns nicht, sie zu verstehen.
Sie führen uns absichtlich in die Irre.
Jede abweichende Meinung wird zensiert.

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Foto von einem israelischen Bomber aufgenommen


Foto von einem israelischen Bomber aufgenommen.
Wie alle Kriege ist auch der Krieg zwischen dem Staat Israel und der palästinensischen Bevölkerung Gegenstand einer Medienschlacht. Der palästinensische Widerstand braucht die Geschichte der Ungerechtigkeit, gegen die er kämpft, nicht zu erzählen: Man muss nur hinschauen, um sie zu sehen. Vielmehr zielt er darauf ab, diesen oder jenen Teil des Widerstandes zu verherrlichen. Israel hingegen muss die Menschen von seinem guten Willen überzeugen, was nach einem Dreivierteljahrhundert der Verletzung des Völkerrechts keine leichte Aufgabe ist.

VOR DEM ANGRIFF
Seit dem Angriff des palästinensischen Widerstands am 7. Oktober 2023 hat Israel alle seine Dienste eingesetzt, um uns glauben zu machen, dass es sich bei diesem Angriff um eine Operation der Hamas-Dschihadisten handelt; und dass Israel nichts von ihren Vorbereitungen wusste.

Die Rolle der Hamas

Dieser Angriff wurde jedoch von allen palästinensischen Fraktionen mit Ausnahme der Fatah verübt [1]. Noch bis vor kurzem definierte sich die Hamas als "palästinensischer Zweig der Muslimbruderschaft", wie es in all ihren Dokumenten steht. In dieser Funktion kämpfte sie gegen die Laizisten von Jassir Arafats Fatah und George Habachs PFLP und dann auch gegen die der Arabischen Republik Syrien von Präsident Baschar al-Assad. Sie alle waren in ihren Augen "Feinde Gottes". Die Hamas wurde von Israel finanziert, und in Syrien wurden ihre Kämpfer von Mossad- und NATO-Offizieren überwacht. Nach dem Scheitern der Muslimbruderschaft in Ägypten und ihrer Niederlage in Syrien spaltete sich die Hamas jedoch in einen loyalen Teil der Muslimbruderschaft, angeführt von Khaled Meshaal, der immer noch die Errichtung eines globalen Kalifats anstrebt, und einen anderen, der sich wieder auf die Befreiung Palästinas konzentrierte. Diese zweite vom Iran initiierte Tendenz erneuerte die Beziehungen zu Syrien, bis dessen Führer Khalil Hayya von Präsident Baschar al-Assad in Damaskus empfangen wurde. Sie hat sich auch wieder mit der libanesischen Hisbollah versöhnt und ist sogar so weit gegangen, in Beirut an Treffen mit ihr und den anderen Teilen des palästinensischen Widerstands teilzunehmen.

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Der syrische Präsident Baschar al-Assad empfängt
Khalil Hayya am 19. Oktober 2022 in Damaskus.


Alle Komponenten des palästinensischen Widerstands hatten sich darauf geeinigt, eine "Faustschlag"-Operation durchzuführen, um israelische Zivilisten und Soldaten zu entführen und sie gegen palästinensische Zivilisten und Kämpfer auszutauschen, die in Israel festgehalten werden. Das Datum des 7. Oktober wurde allein von der Hamas gewählt, und die anderen palästinensischen Fraktionen wurden erst wenige Stunden vorher informiert. Darüber hinaus waren die Hamas-Kämpfer im Vergleich zu den Marxisten der PFLP und den Mitgliedern der Achse des Widerstands (die mit dem Iran verbündet sind), dem Islamischen Dschihad, in der Mehrheit.

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Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah empfing die Nummer zwei der Hamas,
Saleh el-Arouri und den Führer des Islamischen Dschihad, Ziad el-Nakhala.



Das offene Geheimnis der Operation vom 7. Oktober

Die schlagartige Operation war bei einem Koordinierungstreffen im Mai in Beirut geplant worden. Die libanesische Presse hatte darüber berichtet. Obwohl das Prinzip, die Ziele und der Modus Operandi festgelegt waren, wusste niemand, wann sie stattfinden würde.

Ägyptens Geheimdienste waren die ersten, die Alarm schlugen. Sie unterstützen den palästinensischen Widerstand, bekämpfen aber die Hamas, ohne zwischen ihren beiden Strömungen unterscheiden zu können. Sie sorgten sich nicht um den möglichen Erfolg des palästinensischen Widerstands, sondern um die Muslimbruderschaft. Der Geheimdienstminister Kamal Abbas warnte persönlich seine israelischen Amtskollegen [2].

Oberst Yigal Carmon, Direktor des Middle East Media Research Institute (MEMRI), informierte seinen Freund, Premierminister Benjamin Netanjahu, persönlich, dass etwas im Gange sei. Seiner Meinung nach, hörte dieser jedoch nicht auf ihn [3].

Die Central Intelligence Agency (CIA) hat zwei Berichte über die Vorbereitung dieses Anschlags erstellt. Nach Angaben der New York Times wurde die zweite, datiert auf den 5. Oktober, an die israelischen Behörden geschickt. Laut Corriere della Sera berief der Direktor des Shin Bet (Spionageabwehr) dann am 7. um 8 Uhr morgens ein Treffen der zentralen Direktoren aller Sicherheitsdienste ein.

Israelische Beamte hatten jedoch Zeit, die außergewöhnliche Rave-Party direkt an die Grenze zu Gaza zu verlegen und den Kräften, die mit dem Schutz beauftragt waren, einen freien Tag zu geben [4]

Heute sind viele Familien der Geiseln davon überzeugt, dass Benjamin Netanjahu dies zugelassen hat, um eine Rechtfertigung für die Operation zu haben, die er gegen die Menschen in Gaza durchführt.

NACH DEM ANGRIFF
Seit dem 7. Oktober versucht Israel, uns glauben zu machen, dass:
der palästinensische Widerstand als Ganzes nichts anderes ist als ein Haufen Dschihadisten;
die Menschen, die das palästinensische Volk unterstützen, Antisemiten sind;

IDF-Videobearbeitung

Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben eine Videomontage aus den Aufnahmen der Angreifer, der Überwachungskameras und der von ihnen gemachten Aufnahmen angefertigt. Diese Montage zielt darauf ab, die Menschen davon zu überzeugen, dass der palästinensische Widerstand ein Haufen antisemitischer Barbaren ist. Sie zeigt unerträgliche Szenen einer Familie, deren Vater vor den Augen seiner Kinder ermordet wird. Sie zeigt einen Dschihadisten, der versucht, einer Leiche mit einer Schaufel den Kopf abzuschlagen. Aber es gab keine Vergewaltigung oder Zerstückelung. Es gibt auch verkohlte Leichen, von denen der Betrachter glaubt, dass sie durch die Widerstandskämpfern verbrannt wurden. In Wirklichkeit waren sie das Ziel der Luft-Boden-Raketen der israelischen Armee, die kamen, um die Angreifer zu verhaften. Die "Hannibal-Direktive" erklärt tatsächlich, dass die Soldaten die "Terroristen" töten sollen, ohne sich um israelische Kollateralopfer zu sorgen.

Diese Montage wurde von Mitgliedern der Knesset, dann des US-Kongresses, angesehen, bevor sie in den verschiedenen Parlamenten der NATO-Mitgliedstaaten gezeigt wurde. Nur das belgische Parlament weigerte sich, diese Propaganda ohne externe Expertise zu sehen. Darüber hinaus wurde der Film ausgewählten Journalisten in den verschiedenen Hauptstädten gezeigt.

Die israelischen Behörden haben der Öffentlichkeit nur die folgenden 10 Minuten gezeigt. Sie sagten, dass sie aus Respekt vor den Opfern nicht die gesamte Montage der Öffentlichkeit zugänglich machen wollten. Aber wie sollte ein reduziertes Publikum respektvoller sein? In Wirklichkeit geht es darum, zu verhindern, dass Spezialisten ihre Täuschung anprangern, indem sie sich fragen, wer die einzelnen Opfer getötet hat.


Proteste gegen Antisemitismus

Um die westliche Öffentlichkeit für ihre Sache zu gewinnen und das in Gaza verübte Massaker zu relativieren, ruft Israel im ganzen Westen zu Unterstützungsdemonstrationen auf. Da es unmöglich wäre, live auf den Fernsehbildschirmen zur Unterstützung einer Armee aufzurufen, die Völkermord praktiziert, schlägt der Mossad Demonstrationen gegen den Antisemitismus vor, den die Hamas an den Tag gelegt hat.

