Übersicht Ukraine, [31.12.2022 11:30]
DEUTSCHE INDUSTRIE
Die Deindustrialisierung Deutschlands belegt mit Zahlen.
TEIL 5
Kokerei und Mineralölverarbeitung:
Schauen wir uns nochmals die Auflistung der energieintensivsten Branchen in der BRD an, so steht hinter der Chemieindustrie (1. Platz) und der Metallerzeugung/Metallbearbeitung (2. Platz) der folgende Bereich: Kokerei und Mineralölverarbeitung (
https://t.me/ukrainekrieg2022/636)
Aus technischen Gründen ist klar, dass Kokereien enorme Energieverbraucher sind (Erhitzung der Kohle auf ca. 1000 Grad Celsius, um Koks und Rohgas zu gewinnen).
Da Koks in den Hochöfen zur Stahlerzeugung benötigt wird, sind die Kokereien eng mit den (weiter oben besprochenen) Stahlproduzenten verbunden, um nicht zu sagen das sie von einander in direkter Abhängigkeit stehen.
Zurzeit sind in Deutschland insgesamt 5 Kokereien in Betrieb, davon 2 in Duisburg:
1 Die Kokerei in Duisburg-Schwelgern ist eine der größten Kokereien der Welt und gehört zu "ThyssenKrupp Steel"
2 Die andere Kokerei in Duisburg-Hüttenheim gehört zu den "Hüttenwerken Krupp Mannesmann (
https://www.hkm.de/stahl/verfahren)" (HKM)
3 Die Kokerei im nahen Bottrop (
https://www.kokerei-bottrop.de/) gehört zu "ArcelorMittal"
4 Die "Zentral-Kokerei-Saar (
https://www.zentralkokerei.de/zks/home/index.shtml.de)" in Dillingen gehört zu "Saarstahl"
Die Kokerei in Salzgitter (
https://karriere-blog.salzgitter-ag.com ... d-kokerei/) gehört zur "Salzgitter AG"
Logischerweise produzieren auch diese Betriebe weniger, da weniger Stahl hergestellt wird. Und unter anderem dadurch kann die Bundesregierung von Gas-Einsparungen reden, was defakto keine sind, es sind Produktionsausfälle
Die zweite Sparte der Branche ist Mineralölverarbeitung:
Mineralölverarbeitung ist ebenfalls eine sehr energieintensive Angelegenheit, denn es geht um das komplizierte Raffinieren von Erdöl, also die Produktion von Dieselkraftstoff, Benzin, Kerosin, Heizöl usw.
Die Mineralölverarbeitung erfolgt in Deutschland in 13 Raffinerien mit einer Rohölverarbeitungskapazität von 101 Millionen Tonnen pro Jahr;
Damit ist die BRD der größte Raffineriestandort und Mineralölmarkt in der EU
1 Die größte Erdölraffinerie der BRD ist die "Rheinland Raffinerie" in Köln-Godorf (Kapazität von 16,3 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr) und gehört dem "Shell"-Konzern.
2 Die zweitgrößte Erdölraffinerie ist die "MiRO" (Mineralöl-Raffinerie Oberrhein) in Karlsruhe (Kapazität von 15,0 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr) und gehört den Konzernen Shell, Esso und Conoco-Phillips.
3 Die drittgrößte Erdölraffinerie befindet sich in Gelsenkirchen, hat eine Kapazität von 12,7 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr und gehört dem BP-Konzern.
Die restlichen 7 größten Raffinerien Produzieren insgesamt 51,8 Mio. Tonnen Rohöl pro Jahr.
Einige der oben genannten Raffinerien gehörten teilweise zu Rosneft. Diese Anteile wurden Verstaatlicht.
Was diese Branche (Kokerei und Mineralölverarbeitung)
extrem wichtig und interessant macht ist die Tatsache, dass nur 18100 Beschäftigte ca. 90 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften.
Es ist die stärkste Branche Deutschlands, wenn man den pro Arbeitnehmer erwirtschafteten Umsatz betrachtet.
Wenn man nun die Lage in der Branche anschaut, so stellen wir fest, dass die Produktion um 6,1 % zurückgegangen ist (
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Presse ... -2022.html). Ein auch nur geringer Abbau der Arbeitsplätze in diesem Bereich würde gravierende Folgen mit sich bringen, wenn man den Umsatz in der Branche anschaut.
Dabei würde es nicht nur die Branche betreffen sondern auch die Stahlindustrie
Zu TEIL 6 (
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Übersicht Ukraine, [31.12.2022 12:01]
DEUTSCHE INDUSTRIE
Die Deindustrialisierung Deutschlands belegt mit Zahlen.
