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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 13. Jun 2023, 16:28 
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Die geschlagene ukrainische Armee
von Thierry Meyssan


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Innerhalb von sechs Tagen wurden die von der ukrainischen Armee angesammelten westlichen Waffen fast vollständig zerstört (Munition, gepanzerte Fahrzeuge und Flugzeuge). Man zählt nicht mehr den menschlichen Tribut dieser katastrophalen Gegenoffensive.

Die ukrainische Armee zerschellte auf der ersten russischen Verteidigungslinie und konnte die zweite nicht erreichen, obwohl sieben Wellen sie zu überqueren vorgesehen waren, von denen die letzte in der Nacht vom 9. auf den 10. Juli stattfand.

Die Führer des Atlantischen Bündnisses und die der ukrainischen Armeen geben sich gegenseitig die Schuld an dieser schrecklichen Niederlage.

Die westliche Arroganz ist besiegt.

Thierry Meyssan

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 13. Jun 2023, 16:32 
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Laut CNN wurden mindestens 16 ukrainische Bradleys zerstört

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Laut CNN wurden in der ersten Woche der Gegenoffensive mindestens 16 der 60 Bradley-Schützenpanzer in der Ukraine zerstört [1].

Kiew hält ein striktes Embargo für Informationen über seine Gegenoffensive aufrecht. Es beanspruchte höchstens die Eroberung der Dörfer Neskuchne, Blagodatné, Storojeve und Makarivka, die alle zusammenhängend und am selben Fluss in der Oblast Donezk liegen. In keinem Fall haben die ukrainischen Streitkräfte die russischen Verteidigungslinien durchbrochen, die in diesem Gebiet etwa zehn Kilometer innerhalb des von Moskau befreiten Teils beginnen.


«Ukraine loses 16 US-made armored vehicles, group says, but Kyiv’s forces still gain territory», Brad Lendon, Andrew Carey, Kostan Nechyporenko, Uliana Pavlova & Maria Kostenko, CNN, June 12, 2023.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 13. Jun 2023, 16:40 
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Update zur ukrainischen Gegenoffensive (13. Juni - 11 Uhr)

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Die ukrainischen Streitkräfte sind immer noch unfähig die russische Verteidigungslinie zu durchbrechen. Die heißen Kämpfe vor dieser Linie dauern an, während die russische Luftwaffe militärische Ziele in der Ukraine bombardiert.

In der vergangenen Nacht gelang es den "integralen Nationalisten", den russischen General S. Goratschew zu ermorden.

Die ukrainische 110. mechanisierte Brigade kapituliert (Foto). Es handelt sich um eine Brigade von Wehrpflichtigen und nicht um "integrale Nationalisten".

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 13. Jun 2023, 18:34 
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Der Zusammenbruch von Kiew
von Thierry Meyssan

Das Waffengeschick hat entschieden. Die Stunde der Wahrheit hat gesprochen.
Die ukrainische Gegenoffensive ist kläglich gescheitert.
Die beträchtliche Bewaffnung der NATO war nutzlos.
Das Schlachtfeld ist übersät mit Leichen. Für nichts.
Die Gebiete, die der Russischen Föderation durch ein Referendum beigetreten sind, bleiben russisch.

Dieses "Schachmatt" markiert nicht nur das Ende der Ukraine, wie wir sie kannten,
sondern auch das Ende der Vorherrschaft des Westens, der auf seine Lügen gesetzt hatte.
Die multipolare Welt wird in diesem Sommer anlässlich mehrerer internationaler Gipfeltreffen entstehen können.
Eine neue Denkweise, in der die Gewalt nicht mehr das Gesetz macht.



Dieser Artikel wurde am 10. Juni geschrieben.
Zu diesem Zeitpunkt kamen die einzigen verfügbaren Informationen von Russland
und den alliierten Generalstäben.
Die Ukraine hatte ein totales Embargo auf ihre Gegenoffensive verhängt.
Wir hätten daher mit der Veröffentlichung dieses Textes warten sollen.
Wir dachten jedoch, dass die Ukraine, wenn sie in der Lage gewesen wäre,
die erste russische Verteidigungslinie zu durchbrechen, auch ohne in die Bresche einzudringen,
dies bekannt gemacht hätte.
Aus diesem Grund veröffentlichen wir diese Analyse.



Dateianhang:
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In sechs Tagen, vom 4. bis 10. Juni 2023, startete die ukrainische Armee ihre Gegenoffensive
und erlitt eine schreckliche Niederlage.

Im Laufe des Sommers errichteten die russischen Streitkräfte zwei Verteidigungslinien
in dem von ihnen befreiten Teil Neurusslands und im Donbass.
Sie verhindern den Durchgang aller Tanks.

Die ukrainischen Streitkräfte haben ein Dutzend Angriffspunkte ausgewählt,
um "vom Feind besetztes" Gebiet zurückzuerobern.
Ihre Panzer konnten die erste russische Verteidigungslinie nicht durchbrechen
und stauten sich vor ihr, wo sie einer nach dem anderen von russischer Artillerie und
Selbstmorddrohnen zerstört wurden.

Gleichzeitig beschoss das russische Militär innerhalb des ukrainischen Territoriums
Kommandozentralen und Arsenale mit Raketen und zerstörte sie.

Die ukrainische Luftabwehr war sofort nach ihrer Einrichtung durch russische
Hyperschallraketen zerstört worden.
Ohne diese Abwehr konnten die Ukrainer die von der NATO geplanten Manöver nicht durchführen.

Russland hat seine neuen Waffen nicht eingesetzt, mit Ausnahme seines NATO-Waffenstörsystems
und einiger seiner Hyperschallraketen.

Die Grenze ist nichts anderes mehr als ein langer Friedhof von Panzern und Soldaten.
Die Flughäfen sind voll mit rauchenden Wracks von Mig-29 und F-16.

Die Stäbe der Vereinigten Staaten, des Atlantischen Bündnisses und der Ukraine
geben sich gegenseitig die Schuld für diese historische Katastrophe.

Mehrere hunderttausend Menschenleben und 500 Milliarden Dollar wurden umsonst verschwendet.
Die westlichen Waffen, die in den 90er Jahren die Welt erschütterten, sind wertlos im Vergleich
zum russischen Arsenal von heute.
Die Macht hat die Seiten gewechselt.

Schon jetzt zwingen sich zwei Schlussfolgerungen auf:

NICHT DIE UKRAINISCHE ARMEE MIT DEN "INTEGRALEN NATIONALISTEN" VERWECHSELN

Wenn es auch keine ukrainische Armee mehr gibt, die in der Lage ist, einen Krieg
mit hoher Intensität zu führen, gibt es immer noch die Kräfte der "integralen Nationalisten"
(manchmal auch "Banderisten" oder "Ukro-Nazis" genannt).
Aber sie sind nur für Kriege geringer Intensität ausgebildet.

Ihre Anführer kämpften Ende der 90er Jahre im Auftrag der CIA- und der NATO-Geheimdienste
in Tschetschenien, und manchmal in den 2020er Jahren in Syrien.

Sie sind für gezielte Tötungen, Sabotage und Massakern an Zivilisten ausgebildet.
Nichts anderes.

Es ist ihnen gelungen
die russisch-deutsch-französisch-niederländische Gaspipeline Nord Stream zu sabotieren,
um Deutschland und dann die Europäische Union am 26. September 2022 in eine Rezession zu stürzen.
die Brücke über die Straße von Kertsch (bekannt als "Krim-Brücke") am 8. Oktober 2022 zu sabotieren.
den Kreml mit Drohnen am 3. Mai 2023 anzugreifen,
am 26. Mai 2023 die Ivan Kurs, das Aufklärungsschiff, das die Gaspipeline Turkish Stream im Schwarzen Meer verteidigt, mit Drohnen anzugreifen.
den Kachowka-Staudamm zu sabotieren, um Neurussland am 6. Juni 2023 in zwei Teile zu teilen.
die Ammoniak-Pipeline zwischen Togliatti und Odessa am 7. Juni 2023 zu sabotieren, um die russische Mineraldüngerindustrie zu zerstören

Genauso wie schon in den beiden Weltkriegen und im Kalten Krieg stellten sie ihre
terroristische Fähigkeit unter Beweis, spielten aber auf dem Schlachtfeld keine entscheidende Rolle.

Es ist wichtiger denn je, unter den Ukrainern zwischen den Militärs, die dachten, ihr Volk zu verteidigen,
und den "integralen Nationalisten" [1] zu unterscheiden,
welche sich nicht um ihre Landsleute kümmern und seit einem Jahrhundert versuchen,
die Russen und ihre Kultur auszurotten.

DIE UKRAINE, DIE WIR KANNTEN, IST TOT

Bis jetzt ist die Ukraine vor allem eine Macht der Kommunikation.
Kiew ist es gelungen, die Leute glauben zu machen, dass der Putsch von 2014,
der einen demokratisch gewählten Präsidenten zugunsten integraler Nationalisten stürzte,
eine Revolution war.

In ähnlicher Weise ist es Kiew gelungen, die Menschen vergessen zu lassen,
wie es die Bürger im Donbass niedergemacht hat, indem es ihnen den Zugang
zu öffentlichen Dienstleistungen verweigerte,
die Gehälter der Beamten und Renten an ältere Menschen nicht zahlte
und schließlich die Städte des Donbass bombardierte.
Schließlich gelang es Kiew, dem Westen Märchen aufzutischen und ihn davon zu überzeugen,
dass die Ukraine ein homogenes Land sei, in dem eine einzige Bevölkerung
eine gemeinsame Geschichte erlebte.

Wie in den meisten Kriegen gibt es auch hier einen Aspekt von "Bürgerkrieg“ [2].
Heute muss jeder zur Kenntnis nehmen, dass die von Wladimir Putin veröffentlichte Analyse
im Gegensatz zu dem, was behauptet wurde, keine Rekonstruktion der Geschichte war,
sondern eine faktische Wahrheit.

Die Bevölkerung des Donbass ist zutiefst russisch.
Die von Neurussland (einschließlich der Krim) ist von russischer Kultur,
obwohl sie eine andere Geschichte hat (Neurussland hat nie Leibeigenschaft gekannt).
Die Ukraine hat in der Geschichte nie als unabhängiger Staat existiert,
mit Ausnahme eines Jahrzehnts, in den Zeiträumen 1917-22 und 1941-45,
und weitere drei Jahrzehnte, seit 1991.

Während dieser drei Perioden hörte Kiew nie auf, sein Volk säubern und seine Bürger
massakrieren zu wollen, als die integralen Nationalisten an der Macht waren
(1917-22 mit Simon Petljura, 1941-45 mit Stepan Bandera und
2014-22 mit Petro Poroschenko und Wolodymyr Selenskyj).
Insgesamt haben die "integralen Nationalisten" – wie sie sich selbst nennen – in einem Jahrhundert
mehr als 3 Millionen ihrer Landsleute ermordet.

Bereits während des Ersten Weltkriegs hatte sich die Bevölkerung Neurusslands
um den Anarchisten Nestor Machno erhoben;
während des Zweiten Weltkriegs hatte die Bevölkerung des Donbass und Neurusslands
sich als Sowjets erhoben;
aber diesmal kämpft sie mit den russischen Streitkräften gegen die "integralen Nationalisten" Kiews.

Der einzige Weg, diese Massaker zu stoppen, besteht darin, die "integralen Nationalisten"
von der russisch kultivierten Bevölkerung, die sie töten wollen, zu trennen. [3].

Da die NATO 2014 einen Putsch organisiert hat und sie an die Macht gebracht hat,
gibt es keinen anderen Weg, als die derzeitige Teilung des Landes und sie in Kiew an der Macht zu lassen.
Es sind die Ukrainer, und nur sie, die sie stürzen müssen.

Die aktuellen Militäroperationen haben dies bereits vollbracht.
Der von den Russen befreite Teil stimmte in einem Referendum für den Beitritt zur Föderation.
Der russische Vormarsch im vergangenen Jahr wurde jedoch von Präsident Wladimir Putin
im Rahmen der Verhandlungen, die in Belarus und dann in der Türkei geführt wurden,
mit der Ukraine unterbrochen.
Odessa ist nach wie vor ukrainisch, während es kulturell russisch ist.
Transnistrien ist immer noch moldauisch, während es kulturell russisch ist.

Der Krieg ist technisch gesehen beendet.
Keine Offensive wird fähig sein, die derzeitigen Grenzen zu ändern.
Die Kämpfe können sich natürlich in die Länge ziehen und man ist weit von einem Friedensvertrag entfernt,
aber das Spiel ist aus.

In der Ukraine und in Moldawien gibt es nach wie vor ein Problem:
Odessa und Transnistrien sind immer noch nicht russisch.
Vor allem aber bleibt ein grundsätzliches Problem:
Die Mitglieder des Atlantischen Bündnisses haben unter Verletzung ihrer mündlichen
und schriftlichen Verpflichtungen US-Waffen an der Grenze Russlands gelagert
und damit dessen Sicherheit gefährdet.

Thierry Meyssan

Übersetzung
Horst Frohlich
Korrekturlesen : Werner Leuthäusser

[1] „Wer sind die ukrainischen integralen Nationalisten?“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 15. November 2022.

[2] « Le conflit en Ukraine est-il une guerre civile ? » [Ist der Ukrainekrieg ein Bürgerkrieg ?] auch auf Englisch, Réseau Voltaire, 15 novembre 2022.

[3] „Ukraine: Der Zweite Weltkrieg geht weiter“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 26. April 2022.
( alle aufgeführten Berichte weiter unten zu lesen)

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Ungelesener BeitragVerfasst: Fr 16. Jun 2023, 20:06 
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Update zur ukrainischen Gegenoffensive (14. Juni - 11 Uhr)

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Die Front von tausend Kilometer ist stabil. Die russische Verteidigungslinie hält immer noch.

Kiew scheint kaum neue Kämpfer an die Front zu bringen. Die Vereinigten Staaten haben angekündigt,
den Ukrainern Granaten mit abgereichertem Uran zu liefern.
Sie hatten solche bereits aus dem Vereinigten Königreich erhalten.

Präsident Putin sprach von der Schaffung einer Pufferzone zwischen der Ukraine und Russland und räumte ein,
dass einige seiner Einheiten nicht gut auf den Kampf vorbereitet seien.
Er bedauerte die "katastrophalen" Verluste der Ukraine.

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Ungelesener BeitragVerfasst: So 18. Jun 2023, 16:38 
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Russlands angebliche verdeckte Finanzierung »linker« politischer Parteien in Europa

Der Schein trügt: der Beschluss der Vereinigten Staaten, eine mögliche russische Hilfe für anti-europäische Parteien zu untersuchen, zielt nicht darauf ab, die Europäer gegen ausländische Einmischung zu schützen. Es ist eher das Gegenteil. Seit 70 Jahren kontrolliert Washington die westeuropäische Politik und verhindert jegliche Form von wahrer Demokratie.


Dateianhang:
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Laut einem »sensationellen« Artikel der britischen Tageszeitung The Telegraph [1] wurde der oberste Geheimdienstchef der USA, der Director of National Intelligence James Clapper, vom Kongress angewiesen, umfangreiche Ermittlungen im Zusammenhang mit der verdeckten russischen Finanzierung europäischer Parteien in den vergangenen Jahrzehnten aufzunehmen.

Diese Enthüllung – ein klassischer Fall eines »absichtlichen Durchsickerns« – ist eine Warnung an die Adresse ungehorsamer, aber populärer politischer Organisationen in ganz Europa, denen geraten wird, ihre Bemühungen, die Rolle und das Gewicht ihrer jeweiligen Nationalstaaten innerhalb der Europäischen Union zu stärken oder zumindest wieder in ein Gleichgewicht zu bringen, deutlich zurückzufahren. Die ungarische Partei Jobbik, drittstärkste Partei im ungarischen Parlament, die griechische Partei Chrysi Avgi (»Goldene Morgendämmerung«), die italienische Lega Nord und Frankreichs Front National werden ausdrücklich namentlich in der amerikanischen »Warnung« aufgelistet, während andere nichtgenannte »Parteien« in Österreich, der Tschechischen Republik und den Niederlanden darüber informiert werden, sie würden seitens der USA einer »Sicherheitsüberprüfung« unterzogen.

Selbst der neugewählte Vorsitzende der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, steht im Verdacht, heimlich mit den Russen anzubandeln. Schließlich sei jeder europäische Politiker, so »hochrangige britische Regierungsvertreter« gegenüber dem Telegraph, der die Osterweiterung der NATO, die gegen Russland gerichtete Sanktionspolitik oder die gegenwärtige europäische Haltung im Ukraine-Konflikt infrage stelle, im Kern ein bewusstes oder unbewusstes Instrument »russischer hybrider Kriegsführung«.

Die ganze Angelegenheit könnte man als Witz abtun, wenn sie nicht zu gefährlich wäre. Jeder unvoreingenommene Beobachter würde einige einfache Fragen stellen: Was gehen die amerikanischen Geheimdienste eigentlich die Probleme der europäischen inneren Sicherheit an? Sind es nicht die gleichen Dienste, die zahllose politische Organisationen, einzelne Personen und Medien auf dem europäischen Kontinent finanzieren, rekrutieren und kontrollieren? Warum stellen sie so unverschämt ihren Herrschaftsanspruch über Europa zur Schau?

Ein politisch korrekter Befürworter würde argumentieren, die USA hätten Europa nach Ende des Zweiten Weltkriegs vor der »kommunistischen Bedrohung« gerettet, für einen raschen Wiederaufbau der Wirtschaft in Europa gesorgt und trügen bis heute mit ihrem über Europa aufgespannten »Atomschirm« maßgeblich zur Sicherheit des Kontinents bei.

Aber der Blick in die Geschichte sollte nicht erst mit dem Marshall-Plan beginnen, der im April 1948 anlief. Nach der Kapitulation der Nazis im Mai 1945, so könnte ein wenig oder falsch informierter Leser vermuten, hätten die USA vielleicht drei Jahre lang an Planungen für ein umfassendes Investitionsprogramm für Europa gearbeitet – aber damit läge er falsch. Auf der Zweiten Québec-Konferenz vom 14. bis 16. September 1944 legten der amerikanische Präsident Roosevelt und sein Finanzminister Henry Morgenthau dem britischen Premierminister Winston Churchill ihr Programm für Deutschland nach erfolgter Kapitulation vor [2].

Dieses damals streng geheime Dokument sah die Teilung und völlige Deindustrialisierung Deutschlands vor. Das Land sollte in zwei unabhängige Staaten aufgeteilt werden. Die Bergbau- und Industriezentren, einschließlich des Saarlandes und des Ruhrgebietes sowie Oberschlesiens, sollten aus Deutschland herausgelöst und internationalisiert oder von Frankreich bzw. Polen annektiert werden. Im Folgenden einige Auszüge aus dem Dokument:

- Nach ihrem Einmarsch in die [deutschen] Industrieregionen sollen die amerikanischen Streitkräfte alle Fabriken und alle Betriebsanlagen, die nicht umgehend abgebaut werden können, zerstören.
Spätestens sechs Monate nach der Einstellung der Kampfhandlungen sollen alle Industriefabriken und ihre Anlagen, die nicht durch Kriegshandlungen zerstört wurden, entweder völlig abgebaut und aus der Region entfernt oder völlig zerstört werden.
Allen Einwohnern der betreffenden Region muss klargemacht werden, es werde nicht zugelassen, dass sich dieses Gebiet jemals wieder zu einer Industrieregion entwickelt. Alle Personen und ihre Familien, die über entsprechende Fähigkeiten oder eine entsprechende besondere Ausbildung verfügen, sollen ermutigt werden, aus der Region wegzuziehen und sich so weit wie möglich entfernt wieder anzusiedeln.
Alle deutschen Radiosender und Zeitungen, Magazine, Wochenzeitungen usw. sollen ihr Erscheinen so lange einstellen, bis angemessene Kontrollen eingerichtet wurden und ein geeignetes Programm erarbeitet wurde.

So sah also das ursprüngliche »Wiederaufbau«-Programm für Deutschland aus, das später als »Morgenthau-Plan« traurige Berühmtheit erlangte. Die berüchtigte Direktive des Vereinigten Generalstabes 1067 (JCS 1067), die sich an den Oberkommandierenden der amerikanischen Besatzungsarmee in Deutschland richtete und die im April 1946 offiziell erteilt wurde, befand sich völlig im Einklang mit dem obengenannten Dokument aus Québec [3].

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Partition of Germany according to Morgenthau Plan, 1944


Der Morgenthau-Plan erwies sich jedoch rasch als strategischer Fehler. Die USA unterschätzten den ideologischen und kulturellen Einfluss, den die Sowjets auf die europäischen Gesellschaften erreichten. Auf ihr eigenes Urteil angewiesen, schätzten die amerikanischen Strategen die Anziehungskraft falsch ein, die ein sozialistisches System auf die Mehrheit der Bevölkerungen der befreiten Länder ausübte.

Ein breites Spektrum prosozialistischer und prokommunistischer Kräfte begann demokratische Wahlen und politischen Einfluss nicht nur in Osteuropa, sondern auch in Griechenland, Italien, Frankreich und anderen europäischen Ländern zu gewinnen (hierbei wären bspw. Persönlichkeiten wie Palmiro Togliatti und Maurice Thorez zu nennen).

Washington erkannte nun, dass die von ihm erzwungene Deindustrialisierung Europas zu einer Reindustrialisierung nach sowjetischem Muster und einer möglichen russischen Dominanz auf dem europäischen Kontinent führen könnte. Daher vollzogen die USA eine rasche Kehrtwende und ersetzten den Morgenthau-Plan durch den Marshall-Plan, der nach Außenminister George Marshall benannt war.

Im Verlauf der nächsten vier Jahre (1948-1952) stellten die USA Europa zwölf Milliarden Dollar in Form von Krediten, anderen Zahlungen, Leasingmöglichkeiten usw. zur Verfügung. Mit diesen Geldern konnten amerikanische Maschinen und andere Investitionsgüter gekauft werden. Obwohl dieses Programm zweifelsohne den europäischen Volkswirtschaften einen Aufschwung bescherte, war der größte Nutznießer die amerikanische Wirtschaft selbst. Gleichzeitig setzte in ganz Europa und insbesondere in Deutschland eine Welle der politischen Unterdrückung ein.

Weitgehend in Vergessenheit geraten ist in diesem Zusammenhang eine sowjetische Initiative aus dem Jahr 1950, die einen Rückzug der Sowjets aus der DDR und die Wiedervereinigung eines neutralen, blockfreien und entmilitarisierten Deutschlands innerhalb eines Jahres nach Abschluss eines Friedensvertrages vorsah. Eine entsprechende Resolution war am 21. Oktober 1950 auf dem Außenministertreffen des Sowjetblocks in Prag verabschiedet worden. Sie schlug unter anderem die Einrichtung eines gesamtdeutschen Verfassungsrates vor, an dem Ost- und Westdeutschland gleichermaßen beteiligt sein sollten und der die Bildung einer gesamtdeutschen, souveränen, demokratischen und friedliebenden Übergangsregierung vorbereiten sollte. Wie nicht anders zu erwarten, lehnten die amerikanische Regierung und die westdeutsche Regierung in Bonn die Initiative vehement ab [4].

Während eine Volksbefragung zu den Themen »Sind Sie gegen die Remilitarisierung Deutschlands und unterstützen Sie den Abschluss eines Friedensvertrages 1951?« eigentlich in Ost- und Westdeutschland stattfinden sollte, fand sie offiziell nur in Ostdeutschland statt, wobei 96 Prozent mit »Ja« stimmten.

Die Regierungen und Behörden im amerikanisch kontrollierten Teil Deutschlands verweigerten ein entsprechendes demokratisches Vorgehen. Sie erkannten die vorläufigen Ergebnisse der Volksbefragung nicht an, die u.a. von einem »Hauptausschuss zur Volksbefragung« ab Februar 1951 organisiert worden war. Insgesamt nahmen bis Juni 1951 6,2 Millionen Bundesbürger an dem Referendum teil. Von ihnen stimmten 94,4 Prozent mit »Ja« [5].

Die westdeutsche Regung reagierte mit drakonischen Maßnahmen und erließ am 11. Juli 1951 ein »Blitzgesetz«, das die Volksbefragung verbot. Jeder, der verbotenes Schriftgut importierte, die Regierung kritisierte oder verbotene Kontakte zu Vertretern der DDR unterhielt, sollte wegen »Hochverrats« angeklagt werden. Hochverrat konnte mit einer Gefängnisstrafe von 5 bis 15 Jahren geahndet werden.

Zwischen 1951 und 1968 wurde in 200 000 Fällen auf der Grundlage dieses Gesetzes Anklage gegen 500 000 Mitglieder der damaligen Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) oder anderer linksgerichteter Gruppen erhoben. Zehntausende wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, und die meisten von denen, die »freigesprochen« wurden, nahmen ihre politischen Aktivitäten danach nicht mehr auf.

Weitere gesetzliche Bestimmungen schränkten 1953 das Versammlungs- und Demonstrationsrecht ein, und 1956 wurde die KPD verboten.