Die Hamas ist aber von der Ideologie der Muslimbruderschaft durchdrungen. Sie vertritt einen sunnitischen Suprematismus. Lange Zeit kämpfte sie vor allem gegen schiitische und drusische Muslime. Sie war sicherlich antisemitisch, aber so wie sie auch gegen alle anderen muslimischen Glaubensrichtungen und alle anderen Religionen war, nicht mehr und nicht weniger.

So hat der Mossad manchmal ein anderes Argument verwendet: Arabische Einwanderer unterstützen die Hamas und seien deshalb antisemitisch. Die europäischen Staaten sollten Maßnahmen ergreifen, um ihre jüdische Bevölkerung zu schützen.

Die Demonstration in Washington prangerte vor allem die vermeintliche Barbarei der Hamas an, während die Demonstration in Paris den Kampf gegen Antisemitismus in den Vordergrund stellte. Aber keine von beiden war ein Erfolg. Die in Washington wurde von vielen jüdischen Vereinigungen boykottiert. Sie konnte nur 200 000 Leute versammeln, hauptsächlich christliche Zionisten. Die Leute kamen mehr, um den Fernsehprediger John Hagee zu hören, als um den Präsidenten des Staates Israel, Isaac Herzog zu sehen. Die Pariser Demonstration wurde von den Präsidenten der beiden Parlamente und allen ihren Vorgängern, von der Premierministerin und allen ihren Vorgängern sowie dem Präsidenten des Verfassungsrates und seinen Vorgängern eröffnet. Aber hinter ihnen gab es nur einige zehntausend Demonstranten. Zwei namhafte Abwesende: die Außenminister Roland Dumas (auch ehemaliger Präsident des Verfassungsrates) und Dominique de Villepin (ebenfalls ehemaliger Premierminister). Sie haben sich als Widerstand gegen den Imperialismus und damit gegen die Regierungen der USA und Israels hervorgetan.

Seit Jahrzehnten wirft Israel Antisemiten vor, sich hinter einer Antizionismus-Fassade zu verstecken. Nach und nach verschmilzt es die beiden Konzepte. Der europäische Antisemitismus ist eine Form der Fremdenfeindlichkeit, die unter dem Römischen Reich begann, sich unter der katholischen Kirche fortsetzte und unter dem Nationalsozialismus weiterging. Er besteht darin, sukzessive alle Juden kollektiv des Aufstandes zu beschuldigen, Christus getötet oder die arische Rasse entartet zu haben. Antizionismus hingegen ist eine politische Ansicht, dass jüdischer Nationalismus nicht in den Dienst eines kolonialen Projekts gestellt werden soll. Heute sind die meisten amerikanischen Juden antizionistisch, während die Mehrheit der europäischen Juden zionistisch ist.

Der französische Senator Stéphane Le Rudulier (LR; les républicains) hat gerade einen Gesetzentwurf eingebracht, der darauf abzielt, die Strafen für Beleidigung, Aufstachelung zu Hass oder Gewalt zu erhöhen, wenn sie sich gegen den Staat Israel richten. Abgesehen von der Tatsache, dass es schwer vorstellbar ist, dass diese Anschuldigungen in diesem Fall schwerwiegender sein sollten als in anderen, wird man sich daran erinnern, dass die Welt 1975 durch eine Debatte über das Wesen des Zionismus aufgewühlt wurde. Die Organisation für Afrikanische Einheit bekräftigte, dass "das rassistische Regime im besetzten Palästina und das rassistische Regime in Simbabwe und Südafrika einen gemeinsamen imperialistischen Ursprung haben, dass sie ein Ganzes bilden und die gleiche rassistische Struktur haben, und dass sie in ihrer Politik der Unterdrückung der Würde und Integrität des Menschen organisch miteinander verbunden sind". In ähnlicher Weise bezeichnete die Organisation der Blockfreien Staaten den Zionismus als "eine Bedrohung für den Frieden und die Sicherheit der Welt und rief alle Länder auf, sich dieser rassistischen und imperialistischen Ideologie zu widersetzen". Schließlich verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution, in der der Zionismus als "eine Form von Rassismus und Rassendiskriminierung" bezeichnet wird [5].

Lediglich die UN-Resolution wurde 1991 aufgehoben, um Israel bei der Umsetzung der Resolutionen der Madrider Palästina-Konferenz zu unterstützen. Die beiden anderen Texte sind nach wie vor in Kraft, und angesichts der Nichtumsetzung der Madrider Beschlüsse durch Israel ist wie bei allen internationalen Texten zu Palästina mehrfach die Frage der Wiedereinsetzung der Resolution 3379 aufgeworfen worden.

DIE INSZENIERUNG DES AL-SHIFA-KRANKENHAUSES
In diesem Zusammenhang inszenierte die IDF die Entdeckung des militärischen Hauptquartiers der Hamas unter dem größten Krankenhaus des Gazastreifens. Ein Pressesprecher teilte uns mit, dass am Tatort Waffen gefunden worden seien und dass mit Hilfe eines an einem Stuhlbein befestigten Seils Geiseln in einem unterirdischen Bunker untergebracht worden seien.


EXPOSED: Weapons in Gaza's Shifa Hospital's MRI Building


Während die Öffentlichkeit darüber debattiert, ob diese Beweise überzeugend sind oder nicht, vergisst sie die Geschichte dieses Krankenhauses. Es wurde 1983 von Israel gebaut [6]. Die IDF hat also alle Pläne dafür. Der Mossad installierte die Hamas im Keller, als sie gegen die Fatah kämpfte. Später wurde das Krankenhaus zu einem Treffpunkt für Hamas-Funktionäre, um sich mit ausländischen Journalisten zu treffen. Aber all das macht es nicht zu einem Arsenal oder einem militärischen Hauptquartier.

Während der aktuellen Episode des israelisch-palästinensischen Krieges beschuldigte die IDF die Hamas, Tunnel unter dem Krankenhaus gegraben zu haben. Sie beschloss zunächst, diese mit durchschlagenden Bomben zu zerstören, um in seine Tiefen vorzudringen. Aber im Lichte der Beschwörungen der Weltgesundheitsorganisation gab die IDF zu, dass ihr Ziel die totale Zerstörung eines Krankenhauses nicht legitimiere. Also nahmen sie ihren Evakuierungsbefehl zurück und umzingelten das Krankenhaus. 2300 Menschen, darunter Patienten, medizinisches Personal und Flüchtlinge, ergaben sich der israelischen Armee, die sie ohne Rücksicht durchsuchte.

Erst zwei Tage nach dem Beginn des Angriffs behauptete die IDF, das militärische Hauptquartier der Hamas unter dem Al-Shifa-Krankenhaus entdeckt zu haben. In Wirklichkeit zeigen die Bilder, die sie veröffentlicht haben, dass tatsächlich ein Brunnen in der Nähe des Krankenhauses zu Galerien führte, aber absolut nicht, dass diese zu einem Raum führten, der als Hauptquartier genutzt werden konnte.


Terrorist Tunnel Exposed Underneath the Shifa Hospital


Da die Schießereien, die Stromausfälle und die Durchsuchung des Krankenhauses viele Tote verursacht haben, hat die IDF ein Dutzend Inkubatoren gebracht, die doch wegen der Stromausfälle nicht funktionieren können, wie Reuters und die BBC es berichten. Dennoch erfüllt der Mossad einen Zweck, denn die BBC entschuldigte sich bei ihren Zuschauern dafür, dass sie nicht über die Spenden von Inkubatoren und die Anwesenheit von Hebräisch-Arabisch-Übersetzern berichtet hat.

Thierry Meyssan

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Ungelesener BeitragVerfasst: Sa 25. Nov 2023, 23:38 
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Außerordentlicher BRICS-Gipfel zum Völkermord in Gaza

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Auf Initiative Südafrikas, das beim IStGH eine Beschwerde gegen die IDF eingereicht hatte, hielten die BRICS-Staaten am 21. November einen virtuellen Gipfel zum Völkermord in Gaza ab. Die fünf Gründerstaaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) nahmen ebenso teil wie die neuen Beitrittsländer (Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate) und der UN-Generalsekretär.