TEIL 6
FAZIT
Schaut man sich die wertvollsten/relevantesten/energieintensivsten (
https://t.me/ukrainekrieg2022/650) Branchen der BRD-Industrie an, fällt der Aspekt extremer Exportabhängigkeit auf.
▪️Beginnen wir beim Maschinenbau: Von den 245 Milliarden Euro Jahresumsatz stammen 153 Milliarden Euro aus dem Export ins Ausland. Das sind also 62%
▪️Kraftwagen/Kraftwagenteile: Von den 413 Milliarden Euro Jahresumsatz stammen 275 Milliarden Euro aus dem Export ins Ausland. Das sind 67%
▪️Elektrik/Elektronik: Von den 193 Milliarden Euro Jahresumsatz stammen 110 Milliarden Euro aus dem Export ins Ausland. Das sind 57%
▪️Chemische Erzeugnisse: Von den 172 Milliarden Euro Jahresumsatz stammen 107 Milliarden Euro aus dem Export ins Ausland. Das sind 62%
▪️Metallerzeugung und -bearbeitung: Von den 120 Milliarden Euro Jahresumsatz stammen 52 Milliarden Euro aus dem Export ins Ausland. Das sind 43%
▪️Sonstiger Fahrzeugbau: Von den 47 Milliarden Euro Jahresumsatz stammen 29 Milliarden Euro aus dem Export ins Ausland. Das sind 62%
Mal sollte also eigentlich Folgendes erwarten:
Angesichts der extremen Exportabhängigkeit der wichtigsten BRD-Industrien müsste die BRD bestrebt sein, alles dafür zu tun, dass auf dem Globus relativ friedliche, den Handel erleichternde, gerechte Verhältnisse herrschen.
Nun erlebt man aber seitens der Deutschen Regierung - wie auch bei irrationalen permanenten Hetze gegen die Russische Föderation -, dass die BRD heftig an dem Ast sägt auf dem die unsere Industrie sitzt: permanente Propaganda und provokative Akte gegen die VR China.
Im Jahr 2021 war die VR China, was die Exporte der BRD betrifft, das zweitwichtigste Land: Deutschland exportierte Waren im Wert von 122 Milliarden Euro in die USA und Waren im Wert von 104 Milliarden Euro in die VR China. Dazu kommt noch das durch die Verlegung der Industrie in die USA wir in Zukunft weniger Exportieren können.
Zusammengefasst: Statt für eine friedliche, sichere Welt zu sorgen, wo eine Steigerung unserer Exporte möglich ist, führt unsere eigene Regierung einen deindustrialisierende Politik gegenüber der deutschen Industrie durch.
Dass diese Taktik keinen Erfolg haben wird, Taktik bei der Russland eine Niederlage erleiden muss und danach den gesamten Wiederaufbau des Westens mit ihren Ressourcen bezahlen soll, ist den meisten seriösen Analytiker vollkommen klar. Die NATO wird gezwungenermaßen zu der Einsicht gelangen müssen, dass die Zeit der unipolaren Weltordnung (1991 - 2021) vorbei ist. Und danach kommt das Unausweichliche ...
Es gibt zurzeit viel Hoffnung auf den Energiepreisdeckel, allerdings kann dieser keine Rettung sein.
Warum?
1 Es gibt pro Konzern nur ein sehr begrenzten "Topf". Dieser wird, manchen Hochrechnungen nach bereits nach 2 Monaten erschöpft sein wird.
2 Werden die Unternehmen automatisch an die Gewinne aus 2021 gekoppelt (Die damalige Produktion und somit die Gewinne waren durch die Einschränkungen sehr begrenzt.). Und bei Überschreitung der Gewinne entfällt die Förderung.
Diese Fakten zeigen ziemlich deutlich auf das der Energiepreisdeckel niemand retten wird.
Wenn man sich all das vorher geschrieben anschaut so wird klar das die Schwerindustrie stark gedrosselt und am runterfahren ist. Dazu brechen die Exporte ganz automatisch ein.
Absolut alle weiteren Branchen hängen direkt oder indirekt von den Energieintensiven Industrie Bereichen ab und drosseln ob sie es wollen oder nicht ihre Produktion.
Sie sind gezwungen teureres Material aus dem Ausland zu Exportieren und unsere Schwerindustrie baut derzeit die Arbeitsplätze ab
Wir wiederholen den Satz aus Teil1:
"Es sind nur 6,7% der insgesamt vorhandenen Industrieunternehmen die eben 20,1% Umsatz der gesamten Industrie machen
" und gerade diese leiden jetzt sehr.
Das Jahr 2023 wird entscheidend für den Standort Deutschland sein.
Die Deindustrialisierung muss gestoppt werden, wenn es überhaupt noch möglich ist