Weitere Informationen liefert der Dokumentarfilm “Verboten – Verfolgt – Vergessen” – Kalter Krieg in Deutschland von Daniel Burkholz, der interessanterweise auf YouTube nicht verfügbar ist.


Die politische Unterdrückung in Deutschland, die sich von den 1950er-Jahren bis in die 1980er-Jahre hinein erstreckte, sowie andere vergleichbare Ereignisse in anderen europäischen Ländern im gleichen Zeitraum, sind bis heute ein Tabuthema. Operation Gladio in Italien, die Verbrechen der Militärjunta in Griechenland sowie die teilweise bis heute unaufgeklärten Ermordungen europäischer Politiker, die sich offen für einen realistischen historischen Kompromiss mit dem Sowjetblock einsetzten – wie etwa des italienischen Ministerpräsidenten Aldo Moro (1978) und des schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme (1986) – alle diese Ereignisse erhielten weitaus größere Medienaufmerksamkeit. Der frühere Journalist der renommierten Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), Udo Ulfkotte, enthüllte in seinem Bestseller Gekaufte Journalisten die Mechanismen der Medienkontrolle in Deutschland. Aber das ist nur die Spitze des Eisberges.

Dateianhang:
Udo Ulfkotte Gekaufte Journalisten.pdf [3.01 MiB]
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Das praktisch völlige Ausbleiben einer Reaktion Berlins auf die Enthüllungen Edward Snowdens zur umfassenden elektronischen Ausspähung führender deutscher Politiker und Eliten durch die amerikanische NSA bedeutet nichts anderes, als dass Deutschland den Verlust seiner Souveränität hingenommen und nun nichts mehr zu verlieren hat.

Wenn man vor dem Hintergrund all dieser Fakten den eingangs erwähnten Artikel im Telegraph noch einmal, aber dann mit anderen Augen, liest, kann man dann immer noch der Überzeugung sein, dass die USA tatsächlich der Garant der europäischen Souveränität sind? Ist es nicht eher so, dass Washington unter dem Vorwand einer vermeintlichen »russischen Bedrohung« das politische Establishment und die Zivilgesellschaft in Europa kontrollieren und einschüchtern will, um ein einfaches und primitives Ziel zu erreichen: Die Schafherde soll in der Koppel bleiben?

Andrey Fomin

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Russland erinnert daran, dass Polen und das Dritte Reich bereits 1938 die Deportation von Juden geplant hatten
VOLTAIRE NETZWERK | 25. DEZEMBER 2019
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Reichskanzler Adolf Hitler und der polnische Botschafter Józef Lipski (rechts im Bild).

In seiner Rede vor dem russischen Militärhauptquartier am 24. Dezember 2019 sagte Präsident Wladimir Putin, er habe nach dem Zusammenbruch von Berlin im Jahre 1945 dort beschlagnahmte Archivdokumente einsehen können.

Sie bezeugen, dass das Polen nach Marschall Józef Pilsudski, im Jahr 1938, mit dem Deutschen Reich an die Deportation polnischer und deutscher Juden nach Afrika gedacht und sie geplant hat.

Die Dokumente stehen wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem "Madagaskar-Plan", der Gegenstand einer gemeinsamen Kommission der beiden Staaten, der Lepecki-Kommission, war. Dieses Projekt war eine Initiative des französischen Außenministers Georges Bonnet [1], der, begeistert von der Judenpolitik des Reiches, seinem deutschen Amtskollegen Joachim von Ribbentrop vorgeschlagen hatte, französische und deutsche Juden in diese ferne Kolonie zu deportieren. Das Projekt wurde aber zu Beginn des Zweiten Weltkriegs aufgegeben, weil der Transport der Juden dorthin aufgrund der Gegenwart der britischen Marine nicht möglich war.

Präsident Putin verknüpfte diese Erinnerung mit der historischen Leugnung der gegenwärtigen polnischen Regierung und der Abstimmung des Europäischen Parlaments über eine Entschließung, die die Sowjetunion für den Zweiten Weltkrieg verantwortlich macht [2].



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Reichskanzler Adolf Hitler und der polnische Botschafter Józef Lipski (rechts im Bild).

In seiner Rede vor dem russischen Militärhauptquartier am 24. Dezember 2019 sagte Präsident Wladimir Putin, er habe nach dem Zusammenbruch von Berlin im Jahre 1945 dort beschlagnahmte Archivdokumente einsehen können.

Sie bezeugen, dass das Polen nach Marschall Józef Pilsudski, im Jahr 1938, mit dem Deutschen Reich an die Deportation polnischer und deutscher Juden nach Afrika gedacht und sie geplant hat.

Die Dokumente stehen wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem "Madagaskar-Plan", der Gegenstand einer gemeinsamen Kommission der beiden Staaten, der Lepecki-Kommission, war. Dieses Projekt war eine Initiative des französischen Außenministers Georges Bonnet [1], der, begeistert von der Judenpolitik des Reiches, seinem deutschen Amtskollegen Joachim von Ribbentrop vorgeschlagen hatte, französische und deutsche Juden in diese ferne Kolonie zu deportieren. Das Projekt wurde aber zu Beginn des Zweiten Weltkriegs aufgegeben, weil der Transport der Juden dorthin aufgrund der Gegenwart der britischen Marine nicht möglich war.

Präsident Putin verknüpfte diese Erinnerung mit der historischen Leugnung der gegenwärtigen polnischen Regierung und der Abstimmung des Europäischen Parlaments über eine Entschließung, die die Sowjetunion für den Zweiten Weltkrieg verantwortlich macht [2].


[1] Georges Bonnet war Minister auf dem rechten Flügel der Radikalen Partei. Er unterstützte die Münchner Abkommen und unterzeichnete ein deutsch-französisches Bekenntnis zur friedlichen Zusammenarbeit. Siehe: „Der Tag, den der Westen gerne vergisst“, von Michael Jabara Carley, Übersetzung Horst Frohlich, Strategic Culture Foundation (Russland), Voltaire Netzwerk, 25. September 2015.

[2] „Das Europäische Parlament behauptet, die Sowjetunion sei für den Zweiten Weltkrieg verantwortlich“, 2019/2819(RSP), Voltaire Netzwerk, 19. September 201

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Der Krieg gegen die historische Wahrheit ist eine Langzeitkampagne der Nato
von Mateusz Piskorski
Die Nato ist ein uraltes Bündnis, das Europa vom Nationalsozialismus befreit hat und uns alle vor dem russischen Bären schützt – das ist das, was wir glauben sollen. Die historische Wahrheit ist ganz anders, aber die Nato bemüht sich, sie zu ändern. Eine langfristige Aufgabe mit düsteren Auswirkungen.


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Am 8. und 9. Juli ist Warschau Gastgeber für den jüngsten Nato-Gipfel, die Versammlung der Spitzen der verbündeten Mitgliedstaaten im Format des Nordatlantikrats. Das Warschauer Treffen wird der 25. Gipfel in der Geschichte der Nato sein; auf ihm werden Vereinbarungen weiterentwickelt, die bei dem vorangegangenen Gipfel der Stabschefs der Mitgliedsländer in Newport 2014 erreicht wurden. Im Besonderen geht es um die Schaffung einer schnellen Eingreiftruppe auf dem Territorium der Länder Osteuropas, die in der Lage sein soll, Kampfeinsätze an der sogenannten Ostflanke der Allianz auszuführen. Der polnische Außenminister Witold Waszczykowski betonte, dass auf dem Gipfel die Einrichtung ständiger Nato- und insbesondere US-Militärbasen auf polnischem Staatsgebiet bekannt gemacht wird.

2.500 Teilnehmer neben 1.500 ausländischen Journalisten werden erwartet. Für dieses Ereignis wurde das moderne Nationalstadion im Warschauer Zentrum gepachtet. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden in Verbindung mit möglichen Terrordrohungen und Protesten öffentlicher Verbände verschärft, die bereits ihre Absicht erklärt haben, in der polnischen Hauptstadt eine Art Gegengipfel abzuhalten.

Mit den Vorbereitungen für das Ereignis geht eine intensive Informationskampagne einher, deren Hauptaufgabe es ist, Ängste vor angeblichen aggressiven Handlungen und Plänen Russlands zu schüren. Der Kampf um das historische Gedächtnis ist Teil dieser langfristigen Kampagne. Hierbei muss erkannt werden, dass die Neubewertung historischer Fakten und die Leugnung der Rolle der Sowjetunion im Großen Sieg von 1945 in den baltischen Staaten und in Rumänien eine gewisse historische und politische Grundlage haben, wo die Autoren der Nato-verordneten Geschichte sich oft direkt auf lokale kollaborierende Bewegungen beziehen und ihre Tätigkeit als Beispiele für den „Kampf um Unabhängigkeit“ von der Sowjetunion darstellen.

In Polen wird die Situation anders beurteilt, dort ist es recht schwierig, Unterstützung für die These zu bekommen, dass die Befreiung nicht die Rettung der polnischen Bevölkerung vor Hitlers Völkermord war. Die Neuformatierung der Geschichte der Neuzeit wurde durch staatliche Stellen wie das polnische Institut für Nationales Gedenken koordiniert. All diese Aktivitäten zielen darauf, kognitive Dissonanzen zu vermeiden, dass also die Bevölkerung Osteuropas nicht auf Denkmäler schauen und der Befreiung von Nazi-Deutschland durch die Rote Armee gedenken kann, wodurch in Frage gestellt würde, dass Russland der historische ewige Feind und Aggressor ist.

Die Wahrnehmung historischer Fakten neu zu formatieren ist Bestandteil dieses langfristigen, recht vielschichtigen Vorhabens. Es ist unmöglich, so etwas im Lauf der zwei Monate bis zum Gipfel zu schaffen. Jedoch können andere Bemühungen parallel vorgenommen werden.

Im Rahmen des Informationskriegs veröffentlichen osteuropäische Medien regelmäßig Material über die Stationierung von Atomsprengköpfen in der Gegend von Kaliningrad. Die bloße Existenz dieser Region als Staatsgebiet der Russischen Föderation wird als Existenzbedrohung für die Nachbarländer herausgestellt. An der Südflanke ist eine solche Rolle im Prozess der Verstärkung des Bedrohungsgefühls an Transnistrien vergeben. So verschreckt Kaliningrad die baltischen Völker und die Polen, während Transnistrien benutzt wird, um die Rumänen und in geringerem Ausmaß die Bulgaren zu verschrecken.

Der Informationskrieg wird systematisch und professionell geführt. Sein Beginn stand im Zusammenhang mit der Notwendigkeit, die öffentliche Meinung auf die Stationierung von Raketenabwehrsystemen in Osteuropa vorzubereiten.

Durch den Prozess der Normalisierung der Beziehungen zwischen dem Westen und dem Iran waren die PR-Manager der Nato gezwungen, endlich zuzugeben: Die Raketensysteme sind ausschließlich gegen die imaginäre russische Gefahr gerichtet.

Polen versucht, eine führende Rolle in den skandinavischen und baltischen Gebieten des Wettrüstens in Osteuropa zu spielen. Rumänien wiederum versucht, in der Schwarzmeer-Region die Initiative zu ergreifen. Aber dort ist alles viel schwieriger geworden, seit die Türkei mittlerweile über ein halbes Jahr lang als Führer der antirussischen Koalition agiert. Dieselbe Türkei hat gewisse geopolitische Ambitionen unter Beweis gestellt.

Gleichwohl versucht Bukarest, Washingtons Mangel an vollständigem Vertrauen zu Erdogan zu nutzen und und das Pentagon mit alternativen Dienstleistungen zu versorgen. Die vom rumänischen Verteidigungsminister Mihnea Motoc vorgeschlagene Initiative für eine kombinierte Schwarzmeer-Nato-Flotte, an der sich auch die Länder beteiligen, die noch nicht Bündnismitglieder sind, die Ukraine und Georgien also, ist ein Beispiel für solch ein Vorgehen.

Die Vorbereitungen des Gipfels wurden sorgfältig vom amerikanischen Außenministerium beobachtet. John Kerrys Vertreter Anthony Blinken besuchte kürzlich eine Reihe von osteuropäischen Staaten. Die Gespräche des amerikanischen Funktionärs mit seinen osteuropäischen Kollegen liefen auf eins hinaus: Die früheren Mitglieder des Ostblocks sollten bei dem Gipfel ohne Vorbehalt Washingtons Haltung unterstützen, insbesondere im Hinblick auf den Militärausbau der Nato an der sogenannten Ostflanke, und sie sollten die Verteidigungskosten in ihren Staatshaushalt übernehmen.

Blinken unterstrich, dass Russland vorhabe, die Nato-Streitkräfte noch vor dem Gipfel zu provozieren. Als Beweis für seine Worte wies er auf die Patrouillen der russischen Streitkräfte über der Ostsee hin. Er vergaß allerdings zu sagen, dass die Ursache für das Interesse der russischen Luftwaffe die Anwesenheit von US-Kriegsschiffen ist. Aber den amerikanischen Amtspersonen zufolge ist dies eine Bagatelle, die es unter den Voraussetzungen des Informationskrieges nicht wert ist, genannt zu werden.

Blinken stellte sicher, dass der amerikanische Präsident sich in der polnischen Hauptstadt sicher fühlen wird. Um den Gipfel unter guten Rahmenbedingungen abzuhalten, hat die Regierung in Warschau mit Bezug auf eine terroristische Bedrohung ein Gesetz verabschiedet, nach dem die Veranstaltung jeder Art von Kundgebungen oder Mahnwachen bei dem äußerst wichtigen internationalen Ereignis dieses Gipfels verboten ist.

All dies wurde aus Besorgnis um das Wohlergehen Barack Obamas, des Chefs dieses neuen, proamerikanischen Europa, vorgenommen. Offiziell betragen die Ausgaben des polnischen Verteidigungsministeriums für dieses Treffen der Bündnis-Staatschefs 40 Millionen Dollar. Allein diese Information kann in der Tat Missverständnisse aufwerfen und die Bürger der polnischen Hauptstadt während der Sommertage des Nato-Gipfels in die Reihen der Demonstranten bringen.

Mateusz Piskorski

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Ungelesener BeitragVerfasst: So 18. Jun 2023, 17:09 
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Anglo-amerikanische Geldbesitzer organisierten den zweiten Weltkrieg
Anlässlich des 70. Jahrestages des Sieges gegen den Nationalsozialismus veröffentlichen wir eine Studie von Valentin Katasonov zur Finanzierung der NSDAP und die Aufrüstung des Dritten Reiches. Der Autor benützt neue Dokumente, die die Organisierung von dem zweiten Weltkrieg durch US- und UK-Banker bestätigen, welche von Präsident Franklin Roosevelt und Premierminister Neville Chamberlain beschützt wurden, in der Hoffnung die UdSSR zu zerstören. Diese Studie wirft neue Fragen auf, die in einem zukünftigen Artikel behandelt werden.

10. MAI 2015

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Hjalmar Schacht (links), Hitlers Finanzminister, mit seinem engen Freund Montagu Norman, Gouverneur der Bank of England von 1920 bis 1944. Laut offengelegten Dokumenten der Bank of England im Jahr 2012, befand sich das tschechoslowakische Gold in London auf einem Unterkonto unter dem Namen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS), der Basler Bank der Zentralbanken. Als die Nazis im März 1939 in Prag einmarschierten, sandten sie sofort bewaffnete Soldaten in die Büros der Nationalbank. Die Tschechischen Leiter mussten unter Todesdrohungen zwei Transfer-Anfragen senden. Die erste wies die BIS an, 23,1 Tonnen, des in der Bank of England deponierten Goldes, von dem tschechoslowakischen BIS Konto, auf das Reichsbank BIS Konto zu überweisen, das auch in der Threadneedle Street lag. Die zweite Weisung befahl der Bank of England fast 27 Tonnen Gold der Nationalbank der Tschechoslowakei auf das BIS Konto der Bank of England zu übertragen.



Der Krieg wurde nicht durch einen verrückten Führer entfesselt, der gerade Deutschland regierte. Der zweite Weltkrieg ist ein Projekt der Welt Oligarchie oder der anglo-amerikanischen "Geld-Besitzer". Mit solchen Instrumenten wie das US Federal Reserve System und die Bank of England begannen sie den nächsten Welt-Konflikt globaler Größe unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg vorzubereiten. Die UdSSR war das Ziel.

Die Dawes und Young Pläne, die Gründung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS für Bank of International Settlements), Deutschlands Einstellung der Reparations- Zahlungen, die es nach dem Pariser Friedensvertrag hätte zahlen müssen und die Zustimmung der ehemaligen Verbündeten Russlands in dieser Entscheidung, umfangreiche ausländische Investitionen in die Wirtschaft des Dritten Reiches, die Militarisierung der deutschen Wirtschaft und die Verstöße gegen die Bestimmungen des Pariser Vertrags – sie alle waren wichtige Meilensteine auf dem Weg der Vorbereitung des Krieges.

Hinter der Verschwörung waren Schlüsselfiguren: die Rockefellers, die Morgans, Lord Montagu Norman (der Gouverneur der Bank of England), Hjalmar Schacht (Präsident der Reichsbank und Minister der Wirtschaft in der Hitler-Regierung). Der strategische Plan der Rockefellers und Morgans war Europa wirtschaftlich zu unterwerfen, Deutschland mit ausländischen Investitionen und Krediten zu sättigen, um einen vernichtenden Schlag gegen die Sowjetunion auszuführen, damit die Sowjetunion in das kapitalistische Weltsystem als Kolonie zurückgeführt würde.

Montagu Norman (1871-1950) spielte eine wichtige Rolle als Vermittler, um den Dialog zwischen den amerikanischen Finanzkreisen und Deutschlands Wirtschaftsführer aufrecht zu halten. Hjalmar Schacht organisierte die Wiederbelebung des deutschen Verteidigung-Sektors der Wirtschaft. Die von den "Geld-Besitzern“ unternommene Operation wurde von Politikern wie Neville Chamberlain, Franklin Roosevelt und Winston Churchill verschleiert. In Deutschland wurden die Pläne von Hitler und Hjalmar Schacht durchgeführt. Manche Historiker sagen, dass Hjalmar Schacht eine wichtigere Rolle als Hitler gespielt habe. Schacht hielt sich einfach vom Rampenlicht fern.

Der Dawes-Plan war nach dem ersten Weltkrieg ein Versuch für die Triple-Entente, die Kriegs-Reparationen von Deutschland zu kompromittieren und zu sammeln. Der Dawes-Plan (wie von dem Dawes-Ausschuss unter dem Vorsitz von Charles G. Dawes vorgeschlagen) war im Jahr 1924 ein Versuch, das Reparations-Problem, das die internationale Politik nach dem ersten Weltkrieg und dem Versailler Vertrag bedrängt hatte, zu lösen (Frankreich wollte nicht akzeptieren, dass er 50 % der Reparationen überschreitet). Zwischen 1924 und 1929 erhielt Deutschland gemäß dem Dawes-Plan $ 2,5 Milliarden von den Vereinigten Staaten und $ 1,5 Milliarden von Großbritannien. In heutiger Kaufkraft ist die Summe riesig; sie gleicht $ 1000 Milliarden US-Dollar. Hjalmar Schacht spielte eine aktive Rolle bei der Umsetzung der Dawes-Plans. 1929 fasste er die Ergebnisse zusammen indem er sagte, dass Deutschland in 5 Jahren mehr ausländische Kredite bekommen habe, als die Vereinigten Staaten in den 40 Jahren vor dem ersten Westkrieg. Infolgedessen wurde Deutschland im Jahre 1929 die zweitgrößte globale Industrienation, die Großbritannien hinter sich ließ.

In den 1930er Jahren ging der Vorgang für die Bereitstellung von Investitionen und Krediten an Deutschland weiter. Der im Jahre 1929 geschriebene Young-Plan war ein Programm zur Beilegung der deutschen Reparationen des ersten Weltkriegs, der 1930 offiziell angenommen wurde. Er wurde von dem, vom amerikanischen Industriellen Owen D. Young geleiteten Ausschuss (1929-30) vorgeschlagen, der der Schöpfer und Ex-erster Vorsitzender der Radio Corporation of America (RCA) war, der damals auch im Stiftungsrat der Rockefeller-Stiftung laufend diente und der auch als einer der Vertreter an der Anordnung zur Umstrukturierung der Kriegsreparationen – dem Dawes-Plan von 1924 - beteiligt war.

Gemäß dem Plan entstand 1930 die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) damit Deutschland den Siegern die Reparationen zahlt. In Wirklichkeit gingen die Geldströme in eine andere Richtung - aus den USA und Großbritannien nach Deutschland. Die Mehrheit der strategisch wichtigen deutschen Unternehmen gehörte dem Amerikanischen Kapital oder war zum Teil unter seiner Kontrolle. Einige von ihnen gehörten britischen Investoren. Die deutschen Öl-Raffinerie und Kohle-Verflüssigung-Sektoren der Wirtschaft gehörten Standard Oil (den Rockefellers). Die große chemische IG-Farben Industrie kam unter die Kontrolle der Morgan-Gruppe. 40 % des Telefonnetzes und 30 % der Aktien von Focke Wulf gehörten der amerikanischen ITT. Radio und AEG, Siemens, Osram, die Elektroindustrie Groß Konzerne kamen unter die Kontrolle der amerikanischen General Electric. ITT und General Electric waren Teil des Reiches der Morgan. Mindestens 100 % der Volkswagen-Aktien gehörten der Amerikanischen Ford. Als Hitler an die Macht kam steuerte das US-Finanzkapital praktisch alle strategisch wichtige Sektoren der deutschen Industrie: Ölraffinerien, synthetische Kraftstofferzeugung, Chemie, Automobilbau, Luftfahrt, Elektrotechnik, Radio-Industrie und einen großen Teil des Maschinenbaus (im ganzen 278 Unternehmen). Die führenden deutschen Banken - Deutsche Bank, Dresdner Bank, Donat Bank und einige andere - waren unter US-Kontrolle.

***
Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. Zuvor wurde seine Kandidatur von amerikanischen Bankiers gründlich studiert. Hjalmar Schacht ging in die Vereinigten Staaten im Herbst 1930, um die Nominierung mit amerikanischen Kollegen zu diskutieren. Die Ernennung Hitlers wurde schließlich bei einem geheimen Treffen von Finanziers in den Vereinigten Staaten genehmigt. Er verbrachte das ganze Jahr 1932, um die deutschen Banker davon überzeugen, dass Hitler die richtige Person für die Position wäre. Er erreichte sein Ziel. Mitte November 1932 schickten 17 deutsche Gross Bankiers und Industrielle einen Brief an Präsident Hindenburg, in dem sie ihre Forderung zum Ausdruck brachten, Hitler zum Kanzler von Deutschland zu machen. Die letzte Arbeitssitzung der deutschen Finanziers vor der Wahl am 4. Januar 1933, fand in Kölnat im Haus des Bankiers Kurt von Schröder statt. Danach kam die Nationalsozialistische Partei an die Macht. Dadurch kamen die finanziellen und wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands mit den Angelsachsen auf ein höheres Niveau.

Hitler machte sofort eine Ankündigung, dass er sich weigerte, Nachkriegszeit Reparationen zu zahlen. Dies stellte die Fähigkeit von England und Frankreich, den Vereinigten Staaten ihre Weltkriegs-Schulden zurückzuzahlen, in Zweifel. Washington machte keine Einwände gegen Hitlers Ankündigung. Im Mai 1933 machte Hjalmar Schacht den Vereinigten Staaten einen weiteren Besuch. Dort traf er Präsident Franklin Roosevelt und große Banker, um einen Kredit von $ 1 Milliarde auszuhandeln. Im Juni desselben Jahres besuchte Hjalmar Schacht London für Gespräche mit Montagu Norman. Alles ging reibungslos. Die Briten vereinbarten, ein $ 2 Milliarden-Darlehen zu gewähren. Die Briten machten keine Einwände mit Bezug auf Deutschlands Entscheidung, die Schuldenzahlungen einzustellen.

Manche Historiker sagen, dass die amerikanische und britische Bankers nachsichtig waren, weil die Sowjetunion gegen 1932 den 5-Jahres-Wirtschaftsentwicklungsplan erfüllt hatte, und neue Höhen als eine Industriemacht erreicht hatten. Einige Tausend Unternehmen wurden gebaut, vor allem im Bereich der Schwerindustrie. Die Abhängigkeit der UdSSR für Einfuhr von Maschinenbau war stark zusammengeschrumpft. Die Chancen, die Sowjetunion wirtschaftlich zu erwürgen wurden praktisch auf null reduziert. Sie beschlossen, sich auf Krieg zu verlassen und riefen die außer Kontrolle geratene Militarisierung Deutschlands ins Leben.

Es war einfach für Deutschland, amerikanische Kredite zu erhalten. Im Großen und Ganzen kam Hitler in seinem Land zur gleichen Zeit an die Macht, wie Franklin Roosevelt in den Vereinigten Staaten. Dieselben Bankiers, die Hitler 1931 unterstützten, unterstützten Roosevelt bei der Präsidentschaftswahl. Der neu designierte Präsident konnte nicht anders, als große Kredite an Deutschland zu befürworten. Übrigens bemerkten viele, dass es eine große Ähnlichkeit zwischen Roosevelts "New Deal-Politik" und der Wirtschaftspolitik des deutschen Nationalsozialismus gab. Kein Wunder. Genau dieselben Leute haben beide Regierungen zu der Zeit beraten und mit ihnen gearbeitet. Sie vertraten hauptsächlich US Finanzkreise.