Der russische Präsident Wladimir Putin begrüßte die Bedeutung des virtuellen Gipfels, an dem Vertreter von mehr als der Hälfte der Menschheit teilnehmen. Er plädierte dafür, dieses Format für jede internationale Krise zu nutzen, zusammen mit dem UN-Sicherheitsrat.

Der chinesische Präsident Xi Jinping skizzierte die drei absoluten Dringlichkeiten:
1. die Feindseligkeiten einzustellen und einen sofortigen Waffenstillstand zu erreichen;
2. Beendigung aller Formen von Gewalt und Angriffen auf Zivilisten und Freilassung der gefangenen Zivilisten
3. Beendigung der kollektiven Bestrafung der Gaza Bevölkerung.
Die internationale Gemeinschaft muss mit konkreten Maßnahmen handeln, um zu verhindern, dass der Konflikt übergreift und die Stabilität im gesamten Nahen Osten gefährdet.

Xi Jinping betonte auch, dass die Hauptursache des israelisch-palästinensischen Konflikts in der Unwissenheit liege
1. das Recht des palästinensischen Volkes, als Volk zu existieren (verneint von den "revisionistischen Zionisten", von Ze’ev Jabotinsky bis Benjamin Netanjahu)
2. sein Recht auf einen Staat (bekräftigt in den Oslo-Abkommen von 1993);
3. und sein Rückkehrrecht (festgelegt in der Resolution 194 der Generalversammlung der Vereinten Nationen von 1948).
Es ist daher notwendig, eine internationale Konferenz zu organisieren, um diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 28. Nov 2023, 15:54 
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DIE UNGEREIMTHEITEN VOM 7. OKTOBER
Was hinter Benjamin Netanjahus Lügen und den Ausflüchten der Hamas steckt
von Thierry Meyssan

Die offizielle Version des Krieges zwischen der Hamas und Israel wirft mehr Fragen auf, als sie beantworten kann.
Der Autor hebt hier sieben große Widersprüche hervor.
Wenn man darüber nachdenkt, scheinen die Hamas und Benjamin Netanjahu keine Feinde zu sein,
sondern handeln gemeinsam und ohne Rücksicht auf das Leben von Palästinensern und Israelis.
Hinter ihnen ziehen die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich die Fäden.


Dateianhang:
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Am 22. September 2023, 16 Tage vor dem Angriff auf den palästinensischen Widerstand,
spricht Benjamin Netanjahu vor den Vereinten Nationen in New York.
Er zeigt eine Karte des "Neuen Nahen Ostens",
auf der Israel die palästinensischen Gebiete einverleibt hat.



Wir reagieren auf den Angriff auf Israel am 7. Oktober und das Massaker an palästinensischen Zivilisten
in Gaza auf der Grundlage der uns vorliegenden Informationen.
Aber wir fühlen wohl, dass die offizielle Version der israelischen Regierung und der Hamas erlogen ist.

Sieben wichtige Fragen bleiben unbeantwortet:

• Wie konnte die Hamas 500 Kilometer lange Tunnel in 30 Meter Tiefe graben und bauen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen?

Tunnelbauausrüstung gilt als zivil-militärisch mit doppeltem Verwendungszweck.
Es wird nicht in Gaza hergestellt und darf unter keinen Umständen nach Gaza gelangen, es sei denn,
es handelt sich um Komplizenschaft innerhalb der israelischen Verwaltung.

Der Bodenaushub (1 Mio. m3) wurde durch die Luftüberwachung nicht entdeckt.
Selbst wenn man davon ausgeht, dass es an vielen verschiedenen Orten verstreut und mit dem
der laufenden Arbeiten vermischt war, ist es unmöglich, dass die israelischen Geheimdienste
zwanzig Jahre lang nichts entdeckt hätten.

Tunnelbelüftungsanlagen gelten nicht als militärische Zwecke. Es ist möglich, sie nach Gaza zu bringen,
aber die benötigte Menge hätte Aufmerksamkeit erregen müssen.
Der Stahlbeton, der zur Verfestigung der Wände benötigt wird, wird nicht in Gaza hergestellt.
Auch er gilt nicht als militärische Ausrüstung, aber die benötigte Menge hätte Aufmerksamkeit erregen müssen.

• Wie hat Hamas ein solches Arsenal lagern können?

Die Hamas, der palästinensische Zweig der Muslimbruderschaft, verfügt über eine große Anzahl
von Raketen und Handfeuerwaffen. Obwohl sie einige Teile der Raketen selbst herstellen konnte,
gelang es ihr sie vor allem aus der Ukraine zu importieren und Tausende von Handfeuerwaffen
nach Gaza zu schmuggeln, trotz der leistungsstarken [israelischen] Überwachung.
Dies scheint ohne Komplizenschaft innerhalb der israelischen Verwaltung unmöglich.

• Warum hat Benjamin Netanjahu all jene entfernt, die ihn gewarnt haben?

Ägyptens Geheimdienstminister Kamel Abbas rief ihn persönlich an, um ihn vor einem großen Angriff der Hamas zu warnen.
Sein Freund, Oberst Yigal Carmon, Direktor von MEMRI, warnte ihn persönlich vor einem großen Angriff der Hamas.
Die CIA hat Israel zwei Geheimdienstberichte geschickt, in denen sie vor einem größeren Angriff der Hamas warnte.
Verteidigungsminister Yoav Galland wurde im Juli entlassen, nachdem er die Regierung vor dem
von der Hamas vorbereiteten "perfekten Sturm" gewarnt hatte.

• Warum hat Benjamin Netanjahu am Abend des 6. Oktober die Sicherheitskräfte demobilisiert?

Der Premierminister ermächtigte die Sicherheitskräfte, anlässlich der Feiertage Simchat Tora und Schemini Atzeret
den Druck der Überwachung aufzuheben. Zum Zeitpunkt des Angriffs gab es daher kein Personal,
um den Sicherheitszaun um Gaza zu überwachen.

• Warum blieben die Sicherheitsbeamten an diesem Morgen im Hauptquartier des Shin Bet eingeschlossen?

Der Direktor der Spionageabwehr (Shin Bet), Ronen Bar, hatte für den 7. Oktober um 8 Uhr morgens
ein Treffen der Leiter aller Sicherheitsdienste einberufen, um den zweiten Bericht der CIA zu prüfen,
in dem vor einer großen Hamas-Operation gewarnt wurde.
Der Angriff begann jedoch schon am selben Tag um 6.30 Uhr. Die Sicherheitsbeamten reagierten erst um 11 Uhr.
Was haben diese Beamten während dieses endlosen Treffens getan?

• Wer hat die "Hannibal-Richtlinie" auf diese Weise ausgelöst und warum?

Als die Sicherheitskräfte begannen zu reagieren, wurde der IDF befohlen, die "Hannibal-Direktive" umzusetzen.
Sie sieht vor, dass Feinde israelische Soldaten nicht als Geiseln nehmen dürfen, selbst wenn dies bedeutet, sie zu töten.

Eine Untersuchung der israelischen Polizei bestätigt, dass die israelische Luftwaffe die Zivilisten-Menge bombardiert hat,
die von der Rave-Party Supernova geflohen war.
Ein erheblicher Teil der Toten am 7. Oktober war daher nicht Opfer der Hamas, sondern der israelischen Strategie.

Allerdings gilt die "Hannibal-Direktive" theoretisch nur für Soldaten.
Wer hat also beschlossen, eine Menge israelischer Zivilisten zu bombardieren und warum?
Es ist heute nicht möglich, mit Sicherheit festzustellen, welche Israelis von den Angreifern
und welche von ihrer eigenen Armee getötet wurden.

• Warum bedrohen westliche Streitkräfte Israel?

Das Pentagon hat zwei Marinegruppen um die USS Gerald Ford und die USS Eisenhower sowie ein
Marschflugkörper-U-Boot, die USS Florida, vor der Küste stationiert.
Haaretz hat sogar von einem dritten Flugzeugträger gesprochen.

Die Verbündeten der Vereinigten Staaten (Saudi-Arabien, Kanada, Spanien, Frankreich, Italien)
haben Jagdbomber in der Region stationiert.
Diese Kräfte sind nicht dazu aufgestellt, um die Türkei, Katar oder den Iran zu bedrohen,
dem die westliche Presse vorwirft, in den Anschlag der Hamas verwickelt zu sein,
sondern vor der Küste Israels, in Beirut und Hamat.
Es ist Israel, das sie einkreisen.
Und Israel allein.

WAS VERBERGEN DIESE GEHEIMNISSE?
Offensichtlich ist die Version, sowohl der Hamas als auch von Israel, falsch.
Wir müssen uns nach anderen möglichen Erklärungen umsehen, damit wir nicht
von einer der beiden Seiten manipuliert werden.

Lassen Sie uns eine Hypothese aufstellen.
Es lässt sich nicht sagen, ob sie richtig ist, aber sie ist mit den faktischen Elementen vereinbar,
was bei der Version, die jetzt von allen geteilt wird, nicht der Fall ist.
Sie ist also besser als letztere.
Sie ist natürlich äußerst schockierend, aber nur diejenigen, die die vorherigen 7 Fragen beantworten können,
können sie verwerfen.

Diese Interpretation basiert auf einer Analyse der komplexen Struktur der Hamas,
deren Basiskämpfer nicht wissen, was ihre Führer vorhaben.

Da ist sie:

Die gesamte Operation der Hamas und von Israel wird von Amerikanern angeführt, vielleicht unter der Führung
des Straussianers Eliott Abrams [1] und seiner Vandenberg-Coalition
(einer Denkfabrik, die das Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert ablöste).

Die Muslimbruderschaft und die revisionistischen Zionisten, die anscheinend einen grausamen Krieg
gegeneinander führen, sind in Wirklichkeit Komplizen auf Kosten der Hamas-Basiskämpfer,
des palästinensischen Volkes und der israelischen Soldaten.

Ihr Plan ist folgender:
Die Hamas wird als die einzige effektive Widerstandskraft gegen die Unterdrückung der Palästinenser dargestellt,
aber sie erlaubt Israel, die Hoffnung auf einen palästinensischen Staat zu vernichten,
während die Muslimbruderschaft, gekrönt mit dem Opfer der Palästinenser,
die Macht in der arabischen Welt übernimmt.

Die Führer des militärischen und politischen Flügels der Hamas sind beide dem Führer der Muslimbruderschaft in Gaza,
Mahmoud Al-Zahar, unterstellt, dem Nachfolger von Scheich Ahmed Yassin, über den nicht gesprochen wird.
Seiner Ansicht nach wird die Bruderschaft der große Gewinner der Operation "Al-Aqsa-Sintflut" sein,
selbst wenn Gaza dem Erdboden gleichgemacht und die Palästinenser von ihrem Land vertrieben werden.


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Mahmoud Al-Zahar, Führer des palästinensischen Zweigs der Muslimbruderschaft,
d.h. der Hamas. Seine Autorität wird sowohl vom politischen als auch vom
kämpferischen Flügel der Organisation anerkannt.
Er sagte im Dezember 2022: "Der jüdische Staat ist nur das erste Ziel.
Der ganze Planet wird bald unter unserer Herrschaft stehen."




Erinnern wir uns daran, dass die Hamas jetzt in zwei Fraktionen gespalten ist.
Die erste, unter der Autorität von Ismaël Haniyeh, bleibt bei der Linie der Bruderschaft.
Sie strebt nicht danach, Palästina von der israelischen Besatzung zu befreien oder einen
palästinensischen Staat zu errichten, sondern widmet sich dem Aufbau eines Kalifats
über alle Länder des Nahen Ostens.
Die zweite, unter der Führung von Khalil Hayya, hat die Ideologie der Muslimbruderschaft aufgegeben
und kämpft für ein Ende der Unterdrückung des palästinensischen Volkes durch die Israelis.

Die Muslimbruderschaft ist ein politischer Geheimbund, der von den britischen Geheimdiensten
nach dem Vorbild der Vereinigten Großloge von England organisiert wurde [2].

Sie wurde nach und nach von der CIA übernommen, bis sie im Nationalen Sicherheitsrat
der Vereinigten Staaten vertreten war.
Nach dem Zusammenbruch der islamistischen Regime des Arabischen Frühlings zerfiel die Bruderschaft in zwei Strömungen.

Die Londoner Front unter der Führung des vor einem Jahr verstorbenen Führers Ibrahim Munir schlägt vor,
aus der Krise herauszukommen, indem sie das politische Feld verlässt und die Freilassung der Gefangenen in Ägypten erwirkt.

Die Istanbuler Front unter Führung von Interimschef Mahmud Hussein plädiert stattdessen dafür, nichts zu ändern
und den Kampf für die Errichtung eines Kalifats fortzusetzen.
Eine dritte Gruppe versuchte, einen Mittelweg zu finden, indem sie die Idee vorschlug,
die Politik bis zur Freilassung der Gefangenen aufzugeben und sie dann später wieder aufzunehmen.


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Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats der USA am 13. Juni 2013 im Weißen Haus.
Gayle Smith (zweite von rechts) und Bruder Rashad Hussain (vierter von links) sind erkenntlich.
Der Nationale Sicherheitsberater Tom Donilon war ebenfalls anwesend, ist aber nicht abgebildet.
Vor allem erkennt man den Vertreter der Muslimbruderschaft und Stellvertreter
von Youssef al-Qaradâwî, Scheich Abdallah Bin Bayyah (zweiter von links mit Turban).
Quelle: Muslimbruderschaft


Die Muslimbruderschaft kämpft um die Machtübernahme in allen arabischen Staaten,
wie sie es 2012/13 in Ägypten getan hat.
Erinnern wir uns daran, dass Mohammed Mursi entgegen der im Westen weit verbreiteten Meinung
nie demokratisch zum Präsidenten Ägyptens gewählt wurde, sondern General Ahmed Shafik.
Nachdem die Bruderschaft jedoch gedroht hatte, die Mitglieder der Wahlkommission und ihre Familien zu töten,
erklärte die Kommission Mursi nach 13 Tagen Widerstand für gewählt, trotz des Ergebnisses der Wahlurnen.
Daraufhin, im Jahr 2013, protestierten 40 Millionen Ägypter gegen ihn und forderten die Armee auf,
sie von der Muslimbruderschaft zu befreien. Das ist auch, was General Abdel Fatah Al-Sisi getan hat.


Heute sind die Muslimbrüder nur noch in Tripolitanien (Westlibyen) an der Macht,
wo sie von der NATO an die Macht gebracht wurden.
Sie sind nur in Katar und der Türkei (die kein arabischer Staat ist) willkommen.
Sie sind in den meisten arabischen Staaten verboten, darunter Saudi-Arabien
(dessen Monarch sie 2013 zu stürzen versuchten) und die Vereinigten Arabischen Emirate
(was die Krise zwischen Katar und den anderen Golfstaaten betrifft).
Und vor allem in Syrien (dessen Regierung sie 1982 zu stürzen versuchten und in dem sie von
2011 bis 2016 an der Seite der NATO und Israels Krieg führten).
Sie stehen kurz davor, in Tunesien verboten zu werden (das sie ein Jahrzehnt lang regiert haben).

Wenn das eigentliche Ziel dieses Massakers nicht der Status Palästinas, sondern die Regierung
der arabischen Staaten ist, müssen wir mit einer Welle von Regimewechseln im Nahen Osten rechnen,
jedes Mal zugunsten der Bruderschaft, kurz gesagt, mit einer Art zweitem "Arabischen Frühling" [3].

Wie während des Arabischen Frühlings sind die britischen Dienste für die Kommunikation der Bruderschaft verantwortlich.
Man erinnere sich an die Art und Weise, wie sie Bruder Abdelhakim Belhadsch in Libyen [4] beworben haben,
oder an die großartigen Logos, die sie für die unzähligen dschihadistischen Gruppen in Syrien entworfen haben.

Leaks des britischen Foreign Office haben all dies bestätigt.
Diesmal schufen sie eine neue Figur, Abu Obeida, den Sprecher der kämpfenden Organisation in Gaza.
Dieser Mann, der bis vor kurzem unbekannt war, ist plötzlich zu einem Star in der muslimischen Welt geworden,
wo Plakate mit seinem Konterfei gekauft werden.
Lange Zeit im Sprechen geschult, geht er nun mit Symbolen mit einer Leichtigkeit um,
die bei sunnitischen Führern unbekannt ist.
Die arabischen Regierungen gehen daher bei der Unterstützung der Schaffung eines palästinensischen Staates vorsichtig vor,
und halten sich gleichzeitig auf Distanz zur Hamas. Während die Hamas alles unternimmt,
um die Gründung eines palästinensischen Staates unmöglich zu machen.