Roosevelts New Deal begann bald zu stolpern. In 1937 stürzte Amerika in den Sumpf der Wirtschaftskrise. 1939 funktionierte die US-Wirtschaft mit 33 % ihrer industriellen Kapazität (es waren 19 % auf dem Höhepunkt der Krise von 1929-1933).

Rexford G. Tugwell, Ökonom, der an Franklin Roosevelts erster Denkfabrik mitarbeitete, eine Gruppe von Columbia University Wissenschaftlern, die halfen, Politikempfehlungen für Roosevelts New Deal zu entwickeln, schrieb, dass 1939 die Regierung versäumt habe, Erfolg zu haben. Es gab ein offenes Meer [eher: viel Zeit AdÜ] bis zum Tag, als Hitler in Polen einfiel. Nur der mächtige Wind des Krieges konnte den Nebel zerreißen. Alle anderen Maßnahmen, die Roosevelt nehmen konnte, waren zum Scheitern verurteilt. [1] Nur der Weltkrieg konnte den US-Kapitalismus retten. 1939 verwendeten die Geldbesitzer alle zur Verfügung stehenden Hebel, um Druck auf Hitler auszuüben und ihn zu einem großen Krieg im Osten zu treiben.

***
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) spielte eine wichtige Rolle während des zweiten Weltkrieges. Sie entstand als Vorposten der amerikanischen Interessen in Europa und als eine Verbindung zwischen angloamerikanischen und deutschen Unternehmen, eine Art Offshore-Zone für kosmopolitisches Kapital, die Schutz vor politischen Prozessen, Kriegen, Sanktionen und anderen Dingen gewährt. Die Bank wurde als eine kommerzielle öffentliche Einrichtung geschaffen, und ihre Immunität vor staatlichen Eingriffen und solchen Dinge wie Steuereinhebung, wurde durch das 1930 in Den Haag gezeichnete internationale Abkommen garantiert.

Die Bankiers der Federal Reserve Bank of New York, die den Morgans, Montagu Norman (Gouverneur der Bank of England) und den deutschen Finanziers: Hjalmar Schacht (Präsident der Reichsbank und Minister der Wirtschaft in der Hitler-Regierung), Walther Funk (der später Hjalmar Schacht als Präsident der Reichsbank ersetzte) und Emil Puhl sehr nahe standen, spielten alle eine wichtige Rolle bei den Bemühungen zur Einführung der Bank. Die Zentralbanken von Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland, Belgien und einige private Banken gehörten zu den Gründern. Die Federal Bank of New York tat ihr Bestes, um die BIS zu erstellen, aber sie wurde nicht als Gründermitglied in die Liste eingetragen. Die USA waren durch die Private First National Bank of New York, J.P. Morgan & Company, die First National Bank von Chicago – alles Bestandteile des Morgan Imperiums - vertreten. Japan war auch durch private Banken vertreten. 1931-1932 traten 19 europäische Zentralbanken der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich bei. Gates W. McGarrah, ein Bankier des Rockefeller-Clan war der erste BIS-Vorsitzende des Vorstands. Er wurde durch Leon Fraser, der den Clan der Morgans vertrat, ersetzt. Der US-Bürger Thomas H. McKittrick war Präsident der Bank während der Kriegsjahre.

Über die BIS-Aktivitäten im Interesse des Dritten Reichs wurde bereits viel geschrieben. Die Bank war in Geschäften mit verschiedenen Ländern verwickelt, einschließlich mit jenen die gegen Deutschland Krieg führten. Seit Pearl Harbor war die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich eine Korrespondenzbank für die Federal Reserve Bank of New York. Es spielte keine Rolle, dass sie während der Kriegsjahre unter Nazi Kontrolle stand, der US-Amerikaner Thomas Huntington McKittrick war ihr Präsident. Soldaten fielen auf den Schlachtfeldern, während die Direktoren der BIS sich in Basel mit den Bankiers von Deutschland, Japan, Italien, Belgien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten trafen. Dort, in der Schweizer Offshore-Zone, war alles friedlich, die Vertreter der Kriegsparteien arbeiteten ruhig in einer Atmosphäre von gegenseitigem Verständnis.

Die Schweiz wurde der Ort, wohin das von Deutschland in allen Ecken Europas beschlagnahmte Gold für die Lagerung transportiert wurde. März 1938, als Hitler Wien eingenommen hatte, wurde ein Teil des österreichischen Goldes in die Stahlkammern der BIS transportiert. Das gleiche passierte mit dem Gold der Tschechischen Nationalbank (48 Millionen USD). Als der Krieg anfing, strömten Flüsse von Gold in die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich. Deutschland bekam es aus Konzentrationslagern und infolge der Plünderung der Vermögen der besetzten Länder (einschließlich was Zivilisten gehörte: Juwelen, Goldkronen, Zigarettenetuis, Geschirr...). Es wurde das Nazi-Gold genannt. Das Metall wurde zu Barren geschmolzen, und in der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, Schweiz, oder außerhalb Europas aufbewahrt. Charles Higham in seinem Trading With The Enemy: An Expose of The Nazi-American Money Plot 1933-1949 (Handel mit dem Feind: eine Darstellung von der Nazi-amerikanischen Geld Verschwörung 1933 – 1949) schrieb, dass während des Krieges die Nazi $ 378 Millionen auf die Konten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich übertrugen.

Noch ein paar Worte über das Tschechische Gold. Die Details sind aufgetaucht, nachdem die Bank of England ihre Archive im Jahr 2012 freigegeben hatte. [2] Im März 1939 eroberte Deutschland Prag. Die Nazis verlangten $ 48 Millionen der nationalen Goldreserven. Ihnen wurde gesagt, dass die Summe schon an die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich überwiesen worden war. Später wurde bekannt, dass das Gold von Basel schon in die Stahlkammern der Bank of England verlegt worden war. Auf den Befehl von Berlin wurde das Gold auf das Reichsbank BIS-Konto übertragen. Dann beteiligte sich die Bank of England an Transaktionen mit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, auf Antrag der Reichsbank. Die Befehle wurden nach London übertragen. Es gab Absprachen zwischen der Deutschen Reichsbank, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und der Bank of England. 1939 brach ein Skandal in Großbritannien aus, da die Bank of England Transaktionen von tschechischem Gold auf Befehl von Berlin und Basel, nicht aber von der Tschechischen Regierung ausgeführt hatte. Zum Beispiel im Juni 1939, drei Monate vor Anfang des Krieges zwischen Großbritannien und Deutschland, half die Bank of England den Deutschen Gold im Werte von 440 tausend Pfund Sterling auf ihre Konten zu bringen und auch etwas Gold nach New York zu übertragen (Deutschland war sicher, dass die Vereinigten Staaten im Falle der deutschen Intervention in Polen nicht den Krieg erklären würden).

Die illegalen Transaktionen mit tschechischem Gold wurden mit stillschweigendem Einverständnis der Regierung von Großbritannien gemacht, obwohl sie wusste, was vorging. Premierminister Neville Chamberlain, Schatzkanzler Sir John Simon und andere Spitzenbeamte taten ihr Bestes, die Wahrheit zu verbergen, einschließlich kompletter Lügen (das Gold wäre an die rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben oder nie an die Reichsbank überwiesen worden). Die vor kurzem freigegeben Dokumente der Bank of England offenbaren die Wahrheit und zeigen, dass die Regierungsvertreter gelogen haben, um sich selbst und die Aktivitäten der Bank of England und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zu verschleiern. Es war einfach, die gemeinsamen kriminellen Aktivitäten zu koordinieren, weil Montagu Norman, Leiter der Bank of England, auch Vorsitzender des Vorstands der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich war. Er hat nie aus seinen Sympathien für die Faschisten ein Geheimnis gemacht.

Der Bretton-Woods-Konferenz, formal als die Geld- und Finanz Konferenz der Vereinten Nationen bekannt, war das Treffen im Mount Washington Hotel, das sich in Bretton Woods, New Hampshire, USA befindet, von 730 Delegierten von allen 44 alliierten Nationen, zur Regulierung des internationalen Währungs- und Finanzsystems nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Die Konferenz fand zwischen dem 1. und 22. Juli 1944 statt. Plötzlich schlug die Sache der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in die Tagesordnung ein. Es wurde berichtet, dass die Bank mit dem faschistischen Deutschland kollaboriert hätte. Ich lasse viele Details weg und möchte nur erwähnen, dass (einige US-Abgeordnete waren gegen den Antrag) die Delegierten die Einigung, die BIS zu schließen, mit großer Mühe erreichen konnten. Diese Entscheidung der internationalen Konferenz wurde nie in die Akten eingetragen. Alle Verruf bringende Informationen mit Bezug auf die Aktivitäten der BIS während des Krieges wurden als Geheimakte klassifiziert. Heute hilft das, um die Geschichte des zweiten Weltkriegs zu fälschen.

Schließlich noch ein paar Worte zu Hjalmar Schacht (1877 – 1970), der Präsident der Reichsbank und Wirtschaftsminister in der Regierung des faschistischen Deutschland war. Er war eine Schlüsselfigur, der die wirtschaftliche Maschine des Dritten Reiches kontrollierte, und der als außergewöhnlicher und allmächtiger Botschafter das anglo-amerikanische Kapital in Deutschland vertrat. Im Jahr 1945 wurde Schacht in Nürnberg am 1. Oktober 1946 freigesprochen. Wie man mit Mord davonkommt. Genauso, wie es mit Hitler geschah. Aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen war er nicht auf der führenden Kriegs-Verbrecher-Liste von 1945. Mehr dazu, Schacht kehrte zu seinem Beruf zurück, so als wäre nichts passiert und gründete die Schacht GmbH in Düsseldorf. Dieses Detail könnte unbemerkt bleiben, obwohl es als ein weiterer Beweis für die Tatsache spricht, dass die anglo-amerikanischen "Geld-Besitzer" und ihre bevollmächtigten Vertreter in Deutschland das Ergebnis des zweiten Weltkriegs vorbereitet und bis zu einem gewissen Grad beeinflusst haben. Die "Geld-Eigentümer" möchten die Geschichte des Krieges neu schreiben und seine Ergebnisse ändern.

Valentin Katasonov
Quelle
Strategic Culture Foundation (Russland)


1] P.Tugwell, The Democratic Roosevelt, A Biography of Franklin D. Roosevelt, New York, 1957, p 477.

[2] bankofengland.co.uk.

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Ungelesener BeitragVerfasst: So 18. Jun 2023, 17:23 
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Wie Deutschland geteilt wurde. Lektionen für die Ukraine
von Yuriy Rubtsov
Westliche Nationen haben ihre Unterstützung des neuen Nach-Putsch-Regimes von Kiew mit der Behauptung gerechtfertigt, dass sie verhindern wollen, dass Russland die Ukraine als einheitlichen Staat zerstört. Allerdings ist es immer offensichtlicher, dass es in Wirklichkeit Washington, Brüssel, Bonn und jetzt Warschau sind, die die ukrainische Zerstückelung herbeiführen.
14. DEZEMBER 2014

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Der Sprecher des polnischen Parlaments, Radek Sikorski, begann vor kurzer Zeit eine zweifelhafte Geschichte über ein Gespräch von 2008 zwischen Polens früherem Ministerpräsidenten Donald Tusk und Vladimir Putin in Umlauf zu bringen, in dem Putin vorgeschlagen habe, dass Tusk sich den Abbruch der Ukraine genau überlegen sollte. Nachdem Tusk sich sorgfältig von dieser unangenehmen Information zurückgezogen hatte, ruderte Sikorski zurück und behauptete, dass er falsch verstanden worden wäre. Aber die Polen brauchten dieses Manöver, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie Europäische politische Insider wollten, dass Warschau die Zukunft der Ukraine sähe.

Es wäre für ukrainische Patrioten nützlich zu beachten, dass der Westen nach dem zweiten Weltkrieg umfangreiche Erfahrung im Abbruch eines Staates gewonnen hat – eines Staates, der viel mächtiger und gut verankert war, obwohl er eine militärische Niederlage erlebt hatte. Dieser Staat war Deutschland. Da Deutschland derzeit für die amerikanische Haltung als Cheerleader [Pompon Girl] in der ukrainischen Frage dient, könnte es ganz nützlich sein, einen Blick auf Berlins Erfahrungen in dieser Zeit zu werfen. Könnte die Rolle Deutschlands in der Planung für die Spaltung der Ukraine vielleicht eine Rache für die Niederlage von 1945, wenn auch in kleinerem Maßstab, sein?


Als die Frage über die Zukunft Deutschlands zum ersten Mal auf der Konferenz von Teheran im November-Dezember 1943 gestellt wurde, sprach Joseph Stalin, der Leiter der sowjetischen Delegation, zugunsten der Erhaltung der Integrität des deutschen Staates, selbst nach der Nazi-Niederlage.

Als die Staatsmänner der UdSSR, der USA und von Großbritannien nach dem zweiten Weltkrieg auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 Deutschlands Charta mit Schwierigkeiten ausgearbeitet hatten, erkannten sie die Notwendigkeit der «kompletten Abrüstung, Entmilitarisierung und Zerstückelung Deutschlands als gebührende Voraussetzung für den zukünftigen Frieden und Sicherheit ». Allerdings, selbst auf der Potsdamer Konferenz (Juli-August 1945) war die endgültige Trennung von Deutschland noch nicht eine ausgemachte Sache. Die Alliierten einigten sich auf ein System einer vierteiligen Besetzung von Deutschland, mit dem Ziel der Entmilitarisierung und Demokratisierung; Es wurde auch beschlossen, dass «während der Zeit der Besetzung, Deutschland als wirtschaftliche Einheit behandelt werden sollte». Es war geplant, dass während der Besatzung die obersten Kommandanten der Streitkräfte der UdSSR, USA, UK und Frankreich, jeder in seiner eigenen Besatzungszone, die oberste Autorität ausüben würde. Und in Sachen die Deutschland als Ganzes betreffen, müssten Sie als Mitglieder des Kontrollrates zusammenarbeiten.

Konzentrieren wir uns auf diesen letzten Punkt: ein Kontrollrat wurde geschaffen - eine einheitliche Aufsichtsbehörde aus den Alliierten Mächten bestehend - und wenn ihre Mitglieder zusammen gearbeitet hätten, hätte diese Institution leicht die politische, wirtschaftliche und territoriale Integrität des Nachkriegsdeutschlands bewahren können. Die Autorität der Kontroll-Behörde war im wesentlichen unbegrenzt - innerhalb des besetzten Landes erließ der Rat Gesetze, Anordnungen, Richtlinien und andere Rechtsinstrumente, die die Arbeit der Verwaltungsbehörden in den Alliierten Besatzungszonen leiteten und das öffentliche Leben regelten.

All dies war jedoch nur möglich, wenn jeder einzelne der Alliierten einen wahren guten Willen gezeigt, und eine gemeinsame Perspektive im Hinblick auf die Zukunft dieses Landes, das eine militärische Niederlage erlitten hatte, geteilt hätte, das jedoch Hoffnung auf eine vielversprechende Zukunft bewahrte. Der in Potsdam ausgehandelte Mechanismus um Entscheidungen zu treffen, welche die einstimmige Unterstützung aller vier Vertreter der Besatzungsmächte verlangte, sollte helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Mehrere wichtige Entscheidungen des Kontrollrates, die den Verlauf der Entwicklung Deutschlands nach dem Krieg bestimmten, waren Ende 1945 fertiggestellt worden. Beispielsweise sind Gesetze erlassen worden, um die Entnazifizierung und Demokratisierung sowohl der Gerichtsbarkeit und der Justizverwaltung zu gewährleisten, als auch um die alten Nazi-Gesetze abzuschaffen. Die Gesetzgebung sollte unter anderem auch die Demilitarisierung Deutschlands und die Bestrafung von Personen, die Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen Frieden und Menschlichkeit begangen hatten, bewerkstelligen. Trotz der Auseinandersetzungen wurden diese Entscheidungen erfolgreich ausgehandelt, die den Glauben an die Zukunft dieses Joint-Management-Systems für Deutschland erlaubten, aber die Arbeit des Kontrollrates und anderer administrativer, rechtlicher und wirtschaftlicher Einrichtungen schien allmählich außer Kontrolle geraten zu sein.

Beispiele für allgemein verständliche Vereinbarungen mit viel weniger Konsens wurden jedoch immer seltener, als man zu den großen Fragen der menschenwürdigen Lebensbedingungen für die deutsche Öffentlichkeit kam. Ein Mitglied des Kontrollrates aus der UdSSR, Chef der sowjetischen Militärverwaltung, Marschall Georgi Schukow erinnerte: „Das amerikanische und britische Verwaltungspersonal des Kontrollrates wurde wie auf ein Stichwort, plötzlich weniger entgegenkommend in allen Fragen... Es wurde immer schwieriger, einen Weg für die Beilegung von Streitigkeiten zu finden, vor allem, als wichtige Probleme diskutiert wurden. Dazu zählten: Ausrottung des militärischen und wirtschaftlichen Potenzials des deutschen Militarismus, die Entwaffnung von Militäreinheiten, und die entscheidende Ausrottung des Faschismus und die Beseitigung jeder Art von Nazi-Ordnung in den von England und den Vereinigten Staaten kontrollierten Besatzungszonen“.

Der Marschall hatte seinen Finger auf die Wunde gelegt: die Sowjetunion und die Westalliierten besaßen diametral entgegengesetzte Positionen. Mehr als jedes andere Land suchte die Sowjetunion, - ein Land, das die destruktive Macht des Dritten Reiches aus erster Hand erlebt hatte, - die lokale Umgebung ihrer Zone permanent zu verändern, um die Wiederbelebung des Militarismus oder Nationalsozialismus zu verhindern. Nämlich durch die Erstellung der richtigen Umgebung, durch demokratische Umwandlung, um für das deutsche Volk einen friedlichen, wirtschaftlich stabilen Staat zu schaffen. Die westlichen Länder hatten ganz andere Ziele. Zunächst hofften sie, dass die militärische Niederlage Deutschlands dessen Ende als zukünftige wirtschaftliche Konkurrenz bedeuten würde. Zweitens betrachteten die Vereinigten Staaten dieses Land von Anfang an als einen riesigen Markt, reif für die Ausbeutung durch amerikanisches Großkapital.

Marschall Schukov notiert ein Detail in seinen Memoiren: 5 Millionen Tonnen flüssigen Stahls reichten aus, um Deutschlands Nachkriegs-Bedürfnisse zu stillen, aber die Alliierten bestanden darauf das Kontingent zu verdoppeln. Mit einigen Schwierigkeiten und nach tagelangen Verhandlungen legten sie die obere Grenze auf 8 bis 9 Millionen. „Aber für sie hatte der Sinn davon nichts mit den Bedürfnissen des deutschen Volkes zu tun, sondern mit der Erhaltung des militärischen und wirtschaftlichen Potenzials der westlichen Regionen Deutschlands“ schreibt Schukow. Diese Politik hat besonders zynische Obertöne, wenn man bedenkt, dass im Gegensatz zu dem westlichen Teil des Landes, wo der Großteil des Stahls verhüttet wurde, die östlichen Regionen - die sowjetische Besatzungszone - in Ruinen lag.

Die gleichen Ziele – nämlich um das wirtschaftliche und militärisch wirtschaftliche Potenzial von den westlichen Besatzungszonen zu erweitern - könnten in den Versuchen der ehemaligen Verbündeten der UdSSR gesehen werden, um Industrieanlagen außer Acht zu lassen, die laut den Potsdam Vereinbarungen nicht notwendig waren, um Deutschlands Friedenszeit Bedürfnisse auf dem von den Alliierten verhandelten Niveau zu halten, und die daher entweder zerstört oder als Reparationsleistung beschlagnahmt hätten werden sollen. 1947 waren mehr als 450 militärische Anlagen der britischen und amerikanischen Zonen von der Liste verschwunden.

Mit Blick auf eine künftige Konfrontation mit der Sowjetunion sahen die westlichen Mächte den vor kurzem besiegten Feind, als eine politische und militärische unvorhergesehene Kraft, die bewahrt werden sollte. Die Westalliierten könnten es selbst so weit treiben, um das Personal und die militärische Ausrüstung von mehreren großen Wehrmacht Einheiten zu verwenden, um ihre Ziele zu verfolgen.

Die unbestreitbare historische Tatsache bleibt, dass es der Westen - nicht die Sowjetunion - war, der die Trennung von Deutschland anführte.

Anglo-amerikanische Verwaltung Büros wurden seit Sept. 1946 eingerichtet, die eigenständig handelten, um Wirtschaft, Ernährungs-Versorgung, Landwirtschaft, Transport, Finanzen und Kommunikation zu verwalten. Am Ende dieses Jahres zogen die Westalliierten zunächst die amerikanischen und britischen Besatzungszonen in eine Zweier-zone zusammen, und annektierten dann auch die französische Besatzungszone, um eine Dreier-zone zu bilden. Es wurde ein Wirtschaftsrat für diese vereinte Wirtschaft geschaffen, so wie die Bank Deutscher Länder, die im Juni 1948 begann, die neue Deutsche Mark auszugeben, die dann in den westlichen Besatzungszonen in Umlauf kam. Im April 1949 wurden die Gesetze abgeschafft, die Industriesektoren verboten hatten und der Abbau der Militärproduktion wurde eingestellt.


Die Berlin-Krise 1948, die die Konfrontation zwischen den ehemaligen Alliierten schnell erhöhte, entwickelte sich zu einem kalten Krieg, der der Todesstoß für jede Hoffnung war, um einen deutschen Einheitsstaat zu bewahren. Im Mai 1949 wurde die Gründung der Bundesrepublik Deutschland verkündet.

Offensichtlich haben die Westmächte eine große Erfahrung mit der Aufspaltung eines einheitlichen Staates und der Erstellung eines anderen, aus den resultierenden Fragmenten. Es ist interessant – vergisst Kiew wirklich blindlings die Möglichkeit, dass der Westen die Ukrainischen Ressourcen dort nutzen will, um neue Staats-Entitäten zu erstellen, - oder wenden sie nur ihren Blick von diesen Plänen ab?

Yuriy Rubtsov

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Ungelesener BeitragVerfasst: So 18. Jun 2023, 17:48 
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Der 25-jährige Krieg
von Manlio Dinucci
Die Operation „Wüstensturm“, von Washington beim Fall der Mauer in Berlin und vor genau 25 Jahren eingeleitet, hat nie aufgehört. Sie kennzeichnet das Ende der bipolaren Welt, des Kalten Krieges, und den Beginn einer Ära, die von den Vereinigten Staaten allein beherrscht wurde. Sie endete erst am 30. September 2015 mit der Rückkehr der russischen Armee auf die internationale Bühne (dem antiterroristischen Einsatz in Syrien). Dem US-Krieg war ein anderer vorausgegangen, der von den USA angestiftet, aber durch die Iraker allein umgesetzt worden war: der Krieg gegen die iranische Revolution. Am Ende dieser 35 Jahre ununterbrochener Konflikte sieht es aus, als ob die Herrschaft der Vereinigten Staaten vor allem das Ziel hat, die Entwicklung der Völker des Nahen Ostens zu verhindern, und deshalb ihre Staaten systematisch zerstört.


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Das Diktat der Vereinigten Staaten beherrscht die Welt:
Am 11. März 2006 wird Slobodan Milošević in der Haftanstalt
der Vereinten Nationen in Scheveningen (Niederlande) ermordet;
Saddam Hussein wird nach einem Schauprozess am 30. Dezember 2006 aufgehängt,
Muammar Gaddafi hingegen stirbt am 20. Oktober 2011 unter der Folter.



Vor 25 Jahren fing in den ersten Stunden des 17. Januar 1991 im Persischen Golf das Unternehmen „Wüstensturm“ an, der Krieg gegen den Irak, der den historischen Zeitraum eröffnete, in dem wir gerade leben. Dieser Krieg wurde in dem Augenblick gestartet, wo nach dem Mauerfall in Berlin der Warschauer Pakt und die Sowjetunion begannen sich aufzulösen. Damit wurde in der europäischen und zentralasiatischen Region eine völlig neue geopolitische Lage geschaffen. Und auf globaler Ebene verschwand die Supermacht, die der Supermacht der Vereinigten Staaten die Stirn bieten konnte.

„Präsident Bush [senior] ergriff diese einmalige historische Chance“, erzählt Colin Powell. Washington verfolgt ab sofort „eine neue Strategie der nationalen Sicherheit und eine militärische Strategie, um sie zu stützen“. Der von Saddam Hussein im August 1990 angeordnete irakische Angriff auf Kuwait „machte es möglich, dass die USA die neue Strategie genau in dem Moment, als sie sie bekannt machten, in die Praxis umsetzen konnten“.