Thierry Meyssan



ΕΛΛΗΝΙΚΆ ENGLISH ESPAÑOL FRANÇAIS NEDERLANDS РУССКИЙ


Am 22. September 2023, 16 Tage vor dem Angriff auf den palästinensischen Widerstand, spricht Benjamin Netanjahu vor den Vereinten Nationen in New York. Er zeigt eine Karte des "Neuen Nahen Ostens", auf der Israel die palästinensischen Gebiete einverleibt hat.
Wir reagieren auf den Angriff auf Israel am 7. Oktober und das Massaker an palästinensischen Zivilisten in Gaza auf der Grundlage der uns vorliegenden Informationen. Aber wir fühlen wohl, dass die offizielle Version der israelischen Regierung und der Hamas erlogen ist.

Sieben wichtige Fragen bleiben unbeantwortet:

• Wie konnte die Hamas 500 Kilometer lange Tunnel in 30 Meter Tiefe graben und bauen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen?

Tunnelbauausrüstung gilt als zivil-militärisch mit doppeltem Verwendungszweck. Es wird nicht in Gaza hergestellt und darf unter keinen Umständen nach Gaza gelangen, es sei denn, es handelt sich um Komplizenschaft innerhalb der israelischen Verwaltung.
Der Bodenaushub (1 Mio. m3) wurde durch die Luftüberwachung nicht entdeckt. Selbst wenn man davon ausgeht, dass es an vielen verschiedenen Orten verstreut und mit dem der laufenden Arbeiten vermischt war, ist es unmöglich, dass die israelischen Geheimdienste zwanzig Jahre lang nichts entdeckt hätten.
Tunnelbelüftungsanlagen gelten nicht als militärische Zwecke. Es ist möglich, sie nach Gaza zu bringen, aber die benötigte Menge hätte Aufmerksamkeit erregen müssen.
Der Stahlbeton, der zur Verfestigung der Wände benötigt wird, wird nicht in Gaza hergestellt. Auch er gilt nicht als militärische Ausrüstung, aber die benötigte Menge hätte Aufmerksamkeit erregen müssen.

• Wie hat Hamas ein solches Arsenal lagern können?

Die Hamas, der palästinensische Zweig der Muslimbruderschaft, verfügt über eine große Anzahl von Raketen und Handfeuerwaffen. Obwohl sie einige Teile der Raketen selbst herstellen konnte, gelang es ihr sie vor allem aus der Ukraine zu importieren und Tausende von Handfeuerwaffen nach Gaza zu schmuggeln, trotz der leistungsstarken [israelischen] Überwachung. Dies scheint ohne Komplizenschaft innerhalb der israelischen Verwaltung unmöglich.

• Warum hat Benjamin Netanjahu all jene entfernt, die ihn gewarnt haben?

Ägyptens Geheimdienstminister Kamel Abbas rief ihn persönlich an, um ihn vor einem großen Angriff der Hamas zu warnen.
Sein Freund, Oberst Yigal Carmon, Direktor von MEMRI, warnte ihn persönlich vor einem großen Angriff der Hamas.
Die CIA hat Israel zwei Geheimdienstberichte geschickt, in denen sie vor einem größeren Angriff der Hamas warnte.
Verteidigungsminister Yoav Galland wurde im Juli entlassen, nachdem er die Regierung vor dem von der Hamas vorbereiteten "perfekten Sturm" gewarnt hatte.

• Warum hat Benjamin Netanjahu am Abend des 6. Oktober die Sicherheitskräfte demobilisiert?

Der Premierminister ermächtigte die Sicherheitskräfte, anlässlich der Feiertage Simchat Tora und Schemini Atzeret den Druck der Überwachung aufzuheben. Zum Zeitpunkt des Angriffs gab es daher kein Personal, um den Sicherheitszaun um Gaza zu überwachen.

• Warum blieben die Sicherheitsbeamten an diesem Morgen im Hauptquartier des Shin Bet eingeschlossen?

Der Direktor der Spionageabwehr (Shin Bet), Ronen Bar, hatte für den 7. Oktober um 8 Uhr morgens ein Treffen der Leiter aller Sicherheitsdienste einberufen, um den zweiten Bericht der CIA zu prüfen, in dem vor einer großen Hamas-Operation gewarnt wurde.
Der Angriff begann jedoch schon am selben Tag um 6.30 Uhr. Die Sicherheitsbeamten reagierten erst um 11 Uhr. Was haben diese Beamten während dieses endlosen Treffens getan?

• Wer hat die "Hannibal-Richtlinie" auf diese Weise ausgelöst und warum?

Als die Sicherheitskräfte begannen zu reagieren, wurde der IDF befohlen, die "Hannibal-Direktive" umzusetzen. Sie sieht vor, dass Feinde israelische Soldaten nicht als Geiseln nehmen dürfen, selbst wenn dies bedeutet, sie zu töten. Eine Untersuchung der israelischen Polizei bestätigt, dass die israelische Luftwaffe die Zivilisten-Menge bombardiert hat, die von der Rave-Party Supernova geflohen war. Ein erheblicher Teil der Toten am 7. Oktober war daher nicht Opfer der Hamas, sondern der israelischen Strategie.
Allerdings gilt die "Hannibal-Direktive" theoretisch nur für Soldaten. Wer hat also beschlossen, eine Menge israelischer Zivilisten zu bombardieren und warum?
Es ist heute nicht möglich, mit Sicherheit festzustellen, welche Israelis von den Angreifern und welche von ihrer eigenen Armee getötet wurden.

• Warum bedrohen westliche Streitkräfte Israel?

Das Pentagon hat zwei Marinegruppen um die USS Gerald Ford und die USS Eisenhower sowie ein Marschflugkörper-U-Boot, die USS Florida, vor der Küste stationiert. Haaretz hat sogar von einem dritten Flugzeugträger gesprochen. Die Verbündeten der Vereinigten Staaten (Saudi-Arabien, Kanada, Spanien, Frankreich, Italien) haben Jagdbomber in der Region stationiert.
Diese Kräfte sind nicht dazu aufgestellt, um die Türkei, Katar oder den Iran zu bedrohen, dem die westliche Presse vorwirft, in den Anschlag der Hamas verwickelt zu sein, sondern vor der Küste Israels, in Beirut und Hamat. Es ist Israel, das sie einkreisen. Und Israel allein.

WAS VERBERGEN DIESE GEHEIMNISSE?
Offensichtlich ist die Version, sowohl der Hamas als auch von Israel, falsch. Wir müssen uns nach anderen möglichen Erklärungen umsehen, damit wir nicht von einer der beiden Seiten manipuliert werden.

Lassen Sie uns eine Hypothese aufstellen. Es lässt sich nicht sagen, ob sie richtig ist, aber sie ist mit den faktischen Elementen vereinbar, was bei der Version, die jetzt von allen geteilt wird, nicht der Fall ist. Sie ist also besser als letztere. Sie ist natürlich äußerst schockierend, aber nur diejenigen, die die vorherigen 7 Fragen beantworten können, können sie verwerfen.

Diese Interpretation basiert auf einer Analyse der komplexen Struktur der Hamas, deren Basiskämpfer nicht wissen, was ihre Führer vorhaben. Da ist sie:

Die gesamte Operation der Hamas und von Israel wird von Amerikanern angeführt, vielleicht unter der Führung des Straussianers Eliott Abrams [1] und seiner Vandenberg-Coalition (einer Denkfabrik, die das Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert ablöste). Die Muslimbruderschaft und die revisionistischen Zionisten, die anscheinend einen grausamen Krieg gegeneinander führen, sind in Wirklichkeit Komplizen auf Kosten der Hamas-Basiskämpfer, des palästinensischen Volkes und der israelischen Soldaten. Ihr Plan ist folgender: Die Hamas wird als die einzige effektive Widerstandskraft gegen die Unterdrückung der Palästinenser dargestellt, aber sie erlaubt Israel, die Hoffnung auf einen palästinensischen Staat zu vernichten, während die Muslimbruderschaft, gekrönt mit dem Opfer der Palästinenser, die Macht in der arabischen Welt übernimmt.

Die Führer des militärischen und politischen Flügels der Hamas sind beide dem Führer der Muslimbruderschaft in Gaza, Mahmoud Al-Zahar, unterstellt, dem Nachfolger von Scheich Ahmed Yassin, über den nicht gesprochen wird. Seiner Ansicht nach wird die Bruderschaft der große Gewinner der Operation "Al-Aqsa-Sintflut" sein, selbst wenn Gaza dem Erdboden gleichgemacht und die Palästinenser von ihrem Land vertrieben werden.


Mahmoud Al-Zahar, Führer des palästinensischen Zweigs der Muslimbruderschaft, d.h. der Hamas. Seine Autorität wird sowohl vom politischen als auch vom kämpferischen Flügel der Organisation anerkannt. Er sagte im Dezember 2022: "Der jüdische Staat ist nur das erste Ziel. Der ganze Planet wird bald unter unserer Herrschaft stehen."
Erinnern wir uns daran, dass die Hamas jetzt in zwei Fraktionen gespalten ist. Die erste, unter der Autorität von Ismaël Haniyeh, bleibt bei der Linie der Bruderschaft. Sie strebt nicht danach, Palästina von der israelischen Besatzung zu befreien oder einen palästinensischen Staat zu errichten, sondern widmet sich dem Aufbau eines Kalifats über alle Länder des Nahen Ostens. Die zweite, unter der Führung von Khalil Hayya, hat die Ideologie der Muslimbruderschaft aufgegeben und kämpft für ein Ende der Unterdrückung des palästinensischen Volkes durch die Israelis.

Die Muslimbruderschaft ist ein politischer Geheimbund, der von den britischen Geheimdiensten nach dem Vorbild der Vereinigten Großloge von England organisiert wurde [2]. Sie wurde nach und nach von der CIA übernommen, bis sie im Nationalen Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten vertreten war. Nach dem Zusammenbruch der islamistischen Regime des Arabischen Frühlings zerfiel die Bruderschaft in zwei Strömungen. Die Londoner Front unter der Führung des vor einem Jahr verstorbenen Führers Ibrahim Munir schlägt vor, aus der Krise herauszukommen, indem sie das politische Feld verlässt und die Freilassung der Gefangenen in Ägypten erwirkt. Die Istanbuler Front unter Führung von Interimschef Mahmud Hussein plädiert stattdessen dafür, nichts zu ändern und den Kampf für die Errichtung eines Kalifats fortzusetzen. Eine dritte Gruppe versuchte, einen Mittelweg zu finden, indem sie die Idee vorschlug, die Politik bis zur Freilassung der Gefangenen aufzugeben und sie dann später wieder aufzunehmen.


Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats der USA am 13. Juni 2013 im Weißen Haus. Gayle Smith (zweite von rechts) und Bruder Rashad Hussain (vierter von links) sind erkenntlich. Der Nationale Sicherheitsberater Tom Donilon war ebenfalls anwesend, ist aber nicht abgebildet. Vor allem erkennt man den Vertreter der Muslimbruderschaft und Stellvertreter von Youssef al-Qaradâwî, Scheich Abdallah Bin Bayyah (zweiter von links mit Turban).
Quelle: Muslimbruderschaft
Die Muslimbruderschaft kämpft um die Machtübernahme in allen arabischen Staaten, wie sie es 2012/13 in Ägypten getan hat.
Erinnern wir uns daran, dass Mohammed Mursi entgegen der im Westen weit verbreiteten Meinung nie demokratisch zum Präsidenten Ägyptens gewählt wurde, sondern General Ahmed Shafik. Nachdem die Bruderschaft jedoch gedroht hatte, die Mitglieder der Wahlkommission und ihre Familien zu töten, erklärte die Kommission Mursi nach 13 Tagen Widerstand für gewählt, trotz des Ergebnisses der Wahlurnen. Daraufhin, im Jahr 2013, protestierten 40 Millionen Ägypter gegen ihn und forderten die Armee auf, sie von der Muslimbruderschaft zu befreien. Das ist auch, was General Abdel Fatah Al-Sisi getan hat.

Heute sind die Muslimbrüder nur noch in Tripolitanien (Westlibyen) an der Macht, wo sie von der NATO an die Macht gebracht wurden. Sie sind nur in Katar und der Türkei (die kein arabischer Staat ist) willkommen. Sie sind in den meisten arabischen Staaten verboten, darunter Saudi-Arabien (dessen Monarch sie 2013 zu stürzen versuchten) und die Vereinigten Arabischen Emirate (was die Krise zwischen Katar und den anderen Golfstaaten betrifft). Und vor allem in Syrien (dessen Regierung sie 1982 zu stürzen versuchten und in dem sie von 2011 bis 2016 an der Seite der NATO und Israels Krieg führten). Sie stehen kurz davor, in Tunesien verboten zu werden (das sie ein Jahrzehnt lang regiert haben).

Wenn das eigentliche Ziel dieses Massakers nicht der Status Palästinas, sondern die Regierung der arabischen Staaten ist, müssen wir mit einer Welle von Regimewechseln im Nahen Osten rechnen, jedes Mal zugunsten der Bruderschaft, kurz gesagt, mit einer Art zweitem "Arabischen Frühling" [3].

Wie während des Arabischen Frühlings sind die britischen Dienste für die Kommunikation der Bruderschaft verantwortlich. Man erinnere sich an die Art und Weise, wie sie Bruder Abdelhakim Belhadsch in Libyen [4] beworben haben, oder an die großartigen Logos, die sie für die unzähligen dschihadistischen Gruppen in Syrien entworfen haben. Leaks des britischen Foreign Office haben all dies bestätigt. Diesmal schufen sie eine neue Figur, Abu Obeida, den Sprecher der kämpfenden Organisation in Gaza. Dieser Mann, der bis vor kurzem unbekannt war, ist plötzlich zu einem Star in der muslimischen Welt geworden, wo Plakate mit seinem Konterfei gekauft werden. Lange Zeit im Sprechen geschult, geht er nun mit Symbolen mit einer Leichtigkeit um, die bei sunnitischen Führern unbekannt ist. Die arabischen Regierungen gehen daher bei der Unterstützung der Schaffung eines palästinensischen Staates vorsichtig vor, und halten sich gleichzeitig auf Distanz zur Hamas. Während die Hamas alles unternimmt, um die Gründung eines palästinensischen Staates unmöglich zu machen.

Thierry Meyssan
Übersetzung
Horst Frohlich
Korrekturlesen : Werner Leuthäusser
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[1] „Der Strauss’sche Putsch in Israel“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich , Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 7. März 2023.

[2] Lesen Sie "Der ’Arabische Frühling’“ aus der Sicht der Muslimbruderschaft" in Sous nos yeux, Thierry Meyssan, Demi-Lune éditions. Diese Passage aus dem Buch finden Sie auf unserer Website in six parties. Eine deutsche Version dieses Buches erscheint im Dezember bei Zeitgeist Verlag unter dem Titel: „Vor unseren Augen: Arabischer Frühling, al-Qaida und die Kriege im Nahen und Mittleren Osten: Hintergründe“. Sie können es jetzt reservieren.

[3] « Comment le projet de « Printemps arabe » se superpose à la « doctrine Cebrowski » », par Thierry Meyssan, Réseau Voltaire, 24 décembre 2021.

[4] „Wie die Al-Qaida Leute in Libyen zur Macht kamen“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich , Voltaire Netzwerk, 7. September 2011.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 28. Nov 2023, 16:18 
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Die zwei Kriege des Westens
von Manlio Dinucci

Seit anderthalb Jahren betonen wir, dass der Krieg der Vereinigten Staaten in der Ukraine
schwerwiegende Auswirkungen auf den Lebensstandard der Bürger der Europäischen Union hat.
Auch der gegen die Zivilbevölkerung in Gaza.
Letzterer wird jedoch auch der EU zugutekommen:
Wir werden endlich zu anständigen Gaspreisen zurückkehren können, dank des Gases, das wir den
palästinensischen Überlebenden stehlen werden.


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Wir befinden uns in zwei Kriegen, in Europa und im Nahen Osten, die immer schwerwiegendere Folgen
für unsere Lebensbedingungen und unsere Sicherheit haben.

An der europäischen Front wurde im September 2022 das verübt, was das Wall Street Journal
als "einen der größten Sabotageakte in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg" bezeichnet:
Die Vereinigten Staaten sprengten mit Hilfe Norwegens und Polens Nord Stream, die wichtigste Pipeline,
die billiges russisches Gas nach Deutschland transportiert, und von dort in andere europäische Länder.
Die Dynamik dieser Kriegshandlung wurde auf der Grundlage präziser Beweise von dem
amerikanischen Journalisten Seymour Hersh und durch eine deutsche Untersuchung rekonstruiert.