Saddam Hussein, ab jetzt „Feind Nummer eins“, ist genau derselbe, den die USA in der achtziger Jahren im Krieg gegen den Iran Khomeinis unterstützt hatten, den damaligen „Feind Nummer eins“ für die US-Interessen im Nahen Osten. Als 1988 der Krieg gegen den Iran endete, befürchteten die USA, dass der Irak, auch dank sowjetischer Unterstützung, eine dominante Rolle in der Region einnehmen könnte. Also nahmen sie Zuflucht zur traditionellen Politik des „Teile und herrsche“. Unter Washingtons Regie erfolgte auch ein Wechsel der Haltung Kuwaits: Es fordert die sofortige Rückerstattung der durch den Irak gemachten Schulden und erhöht, unter Ausnutzung des Erdölfeldes von Rumaila, das sich auf beide Staatsgebiete erstreckt, seine Ölproduktion über die von der OPEC festgelegte Quote hinaus. So schadete es dem Irak, der mit Auslandsschulden von mehr als 70 Milliarden Dollar aus dem Krieg kommt, wovon 40 Kuwait und Saudi-Arabien geschuldet sind. An diesem Punkt denkt Sadat daran, sich aus der Sackgasse durch „Reannektierung“ des kuwaitischen Staatsgebietes zu befreien, das für den Irak auf der Grundlage der 1922 von dem britischen Prokonsul Sir Percy Cox gezogenen Grenzen den Zugang zum Golf versperrt. Washington lässt Bagdad glauben, es wolle sich aus dem Konflikt heraushalten. Während die Satellitenbilder des Pentagon zeigen, dass die Invasion unmittelbar bevorsteht, versichert die US-Botschafterin in Bagdad, April Glaspie, am 25. Juli 1990 Saddam Hussein, ihr Land wolle beste Beziehungen zum Irak zu unterhalten und habe nicht vor, sich in die innerarabischen Streitigkeiten einzumischen. Saddam Hussein läuft in die Falle: Eine Woche später, am 1. August 1990, besetzen die irakischen Streitkräfte Kuwait.

Washington, das eine internationale Koalition gebildet hat, schickt unter dem Kommando von General Schwarzkopf eine Armee von 750.000 Mann an den Golf, wovon 70 Prozent US-Amerikaner sind. 43 Tage lang fliegen die US-Luftwaffe und ihre Alliierten mit 2.800 Flugzeugen mehr als 110.000 Einsätze und werfen 250.000 Bomben ab, darunter Splitterbomben, die 10 Millionen Streumunition verteilen. An den Bombardierungen nehmen neben den USA auch die Luft- und Seestreitkräfte Großbritanniens, Frankreichs, Italiens, Griechenlands, Spaniens, Portugals, Belgiens, der Niederlande, Dänemarks, Norwegens und Kanadas teil. Am 23. Februar beginnt die Bodenoffensive des Bündnisses, das mehr als eine halbe Million Soldaten umfasst. Sie endet am 28. Februar mit der Erklärung einer „zeitlich befristeten Waffenruhe“ durch Präsident Bush. Auf den Krieg folgt ein Embargo, das in der irakischen Bevölkerung mehr Opfer zur Folge hat als der Krieg: mehr als eine Million Tote, davon etwa die Hälfte Kinder.

Unmittelbar nach dem Golfkrieg gibt Washington an seine Gegner und Alliierten eine eindeutige Botschaft aus: „Die Vereinigten Staaten bleiben der einzige Staat mit einer wahrhaft weltweiten Macht, Reichweite und einem Einfluss in allen Bereichen – politisch, wirtschaftlich und militärisch. Für die amerikanische Führung gibt es keinen Ersatz“ (Strategie der Nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten, August 1991).

Der Golfkrieg ist der erste Krieg, an dem die Republik Italien unter US-amerikanischem Kommando und unter Verstoß gegen Artikel 11 ihrer Verfassung beteiligt ist. Während die Nato offiziell nicht als solche an dem Krieg teilnimmt, stellt sie ihre Streitmächte und Strukturen für die militärischen Einsätze zur Verfügung. Einige Monate später, im November 1991, verkündet der Atlantikrat im Kielwasser der neuen US-Strategie das „neue Strategiekonzept der Allianz“. Im selben Jahr wird in Italien das „neue Verteidigungsmodell“ veröffentlicht, das in Verkehrung der Verfassung als Aufgabe der Streitkräfte „die Durchsetzung der nationalen Interessen überall, wo es nötig ist“ anzeigt. So wird mit dem Golfkrieg die Strategie geboren, mit der die folgenden Kriege unter dem Befehl der Vereinigten Staaten geführt werden, stets präsentiert als „humanitärer Einsatz zur Erhaltung des Friedens“: Jugoslawien 1999, Afghanistan 2001, Irak 2003, Libyen 2011, Syrien seit 2013. Sie werden in demselben strategischen Rahmen begleitet von den Kriegen Israels gegen Libyen und Gaza, der Türkei gegen die Kurden der PKK, Saudi-Arabiens gegen den Jemen, von der Formierung von Daesh (IS) und anderen für die Strategie der USA und der Nato funktionsgerechten terroristischen Gruppen, vom Einsatz neonazistischer Gewalt für den Staatsstreich in der Ukraine zugunsten eines neuen Kalten Krieg gegen Russland.

Prophetisch, allerdings im tragischen Sinn, sind die Worte von Präsident Bush vom August 1991: „Die Golfkrise wird in die Geschichte eingehen als Schmelztiegel für die neue Weltordnung“.

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Ungelesener BeitragVerfasst: So 18. Jun 2023, 17:51 
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43STE SICHERHEITSKONFERENZ (MÜNCHEN, 9.–11. FEBRUAR 2007)
Unipolare Lenkung ist unrechtmäßig und unmoralisch
von Wladimir Putin

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In einer Ansprache vor der Münchner Sicherheitskonferenz am 10. Februar 2007 wies Wladimir W. Putin ausdrücklich die US-amerikanische Fantasievorstellung einer einseitigen Lenkung der Welt als bar jeder juristischen und moralischen Grundlage zurück. Auch kritisierte er scharf die OSZE und die subversive Benutzung von Organisationen, die von „Nicht-Regierung“ nur den Namen tragen, durch bestimmte Staaten. Wir veröffentlichen den gesamten Text dieser wichtigen Rede, die einen Umschwung in der russischen Außenpolitik markiert.
11. FEBRUAR 2007

Frau Bundeskanzlerin,
Herr Teltschik,
meine Damen und Herren!

Ich danke Ihnen für die Einladung zu einer so repräsentativen Konferenz, die Politiker, Militärs, Unternehmer und Experten aus über 40 Ländern zusammengeführt hat.

Das Format der Konferenz bietet mir die Möglichkeit, auf übertriebene Höflichkeitformeln zu verzichten, auf diplomatische Klischees, die sich angenehm anhören, aber hohl sind. Das Format der Konferenz bietet mir die Möglichkeit zu sagen, was ich wirklich über die Probleme der internationalen Sicherheit denke. Sollten meine Überlegungen meinen Kollegen allzu polemisch oder ungenau erscheinen, bitte ich Sie, es mir nicht übel zu nehmen. Dies ist nur eine Konferenz und ich hoffe, dass Herr Teltschik nicht schon nach den ersten zwei oder drei Minuten meiner Rede die rote Lampe einschaltet.

Bekanntlich umfasst die Problematik der internationalen Sicherheit viel mehr als die Fragen der militärpolitischen Stabilität. Die Probleme betreffen die Stabilität der Weltwirtschaft, die Überwindung der Armut, die wirtschaftliche Sicherheit und die Entwicklung des Dialogs zwischen den Zivilisationen.

Dieser umfassende und unteilbare Charakter der Sicherheit spiegelt sich in deren Grundprinzip wider: „Die Sicherheit jedes Einzelnen ist die Sicherheit aller.“ Wie Franklin Roosevelt bereits in den ersten Tagen des Zweiten Weltkrieges sagte: „Wo auch immer der Frieden gebrochen wird, die ganze Welt gerät dadurch in Gefahr“.

Diese Worte sind bis heute aktuell. Davon zeugt übrigens auch das Thema unserer Konferenz: „Globale Krisen – globale Verantwortung“.

Noch vor zwei Jahrzehnten war die Welt ideologisch und wirtschaftlich gespalten und ihre Sicherheit wurde von den gigantischen strategischen Potentialen zweier Großmächte gewährleistet.

Die globale Konfrontation rückte dringende wirtschaftliche und soziale Fragen an den Rand der internationalen Beziehungen und der weltweiten Tagesordnung. Der Kalte Krieg hat uns – wie jeder Krieg – bildlich ausgedrückt „Blindgänger“ hinterlassen. Ich meine damit ideologische Klischees, Doppelstandards und sonstige Schablonen des von der Existenz der Blöcke geprägten Denkens.

Die nach dem Kalten Krieg vorgeschlagene monopolare Welt ist nicht zustande gekommen.

Natürlich kennt die Geschichte der Menschheit auch Perioden mit monopolarem Zustand und mit dem Streben nach der Beherrschung der Welt. In der Geschichte der Menschheit hat es in dieser Hinsicht bereits so ziemlich alles gegeben.

Was ist aber eine monopolare Welt? Wie auch immer dieser Begriff ausgeschmückt werden mag – in der Praxis bedeutet er nur eines: ein einziges Machtzentrum, ein einziges Gewaltzentrum und ein einziges Entscheidungszentrum.

Dies ist die Welt eines einzigen Gebieters, eines einzigen Souveräns. Im Endeffekt ist sie nicht nur für diejenigen verderblich, die sich innerhalb dieses Systems befinden, sondern auch für den Souverän selbst, weil dieses System sich von innen zerstört.

Das hat mit Demokratie nichts zu tun, denn Demokratie ist bekanntlich die Macht der Mehrheit bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Interessen und Meinungen der Minderheit.

Übrigens werden uns, Russland, dauernd Lektionen in Sachen Demokratie erteilt. Aber diejenigen, die uns belehren, wollen aus irgendeinem Grunde selbst nicht lernen.

Ich glaube, dass das monopolare Modell für die heutige Welt nicht nur unannehmbar, sondern völlig unmöglich ist. Nicht nur weil bei der Führung durch einen Einzelnen in der heutigen – gerade der heutigen – Welt weder die militärpolitischen noch die wirtschaftlichen Ressourcen ausreichen würden. Was noch wichtiger ist: Das Modell selbst funktioniert nicht, weil es sich nicht auf die moralische Basis der gegenwärtigen Zivilisation stützt und auch nicht stützen kann.

Dennoch ist alles, was sich heute in der Welt abspielt – und wir haben gerade erst begonnen, darüber zu diskutieren – eine Folge der Versuche, gerade diese Konzeption, die Konzeption der monopolaren Welt, in die internationalen Angelegenheiten hineinzupflanzen.

Und was kommt dabei heraus?

Die einseitigen, oft unrechtmäßigen Handlungen haben kein einziges Problem gelöst. Mehr noch: Sie haben zu neuen menschlichen Tragödien und zu neuen Spannungsherden geführt. Urteilen Sie selbst: Die Kriege, die lokalen und regionalen Konflikte sind nicht weniger geworden. Herr Teltschik hat das gerade recht zurückhaltend erwähnt. Dabei sterben in diesen Konflikten nicht weniger, sondern mehr Menschen als früher. Wesentlich mehr – wesentlich mehr!

Heute beobachten wir eine durch fast nichts gebremste überzogene Anwendung von militärischer Gewalt in den internationalen Angelegenheiten. Einer Gewalt, die die Welt in einen Abgrund aufeinander folgender Konflikte stößt. Folglich werden wir nicht stark genug sein, auch nur einen dieser Konflikte abschließend zu lösen. Auch ihre politische Lösung wird unmöglich sein.

Wir beobachten eine immer stärkere Geringschätzung der grundlegenden Prinzipien des Völkerrechts. Mehr noch: Einzelne Normen, fast schon das gesamte Rechtssystem eines einzelnen Staates – zuerst und vor allem der Vereinigten Staaten –, haben in jeder Hinsicht die nationalen Grenzen überschritten. Das zeigt sich in den wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und bildungsbezogenen Strategien, die anderen Staaten aufgedrängt werden. Wem gefällt das? Wer könnte sich darüber freuen?

In den internationalen Angelegenheiten trifft man immer häufiger auf das Bestreben, diese oder jene Frage nach dem sogenannten Kriterium der politischen Zweckmäßigkeit mit Bezug auf das aktuelle politische Klima zu lösen.

Das ist natürlich äußerst gefährlich und führt dazu, dass sich niemand mehr sicher fühlt. Ich möchte das betonen: Es fühlt sich niemand mehr sicher, weil niemand mehr den Schutzwall des Völkerrechts in Anspruch nehmen kann. Eine solche Politik beschleunigt offensichtlich das Wettrüsten.

Das Übergewicht des Gewaltfaktors fördert zwangsläufig den Drang einiger Länder zum Besitz von Massenvernichtungswaffen. Mehr noch: Es sind prinzipiell neue Bedrohungen wie zum Beispiel der Terrorismus entstanden, die früher zwar schon bekannt waren, aber heute global bedeutend werden.

Ich bin überzeugt, dass wir den entscheidenden Moment erreicht haben, wo wir uns ernsthaft Gedanken über die Architektur der globalen Sicherheit machen müssen.

Wir müssen ein vernünftiges Gleichgewicht der Interessen aller Teilnehmer am internationalen Dialog suchen – um so mehr, als sich die internationale Landschaft so wesentlich und so schnell verändert durch die dynamische Entwicklung einer ganzen Reihe von Staaten und Regionen.

Frau Bundeskanzlerin hat es bereits erwähnt. Das summierte BIP Indiens und Chinas, an der paritätischen Kaufkraft gemessen, ist bereits größer als das der Vereinigten Staaten. Und das auf gleiche Art berechnete BIP der BRIC-Staaten – Brasilien, Russland, Indien und China – übersteigt das Gesamt-BIP der Europäischen Union. Den Experten zufolge wird dieser Abstand in absehbarer Zukunft weiter wachsen.

Ohne Zweifel wird das Wirtschaftspotential der neuen Zentren des globalen Wachstums zwangsläufig in politischen Einfluss umgesetzt werden und die Multipolarität stärken.

In diesem Zusammenhang gewinnt die Rolle der multilateralen Diplomatie zunehmend an Bedeutung. Die Notwendigkeit von Prinzipien wie Offenheit, Transparenz und Berechenbarkeit ist in der Politik ohne Alternative, während die Gewaltanwendung eine wirklich außergewöhnliche Maßnahme sein sollte wie auch der Gebrauch der Todesstrafe in den Rechtssystemen einiger Staaten.

Heute beobachten wir allerdings im Gegenteil, dass Länder, in denen die Anwendung der Todesstrafe sogar in Bezug auf Mörder und andere gefährliche Verbrecher verboten ist, sich dennoch leichtfertig zur Teilnahme an Militäroperationen entschließen, die sich kaum als legitim bezeichnen lassen. Und in diesen Konflikten sterben Menschen – Hunderte und Tausende von Zivilisten!

Dabei stellt sich die Frage: Sollen wir gleichgültig bleiben und abseits stehen bei verschiedenen inneren Konflikten in bestimmten Ländern, angesichts des Handelns autoritärer Regimes und Tyrannen oder bei der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen? Das ist das Wesen der Frage, die unser verehrter Kollege Herr Lieberman [1] an Frau Bundeskanzlerin gestellt hat. (An Joseph Lieberman gewendet:) Wenn ich Ihre Frage richtig verstanden habe, ist sie natürlich eine ernsthafte Frage! Können wir teilnahmslose Beobachter sein bei dem, was sich abspielt? Ich versuche ebenfalls, Ihre Frage zu beantworten: Natürlich können wir das nicht.

Aber haben wir die Mittel zur Verfügung, um diese Bedrohungen abzuwehren? Ja, die haben wir. Es genügt, sich an die jüngste Geschichte zu erinnern. Ist nicht in unserem Land der Übergang zur Demokratie ein friedlicher gewesen? Immerhin hat das Sowjetregime eine friedliche Transformation erlebt – eine friedliche Transformation trotz der großen Mengen an Waffen, einschließlich der Kernwaffen, über die es verfügte! Warum sollte man heute bei jeder möglichen Gelegenheit bombardieren und schießen? Kann es sein, dass es uns ohne die Bedrohung durch gegenseitige Vernichtung an politischer Kultur und an Achtung der demokratischen Werte und des Rechts fehlt?

Ich bin davon überzeugt, dass nur die Charta der Vereinten Nationen der Mechanismus zur Beschlussfassung über die Anwendung militärischer Gewalt als letztes Argument sein kann. In diesem Zusammenhang habe ich entweder nicht verstanden, was unser Kollege, der italienische Verteidigungsminister [2], vor kurzem sagte, oder er hat sich nicht exakt ausgedrückt. Ich jedenfalls habe gehört, dass die Anwendung von Gewalt nur dann als legitim gelten könne, wenn der Beschluss von der NATO, der Europäischen Union oder der UNO getroffen wird. Wenn er wirklich so denkt, dann haben wir unterschiedliche Standpunkte. Oder ich habe nicht richtig gehört. Als legitim kann die Anwendung von Gewalt nur gelten, wenn der Beschluss von den Vereinten Nationen genehmigt wird. Die Organisation der Vereinten Nationen braucht nicht durch die NATO oder die Europäische Union ersetzt zu werden. Wenn die UNO die Kräfte der internationalen Völkergemeinschaft wirklich vereinigt und tatsächlich auf Ereignisse in verschiedenen Ländern reagieren kann, wenn wir die Geringschätzung des Völkerrechts überwinden, dann wird sich die Situation ändern können. Anderenfalls wird die Situation in eine Sackgasse geraten und die Zahl der schweren Fehler vergrößern. Gleichzeitig muss man darauf hinarbeiten, dass das Völkerrecht hinsichtlich der Konzeption und der Anwendung der Normen einen universellen Charakter hat.

Und man darf nicht vergessen, dass eine demokratische Handlungsweise in der Politik unbedingt eine Diskussion und die genaue Ausarbeitung der Entscheidungen voraussetzt.

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die potentielle Gefahr einer Destabilisierung der internationalen Beziehungen ist auch mit der offensichtlichen Stagnation auf dem Gebiet der Abrüstung verbunden.

Russland setzt sich für eine Wiederaufnahme des Dialogs über diese überaus wichtige Frage ein.

Es ist wichtig, den völkerrechtlichen Rahmen als Basis für die Abrüstung zu bewahren und dadurch die Fortsetzung des nuklearen Abrüstungsprozesses zu sichern.

Mit den Vereinigten Staaten haben wir die Reduzierung unseres strategischen Nuklearwaffenpotentials auf 1.700 bis 2.200 nukleare Sprengköpfe bis zum 31. Dezember 2012 vereinbart. Russland beabsichtigt, die übernommenen Verpflichtungen strikt einzuhalten. Wir hoffen, dass unsere Partner genauso transparent handeln und nicht ein paar hundert Nuklearsprengköpfe für alle Fälle zurücklegen. Wenn uns der neue Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten heute erklärt, dass die Vereinigten Staaten diese überzähligen Sprengköpfe nicht in Waffendepots, sozusagen unter dem Kopfkissen oder unter der Decke verstecken werden, dann bitte ich Sie aufzustehen und zu seinen Worten zu applaudieren. Dies wäre eine überaus wichtige Erklärung.

Russland hält am Atomwaffensperrvertrag und am Raketentechnologie-Kontrollregime fest und beabsichtigt, dies auch weiterhin zu tun. Die in diesen Dokumenten verankerten Grundsätze haben einen universellen Charakter.

In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass die UdSSR und die Vereinigten Staaten in den 1980er Jahren einen Vertrag über die Beseitigung einer ganzen Klasse von Kurz- und Mittelstreckenraketen unterzeichnet haben. Diese Dokumente haben aber keinen universellen Charakter.

Heute besitzt bereits eine ganze Reihe von Ländern solche Raketen: Nord- und Südkorea, Indien, Iran, Pakistan und Israel gehören dazu. Viele Staaten der Welt entwickeln solche Systeme und wollen sie ihrem Waffenarsenal hinzufügen. Nur die Vereinigten Staaten und Russland haben die Verpflichtung, keine solchen Rüstungssysteme zu entwickeln.

Natürlich müssen wir uns unter diesen Bedingungen Gedanken über die Gewährleistung unserer Sicherheit machen.

Gleichzeitig darf die Entstehung neuer destabilisierender hochtechnologischer Waffenarten nicht zugelassen werden – selbstverständlich sind Maßnahmen zur Verhinderung neuer Konfrontationsbereiche, insbesondere im Weltraum, gemeint. Sternenkriege sind bekanntlich keine Fantasie mehr, sondern Realität. Schon Mitte der 1980er Jahre waren unsere amerikanischen Partner in der Lage, ihren eigenen Satelliten abzufangen.

Eine Militarisierung des Weltraums könnte nach Meinung Russlands unberechenbare Folgen für die internationale Gemeinschaft haben und nichts Geringeres als den Beginn eines nuklearen Zeitalters provozieren. Wir haben mehrmals Initiativen auf den Weg gebracht, um den Waffen den Weg ins All zu versperren.

Heute möchte ich Sie darüber informieren, dass wir den Entwurf eines Vertrages über die Verhinderung der Waffenstationierung im Weltraum vorbereitet haben. Demnächst wird er unseren Partnern als offiziellerVorschlag zugestellt. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten.

Die Pläne zur Stationierung von Teilen eines Raketenabwehrsystems in Europa können uns nur beunruhigen. Wer braucht diese neue Runde des Wettrüstens, die in diesem Fall unvermeidlich wäre? Ich zweifle stark daran, dass die Europäer selbst sie brauchen.

Raketen mit einer Reichweite von 5.000 bis 8.000 Kilometern, die Europa tatsächlich bedrohen könnten, hat keines der sogenannten „Problemländer“. Solche wird es in absehbarer Zukunft nicht geben, sie sind noch nicht einmal vorhersehbar. Selbst ein hypothetischer Abschuss beispielsweise einer nordkoreanischen Rakete über Westeuropa gegen das Gebiet der USA widerspricht eindeutig den Gesetzen der Ballistik – wie man bei uns in Russland sagt: als ob man mit der rechten Hand ans linke Ohr fassen würde.

Hier in Deutschland muss ich auch den kritischen Zustand des Vertrags über Konventionelle Streitkräfte in Europa erwähnen.

Der Adaptierte Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa wurde 1999 unterzeichnet. Er berücksichtigte die neue geopolitische Realität – die Auflösung des Warschauer Paktes. Sieben Jahre sind inzwischen vergangen, und nur vier Staaten, einschließlich der Russischen Föderation, haben dieses Dokument ratifiziert.

Die NATO-Länder haben offen erklärt, dass sie den Vertrag, einschließlich der Bestimmungen über die Flankeneinschränkungen (über die Stationierung einer bestimmten Zahl von Streitkräften an den Flanken) nicht ratifizieren werden, solange Russland nicht den Rückzug von seinen Stützpunkten in Georgien und Moldawien vollzieht. Aus Georgien werden unsere Truppen abgezogen und zwar in einem beschleunigten Verfahren. Die Probleme, die wir mit unseren georgischen Kollegen hatten, haben wir geregelt, und das ist allen bekannt. In Moldawien bleibt eine Gruppierung von 1.500 Armeeangehörigen mit dem Auftrag, den Friedens zu sichern und Munitionsdepots aus der Sowjetzeit bewachen. Wir besprechen diese Frage laufend mit Herrn Solana: Er kennt unsere Position. Wir sind bereit, in dieser Richtung weiterzuarbeiten.

Was geschieht aber zum gleichen Zeitpunkt? Zum gleichen Zeitpunkt werden in Bulgarien und Rumänien sogenannte flexible Fronten US-amerikanischer Basen mit jeweils 5.000 Soldaten stationiert. Das bedeutet, dass die NATO ihre Frontkräfte an unsere Staatsgrenzen heranrückt, während wir den Vertrag streng einhalten und auf dieses Vorgehen in keiner Weise reagieren.

Ich denke, es ist offensichtlich, dass der Prozess der NATO-Erweiterung mit der Modernisierung der Allianz oder mit der Gewährleistung der Sicherheit in Europa nichts zu tun hat. Im Gegenteil, dies ist ein Faktor, der eine ernsthafte Provokation bedeutet und das Niveau des gegenseitigen Vertrauens herabsetzt. Wir haben das Recht, offen zu fragen: Gegen wen ist diese Erweiterung gerichtet? Und was ist aus den Versicherungen geworden, die von westlichen Partnern nach der Auflösung des Warschauer Paktes gegeben wurden? Wo sind diese Erklärungen heute? Daran erinnert sich niemand mehr. Ich gestatte mir aber, in diesem Raum daran zu erinnern, was gesagt wurde. Ich möchte ein Zitat aus der Rede des NATO-Generalsekretärs Wörner am 17. Mai 1990 in Brüssel anführen. Er sagte damals: „Die Tatsache, dass wir bereit sind, keine NATO-Truppen außerhalb des Territoriums der Bundesrepublik Deutschland zu stationieren, gibt der Sowjetunion feste Sicherheitsgarantien.“ Wo sind diese Garantien heute?

Die Steine und Betonblöcke aus der Berliner Mauer sind längst als Souvenirs verteilt worden. Man darf aber nicht vergessen, dass der Mauerfall dank einer historischen Wahl möglich geworden ist, einer Wahlentscheidung auch unseres Volkes – des russischen Volkes – für Demokratie und Freiheit, Offenheit und aufrichtige Partnerschaft mit allen Mitgliedern der großen europäischen Familie.

Jetzt will man uns aber bereits neue Trennlinien und Mauern aufzwingen, die zwar virtuell sind, aber unseren gemeinsamen Kontinent dennoch aufteilen und zerschneiden. Werden dann wieder viele Jahre und Jahrzehnte sowie der Wechsel von mehreren Politikergenerationen erforderlich sein, um diese neuen Mauern abzutragen und zu zerlegen?

Sehr geehrte Damen und Herren!

Wir treten eindeutig für die Stärkung des Atomwaffensperrvertrags ein. Der bestehende Rahmen des Völkerrechts erlaubt es, Technologien zu entwickeln, mit denen Nuklearbrennstoff hergestellt und zu friedlichen Zwecken genutzt werden kann. Viele Staaten möchten eine eigene Atomenergiewirtschaft aufbauen, um so ihre Unabhängigkeit von Energielieferungen abzusichern. Wir wissen jedoch, dass diese Technologien auch für die Herstellung von waffenfähigem Material genutzt werden können.

Das löst weltweit tiefe Besorgnis aus. Ein bezeichnendes Beispiel dafür ist die Situation um das iranische Atomprogramm. Wenn die Weltgemeinschaft in diesem Interessenkonflikt keine vernünftige Lösung findet, wird die Welt auch weiterhin von destabilisierenden Krisen nicht verschont bleiben, denn es gibt weitere Schwellenländer als den Iran. Wir alle wissen dies. Wir werden kontinuierlich gegen die Gefahr der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen kämpfen müssen.

Im vergangenen Jahr hat Russland die Gründung internationaler Zentren für die Urananreicherung angeregt. Wir plädieren dafür, dass solche Zentren nicht nur in Russland, sondern auch in anderen Staaten gegründet werden, nämlich dort, wo die friedliche Nutzung von Atomenergie legalisiert ist. Die Staaten, die ihre Atomenergiewirtschaft entwickeln möchten, könnten an der Arbeit dieser Zentren teilnehmen und garantiert Kernbrennstoff bekommen, natürlich unter der strengen Kontrolle durch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO).

Mit diesem russischen Vorschlag stehen auch die jüngsten Initiativen von US-Präsident George Bush im Einklang. Meines Erachtens sind Russland und die USA in gleichem Maße an der Verstärkung des Regelwerks für die Nichtweiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen und deren Entwicklung interessiert. Unsere Staaten sind führend im Hinblick auf ihr Atomwaffen- und Raketenpotential und müssen daher bei der Ausarbeitung neuer, schärferer Kontrollmaßnahmen auf dem Gebiet der Nichtweitergabe eine führende Rolle spielen. Russland ist zu dieser Arbeit bereit. Wir sind in Beratungen mit unseren amerikanischen Freunden.

Es geht allgemein um die Schaffung eines Systems von politischen Hebeln und wirtschaftlichen Anreizen, die bei anderen Staaten das Interesse wecken sollen, ihre Atomenergie zu entwickeln und das eigene Energiepotential zu verstärken, ohne einen eigenen Kernbrennstoffkreislauf zu schaffen.

In diesem Zusammenhang möchte ich näher auf die internationale Energiekooperation eingehen. Auch Frau Bundeskanzlerin hat dieses Thema angesprochen, wenn auch kurz. Auf dem Energiesektor strebt Russland danach, marktgerechte Bedingungen zu schaffen, die für alle gleich und transparent sind. Kein Zweifel, dass der Preis für Energieträger auf dem freien Markt bestimmt werden muss, anstatt Mittel für politische Spekulationen, wirtschaftlichen Druck oder Erpressung zu sein.

Wir sind für die Zusammenarbeit offen. Ausländische Unternehmen sind an den größten unserer Energieprojekte beteiligt. Auf ausländisches Kapital entfallen nach verschiedenen Schätzungen bis zu 26 Prozent der gesamten russischen Ölförderung – bitte denken Sie über diese Zahl nach – bis zu 26 Prozent des geförderten Erdöls entfallen auf ausländisches Kapital. Versuchen Sie bitte, mir ein Beispiel von einer ähnlich breiten Beteiligung russischer Unternehmen an Schlüsselbereichen der Wirtschaft westlicher Staaten zu nennen. Es gibt keins.

Ich möchte auch an das Verhältnis der Investitionen, die nach Russland fließen, zu den russischen Investitionen im Ausland erinnern. Dies Verhältnis liegt bei 15 zu 1. Das ist ein hervorragendes Zeugnis für die Offenheit und Stabilität der russischen Wirtschaft.

Die wirtschaftliche Sicherheit ist ein Bereich, wo sich alle an einheitliche Grundsätze halten müssen. Wir sind zu einem fairen Wettbewerb bereit.

Dazu hat die russische Wirtschaft immer mehr Möglichkeiten. Diese Dynamik schätzen sowohl die Experten wie unsere ausländischen Partner vorurteilslos ein. So wurde kürzlich durch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Bonitätseinschätzung Russlands nach oben korrigiert: Aus der vierten Risikogruppe stieg unser Land in die dritte auf. Heute in München möchte ich unseren deutschen Kollegen für ihre Unterstützung bei dieser Entscheidung danken.

Wie Sie wissen, hat der Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO) bereits die Endphase erreicht. Im Zuge der langwierigen Verhandlungen haben wir mehr als einmal Worte von Redefreiheit, Handelsfreiheit und Chancengleichheit gehört, allerdings aus irgendeinem Grunde ausschließlich mit Bezug auf den russischen Markt.

Ein weiteres wichtiges, unmittelbar für die globale Sicherheit relevantes Thema ist die Armut. Gegenwärtig wird viel über den Kampf gegen die Armut gesprochen. Aber was entwickelt sich in Wirklichkeit? Einerseits werden stattliche Summen für Hilfsprogramme zugunsten der ärmsten Länder bewilligt. Doch um ehrlich zu sein – und viele von Ihnen wissen dies –, diese Summen werden oft von einheimischen Unternehmen der Geberstaaten benutzt. Andererseits werden die Subventionen für die Landwirtschaft der Industrieländer nicht gestrichen, dadurch wird der Zugang anderer Länder zu Hochtechnologien begrenzt.

Lassen Sie uns die Dinge benennen, wie sie sind: Mit der einen Hand vergibt man Spenden, während mit der anderen nicht nur die wirtschaftliche Rückständigkeit konserviert wird, sondern auch Profite abgeschöpft werden. Die wachsenden sozialen Spannungen in den rückständigen Regionen führen unweigerlich zu einer Zunahme an Radikalismus und Extremismus, sie fördern den Terrorismus und lokale Konflikte. Wenn all dies zum Beispiel in einer Region wie im Nahen Osten geschieht, mit seiner zugespitzten Vorstellung von der Außenwelt als einer ungerechten Welt, dann entsteht das Risiko einer globalen Destabilisierung.

Klar und deutlich müssen die führenden Länder der Welt diese Bedrohung sehen und dementsprechend ein System von globalen Wirtschaftsbeziehungen mit mehr Demokratie und mehr Gleichheit aufbauen – ein System, das allen eine Chance und eine Möglichkeit zur Entwicklung gibt.

Verehrte Damen und Herren, beim Auftritt auf einer Sicherheitskonferenz darf man das Wirken der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nicht mit Stillschweigen übergehen. Diese Organisation wurde bekanntlich mit dem Ziel gegründet, sich mit allen – ich betone dies – mit allen Sicherheitsaspekten zu befassen: mit militärischen, politischen, wirtschaftlichen und humanitären und insbesondere mit den Beziehungen zwischen diesen Bereichen.

Aber was ereignet sich heute vor unseren Augen? Wir sehen, dass das Gleichgewicht deutlich zerstört ist. Es wird versucht, die OSZE in ein gewöhnliches Instrument im Dienst der außenpolitischen Interessen eines Staates oder einer Gruppe von Staaten gegen andere Staaten zu verwandeln. Diese Aufgabe erfüllt auch der bürokratische Apparat der OSZE, der mit den Gründungsländern in keinerlei Beziehung steht. Auf diese Aufgabe wurde auch das Verfahren der Beschlussfassung und der Einbeziehung der so genannten Nicht-Regierungs-Organisationen zugeschnitten. Diese Organisationen sind formell zwar unabhängig, werden aber zielstrebig finanziert und stehen dementsprechend unter Kontrolle.

Im humanitären Bereich ist die OSZE den Gründungsdokumenten zufolge dazu aufgerufen, den Mitgliedsländern der Organisation auf deren Bitte bei der Einhaltung der internationalen Menschenrechts-Normen beizustehen. Das ist eine wichtige Aufgabe. Wir unterstützen sie. All das bedeutet aber nicht, dass man sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmischen darf, geschweige denn ein Regime aufzwingen, das entscheidet, wie diese Staaten zu leben und sich zu entwickeln haben.

Ganz offensichtlich trägt eine solche Einmischung nicht zur Entwicklung wahrhaft demokratischer Staaten bei, sondern sie macht diese Länder abhängig und folglich politisch und wirtschaftlich instabil.

Wir erwarten, dass sich die OSZE von ihren unmittelbaren Aufgaben leiten lässt und Beziehungen zu souveränen Staaten auf der Grundlage von Achtung, Vertrauen und Transparenz aufbaut.

Sehr geehrte Damen und Herren!

Zum Schluss möchte ich Folgendes sagen. Unsere europäischen Partner rufen Russland oft – und mich persönlich sehr oft – auf, eine aktivere Rolle in den internationalen Angelegenheiten zu spielen.

Ich gestatte mir eine kleine Bemerkung dazu. Es ist kaum notwendig, uns dazu anzuregen. Russland ist ein Land mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte und hatte fast immer das Privileg, eine unabhängige Außenpolitik betreiben zu können.

Wir haben auch heute nicht die Absicht, diese Tradition aufzugeben. Gleichzeitig sehen wir gut, wie sich die Welt geändert hat und schätzen unsere eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten realistisch ein. Wir möchten es mit ebenfalls verantwortungsbewussten und selbständigen Partnern zu tun haben, mit denen wir am Aufbau einer Welt mit mehr Demokratie und Gleichheit arbeiten können, in der Sicherheit und Wohlstand nicht nur für die Eliten, sondern für alle garantiert sind.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Wladimir Putin



[1] Als Befürworter eines militärischen Einsatzes gegen den Iran ist Senator Joseph Liebermann der Anführer der Falken in der US-amerikanischen Linken. Er positioniert sich auf der Linie des ausgesprochen antirussischen Henry „Scoop“ Jackson, einer Vaterfigur der Neokonservativen. Anm.d.Red.

[2] Arturo Parisi. Anm.d.Red.

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Ungelesener BeitragVerfasst: So 18. Jun 2023, 18:02 
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Offen sein, trotz der Vergangenheit“
von Wladimir Putin
22. JUNI 2021

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Vor genau 80 Jahren, am 22. Juni 1941, überfielen die Nationalsozialisten, nachdem sie ganz Europa erobert hatten, die UdSSR. Für das sowjetische Volk begann damit der Große Vaterländische Krieg, der blutigste in der Geschichte unseres Landes. Dutzende Millionen Menschen starben. Wirtschaft und Kultur trugen immense Schäden davon.

Wir sind stolz auf den Mut und die Standhaftigkeit der Helden der Roten Armee und der Arbeiter daheim, die nicht nur die Unabhängigkeit und Würde ihres Vaterlandes verteidigten, sondern auch Europa und die ganze Welt vor der Versklavung retteten. Ungeachtet jüngster Versuche, die Kapitel der Vergangenheit neu zu schreiben, lautet die Wahrheit, dass der Sowjetsoldat seinen Fuß nicht auf deutschen Boden setzte, um sich an den Deutschen zu rächen, sondern um seine edle und große Befreiungsmission zu erfüllen. Das Gedenken an die Helden im Kampf gegen den Nazismus ist uns heilig. Dankend erinnern wir an die Alliierten der Anti-Hitler-Koalition, die Kämpfer der Résistance und die deutschen Antifaschisten, die den gemeinsamen Sieg näher brachten.

Trotz der schrecklichen Erlebnisse des Weltkrieges haben die Völker Europas es geschafft, Entfremdung zu überwinden und zu gegenseitigem Vertrauen und Respekt zurückzufinden. Sie nahmen Kurs auf Integration, um einen Schlussstrich zu ziehen unter die europäischen Tragödien der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Ich möchte insbesondere darauf hinweisen, dass die historische Aussöhnung zwischen unserem Volk und den Deutschen in Ost und West des inzwischen vereinten Deutschlands eine kolossale Rolle bei der Gestaltung eines solchen Europas spielte.

Erinnert sei auch daran, dass es deutsche Unternehmer waren, die in den Nachkriegsjahren zu Pionieren der Kooperation mit unserem Land wurden. 1970 wurde zwischen der UdSSR und der Bundesrepublik mit der Vereinbarung über langfristige Gaslieferungen nach Europa ein „Deal des Jahrhunderts“ geschlossen. Damit wurden der Grundstein für eine konstruktive Interdependenz gelegt und im Folgenden viele großartige Projekte, wie zum Beispiel Nord-Stream, ermöglicht.

Wir hofften, dass das Ende des Kalten Krieges einen Sieg für ganz Europa bedeuten würde. Nicht mehr lange, so schien es, und Charles de Gaulles’ Traum vom geeinten Kontinent würde Wirklichkeit werden, und das weniger geografisch vom Atlantik bis hin zum Ural als vielmehr kulturell und zivilisatorisch von Lissabon bis Wladiwostok.

erade in diesem Sinne – in der Logik der Gestaltung eines Großen Europas, das durch gemeinsame Werte und Interessen zusammengehalten würde – wollte Russland seine Beziehungen zu den Europäern aufbauen. Sowohl wir als auch die Europäische Union konnten auf diesem Wege viel erreichen.

Es setzte sich jedoch ein anderer Ansatz durch. Diesem lag die Erweiterung der Nordatlantischen Allianz zugrunde, die selbst ein Relikt des Kalten Krieges war. Denn geschaffen war sie ja zur Konfrontation aus der damaligen Zeit heraus.

Die Grundursache des zunehmenden gegenseitigen Misstrauens in Europa lag im Vorrücken des Militärbündnisses gen Osten, das im Übrigen damit begann, dass die sowjetische Führung de facto überredet wurde, dem Nato-Beitritt des geeinten Deutschlands zuzustimmen. Die damaligen mündlichen Zusagen nach dem Motto „Das ist nicht gegen euch gerichtet“ oder „Die Blockgrenzen werden nicht an euch heranrücken“ wurden nur allzu schnell vergessen. Der Präzedenzfall wurde geschaffen.

So rollten seit 1999 fünf weitere „Wellen“ der Nato-Erweiterung. 14 weitere Staaten traten dem Bündnis bei, darunter ehemalige Sowjetrepubliken, was alle Hoffnungen auf einen Kontinent ohne Trennlinien de facto zunichtemachte. Davor gewarnt hatte im Übrigen einer der SPD-Spitzenpolitiker, Egon Bahr, der Mitte der Achtzigerjahre eine radikale Umgestaltung des gesamten europäischen Sicherheitsgefüges nach der deutschen Einheit vorschlug. Unter Beteiligung sowohl der UdSSR als auch der USA. Doch weder in der UdSSR noch in den USA oder in Europa wollte man auf ihn hören.

Mehr noch, viele Länder wurden vor eine künstliche Wahl gestellt – entweder mit dem kollektiven Westen oder mit Russland zusammenzugehen. De facto war dies ein Ultimatum. Die Konsequenzen dieser aggressiven Politik führt uns das Beispiel der ukrainischen Tragödie von 2014 anschaulich vor Augen. Europa unterstützte aktiv den bewaffneten verfassungswidrigen Staatsstreich in der Ukraine. Damit hat alles begonnen. Wozu war das nötig? Der damals amtierende Präsident Viktor Janukowitsch hatte ja bereits alle Forderungen der Opposition akzeptiert. Warum organisierten die USA diesen Staatsstreich und unterstützten die EU-Staaten ihn willenlos und provozierten somit die Spaltung innerhalb der Ukraine und den Austritt der Krim aus dem ukrainischen Staat?

Das gesamte europäische Sicherheitssystem ist derzeit in einem desolaten Zustand. Spannungen nehmen zu, das Risiko eines neuen Wettrüstens ist greifbar. Wir lassen uns enorme Möglichkeiten entgehen, die uns die Kooperation bietet. Diese ist heute umso wichtiger, da wir uns alle mit den gemeinsamen Herausforderungen der Pandemie und deren äußerst schwerwiegenden sozialen und wirtschaftlichen Folgen konfrontiert sehen.

Warum passiert das? Und vor allem: Welche Schlussfolgerungen müssen wir gemeinsam ziehen? Auf welche Lehren aus der Geschichte sollten wir uns besinnen? Meines Erachtens geht es vor allem darum, dass die gesamte Nachkriegsgeschichte des Großen Europas Folgendes unter Beweis gestellt hat: Prosperität und Sicherheit unseres gemeinsamen Kontinents sind nur durch gebündelte Anstrengungen aller Länder, einschließlich Russlands, möglich. Denn Russland ist einer der größten europäischen Staaten. Und wir spüren unsere untrennbaren kulturellen und geschichtlichen Bande zu Europa.

Wir sind offen für ein faires und kreatives Zusammenwirken. Dies unterstreicht auch unsere Anregung, einen gemeinsamen Kooperations- und Sicherheitsraum vom Atlantik bis hin zum Pazifik zu schaffen, der verschiedene Integrationsformate einschließen könnte, unter anderem die Europäische Union und die Eurasische Wirtschaftsunion.

Ich möchte noch einmal betonen: Russland plädiert für die Wiederherstellung einer umfassenden Partnerschaft zu Europa. Es gibt viele Themen von gemeinsamem Interesse: Sicherheit und strategische Stabilität, Gesundheit und Bildung, Digitalisierung, Energiewirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Technologie, Lösungen für Klima- und Umweltprobleme.

Die Welt entwickelt sich dynamisch weiter und wird mit immer neuen Herausforderungen und Bedrohungen konfrontiert. Und wir können es uns einfach nicht leisten, die Last früherer Missverständnisse, Kränkungen, Konflikte und Fehler mit uns herumzuschleppen. Eine Last, die uns an der Lösung aktueller Probleme hindert. Wir sind überzeugt, dass wir alle diese Fehler einzuräumen und zu korrigieren haben. Unser gemeinsames und unstrittiges Ziel ist es, die Sicherheit des Kontinents ohne Trennlinien und einen einheitlichen Raum für eine gleichberechtigte Kooperation und kollektive Entwicklung im Sinne der Prosperität Europas und der ganzen Welt sicherzustellen.

Wladimir Putin


Quelle
Die Zeit (Deutschland)

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 21. Jun 2023, 17:15 
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UKRAINE
Die falsche Gegenoffensive und die Ablehnung der guten Dienste

Es ist ein Narrenspiel.
In der Mitteilung Kiews heißt es, seine Armee habe seit zwei Wochen eine Gegenoffensive gestartet.
Aber das entspricht nicht dem, was auf dem Schlachtfeld zu sehen ist.
Kiew behauptet auch die beiden Missionen der gut gemeinten Vermittlungen Chinas
und der Afrikanischen Union mit Hoffnung entgegen zu nehmen.
Aber Wolodymyr Selenskyj hat die Verhandlungen, die er mit Moskau führte unterbrochen,
und ein Gesetz erlassen, das deren Wiederaufnahme verbietet.
PARIS (FRANKREICH) | 20. JUNI 2023

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Während die westliche Presse die militärische Realität ignoriert,
besteht der Kreml auf Transparenz.
Spezialisierte Kolumnisten dürfen an die Front reisen und schreiben,
was sie denken, selbst wenn sie das Funktionieren der Armeen und
ihre Ergebnisse kritisieren.
Präsident Putin hat sie empfangen und ihre härtesten Fragen live im Fernsehen beantwortet.



Nach Angaben der Kiewer Behörden hätte die ukrainische Armee seit dem 8. Juni
"eine umfangreiche Gegenoffensive gegen den russischen Aggressor" gestartet.

ES GIBT KEINE GEGENOFFENSIVE
In der Militärliteratur spricht man lieber von einem Gegenangriff als von einer Gegenoffensive.
Der Gegenangriff besteht darin, die momentanen Schwächen des Feindes auszunutzen,
um zum Angriff überzugehen.
Man denke an Napoleon in Austerlitz, der einen Teil seiner Truppen zum Rückzug zwang,
um seine Gegner in eine Falle zu locken, aus der er als Sieger hervorging.

Die Wahl des Begriffs "Gegenoffensive" ist nicht neutral.
Es ist ein Kommunikationstrick, der suggeriert, dass die Russen eine "Offensive" gestartet haben,
um die Ukraine zu erobern.
Tatsächlich lieferten sie sich am Flughafen im Norden der Hauptstadt eine Schlacht,
bevor sie sich zurückzogen.

In Wirklichkeit haben die Russen nie versucht, Kiew einzunehmen,
und sie wollen auch nicht in die Ukraine einmarschieren.
Das hat ihr Präsident Wladimir Putin in der ersten Woche seiner "Sonderoperation" erklärt.

Die Einnahme eines Militärflughafens, selbst nördlich von Kiew, ist nur eine Schlacht,
die den Russen die Luftüberlegenheit sichern soll.
Dies deutet nicht darauf hin, dass sie die Hauptstadt einnehmen wollten.

Auch der Begriff "Spezialeinsatz" ist nicht neutral.
Moskau betont damit, dass es keinen Invasionskrieg führt, sondern seiner "Schutzverantwortung"
gegenüber der Bevölkerung der Oblasten Donezk und Lugansk nachkomme,
die seit 2014 offiziell Ziel einer Strafoperation von Kiew waren.

Die Gültigkeit der russischen Spezialoperation in Frage zu stellen, wäre so,
als würde man die Operation der französischen Armee in Frage stellen,
um den Massakern in Ruanda ein Ende zu setzen.
Beide Spezialoperationen wurden durch Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen
(die Resolutionen N° 929 vom 22. Juni 1994 und N° 2202 vom 17. Februar 2015) genehmigt.
Nur dass die Resolution, auf die sich Moskau stützt, nicht in aller Eile gefasst wurde.
Sie ist diejenige, die die Minsker Vereinbarungen befürwortet und Deutschland,
Frankreich und Russland die Möglichkeit gibt, zu intervenieren, um sie umzusetzen.

Aus kommunikativer Sicht hat der Begriff "Gegenoffensive" den Vorteil, dass man vergisst,
dass Kiew acht Jahre lang einen Krieg gegen seine eigenen Staatsbürger geführt hat,
der nach verschiedenen Zählungen zwischen 14000 und 22000 Tote forderte.

Monatelang bettelte Kiew und bekam viele westliche Waffen.
Es bildete auch seine Soldaten im Umgang mit ihnen aus.
In der Zwischenzeit zog sich Moskau auf die Linien zurück, die es während der Friedensverhandlungen
in Weißrussland und dann in der Türkei akzeptiert hatte, bevor diese von der
Werchowna Rada (dem Kiewer Parlament, in dem Washington ein Büro ständiger Berater
des US-Außenministeriums und der USAID einrichtete) denunziert wurde.

Als Beispiel hat Moskau das rechte Ufer von Cherson aufgegeben (aber nicht das linke Ufer),
wodurch der Dnjepr zur natürlichen Grenze zwischen der Ukraine und Neurussland wurde.

Nachdem die Bewohner dieser Region der Russischen Föderation durch ein Referendum
beigetreten sind, hat Moskau zwei Verteidigungslinien ab der Mündung des Dnjepr
bis zum Donbass (Lugansk und Donezk) aufgebaut. Dabei handelt es sich um zwei Reihen
von Drachenzähnen (Befestigungen, die den Durchgang von gepanzerten Fahrzeugen verhindern)
und Schützengräben.

Das Atlantische Bündnis, das die Waffen und Strategien liefert, hat den Befehl
zur Gegenoffensive gegeben, obwohl Kiew keine Kontrolle mehr in der Luft und nur
noch wenig Munition hat.
Im Vorjahr konnte die ukrainische Armee Drohnen einsetzen, um die Bewegungen des Gegners
zu überwachen.
Heute kann sie das nicht mehr, weil dieser alle feindlichen elektronischen Verbindungen
auf "seinem" Territorium und ein wenig darüber hinaus stört.

Kiew verfügt theoretisch über eine beeindruckende Bodenbewaffnung, wie kein Land sie je hatte.
In der Praxis sind jedoch viele der gelieferten Waffen verschwunden, in anderen Ländern,
mit oder ohne Zustimmung der großzügigen Spender.
Was die Munition betrifft, ist es nicht möglich, sie in der Ukraine zu lagern,
ohne von russischen Hyperschallraketen sofort zerstört zu werden.
Sie werden daher in Polen und Moldawien gelagert und nur über die Grenze gebracht,
um direkt an die Front zu gelangen.