US-Außenminister Antony Blinken nannte die Blockade von Nord Stream
"eine riesige strategische Chance für die kommenden Jahre" und wies darauf hin, dass "die USA
zum größten Lieferanten von Flüssigerdgas für Europa [sprich: die Europäische Union] geworden sind",
Gas, für das wir Europäer viel mehr bezahlen, als das wir früher aus Russland importiert haben.

Gleichzeitig wälzen die USA die enormen Kosten des Krieges der NATO in der Ukraine gegen Russland
auf die Europäische Union ab.
Die Europäische Kommission ebnet den Weg für den bevorstehenden EU-Beitritt der Ukraine, mit dem Ergebnis,
dass es die europäischen Bürger sind, die für das enorme Defizit der Ukraine aufkommen werden.

Im Nahen Osten unterstützt die Europäische Union den Krieg, in dem Israel mit Unterstützung der
Vereinigten Staaten und der NATO Palästina angreift und einen regionalen Konflikt anheizt,
der sich insbesondere gegen den Iran richtet.
Italien, das seit 2004 durch einen Militärpakt mit Israel verbunden ist, hat die Kampfjets zur Verfügung gestellt,
auf denen israelische Piloten trainieren, die Gaza bombardieren und Massaker an Zivilisten verursachen,
und unterstützt die israelischen Streitkräfte auf verschiedene Weise.
Auch versprach der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni,
dass Italien zu einer Energiedrehscheibe für die Lieferung von Gas werden würde, das Israel
durch die EastMed-Pipeline nach Europa schicken wird.

Der Teil des Offshore-Gasfeldes, den Israel für sich beansprucht, liegt größtenteils in den Hoheitsgewässern
des palästinensischen Territoriums Gaza und des Westjordanlandes.
Über die EastMed-Pipeline wird Israel daher palästinensisches Erdgas, das es mit militärischer Gewalt beschlagnahmt hat,
nach Italien und in die EU exportieren.

Manlio Dinucci

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 5. Dez 2023, 19:00 
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Katar, die Muslimbruderschaft, die Hamas und Israel
von Thierry Meyssan



Im Gegensatz zu der Art und Weise, wie Katar dargestellt wird, ist das Emirat in der Geiselangelegenheit
der Al-Aqsa-Sintflut Operation kein neutraler Verhandlungspartner.

Ein Patzer seiner Ministerin Lolwah Al-Khater, die nach Tel Aviv kam, um die Verhandlungen zu verfolgen,
zeigt im Gegenteil, dass Doha über die Hamas Autorität ausübt.
Die neuen Mitglieder des israelischen Kriegskabinetts waren überrascht, als sie entdeckten,
dass Katar an Benjamin Netanjahus Komplott zur Vorbereitung des Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt war.


Dieser Artikel ist eine Fortsetzung von "Was hinter Benjamin Netanjahus Lügen und Hamas’ Ausweichmanövern steckt"
von Thierry Meyssan, 28. November 2023.


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Der Patzer von Lolwah Al-Khater

Lolwah Al-Khater, katarische Ministerin für internationale Zusammenarbeit, besuchte am 25. November 2023 Tel Aviv.
Es war das erste Mal, dass ein katarischer Regierungsvertreter Israel besuchte.
Sie wurde vom Kriegskabinett empfangen, um die Probleme bei der Umsetzung des Abkommens
über den Geiselaustausch zu lösen.
Sie besuchte auch Gaza.

Gewöhnt mit dem Direktor des Mossad, David Barnea, zu diskutieren, scheint sie nicht begriffen zu haben,
dass dem Kriegskabinett nicht nur Gefolgsleute von Premierminister Benjamin Netanjahu angehören.
Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, traf sie dann, um Zeit zu gewinnen,
Entscheidungen im Namen der Hamas, ohne ihr Einverständnis einzuholen.

Die Mitglieder der ehemaligen Opposition, die sich dem Notstandskabinett angeschlossen hatten und
nun die Diskussion miterlebten, waren schockiert, als sie aus ihrer Rolle als Vermittlerin heraustrat und andeutete,
dass sie über die Hamas, den palästinensischen Zweig der Muslimbruderschaft, Autorität habe.

Joshua Zarka, stellvertretender Generaldirektor für strategische Angelegenheiten im israelischen Außenministerium,
sagte nach dem Treffen, Israel werde "mit Katar abrechnen", sobald es seine Rolle als Vermittler erfüllt habe.

Tatsächlich hat Katar zwar die Möglichkeit, der Hamas Befehle zu erteilen, aber es kann seine Verantwortung
für den Anschlag vom 7. Oktober nicht länger verbergen.
Es ist nicht nur kein Vermittler, sondern auch ein Feind der Israelis.

Kehren wir für einen Moment zur Identität Katars zurück.

Katar und die Vereinigten Staaten

Katar wurde erst 1971 vom Britischen Empire unabhängig.
Sein erster Emir, Khalifa bin Hamad Al Thani, wandte sich dann Frankreich zu.
Er entwickelt sein Land, indem er sich vor leichten Einnahmen durch Kohlenwasserstoffverkauf hütet.
Doch 1995 wurde er von seinem Sohn Hamad bin Khalifa Al Thani gestürzt.
Der neue Emir schloss Gas- aber auch Ölverträge ab, vor allem mit angelsächsischen Unternehmen
(Exxon Mobil, Chevron Phillips, Shell, Centrica), französischen (Total),
chinesischen (China National Offshore Oil, CNOOC, Petrochina), indischen, südkoreanischen und
japanischen Unternehmen.
Geld fließt nun in Strömen.

1996, im Zuge des Oslo-Abkommens, gründete Katar einen panarabischen Fernsehsender, Al-Jazeera,
mit den frankokanadischen Juden David und Jean Frydman, Freunden von Yitzhak Rabin und Yasser Arafat.
Es war ein sofortiger Erfolg. Doch der Sender, der intellektuell an der Friedensbewegung in Israel teilnimmt,
wird zum schwarzen Schaf der Vereinigten Staaten in ihren Kriegen gegen Afghanistan und den Irak.

Im Jahr 2002 schlossen die Vereinigten Staaten ein Militärabkommen mit Katar.
Sie richteten dort auf dem gigantischen Stützpunkt Al-Udeid das Hauptquartier des Kommandos ihrer
Truppen im Nahen Osten, das CentCom ein.
11000 Soldaten und hundert Flugzeuge sind hier stationiert.
Zu diesem Zweck zogen sie ihre Soldaten von Saudi-Arabien ab.

Das Pentagon erinnert den Emir also daran, dass er das Pentagon nicht herausfordern kann:
Eines Morgens wurde er von Spezialkräften in seinem Schlafzimmer geweckt.
Ein US-Offizier versichert ihm, dass die Spezialkräfte ihn gerade vor einem imaginären Staatsstreich geschützt hätten.
Der Emir verstand die Botschaft und kam nun den Forderungen seiner Beschützer nach.

Im Jahr 2005 wurden die Aktionäre von Al-Jazeera durch einen Boykott saudischer Werbekunden erschüttert.
Die Brüder Frydman ziehen sich aus dem Sender zurück.
Sie wird von der Beratungsfirma JTrack komplett neugestaltet.
Sie stellt Bruder Wadah Khanfar an ihre Spitze [1]. Nach und nach zensiert dieser jede Kritik
des "amerikanischen Imperialismus" und geht sogar so weit, bestimmte Bilder zu entfernen,
die amerikanische Verbrechen im Irak zeigen.
Al-Jazeera, dessen Journalisten von US-Streitkräften getötet wurden und deren Kollaborateure in Guantánamo
gefangen genommen und gefoltert wurden, wurde zum Sprachrohr der angelsächsischen Mächte
und gibt dem sunnitischen Islamismus die Stimme.
Im Jahr 2009 besucht Wadah Khanfar die Vereinigten Staaten, wo er von allen Angehörigen der herrschenden Eliten empfangen wurde.

2008 setzte der Emir im Libanon einen neuen Präsidenten verfassungswidrig ins Amt, anstelle des bisherigen Präsidenten.