Seit den letzten zwei Wochen haben die ukrainischen Streitkräfte versucht,
die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, ohne Erfolg.
Die Truppen konzentrieren sich vor diesen Linien und werden von der russischen
Artillerie beschossen.
Wenn sie sich dann zum Rückzug entschließen, schicken die Russen Drohnen,
um Minen auf deren Rückweg abzuwerfen.

Das Einzige, was Kiews Streitkräfte tun können, ist, die Dörfer einzunehmen,
die einige Kilometer vor den Verteidigungslinien liegen.
Währenddessen bombardieren russische Flugzeuge deren Arsenale, manchmal weit
im Inneren der Ukraine.

Die effizientesten Flaksysteme der Ukraine, die Patriot, wurden sofort nach ihrer Einrichtung zerstört.
Es bleiben nicht mehr viele übrig, außer jener, die veraltete Raketen treffen können.
Der ukrainische Generalstab behauptet, sechs Kinschal-Raketen zerstört zu haben,
was angesichts ihrer hohen Geschwindigkeit (Mach 10) unmöglich ist.

Der Bürgermeister von Kiew, Witali Klitschko, veröffentlichte ein Foto von sich,
auf dem er vor einem Wrack einer Kinschal posiert. :Lach
Unsinn!
Die Trümmer entsprechen überhaupt nicht dieser Waffe.

Der Kampfgeist der ukrainischen Truppen ist so niedrig wie nie zuvor.
Das Verteidigungsministerium versichert, dass sich immer noch viele Männer im Hinterland befinden.
Das Gebiet Iwano-Frankiwsk hat jedoch die Mobilmachung aller Männer zwischen 18 und 60 Jahren angeordnet. Ausnahmen sind selten.
Die Realität scheint also eher zu sein, dass es keine einsatzbereiten Kämpfer mehr gibt.

Das Atlantische Bündnis hat alle seine AWACS-Flugzeuge eingesetzt, um das Schlachtfeld
aus der Ferne zu überwachen.
Es kann das Ausmaß der Niederlage nicht leugnen.
Seltsamerweise treibt es die Ukrainer weiterhin in den Kampf, oder besser gesagt in den Tod.


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Die Mission der Afrikanischen Union und der Brazzaville-Stiftung
wurde mit Höflichkeit empfangen, aber die Ukrainer wollten ihre guten Dienste nicht.
Sie versuchten nur, die Missionsmitglieder für ihre Sache zu gewinnen.



KIEW WILL KEINE MISSION DER GUTEN DIENSTE

Washington hofft noch, dass Kiew gewinnt und Präsident Joe Biden eine durchschlagende Wiederwahl beschert.
Es könnte jedoch einen Rückzieher machen und sich auf die beiden Vermittlungsmissionen
Chinas und der Afrikanischen Union verlassen.
Auf Betreiben Washingtons verbot die Werchowna Rada jedoch jedem, mit den "Invasoren" zu verhandeln.

China hat 12 Prinzipien veröffentlicht, die seiner Meinung nach jedem Friedensabkommen
zugrunde liegen sollten.
Pekings Sondergesandter Li Hui weigert sich, über ihre Umsetzung zu sprechen,
solange sie nicht von beiden Seiten genehmigt wurden.
Das ist nun geschehen.
Aber der Westen lässt sich nicht täuschen.
Man kann nicht so tun, als würde man diese Prinzipien teilen, wenn man die Lügen weiter benutzt,
die man seit drei Jahrzehnten entwickelt hat.
Andernfalls werden sie zur Anerkennung der Gültigkeit der russischen Position und damit zum Wunsch
nach einer Niederlage Kiews führen.

Die Afrikanische Union und die Brazzaville-Stiftung entsandten vier Staatsoberhäupter:
Azali Assoumani (Komoren und derzeitiger Vorsitzender der Afrikanischen Union),
Macky Sall (Senegal),
Cyril Ramaphosa (Südafrika)
und Hakainde Hichilema (Sambia).
Alle anderen weigerten sich mitzukommen.
Der ägyptische Präsident schickte seinen Premierminister Mostafa Madbouly.
Der an Covid erkrankte Ugander Yoweri Museveni hat seinen ehemaligen Außenminister
Ruhakana Rugunda geschickt.
Der Kongolese Denis Sassou-Nguesso ließ sich durch den Staatsminister des Präsidiums,
Florent Ntsiba, vertreten.

Gleich nach ihrer Ankunft wurde die gesamte Delegation nach Butscha eingeladen,
wo ihre Gastgeber ihnen erklärten, dass die russischen Besatzer Gräueltaten begangen hätten.

Die Afrikaner haben die internationalen Ermittler nicht getroffen, die im Gegenteil festgestellt haben,
dass die Massaker mit Pfeilchen (Munition, die während des Ersten Weltkriegs weit verbreitet war)
verübt wurden.
Vor allem haben die Russen Butscha am 30. März 2022 verlassen.
Der Bürgermeister des Ortes hatte nichts Ungewöhnliches festgestellt.
Am nächsten Tag sind die Nationalisten des Asow-Bataillons in die Stadt eingedrungen,
aber die Leichen wurden erst am 4. April gefunden.
Es handelte sich also eindeutig um einen Bürgerkriegsschauplatz, in dem
die integralen Nationalisten Mitbürger hinrichteten, von denen sie glaubten,
mit den Russen kollaboriert zu haben.
Jedenfalls kennen die Afrikaner solche Situationen und können nicht leicht getäuscht werden.

Als sie in Kiew ankamen, ertönten die Sirenen.
Aber diese Staatsmänner waren nicht beeindruckt.
Sie stellten fest, dass die Hauptstadt nicht bombardiert wurde, sondern nur wenige militärische Ziele.

Auf der abschließenden Pressekonferenz sagte der Präsident der Komoren, Azali Assoumani:
"Der Weg zum Frieden muss über die Achtung der Charta der Vereinten Nationen führen,
und Afrika ist bereit, weiterhin mit Ihnen auf der Suche nach einem dauerhaften Frieden zusammenzuarbeiten
(...) Auch wenn der Weg zum Frieden lang sein mag, gibt es Hoffnung, weil Gespräche möglich sind."

Darauf antwortete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ihm:
"Heute habe ich bei unserem Treffen deutlich gesagt, dass die Zulassung von Verhandlungen
mit Russland jetzt, wo der Besatzer auf unserem Land ist, bedeutet, den Krieg einzufrieren,
Schmerz und Leid einzufrieren."

phpBB [video]

Am 17. Juni 2023 überreicht Wladimir Putin der afrikanischen Delegation
den Entwurf des Friedensvertrags,
der im März 2022 vom Vorsitzenden der ukrainischen Delegation
bei den Friedensverhandlungen in der Türkei unterzeichnet worden war.




Am 17. Juni 2023 präsentierte Wladimir Putin der afrikanischen Delegation den Entwurf
eines Friedensvertrags, den der Leiter der ukrainischen Delegation im März 2022 während der
Friedensverhandlungen in der Türkei unterzeichnet hatte.

Nach dieser Weigerung fuhren die Afrikaner nach St. Petersburg,
um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen.
Natürlich zeigte sich dieser viel offener.
Er hat nicht nur nichts zu verlieren, sondern er hat ein massives Argument.
Er präsentierte der Delegation (siehe Video) den Text des Friedensvertrags und das von den Ukrainern
im März 2022 ausgehandelte und vom Delegationsleiter unterzeichnete Addendum.
Er erklärte sogar, dass die russischen Truppen bei der Umsetzung dieses Projekts
die Oblaste Kiew und Tschernihiw verlassen hätten und dass die Ukrainer sich nicht nur geweigert hätten,
diese Texte zu ratifizieren, sondern auch ein Gesetz verabschiedet hätten,
das die Fortsetzung oder Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen verbiete.

Man wird auf dem Afrika-Russland-Gipfel, der für den 26. und 29. Juli geplant ist,
sehen, welcher der beiden Staatsoberhäupter in den Augen der Delegation der
Afrikanischen Union aufrichtiger erschien.
Kiews Interesse an Missionen der guten Dienste ist ebenso falsch wie seine Gegenoffensive.

Thierry Meyssan

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 28. Jun 2023, 10:16 
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Jewgeni Prigoschins Aufstand
von Thierry Meyssan
Entgegen den Kommentaren der westlichen Presse hat Jewgeni Prigoschin nie einen Putschversuch
gegen Wladimir Putin unternommen.
Er wollte ihn erpressen, um die exorbitanten Privilegien zu behalten, die er seit der Gründung seines privaten Militärunternehmens angehäuft hat.
Dann ist er zur Vernunft gekommen und auf seinen Posten zurückgekehrt.

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kann der "Putschversuch" von Jewgeni Prigoschin das Schicksal der Waffen in der Ukraine wenden?
Das war der Wunsch der NATO, die auf diesen Aufstand hoffte und ihre stillen Agenten
in Russland aufgeweckt hat.
Das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten beabsichtigten endlich die Teilung des Landes
zu erreichen, die sie 1991 nicht vollenden konnten [1].

Die Gründung privater Militärunternehmen (PMCs), einschließlich der Wagner-Gruppe,
war eine Idee, die von Präsident Wladimir Putin unterstützt wurde,
um neue Befehlsformen zu testen, bevor sie ausgewählt und die besten von ihnen
in der Armee umgesetzt werden.

In wenigen Jahren haben diese Unternehmen tatsächlich viele Methoden getestet
und oft ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt.
Es war nun an der Zeit, die Umstrukturierung der russischen Armee abzuschließen,
indem man diese Gruppen auflöste und ihre Streitkräfte in die reguläre Armee integrierte [2].

Präsident Putin hatte dafür ein Datum festgelegt:
den 1. Juli.
Das Verteidigungsministerium hat also im vergangenen Monat Vertragsentwürfe an
die verschiedenen privaten Militärunternehmen geschickt, um deren Einverleibung
in die Armee durchzuführen.
Doch die Wagner-Gruppe weigerte sich darauf zu antworten und Jewgeni Prigoschin
verschärfte seine Beleidigungen gegen den Minister und den Stabschef.

Man muss richtig verstehen, was sich abspielt:
Die Schaffung privater Militärunternehmen durch Russland ist das Gegenstück zu dem,
was die Vereinigten Staaten unter Verteidigungsminister Donald Rumsfeld getan haben,
als sie den Einsatz von PMCs am Rande des Pentagons vervielfachten.
Anfangs funktionierte es, aber diese Firmen arbeiteten auch für die CIA und
die Vermischung der Arten führte zu Serienkatastrophen.

Als sie nur für das Pentagon arbeiteten, drückten sich ihre Führer öffentlich aus,
wie Erik Prince von Blackwater.
Aber sie haben nie Stellung bezogen gegen den Verteidigungsminister oder
den Vorsitzenden der Joint Chiefs of Staff.

Es sei im Übrigen gesagt, dass weder die US-Soldaten von Blackwater noch die russischen Soldaten
von Wagner Söldner sind.
Sie kämpfen für ihr Land und werden dafür bezahlt, unverhältnismäßige Risiken einzugehen,
die von regulären Soldaten nicht verlangt werden können.

Im Gegenteil, Söldner kämpfen unter dem Kommando einer fremden Macht für Geld.

Die Tatsache, dass ein Leiter eines privaten Militärunternehmens zwei Monate lang
und noch dazu inmitten einer Militäroperation hetzerische Videos gegen die Befehlshaber
der regulären Armeen veröffentlicht, würde in keinem Staat toleriert werden.

Aber das war genau der Fall mit Jewgeni Prigoschin in Russland.
Die Korrespondenten, die wir in diesen zwei Monaten interviewt haben, waren alle der Meinung,
dass der Kreml ihn schreien ließ, um die Aufmerksamkeit des Westens zu erregen
und ihm die Reorganisation der regulären Armeen zu verheimlichen.

Manche begannen ihre Augen zum Himmel zu erheben, als im März von einer
Kandidatur Prigoschins für das ukrainische Präsidentenamt die Rede war:
Hatte der Gauner seinen Verstand verloren?

Die westlichen Geheimdienste konzentrierten sich seit Beginn der Militäroperationen
in der Ukraine auf Jewgeni Prigoschin.
Am 18. März enthüllten sie tausend Dokumente über seine Aktivitäten [3].

Es ging ihnen darum, das von Prigoschin aufgebaute Netzwerk von Gesellschaften aufzudecken,
um dem Vorwurf Glaubwürdigkeit zu verleihen, Russland sei keine antikoloniale Macht,
da Wagner Afrika plündert.
Aber letztendlich zeigen diese Dokumente, dass Prigoschin ein Gauner ist, aber nicht,
weil er die Länder, mit denen er zusammenarbeitet, bestiehlt.

Er beteiligte sich an der Jagd auf die Korruption innerhalb der russischen Armeen,
was ihn jedoch nicht daran hinderte, Korruption außerhalb der Streitkräfte zu entwickeln.

Es ist möglich, dass der Westen dank dieser Ermittlungen einen Weg gefunden hat,
ihn zu manipulieren;

Der Mann war sowohl ein Patriot als auch ein erwiesener Gauner, der in der Sowjetunion verurteilt wurde.
Wir wissen nichts Sicheres und werden es auch nicht wissen können, bis diese Angelegenheit vorbei ist.

Dennoch hat sich Jewgeni Prigoschin auf ein Unternehmen eingelassen,
das den Oligarchen der Jelzin-Ära würdig ist.

Er versichert, dass der Verteidigungsminister, der aus Tuwa (Sibirien/Mongolei) stammende Sergej Schoigu,
nach Rostow am Don gereist sei, um die Bombardierung von Wagners Truppen zu überwachen.

Er wirft ihm vor, Tausende seiner Männer ermordet zu haben.
Schließlich verließ er die Front, um nach Rostow am Don zu kommen, um das Hauptquartier
der regulären Armeen in Besitz zu nehmen.
Er kündigte an, dass er mit seinen 25000 Mann auf Moskau marschieren werde,
um mit dem Verteidigungsminister und dem Generalstabschef abzurechnen.

In seinem jüngsten Video sagte er: "Wir waren bereit, dem Verteidigungsministerium Zugeständnisse zu machen,
unsere Waffen abzugeben, eine Lösung zu finden, wie wir das Land weiterhin verteidigen würden (...)
Heute haben sie Raketenangriffe auf unsere Lager gestartet.
Viele Soldaten sind gefallen.
Wir werden entscheiden, wie wir auf diese Gräueltat reagieren.
Die nächste Runde gehört uns. Diese Kreatur [der Verteidigungsminister] wird verhaftet werden."

Wagner verfügt zwar über 25000 Mann, aber nicht nur an der ukrainischen Front.
Viele sind in Asien und Afrika stationiert.
Obwohl Wagner auch über Flugzeuge verfügt, ist seine Luftwaffe im Vergleich zu der der regulären Armeen unzureichend, seine Kolonne wäre bombardiert worden, ohne dass er sie hätte schützen können.

In weniger als einem Tag erneuerten alle Behörden der Russischen Föderation ihre Loyalität zum Kreml.
Präsident Wladimir Putin trat im Fernsehen auf.
Er erinnerte an den Präzedenzfall von 1917, als Lenin das zaristische Russland
aus dem Ersten Weltkrieg zurückzog, obwohl es kurz vor dem Sieg stand.
Er rief alle dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und der Heimat zu dienen
statt einem persönlichen Abenteuer.

In dieser Rede lobte Wladimir Putin die Tapferkeit der Wagner-Soldaten,
von denen viele für das Vaterland fielen.
Er machte sie daher nicht für die Situation verantwortlich, sondern forderte sie auf,
ihrem Führer nicht gegen den Staat und damit gegen das Volk zu folgen.

Zum Abschluss seiner kurzen Ansprache an die Nation schloss Präsident Wladimir Putin mit den Worten:
"Wir werden retten, was uns lieb und heilig ist.
Wir werden alle Prüfungen bestehen, wir werden noch stärker werden."

Diese Intervention wurde in einer Schleife auf russischen Fernsehsendern ausgestrahlt
und dramatisierte die Situation.

Der Generalstaatsanwalt der Russischen Föderation hat Ermittlungen gegen
Prigoschin wegen "Organisation eines bewaffneten Aufstandes" eingeleitet.

Die ukrainischen Behörden haben in sozialen Netzwerken einen Aufruf an die belarussische Opposition gestartet,
die russische Unordnung auszunutzen, sich zu erheben und Präsident Alexander Lukaschenko zu beseitigen [4].

Die russischen Geheimdienste, die alle Protagonisten beobachteten und von Anfang an
im Hintergrund wachten, ließen die Verräter, die sich in Belarus und Russland selbst enttarnt hatten,
auf frischer Tat verhaften.

Im Laufe des Tages kontaktierte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko,
den sein russischer Amtskollege angerufen hatte, Jewgeni Prigoschin und hat ihn überzeugt,
seine Pläne aufzugeben und seine Truppen wieder an die Front zu bringen.
Wladimir Putin hat sein Wort gegeben, das von dem Rebellen unterzeichnete Abkommen zu respektieren.
Letzterer kündigte an, auf den Sturz von Schoigu und Gerassimow zu verzichten.

Ende der Geschichte.

Erste Bemerkung:
Es hat nie einen Versuch eines "Staatsstreichs" gegeben.
Wagner hatte nicht die Fähigkeit, Moskau einzunehmen, und Prigoschin hat
Präsident Putin nie wörtlich angegriffen.
Letzterer hat übrigens so etwas nie angeprangert, sondern "einen Dolchstoß in den Rücken"
der russischen Streitkräfte gegen die Ukraine.

Meine zweite Bemerkung ist, dass es sich auch nicht um eine "Meuterei" handelt.
Wagner hängt nicht von dem Verteidigungsminister ab, sondern direkt vom Präsidium.

Prigoschin rebellierte gegen dieses und nur gegen dieses.
Seine einzige Forderung war, von den regulären Armeen unabhängig zu bleiben.
Wenn er bereit war, seine militärischen Aktivitäten aufzugeben,
klammert er sich an die damit verbundenen Angelegenheiten, die er auf allen Operationsgebieten,
auf denen er präsent ist, entwickelt hat.
Der Mann ist, wie gesagt, sowohl ein Patriot als auch ein Gauner.

Dritte Bemerkung: laut den Worten von Präsident Putin handelt es sich um eine "bewaffnete Rebellion"
und eine "Aufgabe des Postens".
Wagner hat die Front verlassen, aber die Ukrainer wagten oder konnten den Teil der Front,
den er verlassen hatte, nicht angreifen.

Es gibt nichts Verabscheuungswürdigeres für Russen als Verteidiger, die ihre Stellung verlassen.
Aus diesem Grund hatte Prigoschin am Vortag ein Video veröffentlicht,
in dem er versicherte, dass Kiew den Donbass in den vergangenen acht Jahren nicht bombardiert habe,
was jedoch den Beobachtungen der OSZE und des UN-Sicherheitsrats schamlos widerspricht.
Zu seinem Unglück können die Russen auch nicht ertragen, wenn ihr guter Glaube in Frage gestellt wird.

An dieser Stelle ist eine weitere Bemerkung angebracht:
Obwohl er gegen Präsident Putin revoltierte, hat Prigoschin niemanden getötet.
Seine Truppen marschierten ohne Widerstand in Rostow am Don ein.
Die regulären russischen Truppen haben Wagners Hauptquartier in St. Petersburg nicht angegriffen.

Prigoschins Männer marschierten nicht auf Moskau.
Das Verteidigungsministerium hat offenbar keine einzige Raketen auf Wagners Soldaten abgefeuert.

Der Generalstaatsanwalt hat den Fall von Rebellion abgeschlossen.
Wagners Milizionäre, die sich nicht am Aufstand beteiligt haben, wurden sofort in die
reguläre Armee aufgenommen.
Drei Einheiten kehrten an die Front zurück.
Das Schicksal der Milizionäre, die an der Rebellion teilgenommen haben, wird von Fall zu Fall behandelt.

Am Ende ist der Staat nicht geschwächt worden.
Die beiden Gewinner sind die Russische Föderation und Weißrussland.

Tatsache bleibt, dass in den Köpfen der Russen diese ganze Angelegenheit weitgehend inszeniert war:
Es gab einen drohenden Aufstand, der sich sofort auflöste.

Das Einzige, was bleiben wird, ist die Infragestellung der Qualität der militärischen Führung;
Eine ärgerliche Idee, trotz des Glaubens der Bevölkerung an den Opfergeist ihrer Soldaten.

Am Ende dieser seltsamen Episode sprach Präsident Putin erneut im Fernsehen.
Er lobte erneut die Wagner-Kämpfer und rief sie auf, sich den regulären Armeen,
den Geheimdiensten oder anderen Sicherheitskräften anzuschließen.
Er stellte sie auch vor die Wahl, nach Hause zurückzukehren oder sich
Prigoschin in Belarus anzuschließen.

In den russischen sozialen Netzwerken kursieren alle möglichen Hypothesen.
Die Überraschendste ist, dass Wagner ohne die Hilfe des Verteidigungsministeriums,
das ihn mit Treibstoff versorgt, nicht rebellieren und auf die Hauptstadt marschieren konnte.

In den kommenden Wochen sollte man die letzte Phase der Transformation der russischen Armee erleben.
Es ist keineswegs sicher, dass diejenigen, die gestern aneinandergeraten sind, sich als Gegner erweisen.

Thierry Meyssan

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 28. Jun 2023, 12:27 
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Das Bündnis von "revisionistischen Zionisten" und "integralen Nationalisten" wird bestätigt

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Natan Scharansky, der ehemalige sowjetische Dissident, der von Ronald Reagan ausgezeichnet wurde, bevor er Minister von Ariel Sharon und Benjamin Netanjahu wurde, hat eine Videokonferenz zwischen vielen jüdischen Persönlichkeiten und Andrij Jermak, dem Stabschef des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj organisiert.

Natan Scharansky wurde in Donezk (UdSSR) geboren. Er war ein Schüler von Ze’ev Schabotinsky, der in Cherson geboren wurde. 1921 schloss Schabotinsky ein Bündnis mit dem "integralen Nationalisten" Simon Petljura gegen die Bolschewiken. Als die Affäre bekannt wurde, entzog ihm die Zionistische Weltorganisation sein Mandat als Administrator und schloss ihn aus ihren Reihen aus, weil Petljura ein bösartiger Antisemit war und riesige Massaker an Juden organisiert hatte. Als Schabotinsky 1940 in New York starb, widersetzte sich David Ben-Gurion Schabotinskys Sekretär Bension Netanjahu (Benjamin Netanjahus Vater) und weigerte sich, ihn in Israel begraben zu lassen.

Andriy Yermak ist Sohn eines jüdischen Vaters, steht aber der Scientology Kirche nahe. Er diente als Vermittler mit Rudy Giuliani während Donald Trumps Versuchen, Burismas Korruption von Joe Biden zu untersuchen. Er erinnerte daran, dass die Werchowna Rada mit Unterstützung von Präsident Selenskyj ein Gesetz zur Bekämpfung des Antisemitismus verabschiedet hatte.

Die Teilnehmer dieses Treffens einigten sich darauf, die Assimilation des Holodomor an den Holocaust fortzusetzen und Maßnahmen gegen die iranischen Drohnenlieferungen an Russland durchzuführen.

Die ukrainischen "integralen Nationalisten" behaupten entgegen allen Beweisen, dass die Hungersnot der 30er Jahre, die den Süden der Sowjetunion betraf, Stalins Wunsch war, das ukrainische Volk zu töten, während die "revisionistischen Zionisten" verschweigen, dass Dmytro Donzow, der Theoretiker des integralen Nationalismus und Verwalter des Reinhard-Heydrich-Instituts, einer der Drahtzieher der „Endlösung“ der "Juden- und Zigeunerfrage" war.

An dem Treffen nahmen unter anderem teil:
Rabbiner David Niederman, Präsident der United Jewish Organizations of Williamsburg und Rabbiner von North Brooklyn;
Der Oligarch Boris Loschkin, ehemaliger Stabschef von Präsident Petro Poroschenko und derzeitiger Präsident der Jüdischen Konföderation der Ukraine;
Prof. Dr. Hannah Lessing, Generalsekretärin des Allgemeinen Fonds zur Entschädigung der Opfer des Nationalsozialismus;
Lubawitscher Rabbiner Raphael Rutman, geschäftsführender Vorsitzender der Föderation der jüdischen Gemeinden der Ukraine.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Mi 28. Jun 2023, 12:33 
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Neue kollektive Misshandlungen durch israelische Siedler

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Am 19. und 20. Juni 2023 brannten israelische Siedler im Westjordanland Felder und Häuser nieder, bewarfen Autos mit Steinen und verwüsteten palästinensische Geschäfte entlang der Straße 60.

Zwei palästinensische Hamas-Mitglieder griffen israelische Siedler an einer Tankstelle an, töteten vier und verwundeten vier. Einer der Angreifer wurde von einem Israeli getötet, ein weiterer wurde wenige Stunden später von der israelischen Armee erschossen.

400 israelische Siedler besetzten dann am 21. Juni das palästinensische Dorf Turmus Aya und brannten dreißig Häuser und sechzig Autos nieder.

Am 26. Februar zerstörten andere Siedler im Beisein der israelischen Armee das Dorf Huwara, das ebenfalls an der Straße 60 liegt, wobei 400 Menschen verletzt und einer getötet wurde. Dieses araber-feindliche Pogrom wurde durch die Äußerungen des derzeitigen Finanzministers Bezalel Smotrich und des Ministers für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, gefördert, die beide die jüdische Vorherrschaft unterstützten. Washington und Tel Aviv standen sich in einer Kontroverse einander gegenüber, an deren Ende sich die israelische Koalitionsregierung verpflichtet hatte, dass sich so etwas nicht wiederholen würde.

Ausrotten!!!

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Ungelesener BeitragVerfasst: So 2. Jul 2023, 06:30 
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Im Dezember 2018 schrieb Thierry Meyssan:

Die NATO bereitet eine Welle von Anschlägen in Europa vor

Mehrere Quellen in verschiedenen Ländern berichten uns, dass die NATO Anschläge
in Ländern der Europäischen Union vorbereitet.

Während der "bleiernen Jahre " (d. h. am Ende der 1960er bis 1980er Jahre) haben
die NATO-Geheimdienste die "Strategie der Spannung" umgesetzt.
Es ging darum, blutige Anschläge zu organisieren, die den Extremisten zugeschrieben wurden,
um ein Klima der Angst zu schaffen und zu verhindern, dass Regierungen
der Alleanza Nazionale, einschließlich der Kommunisten gebildet würden.
Zur gleichen Zeit organisierte die NATO (angebliche Verteidigerin der "Demokratie")
Staatsstreiche oder versuchte Staatsstreiche in Griechenland, Italien und Portugal.

Die NATO-Geheimdienste waren von den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich
ab der politischen Koordinationsstelle der CIA aufgestellt worden.
Sie informierten nur Washington und Berlin und nicht die anderen Mitglieder
des Atlantischen Bündnisses.
Diese Dienste wurden als Stay-Behind bekannt, weil von hinten handlungsfähig im Falle
einer Besetzung Westeuropas durch die Sowjetunion, und besaßen die besten Spezialisten
des antikommunistischen Kampfes des Nazi-Reiches.

Ähnliche Dienste entstanden durch die Angelsachsen überall auf der Welt,
entweder als Berater für Pro-US- Regierungen, oder verdeckt in der UdSSR
und in den Staaten, die ihr zugeordnet waren.
Sie waren durch die World Anti-Communist League koordiniert.
Im Jahr 1975 lüfteten drei US-Kommissionen den Schleier dieser Praktiken –
die Commission Church im Senat, Pike im Kongress und Rockefeller im Weißen Haus -.
1977 ernannte Präsident Jimmy Carter Admiral Stansfield Turner zum Leiter der CIA,
um die Geheimdienste zu reinigen.
Im Jahr 1990 enthüllte der Präsident des italienischen Rates, Giulio Andreotti,
die Existenz des Zweiges der NATO Geheimdienste in Italien, den Gladio.
Es folgte darauf ein gigantisches Auspacken und parlamentarische Kommissionen
des Untersuchungsausschusses in Deutschland, Belgien und Italien.
Das ganze System wäre dann aufgelöst worden.

Aber Jahre später fanden wir Hinweise auf die Verantwortung der NATO bei den Anschlägen
von Madrid am 11. März 2004 und am 7. Juli 2005 in London.

In diesem Zusammenhang wurde jetzt in Frankreich ein „gendarme mobile“ und ehemaliger Legionär
am 23. Dezember 2018, im Bahnhof Gare de Lyon (Paris) verhaftet,
während er Sprengstoff transportierte.
Am Ende der 96 Stunden des Sorgerechts wurde er angeklagt.

Wir haben viele Dokumente und Studien über den Stay-Behind veröffentlicht, besonders:
„Stay-Behind: die US-Einmischungs-Netze“, von Thierry Meyssan,
Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 20. Mai 2013.
In 16 Episoden, das massgebende Buch von Professor Daniele Ganser Les Armées secrètes de l’OTAN.
« La Ligue anti-communiste mondiale, une internationale du crime », par Thierry Meyssan, Réseau Voltaire,
12 mai 2004. (Auch auf Englisch

Ich erinnere nur an den LKW der in den Weihnachtsmarkt gefahren ist
oder der "Rechtsextreme der angeblich in einer jüdischen Kirche einen Terrorakt vollbringen wollte
und auch damals als man Maaß davor schützen wollte abgesetzt zu werden weil er so ein
gnadenloser Russenhaßer und Hetzer sowie Lügner ist und man einen Anschlag verübte , in ein Cafe zu fahren
mit einem Auto und Menschen zu töten
oder mit dem Auto in eine Gruppe Menschen zu fahren, die an der Bushaltestelle standen
und ein kleines Kind zu töten
usw...geht endlos weiter
alles von diesem Pack inszeniert und durchgezogen und da die EU ein Zweig der Nato ist
ist sie genauso mörderisch....
ALL das muss weg

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 4. Jul 2023, 21:04 
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Russische und westliche Geheimdienste angesichts der Rebellion von Jewgeni Prigoschin
von Thierry Meyssan
Als Jewgeni Prigoschin mitten im Krieg rebellierte, um die ihm anvertrauten Güter
in eigenem Namen zu behalten, gefährdete er den Zusammenhalt seines Landes.
Dieser Fall, der dramatisch hätte enden können, ging jedoch gut aus.
Unabhängig von dieser Initiative hatten die westlichen und russischen Geheimdienste
unabhängig voneinander antizipiert, welche Vorteile sie aus der Situation ziehen könnten.


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Jewgeni Prigoschin verlässt seine Männer in Richtung Weißrussland.

Russische und westliche Geheimdienste beobachteten die Verschlechterung der Beziehungen
zwischen Jewgeni Prigoschin und dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
Natürlich interpretierten sie sie unterschiedlich und machten daher unterschiedliche Vorhersagen.

Für die westlichen Dienste wurde dieser Konflikt vom Kremlchef gefördert.
Es war eine Möglichkeit für ihn, beide Seiten dazu zu bringen, das Beste aus sich herauszuholen.
Die Rivalität zwischen den Männern sollte jedoch zunehmen und letztendlich die russischen
Streitkräfte spalten, anstatt sie zu stärken.
Man sollte dann die Schwäche Moskaus ausnutzen, um das im Juli 2022 entwickelte
Demontageprogramm Russlands zu starten, indem man sich auf verschiedene Minderheiten stützte [1].
Das ist der Sinn der Präsentation, die die CIA wenige Tage vor der Rebellion von Jewgeni Prigoschin
vor US-Parlamentariern hielt.

Für die russischen Geheimdienste, die sich verbaten, sich in die Art und Weise einzumischen,
wie Präsident Putin mit dieser Rivalität umging, würde der Konflikt unweigerlich eskalieren.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt positionierten sich die Offiziere und hohen Beamten,
die gegen das Regime sind, nicht für eine Seite gegen die andere, sondern
für einen möglichen Systemwechsel.
Sie sollten sofort ausgemacht werden, um sie aus dem Staatsapparat zu entfernen.

Natürlich dachte niemand, dass Jewgeni Prigoschin auf die von ihm gewählte Weise
handeln würde, wie er geplant hatte, noch wann er zur Aktion übergehen würde.
Als er sich also auf den Weg zum Hauptquartier in Rostow am Don machte (02.30 Uhr),
wusste noch niemand, ob dies Teil eines Überbietungswettbewerbs zwischen Wagner
und dem Verteidigungsministerium war, oder ob gerade etwas Neues passiert war.
Erst in der Nacht, als er Rostow am Don eingenommen hatte (07:30 Uhr)
und seinen Marsch auf Moskau begann, haben alle verstanden,
dass die Zeit zum Handeln gekommen war [2].

Die CIA, der MI6 und der Mossad haben daraufhin ihre Kontakte sowohl in Russland,
als auch in den anderen, noch mit Moskau verbündeten Staaten der ehemaligen UdSSR geweckt;
allen voran in Weißrussland, Kasachstan und Usbekistan, drei Staaten,
in denen der Westen in den letzten zwei Jahren gescheitert war,
"Farbrevolutionen" zu organisieren.

Die ukrainischen Führungskräfte haben die Tausend Belarussen, die unter ihrer Flagge
im Kastous-Kalinowski-Bataillon kämpfen, gebeten, ihre Familien zum Sturz von
Präsident Alexander Lukaschenko aufzurufen.
Ähnliche Aufrufe wurden gegen den kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew
und den usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev gemacht.
Westliche Kontakte in Tschetschenien scheinen dem Ruf nicht gefolgt zu sein.

Präsident Wladimir Putin telefonierte nach seiner Ansprache an die Nation (10 Uhr)
mit seinen belarussischen, kasachischen und usbekischen Amtskollegen (13.30 Uhr).
Er erinnerte alle daran, dass sie einen vom Westen angeheizten Aufstand
hatten hinnehmen müssen, ihn aber überstanden haben.
Er sagte ihnen, dass Russland nicht wanken werde, und forderte sie auf,
bei sich zu Hause wachsam zu sein.

Die russische Exilopposition (d.h. die vom Westen unterstützte) hat einen Regimewechsel
in Moskau gefordert.
Der ehemalige Oligarch Michail Chodorkowski, der 2003 wegen Steuerhinterziehung verhaftet wurde,
als er gerade einen Putsch startete [3], twitterte, dass der Prigoschin-Aufstand bewiesen habe,
dass es möglich sei, Wladimir Putin zu stürzen, und dass sich alle auf diese Eventualität
vorbereiten müssten.
Schachweltmeister Garri Kasparow, ein ehemaliger Unterstützer von Boris Jelzin, tat dasselbe.
Er hielt seine Revanche für möglich. Der Anwalt Alexej Nawalny ließ aus seinem sibirischen
Gefängnis wissen, er unterstütze die Bewegung.


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Diese drei Männer sind die Trumpfkarten des Westens in Russland.
Im Gegensatz zu dem, was viele internationale Medien behaupten, sind sie in ihrem Land
überhaupt nicht beliebt, ebenso wenig wie die pro-amerikanischen libyschen
oder syrischen Oppositionsführer während der Militäroperationen gegen ihre Länder.

Alle drei verurteilen die russische Intervention in der Ukraine als eine imperialistische Einmischung.
Sie fordern eine Einstellung der Feindseligkeiten und ein Verfahren gegen die russische Führung
vor einem internationalen Strafgerichtshof.
Zu Beginn der russischen militärischen Spezialoperation gründeten sie das Russische Aktionskomitee
in Litauen, fanden aber kein Echo in ihrem Land.

Zur allgemeinen Überraschung endete der Aufstand am selben Abend (20:00 Uhr),
ohne dass jemand wusste, welches Abkommen von Prigoschin unterzeichnet worden war.
Der Aufstand hat nur 18 Stunden gedauert;
Eine Zeitspanne, die für die westlichen und russischen Geheimdienste viel zu kurz war,
um ihre jeweiligen Ziele zu erreichen.


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Swetlana Tichanowskaja (in hellblauer Jacke) und ihre "belarussische Exilregierung"
werden von Josep Borrell, dem Hohen Kommissar der Europäischen Union für
Außen- und Sicherheitspolitik (links stehend), empfangen.

Tatsache bleibt, dass die belarussischen westlichen Agenten geweckt wurden.
Swetlana Tichanowskaja, die ehemalige Präsidentschaftskandidatin im litauischen Exil,
hat die Exilregierung gebildet, die sie sich bereits am 24. Februar 2022
(Beginn der russischen Spezialoperation) vorgestellt hatte.
Sie wurde von den europäischen Behörden empfangen, welche sich jedoch hüteten,
diese Marionettenregierung anzuerkennen.

Die ukrainischen Dienste gaben auch bekannt, dass Prigoschin auf der Liste der
zu tötenden Ziele des russischen FSB stehe.
Das ist natürlich eine bewusste Falschmeldung, denn Wladimir Putin hatte versprochen,
ihn nicht zu bestrafen.
Die Moscow Times (pro-amerikanisch) versicherte, dass General Sergej Surowikin
wegen Komplizenschaft mit den Rebellen verhaftet wurde.
Tatsächlich wurde er vom FSB ausführlich verhört, da er seit seinem Dienst
in Syrien Ehrenmitglied bei Wagner war.

Thierry Meyssan

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 4. Jul 2023, 21:07 
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Die Europäische Union unterstützt Mitglieder der "belarussischen Exilregierung"
VOLTAIRE NETZWERK | 4. JULI 2023

Foto: Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, empfängt die im Exil
lebende belarussische "Präsidentin" Swetlana Tichanowskaja.

Die Europäische Union hat eine von Washington gewählte Kontaktgruppe mit
der belarussischen Opposition eingerichtet.

Der Hohe Vertreter der Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell,
leitete das Treffen in Anwesenheit von Swetlana Tichanowskaja, einer ehemaligen
erfolglosen Kandidatin für die belarussische Präsidentschaft,
die sich jetzt im Exil in Litauen befindet.

Gleich zu Beginn der russischen Militäroperation kündigte Swetlana Tichanowskaja
die Schaffung einer "belarussischen Exilregierung" an.
Sie hat sich gerade zum Staatsoberhaupt erklärt.

Während der Rebellion von Jewgeni Prigoschin riefen die ukrainischen Behörden
zum Sturz des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko auf.
Kiew verfügt bereits über eine Truppe von etwa tausend Weißrussen,
das Kastous-Kalinowski-Bataillon.

Vorsichtiger Weise erkannte Josep Borrell weder diese Armee noch diese Exilregierung an,
sondern bezeichnete sie als Vertreter der "demokratischen Kräfte und der Zivilgesellschaft".


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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 4. Jul 2023, 21:20 
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Die NATO greift die Europäische Union an
von Manlio Dinucci
Laut dem Wall Street Journal wurde die Rezession, die gerade in der Europäischen Union begonnen hat,
durch die Sabotage der Nord-Stream-Gaspipelines verursacht.

Da diese dem Atlantischen Bündnis zuzuschreiben ist, muss man daraus schließen,
dass die NATO der Europäischen Union den Krieg erklärt hat,
wie es der Straussianer Paul Wolfowitz schon 1991 befürwortete.
ROM (ITALIEN) | 26. JUNI 2023


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Ein Team von Saboteuren nutzte Polen als Operationsbasis, um die Nord-Stream-Gaspipelines,
die Gas von Russland über die Ostsee nach Deutschland transportierten, zu sprengen ":

Das ist das Ergebnis einer offiziellen deutschen Untersuchung, über die das Wall Street Journal berichtet.

Deutsche Ermittler haben die Ostseeroute der Yacht Andromeda aus Polen rekonstruiert,
an deren Bord sie Spuren von HMX fanden, einem militärischen Sprengstoff zur
Zerstörung von Unterwasserinfrastruktur.

Damit wird der Untersuchung des US-Journalisten Seymour Hersh über den Abriss der
Nord-Stream-Pipeline durch die USA ein brisantes neues Kapitel hinzugefügt.

Inzwischen ist alles bewiesen.
Im Dezember 2021 wurde im Weißen Haus eine Task Force einberufen, die sich aus
Beamten der CIA, der Joint Chiefs of Staff und des Außenministeriums zusammensetzte,
um Nord Stream zu sabotieren.

Im Juni 2022, während der NATO-Übung Baltops, platzieren US-amerikanische und
norwegische Patrouillenboote, die von der aus Polen entsandten Yacht Andromeda operieren,
die Unterwassersprengladungen.
Drei Monate später, am 26. September 2022, warf ein P8-Flugzeug der norwegischen Marine
eine Sonarboje ab, deren Signal die Ladungen explodieren ließ.

Das Wall Street Journal nannte es "einen der größten Sabotageakte in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg".

Es handelt sich um eine Kriegshandlung, die von drei Mitgliedern des atlantischen Bündnisses
– den Vereinigten Staaten, Norwegen und Polen – gegen Deutschland, ein Mitglied der NATO,
durchgeführt wird, um die Europäische Union daran zu hindern, russisches Gas zu
niedrigen Kosten zu importieren.

US-Außenminister Anthony Blinken nannte die Blockade von Nord Stream
"eine außergewöhnliche Gelegenheit, die Abhängigkeit Europas von russischer Energie
ein für alle Mal zu beenden, eine riesige strategische Chance für die kommenden Jahre"
und betonte, dass "die Vereinigten Staaten zum Hauptlieferanten von Flüssigerdgas
für Europa geworden sind".

Denn das LNG ist natürlich viel teurer als russisches Gas.
Jetzt erobern Exxon, Chevron und andere US-Unternehmen den europäischen Energiemarkt,
und "erzielen dank steigender Ölpreise Rekordgewinne."
Wegen der steigenden Energiepreise – schreibt das Wall Street Journal – "rutscht die Eurozone
in eine Rezession ab, weil die Inflation steigende Preise verursacht und daher den Konsum senkt
und Europa durch das wirtschaftliche Äquivalent eines Long Covid blockiert wird".

In dieser Europäischen Union hat mit den Manövern Air Defender der größte Einsatz
von Luftstreitkräften in der Geschichte der NATO" begonnen,
die in Deutschland unter US-Kommando stattfinden.

Kurze Zusammenfassung der internationalen Presseschau Grandangolo vom Freitag,
den 16. Juni um 20:30 Uhr im italienischen Fernsehen Byoblu.

Manlio Dinucci

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 5. Sep 2023, 20:03 
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Thierry Meyssan hatte zunächst Urlaub gemacht und dann
sein Zurückkommen verschoben weil er ein Buch geschrieben hat
und noch etwas Zeit benötigte

Jetzt ist er endlich wieder da...


CIA lässt ukrainischen Nazismus wieder aufleben


von Thierry Meyssan
Es ist kein Wunder, dass die CIA antirussische Organisationen aufbaut.
Es ist jedoch überraschend, dass sie nicht davor zurückschreckt,
sich Nazis und integrale Nationalisten auszusuchen,
um angeblich Freiheit und Demokratie zu verteidigen.

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Schon im neunzehnten Jahrhundert planten das Deutsche und das Österreichisch-Ungarische Reich,
ihren Rivalen, das Russische Reich, zu vernichten.
Zu diesem Zweck starteten das deutsche und das österreichisch-ungarische Außenministerium
eine gemeinsame geheime Operation:
die Gründung der Liga der Fremdvölker Russlands (LFR) [1].
(((rotwerd

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Proklamation der unabhängigen Ukraine mit Nazi-Würdenträgern.
Hinter den Rednern sind die drei Porträts von Stepan Bandera,
Adolf Hitler und Jewhen Konowalez zu sehen.


1943 gründete das Dritte Reich den Antibolschewistischen Block der Nationen (ABN),
um die Sowjetunion zu zerlegen.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs übernahmen das Vereinigte Königreich und die
Vereinigten Staaten die Nazis und ihre Kollaborateure und unterhielten diesen Block ABN [2].

Angesichts der Millionen Toten, die er verursacht hatte, revidierte Frank Wisner,
die Nummer 2 der CIA, dessen Geschichte.
Er ließ eine Reihe von Broschüren herausgeben, in denen behauptet wurde,
dass der Block ABN nach der Befreiung gegründet worden sei.

Er behauptete, dass die Völker Mitteleuropas und des Baltikums alle gemeinsam
sowohl gegen die Nazis als auch gegen die Sowjets gekämpft hätten.
Das ist eine große Lüge.
In Wirklichkeit stellten sich viele politische Parteien in Mitteleuropa auf die Seite der Nazis,
gegen die Sowjets, bildeten SS-Divisionen und stellten fast alle Wachleute
der Nazi-Vernichtungslager bereit.

John Loftus, der Sonderstaatsanwalt des Office of Special Investigations,
einer Abteilung des US-Justizministers, bezeugte, dass er 1980 eine kleine Stadt in New Jersey,
South River, gefunden habe, in der eine Kolonie ehemaliger weißrussischer SS leben.

Am Eingang der Stadt gedenkt ein mit SS-Symbolen geschmücktes Kriegerdenkmal
ihre gefallenen Kameraden, während ein naheliegender Friedhof das Grab des
belarussischen Nazi-Ministerpräsidenten Radoslav Ostrowski beherbergt [3].

Man glaubt oft, dass die Vereinigten Staaten die Nazis bekämpften und sie in Nürnberg
und Tokio vor Gericht stellten.
Aber das stimmt nicht.
Wenn Präsident Roosevelt auch ein überzeugter Liberaler war, hielt er es für möglich,
Verräter zu rekrutieren und sie in seinen Dienst zu stellen.
Da er jedoch vor dem Ende des Konflikts starb, erreichten die Verbrecher,
mit denen er sich umgeben hatte, das höchste Amt.
Sie haben manche Verwaltungen gekapert, um ihre Ziele zu verfolgen.
So ist es mit der CIA geschehen.

Die Bemühungen des Kongresses mit der Church Commission, die die CIA-Verbrechen
in den 50er und 60er Jahren aufdeckte, haben nicht viel erreicht.
Diese ganze undurchsichtige Welt kehrte in den Untergrund zurück,
aber hat ihre Unternehmen nicht aufgegeben.

Die ukrainischen "integralen Nationalisten" von Dmytro Donzow und seine
Handlanger Stepan Bandera und Jaroslaw Stetsko, folgten diesem Weg.

Der erste, der bereits Geheimagent von Kaiser Wilhelm II., dann von Führer Adolf Hitler war,
wurde von der CIA geborgen, lebte in Kanada und starb 1973 in New Jersey,
in South River, im Gegensatz zu dem, was sein Wikipedia-Eintrag behauptet.
Er war einer der schlimmsten Massenverbrecher des Dritten Reiches.

Er war während des Krieges aus der Ukraine verschwunden und wurde Kurator des
Reinhard-Heydrich-Instituts in Prag.
Er war einer der Gestalter der der Zigeuner- und Judenfrage [4].


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Chiang Kai-Schek und Jaroslav Stetsko bei der
Gründung der Antikommunistischen Weltliga.



Seine Handlanger, Stepan Bandera und Jaroslaw Stetsko, wurden von der CIA in München angestellt.
Sie lieferten Sendungen für Radio Free Europe in ukrainischer Sprache und organisierten
Sabotageaktionen in der Sowjetunion.

Stepan Bandera hatte viele Massaker verübt und mit den Nazis die Unabhängigkeit
der Ukraine proklamiert.
Doch auch er war während des Krieges aus der Ukraine verschwunden.
Er behauptete, in einem Vernichtungslager in "ehrenvoller Gefangenschaft"
inhaftiert gewesen zu sein.

Dies ist unwahrscheinlich, da er 1944 wieder auftauchte und vom Reich mit der
Regierung der Ukraine und dem Kampf gegen die Sowjets betraut wurde.

Möglicherweise wohnte er in der Zentrale der Lagerverwaltung in Oranienburg-Sachsenhausen
und arbeitete dort am nationalsozialistischen Projekt der Vernichtung der "Rassen",
die die Arier angeblich verdarben.

Während des Kalten Krieges durchstreifte er die "freie Welt" und kam nach Kanada,
um Dmytro Dontsov vorzuschlagen, Leiter seiner Organisation zu werden [5].

Die Zeit ist vergangen, diese Massenverbrecher sind gestorben,
ohne jemals zur Rechenschaft gezogen worden zu sein.
Ihre Organisationen, OUN und ABN, hätten ebenfalls verschwinden sollen.
Dies war nicht der Fall.
Die OUN wurde infolge des Krieges in der Ukraine neu konstituiert.
Das gilt auch für den Block ABN.
Er hat jetzt auch eine Website.

Sie enthält Propagandabroschüren aus der Nachkriegszeit, die erklären,
dass diese Organisation ABN vor dem Fall des Dritten Reiches nie existiert habe.
Der ABN wird heute mit dem Free Nations PostRussia Forum fortgesetzt,
das am 26., 27. und 28. September in London, Paris und möglicherweise Straßburg stattfinden wird.

Sein Ziel ist immer dasselbe: die Russische Föderation in 41 verschiedene Staaten aufzuteilen.

An der Zugehörigkeit dieses Forums kann kein Zweifel bestehen:
Es behauptet zwar, für die Völker Russlands zu sprechen, beschuldigt aber nicht nur Moskau,
sondern greift auch die Volksrepublik China, Nordkorea und den Iran an.

In seinen Dokumenten geht er auch auf die Frage von Venezuela, Weißrussland und Syrien ein.

Der ABN beteiligte sich jedoch an der Gründung und Animation der Antikommunistischen Weltliga [6],
in der sich die meisten Diktatoren der Welt trafen, die heute elegant Weltliga für Freiheit und Demokratie heißt.


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Das Post-Russia Forum of Free Nations zielt darauf ab,
die Russische Föderation in 41 unabhängige Staaten aufzuteilen.



Dieses Free Nations PostRussia Forum wurde von der CIA als Reaktion auf die
russische Militärintervention in der Ukraine ins Leben gerufen.

In anderthalb Jahren hat es bereits sieben Male getagt, in Polen, der Tschechischen Republik,
den Vereinigten Staaten, Schweden, sowie im Europäischen und Japanischen Parlament.