Bruder Mahmoud Jibril, Chef von JTrack, wird 2011 plötzlich zum Anführer des Protests gegen das Regime,
dessen Minister er „immerhin“ war.
Der palästinensische Bruder Wadah Khanfar verlässt Al-Jazeera, um den Vorsitz einer türkischen Denkfabrik,
des Al-Sharq-Forums, zu übernehmen.
Der Sender wird vom Premierminister Scheich Hamad bin Jassem bin Jaber Al Thani übernommen.
Sofort stellt sich der Sender in den Dienst der NATO, für die er zum wichtigsten Propagandainstrument
in der arabischen Welt wird.
Er gibt eine einseitige Sicht der Konflikte in Libyen und Syrien wieder, um zum Kanal der Muslimbruderschaft zu werden.
Imam Youssef al-Qaradâwî wird der offizielle Prediger des Senders.
Er erklärt seinen Zuhörern, dass Mohammed heute zweifellos auf der Seite der NATO stehen würde.

Katar entwickelt sich zum wichtigsten Vermittler im Nahen Osten.
Es handelt Friedensabkommen zwischen Arabern aus, wo immer die Vereinigten Staaten sie darum bitten,
in der Westsahara, bei innerpalästinensischen Rivalitäten, im Darfur, Eritrea und Jemen.
Es kann seine Macht aber auch nutzen, um Kriege anzuzetteln. So gibt es 2012 dem Sudan unter
Bruder Omar al-Bashir 2 Milliarden Dollar, damit dieser seinen Sondergesandten,
General Mohammed Ahmed Mustafa al-Dabi, abberuft [2].
Letzterer, der bis dahin von allen geschätzt war, vor allem wegen seiner friedlichen Rolle im Darfur,
war zum Vorsitzenden der internationalen Mission der Arabischen Liga in Syrien ernannt worden.
Er und seine Kollegen hatten Zugang zu allem, was sie sehen wollten.
In einem vorläufigen Bericht kam er zu dem Schluss, dass die westlichen Medien lügen und dass es in Syrien
keine Revolution gegeben habe.

2013 dankte der Emir zugunsten seines Sohnes Tamim bin Hamad Al Thani ab.

Die "Golfkrise"

Von Juni 2017 bis Januar 2021 führten Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate eine Blockade
gegen Katar durch, die den Golfkooperationsrat lahmlegte.
Dieser Kalte Krieg ist falsch interpretiert worden. Nach Angaben der Financial Times ist dies mit einer
dunklen Geschichte von Lösegeldzahlungen verbunden, laut anderen, mit einer Erklärung des Emirs,
Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, der den politischen Gebrauch des Islam befürwortet, wie er sowohl
von der Muslimbruderschaft als auch vom Iran praktiziert wird.

In Wirklichkeit war es dem Präsidenten der Arabischen Republik Ägypten, Abdel Fattah al-Sisi, gelungen,
Dokumente von der Geheimgesellschaft der Muslimbruderschaft zu erhalten, die sein Land ein Jahr lang regiert hatte.
Als ehemaliger Direktor des militärischen Geheimdienstes hatte er sie studiert.
Nach der Rede von US-Präsident Donald Trump in Riad gegen den Terrorismus der Muslimbruderschaft (21. Mai 2017)
hatte er verstanden, wie er sie nutzen konnte.
Er hatte daher die in seinem Besitz befindlichen Beweise an den König weitergeleitet, in der Hoffnung,
seine Unterstützung in seinem Kampf gegen die Brüder zu erhalten.
Die Dokumente enthielten Beweise für eine Verschwörung der Muslimbruderschaft und Katars zum Sturz des
Königs von Arabien, Salman bin Abdulaziz Al Saud.
Für den König und seinen Sohn war das ein Schock: Die Bruderschaft, die das Königreich jahrelang verwöhnt hatte,
indem es ihr ein Militärbudget gewährte, das größer war als das ihrer eigenen Armee, erlaubte sich nicht nur
Daesch zu unterstützen, sondern griff auch den Monarchen an.

Am 5. Juni 2017 brachen Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bahrain,
gefolgt von der jemenitischen Regierung von Abdrabbo Mansur Hadi, der libyschen Regierung von Tobruk,
Mauretanien, den Malediven und den Komoren die diplomatischen Beziehungen zu Katar ab.
Diese Länder schließen ihre Land-, Luft- und Seegrenzen zum Emirat und strangulieren es plötzlich.
US-Präsident Donald Trump ergreift Partei und beschuldigt Katar, "religiösen Extremismus" zu finanzieren.
Das Emirat wird von der Türkei, Marokko, der Hamas, dem Iran und Deutschland unterstützt,
wo der nationale Führer der Bruderschaft, Ibrahim el-Zayat, Zugang zum Außenministerium hat.
Niger und Tschad unterstützen Saudi-Arabien.

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bahrain haben Katar ein 13-Punkte-Ultimatum gestellt [3].
Es geht um den Bruch mit dem politischen Islam und seinen Unterstützern, der Türkei und dem Iran.

Die Krise wird erst eine Lösung finden, als US-Präsident Donald Trump versucht, die arabischen Länder untereinander
und mit Israel zu versöhnen.
Er organisiert die Annäherung zwischen Marokko und Israel und dann die der Golfkrise.
Die Kontroverse um den politischen Islam findet im Stillen statt.

Das Emirat Katar und die Muslimbruderschaft

Die Bruderschaft (Ikwan) verfolgt das Ziel, das ihr Gründer, der Ägypter Hassan El-Banna, am Ende des
Ersten Weltkriegs gesetzt hat: die Wiedererrichtung des Kalifats [4].
In einem Brief an den damaligen ägyptischen Premierminister skizzierte er seine drei Ziele:

"eine Reform des Rechts und die Vereinigung aller Gerichte unter der Scharia;
Rekrutierung in die Streitkräfte durch Einführung des Freiwilligendienstes unter dem Banner des Dschihad;
die Verbindung der muslimischen Länder und die Vorbereitung der Wiederherstellung des Kalifats in
Übereinstimmung mit der vom Islam geforderten Einheit."

Der Ikwan ist eine geheime Gesellschaft, die nach dem Vorbild der Vereinigten Großloge von England organisiert ist.
Wir kennen ihre Taten daher nur aus den Zeugenaussagen ihrer ehemaligen Mitglieder oder aus Dokumenten,
die während ihrer Niederlagen beschlagnahmt wurden.

Seit ihrer Gründung hat sich die Bruderschaft mit einer Miliz ausgestattet, die mit der Ermordung ihrer Gegner beauftragt ist.
Sie entwickelte sich zuerst in Ägypten, dann in der gesamten arabischen Welt und in Pakistan.
Das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten benutzten schnell ihre Politiker
(wie Bruder Muhammad Zia-ul-Haq in Pakistan oder Bruder Mahmoud Jibril in Libyen) und ihre Milizen wie Al-Qaida,
Daesch oder die Liga zum Schutz der tunesischen Revolution.
Gleich nach seiner Ankunft im Weißen Haus berief Präsident Barack Obama ein Mitglied der Bruderschaft,
Mehdi K. Alhassani, in seinen Nationalen Sicherheitsrat, um eine dauerhafte Verbindung zu ihr herzustellen [5].

Als die USA die syrische Episode des "endlosen Krieges" begannen, baten sie die Hamas,
ihr Büro von Damaskus nach Doha zu verlegen.
Als Saudi-Arabien 2014 endgültig mit der Bruderschaft brach, trat Katar spontan an ihre Stelle.
Ohne über die gleichen Ressourcen wie sein mächtiger Nachbar [Saudi-Arabien] zu verfügen,
ist das Emirat mit Billigung der Vereinigten Staaten zu seinem wichtigsten Finanzier geworden.
Im Jahr 2018 war es Katar, das die Gehälter der Hamas-Beamten in Gaza übernahm.
Mit Benjamin Netanjahus Einverständnis reist sein Botschafter dorthin mit Koffern voll von kleinen Banknoten
im Wert von 15 Millionen Dollar.
Der Vorgang wird jeden Monat wiederholt.

Im Jahr 2022 erhob US-Präsident Joe Biden Katar in den Rang eines wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten;
Eine Ehre, die nur einem Dutzend Ländern auf der ganzen Welt vorbehalten ist.

Der Patzer von Lolwah Al-Khater beweist, dass Katar mehr ist als das.
Katar übt Autorität über die politische und militärische Strategie der Hamas aus.
Thierry Meyssan

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Und sollte ich vergessen haben, jemanden zu beschimpfen, dann bitte ich um Verzeihung!
Johannes Brahms


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