Gleichzeitig schuf die CIA für Weißrussland und Tatarstan Exilregierungen,
wie sie es für den Irak und Syrien getan hatte.

Niemand hat sie bisher anerkannt, aber die Europäische Union hat sie bereits mit Respekt aufgenommen.
Diese Exilregierungen kommen zu der bereits alten Regierung von Itchkerien (Tschetschenien) hinzu.

Der derzeitige Apparat ist nicht darauf ausgelegt, seinen erklärten Zweck zu erreichen.
Die Vereinigten Staaten haben nicht die Absicht, die Russische Föderation,
eine Atommacht, zu zerschlagen.

Die meisten ihrer Entscheidungsträger sind sich bewusst, dass ein solches Unternehmen
die internationalen Beziehungen völlig destabilisieren und einen Atomkrieg auslösen könnte.
Nein, es geht vielmehr darum, im Dienste der Vereinigten Staaten das Volk zu mobilisieren,
das hofft, dieses unwahrscheinliche Ziel der Zerstörung Russlands zu erreichen.

Einige politische Persönlichkeiten machen bei diesem Spiel mit.

Das ist der Fall der ehemaligen polnischen Außenministerin Anna Fotyga.

Im Jahr 2016 legte sie dem Europäischen Parlament eine Entschließung zu den
strategischen Mitteilungen der Europäischen Union vor.

Sie hatte ein System der Einflussnahme auf alle wichtigen Medien in der Union entwickelt,
das sich als wirksam erwies.

Auch ein französischer zentristischer Abgeordneter, Frederick Petit.
Bereits 2014 waren die Spitzenfiguren seiner Partei auf den Maidan-Platz in Kiew gegangen,
um sich neben den "integralen Nationalisten" fotografieren zu lassen.
Ich werde hier nicht über den ehemaligen russischen Parlamentsabgeordneten
Ilja Ponomarjow sprechen.

Auch Denkfabriken, wie die Jamestown Foundation.
Sie wurde mit Hilfe von William J. Casey, dem Direktor der CIA, anlässlich eines Überläufers
aus der UdSSR gegründet.

Sie wurde in Russland im Jahr 2020 (d. h. noch vor dem Krieg in der Ukraine) verboten,
weil sie bereits Dokumente über den Zerfall Russlands druckte.
Schließlich wird das Hudson Institute von Taiwan über seine Agentur,
die World League for Freedom and Democracy (ehemals World Anti-Communist League), finanziert.
So war es möglich, eine Sitzung des Post-Russischen Forums Freier Nationen zu veranstalten.

Thierry Meyssan



Übersetzung
Horst Frohlich


[1] Liga der Fremdvölker Russlands 1916–1918. Ein Beitrag zu Deutschlands antirussischem Propagandakrieg unter den Fremdvölkern Russlands im Ersten Weltkrieg, Seppo Zetterberg, Akateeminen Kirjakauppa (1978).

[2] MI6, Inside the Covert World of Her Majesty’s Secret Intelligence Service, Stephen Dorril, The Free Press (2000).

[3] The Belarus Secret: The Nazi Connection in America, John Loftus, Albert Knopf (1982).

[4] Ukrainian Nationalism in the Age of Extremes. An Intellectual Biography of Dmytro Dontsov,
Trevor Erlacher, Harvard University Press (2021).

[5] Stepan Bandera: The Life and Afterlife of a Ukrainian Nationalist: Facism, Genocide, and Cult, Grzegorz Rossoliński-Liebe, Ibidem Press (2015).

[6] „Die Globale Antikommunistische Liga, eine Internationale des Verbrechens“, von Thierry Meyssan , Übersetzung Horst Frohlich , Korrekturlesen : Werner Leuthäusser,Voltaire Netzwerk, 12. Mai 2004.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 5. Sep 2023, 20:07 
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Die britische Regierung hat die BBC und die sozialen Medien in Bezug auf Covid manipuliert


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Die britische Regierung hat zu Beginn der Covid-Pandemie eine Counter Desinformation Unit (CDU) eingerichtet [1].
Eine parlamentarische Untersuchung ergab, dass diese öffentliche Einrichtung abweichende Meinungen zensiert hatte.

Geleitet wird die CDU von Sarah Connolly, Menschenrechtsexpertin an der Universität Cambridge.
Ihr Budget ist unbekannt, aber man spricht jetzt von mindestens fünfzig Mitarbeitern,
zu denen die eines Subunternehmers für künstliche Intelligenz hinzukommen müssen.

Laut Daily Telegraph vom 1. September 2023 gehören der CDU Vertreter der Geheimdienste
(MI5, MI6, GCHQ) und der BBC an [2].

Unter Verstoß gegen den Grundsatz der freien Meinungsäußerung
hat die Behörde abweichende Meinungen zu Covid, wie die von Professor Carl Heneghan,
Molly Kingsley und Dr. Alexandre de Figueiredo, aus dem Internet und aus den
Radio- und Fernsehsendungen der BBC über die Maßnahmen in Bezug auf Minderjährige entfernen lassen.

Diese Agentur übte heimlich Druck auf die sozialen Medien im Allgemeinen aus.
Berichten zufolge hätte sie jedoch Schwierigkeiten mit Twitter gehabt.


1] « Counter-Disinformation Unit – open source information collection and analysis : privacy notice », Department for Science, Innovation & Technology, March 16, 2023.

[2] « Secretive Covid disinformation unit worked with security services », The Daily Telegraph, September 1st, 2023.

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 12. Sep 2023, 09:56 
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Nazis: Wolodymyr Selenskyj an der Seite des "Weißen Führers"

:verzweifeln ‼Wir lagen also falsch mit Utkin... und er war nicht in dem Flugzeug sondern schon tot ..deshalb der Putsch dann zu Ende...
Selenskj und ja was ich sage, ein Jude der ein Nazi ist? Es ist ja schon lange bekannt, daß er außer daß er von der Nato und EU gelenkt wird, nur noch unterschreiben darf ...es wird in diesem Falle nicht reichen nur Bilezki zu töten, dazu gehören noch ein paar mehr die da wären Nuland Blinken Leyen usw... ich verorte auch Netanjahu dort
( Thierry Meyssan hat sich immer noch nicht geäußert zum Tod von Prigoschin und solange glaube ich auch nicht daß er tot ist ) :verzweifeln
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat auf seinem persönlichen Telegram-Account
ein kurzes Video (siehe unten auf dieser Seite) von seinem Besuch mit seinem Stabschef
bei den Truppen von Bachmut gepostet.

Wir sehen ihn dort mit dem "Weißen Führer", Andrij Bilezki, dem militärischen Führer der
ukrainischen "integralen Nationalisten".
Letzterem zufolge besteht die Mission der Ukraine darin,
"die weißen Rassen der Welt in einen letzten Kreuzzug zu führen...
gegen die von den Semiten angeführten Untermenschen."

"Integraler Nationalismus" ist eine Ideologie, die sich der Ukrainer Dmytro Dontsov (1883-1973)
in Anlehnung an den Franzosen Charles Maurras ausgedacht hat.
Er entwickelte sie rund um einen Hass auf Juden und Russen.

Zunächst Geheimagent des Reiches, wurde Donzow während des Zweiten Weltkriegs,
als Verwalter des Reinhard-Heydrich-Instituts in Prag, zu einem der Hauptorganisatoren
der Juden- und Zigeunerfrage.
Er wurde nicht in Nürnberg vor Gericht gestellt, sondern von der CIA recycelt.
Im Gegensatz zu dem, was sein Wikipedia-Eintrag fälschlicherweise angibt, starb er nicht in Kanada,
sondern in den Vereinigten Staaten in South River.

Nach der Gründung des Asow-Regiments und der Niederlage von Mariupol schuf Andrij Bilezki
eine mechanisierte Infanterieeinheit, die 3. Sturmbrigade.
Es ist jetzt die wichtigste ukrainische Einheit, die an der Schlacht um Bachmut beteiligt ist.

Russland behauptet, eine spezielle militärische Intervention in der Ukraine durchzuführen,
um sie zu entnazifizieren.
Es stellte jedoch die private Militärkompanie Wagner gegen die Neonazis des Asow-Regiments
in Mariupol und dann gegen die 3. Sturmbrigade in Bachmut auf.

Die Wagner-Gruppe, die Jewgeni Prigoschin gehörte, wurde jedoch von einem russischen Bewunderer
des Dritten Reiches, Dmitri Utkin, kommandiert.
Der Kreml hat ihn gerade nach einem internen Konflikt eliminiert,
der von der westlichen Presse als Putschversuch bezeichnet wurde.

Andrij Bilezki machte es für alle seine Männer zur Pflicht, die Schriften von Dmytro Donzow zu lesen
und zu studieren.
Außerdem verehrt er Donzows Handlanger Stepan Bandera, der im Zweiten Weltkrieg
mehr als eineinhalb Millionen Ukrainer massakrierte.

Auch Bandera wurde in Nürnberg nicht vor Gericht gestellt, sondern von der CIA übernommen.
Während des Kalten Krieges leitete er von München aus die ukrainischen Sendungen
von Radio Free Europe.

"Indem sie einen Mann jüdischer Herkunft [Wolodymyr Selenskyj] mit jüdischem Hintergrund
an die Spitze der Ukraine stellten, wollten die westlichen Staats- und Regierungschefs
das unmenschliche Wesen verbergen, das heute das Fundament des ukrainischen Staates ausmacht (...)

Das macht diese ganze Situation in höchstem Maße verabscheuungswürdig.
Denn hier haben wir einen Juden, der die Verherrlichung des Nationalsozialismus und
derjenigen unterstützt, die den jüdischen Völkermord in der Ukraine orchestriert haben,
der den Tod von anderthalb Millionen Menschen verursacht hat",
sagte der russische Präsident Wladimir Putin letzte Woche auf der Sitzung des Pobieda-Ausschusses.

phpBB [video]

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Ungelesener BeitragVerfasst: Di 12. Sep 2023, 18:44 
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Die Zurückweisung von Frankreich durch das frankophone Afrika sanktioniert 12 Jahre Verrat
von Thierry Meyssan
Nichts geschieht zufällig in der Politik.
Die Franzosen verstehen nicht, warum französischsprachige Afrikaner sie plötzlich zurückweisen.
Sie trösten sich, indem sie Russland finsterer Machenschaften bezichtigen.

In Wirklichkeit ernten sie nur die Früchte dessen, was sie in den letzten 12 Jahren gesät haben.
Das hat nichts mit Kolonialismus und Françafrique zu tun.
Dies ist ausschließlich die Folge, die französische Armee der US-Strategie unterstellt zu haben.

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Angesichts der Flut von Regimewechsel im französischsprachigen Afrika sind die französischen Medien fassungslos. Sie können die Ablehnung Frankreichs nicht erklären.

Die alten Geschichten über koloniale Ausbeutung sind nicht überzeugend. Man bemerkt zum Beispiel, dass Paris in Niger Uran abbaut, aber nicht zum Marktpreis, sondern zu einem anderen, lächerlich niedrigen Preis. Die Putschisten haben dieses Argument jedoch nie vorgebracht. Sie reden über etwas ganz anderes. Die Vorwürfe über russische Manipulation sind auch nicht glaubwürdig. Erstens, weil Russland nicht hinter den Putschisten von Mali, Guinea, Burkina Faso, Niger oder Gabun zu stehen scheint, vor allem, weil es das Übel dort schon vor dessen Ankunft gab. Russland kam erst nach seinem Sieg in Syrien im Jahr 2016 nach Afrika, während das Problem mindestens auf das Jahr 2010, wenn nicht sogar auf das Jahr 2001 zurückgeht.

Was die Situation unverständlich macht, kommt wie immer vom Vergessen ihres Ursprungs.

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wiesen die Vereinigten Staaten ihrem Vasallen Frankreich eine Rolle in Afrika zu. Es ging darum, die alte Ordnung dort aufrechtzuerhalten, bis das US-AfriCom dort einzieht und das Pentagon die Zerstörung der politischen Institutionen, die es bereits im "Großen Nahen Osten" durchführte, auf den schwarzen Kontinent ausdehnen kann. [1] Allmählich wich dort die republikanische Politik der Stammespolitik. Von einem gewissen Standpunkt aus war es eine Emanzipation von der schwerwiegenden französischen Hilfe, von einem anderen aber, war es für Afrika ein gewaltiger Rückschritt.

Im Jahr 2010 ergriff der französische Präsident Nicolas Sarkozy, wahrscheinlich auf Anraten Washingtons, die Initiative zur Beilegung des ivorischen [Elfenbeinküste] Konflikts. Während sich das Land in einem Stammeskonflikt befand, versuchte eine Operation, die zuerst von der CEDEAO/ECOWAS und dann vom kenianischen Premierminister Raila Odinga, dem Cousin von Barack Obama [2], geleitet wurde, den Rücktritt des ivorischen Präsidenten Laurent Gbagbo zu erreichen. Ihr Problem war nicht Gbagbos autoritäres Regime, sondern die Tatsache, dass er sich von einem unterwürfigen CIA-Agenten in einen Verteidiger seiner Nation verwandelt hatte. Paris intervenierte nach den Präsidentschaftswahlen militärisch, um Gbagbo zu verhaften – angeblich, um einen Völkermord zu verhindern – und ihn durch Alassane Ouattara, einen langjährigen Freund der französischen herrschenden Klasse zu ersetzen. Anschließend wird Laurent Gbagbo vor den Internationalen Strafgerichtshof gestellt, der nach einem endlosen Prozess anerkennen wird, dass er nie Völkermord begangen hat und dass Frankreich daher nicht berechtigt war, militärisch zu intervenieren.

Im Jahr 2011 engagierte Präsident Nicolas Sarkozy auf Anraten Washingtons Frankreich in Libyen. Wieder einmal geht es offiziell darum, einen Völkermord zu stoppen, den ein Diktator an seinem eigenen Volk begangen hätte. Um diese Anschuldigung glaubhaft zu machen, organisiert die CIA, die hinter Frankreich steht, falsche Zeugenaussagen vor dem Menschenrechtsrat in Genf. In New York ermächtigt der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Großmächte zu intervenieren, um das Massaker zu stoppen, das es nicht gibt. Der russische Präsident Dmitri Medwedew schließt seine Augen. US-Präsident Barack Obama wollte, dass das AfriCom endlich seinen Einsatz in Afrika aufnimmt, wo es noch nicht ansässig ist, weil seine Soldaten noch immer in Deutschland stationiert sind.

Aber im letzten Moment weigerte sich der Kommandeur des AfriCom, an der Seite der Dschihadisten gegen Muammar al-Gaddafi zu kämpfen, die doch im Irak gegen seine Kameraden gekämpft hatten (das US-Militär hatte noch immer nicht das Doppelspiel der CIA verstanden, das die Dschihadisten gegen Russland unterstützt, oft zum Nachteil des Westens). Barack Obama appellierte daher an die NATO und vergaß, dass er zuvor versprochen hatte, sie nicht gegen ein Land des Südens zu mobilisieren. Dennoch wurde Muammar al-Gaddafi gefoltert und gelyncht, und Libyen zerstückelt. Die libysch-arabische Dschamahirija, die keineswegs eine Diktatur war, sondern ein Regime, das von den französischen Sozialisten des neunzehnten Jahrhunderts und der Pariser Kommune inspiriert war, war die einzige afrikanische Kraft, die darauf abzielte, Araber und Schwarze zu vereinen.

Gaddafi wollte den Kontinent befreien, so wie er seine Landsleute vom westlichen Kolonialismus befreit hatte. Er bereitete sich sogar darauf vor, mit dem Direktor des IWF, Dominique Strauss-Kahn, eine mehreren afrikanischen Staaten gemeinsame Währung zu testen. Gaddafis Sturz hat seine Feinde aufgeweckt. Wieder wurden Schwarze von Arabern massakriert und versklavt, selbst wenn sie libysche Staatsbürger waren, und zwar vor den unbarmherzigen Augen der westlichen Sieger. Die armen afrikanischen Staaten, die von Libyen wirtschaftlich unterstützt wurden, brachen zusammen, allen voran Mali [3]. Die arabischen Dschihadisten, die die NATO in Tripolis an die Macht gebracht hatte, unterstützten manche Tuaregvölker gegen die Schwarzen. Das Problem hat sich allmählich auf das gesamte Sahel-Afrika ausgeweitet.

Trotz allem, unfähig aus diesen Verbrechen zu lernen, inszenierte der französische Präsident François Hollande einen neuen Regimewechsel in Mali. Im März 2012, als die Amtszeit von Präsident Amadou Toumani Touré zu Ende ging und er nicht mehr zur Wiederwahl antrat, stürzte ihn eine Gruppe von in den Vereinigten Staaten ausgebildeten Offizieren, ohne ihre Tat erklären zu können. Sie unterbrach den laufenden Präsidentschaftswahlkampf und ernannte Dioncunda Traore zum "Übergangspräsidenten". Dieser Taschenspielertrick wurde von der ECOWAS gebilligt... die jetzt unter dem Vorsitz von Alassane Ouattara stand. Es überrascht nicht, dass Übergangspräsident Dioncunda Traore, im Kampf gegen die ihn angreifenden Dschihadisten, Frankreich um Hilfe bat. Die Idee von Paris war, Truppen in Mali zu stationieren, um Algerien, sein eigentliches Ziel, vom Süden her [„von hinten“] angreifen zu können. Das ist die "Operation Serval". Die algerischen Generäle waren sich jedoch wohl bewusst, dass sie die nächsten auf der Liste waren, und unterdrückten daher am 16. Januar 2013 eine Geiselnahme durch Dschihadisten im algerischen Gaskomplex nahe von In Amenas mit aller Härte. Auf diese Weise hielten sie die Franzosen davon ab, gegen ihr Volk zu intervenieren.

Also Frankreich reorganisiert dann sein System, es ist die "Operation Barkhane". Die französische Armee wird ihrem amerikanischen Oberherrn zur Verfügung gestellt. Organisiert wird nun alles durch AfriCom, das immer noch in Deutschland stationiert ist. Die französischen Truppen, die jetzt von Mitgliedern der Europäischen Union (Dänemark, Spanien, Estland, Großbritannien, Schweden und Tschechien) unterstützt werden, zerstören die Ziele, die ihnen von AfriCom angezeigt werden. In dieser ehemals französischen Region hat das französische Militär gute Kontakte zur Bevölkerung, während die Amerikaner mit der Sprachbarriere konfrontiert sind.

An dieser Stelle ist zu bemerken, dass die Operation Barkhane, unabhängig von ihren Ergebnissen, nicht legitim war. Sicherlich, offiziell ist die Sache für den Westen, die Dschihadisten einzudämmen, aber jeder Sahel-Bewohner versteht, dass es dieselben Westmächte sind, die durch die Zerstörung Libyens die Dschihadisten der Region geschaffen haben. Und das ist noch nicht alles.

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Die Planungen für den Sahel-Krieg in Marokko am 11. Mai 2022 haben die aktuelle Putschwelle
im französischsprachigen Afrika ausgelöst. Nur Marokko ist nicht direkt gefährdet, da es US-Truppen beherbergen soll.



Gehen wir zurück. Erinnern wir uns daran, dass all dies mit dem Wunsch des Pentagons begann, die politischen Strukturen Afrikas mit AfriCom zu zerstören, so wie es begonnen hatte, die des "Erweiterten Nahen Ostens" mit dem CentCom zu zerstören. Am 11. Mai 2022 versammelte die US-Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten, Victoria Nuland, in Marokko die 85 Teilnehmerstaaten der Koalition gegen Daesch. Sie kündigte ihnen den Rest des Programms an: Die Dschihadisten bauen Daesch in der Sahelzone neu auf. Sie haben Waffen, die offiziell für die Ukraine bestimmt sind. Bald wird die ganze Region nur noch ein riesiges Inferno sein [4]. Im November bestätigte der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari den massiven Zustrom von US-Waffen, die ursprünglich für die Ukraine bestimmt waren, in den Händen von Dschihadisten in der Sahelzone und im Tschadseebecken.

Angesichts dieser existenziellen Gefahr haben Soldaten aus Mali, Burkina Faso und Niger die Macht übernommen, um ihre Völker zu verteidigen.

Man muss gut verstehen, dass afrikanische Führer sich seit Jahren über Frankreichs Unterstützung der Dschihadisten beschweren, die es ja bekämpfen sollte. Es geht nicht darum, das französische Militär anzuprangern, sondern die Rolle seiner Geheimdienste, die für die Vereinigten Staaten arbeiten.

Seit Beginn der Operation Serval hatten sich die syrischen Dschihadisten darüber beschwert, von Frankreich zugunsten ihrer Kollegen in der Sahelzone im Stich gelassen worden zu sein. Und Präsident François Hollande musste seine Truppen zurückhalten, während die katarischen Ausbilder der malischen Dschihadisten sich zurückzogen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte darüber mit seinem französischen Amtskollegen Laurent Fabius gesprochen, der lachend antwortete: "Das ist unsere Realpolitik!"

Zwischen den Städten Ghat (nahe der algerischen Grenze) und Sabbah (in der Nähe des Niger) in der Fezzan-Wüste, im Süden von Libyen, wurde ein Zufluchtsort von Al-Qaida-Militärlagern gebildet. Laut dem sehr seriösen französischen Canard enchaîné wurden diese Akademien des Dschihadismus von den britischen und französischen Geheimdiensten organisiert.


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Interview von Choguel Kokalla Maïga mit RIA-Novosti


Vor drei Jahren, am 8. Oktober 2021, gab der malische Premierminister Choguel Kokalla Maïga RIA Novosti [5] ein Interview, das in der gesamten Region aufgegriffen und kommentiert wurde, aber nicht in Frankreich, wo es niemand außer unseren Lesern kennt.

Yaou Sangaré Bakar, nigrischer Minister für auswärtige Angelegenheiten, Zusammenarbeit und Nigerier im Ausland, schrieb im vergangenen Monat an den Sicherheitsrat (Ref. S/2023/636), dass französische Agenten Terroristen freiließen, die sich in Gefangenschaft befanden. Sie versammelten sich in einem Tal des Dorfes Fitili (28 km nordwestlich von Yatakala), wo eine Planungssitzung mit dem Ziel abgehalten wurde, militärische Stellungen im Dreiländereck anzugreifen. Sechzehn Terroristenführer wurden bei drei Operationen festgenommen, zwei auf nigrischem und einer auf malischem Territorium.

Der Brief von Yaou Sangaré Bakar wirft übrigens wichtige Fragen über die Rolle der ECOWAS auf [6]; Fragen, die nicht neu sind und sich seit dem ivorischen Regimewechsel gestellt haben. Diese internationale Institution hat gerade Sanktionen gegen Niger verhängt und Truppen mobilisiert, um die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen. Aber die Statuten der ECOWAS ermächtigen sie nicht, diese Sanktionen zu verhängen, genauso wenig wie die UN-Charta sie ermächtigt, militärisch gegen eines ihrer Mitglieder vorzugehen.

Die Fälle von Guinea und Gabun sind ein wenig anders. Sie sind nicht Tschadseestaaten oder der Sahelzone. Sie sind noch nicht bedroht. Ihre Soldaten rebellierten zunächst gegen autoritäre Regime, das von Alpha Condé in Guinea und Ali Bongo in Gabun. Beide weigerten sich gegen den Willen ihres Volkes, die Macht abzugeben. Doch die Putschisten beider Länder haben die französische Militärpräsenz schnell in Frage gestellt. Ganz einfach, weil sie voraussehen können, ohne Gefahr zu laufen, sich zu irren, dass die französische Armee weder die Interessen der Gabuner noch die der Franzosen, sondern nur die von Washington verteidigen wird.

Ein Krieg wird Jahre im Voraus vorbereitet. Heute liefern die Vereinigten Staaten Waffen, im Schatten des Ukraine Konflikts. Morgen wird es zu spät sein.

In diesem Zusammenhang ist es, gelinde gesagt, überraschend, dass der französische Präsident Emmanuel Macron die Verteidigung der verfassungsmäßigen Ordnung predigt. Zum einen, weil alle diese Staaten in unmittelbarer Gefahr sind, und zum anderen, weil er, indem er die französische Armee in den Dienst der Ambitionen der US-Führung gestellt, selbst seine eigene Verfassung verraten hat.


Thierry Meyssan

[1] „Die Rumsfeld/Cebrowski Doktrin“, von Thierry Meyssan , Übersetzung Horst Frohlich , Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 25. Mai 2021.

[2] „Die afrikanische politische Erfahrung von Barack Obama“, von Thierry Meyssan , Übersetzung Horst Frohlich , Voltaire Netzwerk, 13. März 2013.

[3] „Der Krieg gegen Libyen ist eine wirtschaftliche Katastrophe für Afrika und Europa“, von Thierry Meyssan , Übersetzung Horst Frohlich , Voltaire Netzwerk, 6. Juli 2011.

[4] „Ein neuer Krieg bereitet sich für die kommende Niederlage gegen Russland vor“, von Thierry Meyssan , Übersetzung Horst Frohlich , Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 24. Mai 2022.

[5] « Премьер Мали обвинил Францию в подготовке террористов », РИА Новости, 8 октября 2021.

[6] Voltaire, internationale Nachrichten - N°51

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